Vor etwas über zwei Monaten hat Apple auf seiner diesjährigen Keynote die drei neuen iPhone-Modelle iPhone XS, iPhone XS Max und iPhone XR vorgestellt und zeitgleich ordentlich durch den eigenen Onlinestore gefegt. Seit der Einführung werden die Vorgängermodelle iPhone SE, iPhone 6S und auch das erst ein Jahr ältere iPhone X nicht mehr direkt über das Unternehmen vertrieben. Das soll sich nun ändern, zumindest, wenn es nach dem Wall Street Journal geht.
Dem neuen Bericht zufolge haben vereinzelt Zulieferer wieder damit begonnen, Produktionsstraßen hochzufahren und das iPhone X zu fertigen. Auch, wenn hierfür wahrscheinlich neue OLED-Panels von Samsung bestellt werden müssen, sollen die Geräte voraussichtlich demnächst an ausgewählte Märkte ausgeliefert und dort verkauft werden. Ob das erste iPhone mit Notch auch erneut zu uns kommt, ist aktuell noch vollkommen offen.
Weiterhin wird berichtet, dass Anbietern in Japan spezielle Sonderkonditionen angeboten werden sollen, um die Verkäufe des ebenfalls nicht gut laufenden, „preiswerten“ iPhone XR anzutreiben. Deutsche Kunden sollen auch profitieren, indem der Preis des XR zum Weihnachtsgeschäft gesenkt werden soll. Apple hat mit stark zurückgehenden Verkäufen, insbesondere bei den neuen Modellen zu kämpfen. Bestellungen von Bauteilen für neue Geräte wurden erst gekürzt und die Produktionspläne nach unten angepasst. Für das iPhone XR waren ursprünglich 70 Millionen Einheiten eingeplant; tatsächlich wurden bisher aber gerade einmal ungefähr ein Drittel benötigt.
Da das Unternehmen seine offiziellen Verkäufe für das letzte Quartal 2018 erst Ende des Jahres vorlegen wird, sind bisher dargestellte Zahlen lediglich als Prognose zu betrachten. Eine starke Abweichung oder gar ein gegensätzliches Bild darf aber eher nicht erwartet werden, da der Rückgang von Verkaufszahlen bereits ein fortschreitender Trend ist. Auch im letzten Jahr blieb das iPhone X weit hinter den Erwartungen zurück. Am Ende wurden dann nur 50 Prozent der geplanten Menge verkauft
Ich denke, der hier zu beobachtende Rückgang ist nicht weiter verwunderlich. Apple stellt jedes Jahr ein neues Gerät für teils absurde Preise in die Regale, das im Gegenzug nur im Oberklassesegment durchschnittliche Hardware beinhaltet. Zwar hat man es letztes Jahr geschafft erstmals wieder etwas „Großes neues“ (und zwar die Notch) in die Wahl des Designs zu bringen, aber so ein Gerät aus dem Hause Apple kann schon gerne mal mehrere Jahre genutzt werden, ohne etwas zu vermissen. Dafür sorgt der Konzern aber selbst und zwar unter anderem durch eine (vorbildliche) Update-Politik, die selbst älteren Modellen noch die neusten OS-Funktionen beibringt.
Die klugen Köpfe hinter dem iPhone sollten sich also möglichst bald Gedanken darüber machen, wie man die Begeisterung für neue Geräte wieder hervorrufen kann, da die klassischen Fans nicht mehr genügend Verkäufe einbringen. Bis dahin werden die prognostizierten Zahlen aber trotzdem dem Unternehmen nicht weiter schaden.
Via Apfeltalk und The Next Web