Das britische Unternehmen Ox Delivers bietet einen Carsharingdienst für E-Lkw an, die man selbst zusammenbauen kann. Heiß konkret: Die Einzelteile werden in England produziert und können im Zielland Ruanda zusammengebaut werden.
Der Transport von Waren durch Deutschland stellt kein großes Problem mehr dar. Autobahnen ermöglichen etwa den Versand per Lkw. Auch das Schienennetz hierzulande stellt eine Alternative dar. Doch das ist nicht überall so. Ein Beispiel sind die ländlichen Gegenden Ruandas.
Dort stellt bereits die Lieferung von Lebensmitteln zum Markt für viele Bauern eine große Herausforderung dar. Traditionell transportieren sie Hunderte Kilogramm Kartoffeln oder Bananen auf Fahrrädern über steile Hügel und bei heißem Wetter. Höchstens Großbetriebe können sich Diesel-Lkw leisten.
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Content Creator Social Media (m/w/d) CSU-Bezirksverband Augsburg in Augsburg |
||
Social Media Manager (Fokus: Community Management Supervision) (w/m/d) – befristete Elternzeitvertretung für 18 Monate Yello Strom GmbH in Köln |
Doch da die meisten dieser Fahrzeuge aus zweiter Hand stammen und ihr Lebensende erreichen, sind Ausfälle auf unbefestigten Wegen keine Seltenheit. Diese ineffiziente Praxis führt dazu, dass die Bauern weniger verdienen und teils hochwertige Lebensmittel wegwerfen müssen. Ein Umdenken bahnt sich jedoch an. Denn einige Landwirte haben nun die Möglichkeit, Elektro-Lkw zu buchen, die vor Ort zusammengebaut werden.
Ox Delivers verschickt Teile für Lieferdienste in Ruanda
Das Start-up Ox Delivers, mit Sitz in Großbritannien und Ruanda, erweitert dafür seine Flotte mit Elektrofahrzeugen. Die speziell für den afrikanischen Markt konzipierte Fahrzeuge sind in Betrieb und in der Wartung sehr kostengünstig und daher für ein Dienstleistungsmodell geeignet.
Der erste Prototyp basierte 2016 noch auf einem Dieselmotor. Einige Versionen später wechselte das Unternehmen aber auf ein Elektromodell. Ox Delivers stellt die Lkws in Großbritannien her und verschickt die Einzelteile nach Ruanda.
Dort müssen lokale Betriebe die Fahrzeuge nur noch zusammenbauen. Diese sind robust genug, um auf unbefestigten Straßen und bei schlechtem Wetter zu fahren und können bis zu zwei Tonnen Fracht über 100 Meilen transportieren. Nachts laden die Lkw derweil auf. Dank einer Förderung möchte Ox Delivers im nächsten Schritt die benötigte Ladeinfrastruktur ausbauen.
Lieferung per Lkw soll nicht teurer als per Fahrrad sein
Bauern und kleine Unternehmen in Ruanda verfügen häufig nicht über ausreichend finanzielle Mittel. Kunden buchen hingegen einfach über eine App oder einen Anruf einen Platz auf dem Elektro-Lkw und zahlen ungefähr so viel, wie es kosten würde, eine Lieferung per Fahrrad durchzuführen.
Das Unternehmen testete den Pay-as-you-go-Service zunächst mit gebrauchten Diesel-Lkw. Im nächsten Schritt plant Ox Delivers, die Flotte von Elektrofahrzeugen auf 100 zu erweitern. Die Diesel-Lkw sollen dann ausgemustert werden. Für die Kunden kann der Lieferservice die Arbeitsweise grundlegend verändern. Eine Besitzerin eines kleinen Ladens benötigte etwa für das Auffüllen von Bananen früher einige Tage.
Mit dem neuen Dienst entfällt dieser Aufwand. Laut Ox Delivers verzehnfachte sich das Einkommen einiger Kunden, die zuvor zweimal pro Woche Kartoffeln mit dem Fahrrad lieferten. Gleichzeitig profitieren die Kunden. Denn ein schneller, kostengünstiger Transport kann auch dazu beitragen, die Kosten für Lebensmittel auf dem Markt zu senken.
Auch interessant: