Das Unternehmen Heidelberg Materials stellte kürzlich Europas größtes Haus aus einem 3D-Drucker fertig. Die Bauzeit betrug gerade einmal 140 Stunden. Die Hintergründe.
Die Einsatzszenarien für 3D-Drucker haben deutlich zugenommen. Während die Geräte einst nur kleine Ersatzteile drucken konnten, bauen riesige 3D-Drucker mittlerweile bereits ganze Häuser. In Heidelberg stellten das Unternehmen Heidelberg Materials kürzlich das größte Gebäude in Europa fertig, das aus einem dreidimensionalen Drucker stammt.
Das Gebäude sticht gleich durch zwei Besonderheiten hervor. Denn einerseits entstand es mit einer Abmessung von 54 × 11 × 9 Metern innerhalb von nur 140 Arbeitsstunden. Der Bau begann im März 2023 und dauerte bis Mitte Juli 2023 an. Zudem besticht die Struktur durch ihre Nachhaltigkeit. Schließlich stößt kaum eine Branche mehr Treibhausgase aus, als der Bausektor.
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3D-gedrucktes Gebäude in Heidelberg nutzt recycelbaren Beton
Durch eine fortschrittliche Technologie verbaute der 3D-Drucker nur das absolut notwendige Material. Die dazugehörige Software berechnet die exakt benötigte Menge an Druckbeton, was Materialverschwendung vorbeugen sollte. Geliefert wurde dabei nur Material, das auch verbaut wird.
Zusätzlich ist der für das Gebäude verwendete mineralische 3D-Druckbeton zu 100 Prozent recycelbar und beinhaltet ein Bindemittel, das etwa 55 Prozent weniger CO₂ ausstößt als herkömmlicher Portlandzement. Im Rahmen des Fachkräftemangels bringt der 3D-Drucker einen weiteren Vorteil.
Denn die Verwendung des überdimensionalen Geräts ermöglicht einen Bauvorgang mit minimaler Störung und reduziertem Bedarf an Fachkräften vor Ort. Außerdem benötigt die Maschine keine Pausen oder Schichtzulagen am Wochenende. Die ohnehin schon raren Fachkräfte können sich folglich auf die wichtigsten Schritte im Bauprozess fokussieren.
Auch die Malerarbeiten übernimmt ein Roboter
Das Design des Gebäudes ist ebenso einzigartig wie seine Bauweise. Die äußere und innere Struktur präsentiert sich in wellenförmigen Mustern, die durch die schichtweise Auftragung des Druckbetons entstanden sind. Im Inneren setzt sich diese Struktur fort, allerdings in einem grasgrünen Farbton, der von einem auf das Malen spezialisierten Roboter aufgetragen wurde.
Diese Farbwahl reflektiert die Hausfarbe des zukünftigen Mieters. Künftig soll im Inneren außerdem ein Rechenzentrum den Betrieb auf. Neben den bereits genannten Punkten spielt Nachhaltigkeit auch im Betrieb des Gebäudes eine Rolle. Der Betreiber möchte die Abwärme der Server nämlich zum Heizen des Gebäudes nutzen.
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