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LG G7 ThinQ im Langzeit-Test: Großartiger Smartphone-Allrounder

geschrieben von Nicole Scott

Update zum Original-Testbericht vom 29. Mai 2018: Seit zwei Monaten befindet sich das LG G7 schon in meiner Tasche. Weil ich in den letzten Wochen noch einige andere Smartphones testen musste, steckte meine SIM-Karte aber nur zur Hälfte der Zeit im G7. Aber weil ich geradezu süchtig nach der Weitwinkel-Kamera des LG G7 bin, war es immer mit von der Partie – ganz egal, welches Smartphone ich noch dabei hatte.

Unser vorläufiger Testbericht zum G7 fiel insgesamt positiv aus. Auf einen Punkt ging ich damals aber nicht ein: die Performance. Ich habe mittlerweile das finale Testgerät erhalten und einen ganzen Monat lang getestet. Zwischen den beiden Testgeräten gab es einen deutlichen Unterschied. Die Performance war wesentlich besser und auch was die Akkulaufzeit und die Nachbearbeitung der Fotos angeht, konnte ich eine spürbare Verbesserung feststellen.

Unseren Testbericht haben wir deshalb um einige Punkte ergänzt.

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LG ist mittlerweile berühmt für Smartphones mit Weitwinkelkameras und guten Designs. Auch beim LG G7 ThinQ ist das nicht anders. Vor allem die Kamera, die herausragenden Audio-Features und die Highend-Hardware machen es zu einem echten Flaggschiff-Kandidaten.

Design

Das G7 sieht aus wie eine Weiterentwicklung des V30 und nicht etwa des G6

  • Schöne Farbvarianten
  • Fast 50 % dünner als das LG G6
  • Sieht aus wie jedes andere „Notch“-Smartphone
  • Farben: Moroccan Blue, Aurora Black, Raspberry Rose, Platinum Gray

Das LG G7 ThinQ sieht eher aus wie eine Weiterentwicklung des LG V30, nicht etwa des G6. Das Smartphone ist nach IP68 zertifiziert, so dass es bis zu einem gewissen Grad vor Wasser und eindringenden Staub geschützt ist, zudem entspricht das Gerät auch dem US-Militär-Standard MIL-STD 810G. Gorilla Glass 5 und die polierten Metall-Kanten ergeben in Kombination nicht nur ein sehr edel ausschauendes Smartphone, sondern eben auch ein sehr robustes.

Das G7 verfügt zudem über ein Design-Element, welches wir beim Punkt „Display“ noch ansprechen werden und bei dem sich derzeit noch die Geister scheiden, ob es ein Feature oder ein Makel ist: Die Notch am oberen Bildschirmrand. Eher schon als Alleinstellungsmerkmal taugt da der zusätzliche Button unterhalb der Lautstärkeregelung. Mit diesem AI-Button könnt ihr auf Knopfdruck den Google Assistant starten, alternativ Google Lens.

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Punkten möchte man bei LG mit der Farbauswahl seiner verschiedenen Modelle und in der Tat hat sich das Unternehmen aus Südkorea ein paar schöne Farb-Optionen einfallen lassen. Zur Verfügung stehen „Moroccan Blue“, „Aurora Black“, „Raspberry Rose“ und „Platinum Gray“. Laut LG werden davon allerdings nur die Farben „Aurora Black“ und „Platinum Gray“ in Deutschland angeboten werden.

Positiv

  • Robuste Konstruktion aus Metall und Glas

Negativ

  • Das Glas vorne und hinten macht das Gerät doppelt so zerbrechlich.

Hardware

  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 845
  • Je nach Region ist das G7 mit 4 oder 6 GB RAM ausgestattet. Beim internen Speicher habt ihr die Wahl zwischen 64 GB und 128 GB
  • IP68-Zertifizierung
  • Das Smartphone besitzt zusätzlich einen Google Assistant-Button

Wie viele andere Flaggschiffe in diesem Jahr setzt auch das G7 ThinQ auf einen Snapdragon 845 von Qualcomm, also das beste, was die Chip-Experten derzeit zu bieten haben. Je nach Ausführung erhaltet ihr 4 oder 6 GB RAM und 64 bzw. 128 GB internen Speicher. Den könnt ihr mittels microSD-Karte erweitern, wobei die theoretische Grenze bei 2 TB erreicht wird. In Deutschland wird — zumindest vorerst — lediglich die Ausführung mit 4 GB RAM und 64 GB Speicher verfügbar sein.

Das Smartphone ist nach IP68 zertifiziert und kommt mit einem 3.000 mAh fassenden Akku, welcher via USB-Typ-C-Anschluss geladen wird. Unterstützt werden sowohl Quick Charge 3.0 als auch Wireless Charging und auch dieses Handset soll davon profitieren, dass der Snapdragon 845 um bis zu 35 Prozent energieeffizienter arbeitet als der Snapdragon 835. LG hat dem G7 zudem einen dedizierten Button für den Google Assistant verpasst. Außerdem besitzt das Smartphone an der Unterseite noch Platz für einen Klinkenstecker für euren Kopfhörer — mittlerweile ja alles andere als üblich.

Der Snapdragon kommt mit vier High-Power-Kernen, die mit bis zu 2,8 GHz takten und dazu mit vier sparsamen Kernen mit bis zu 1,8 Gigahertz. Wie üblich findet ihr im SoC auch das X20 LTE-Modem, welches LTE der Kategorie 18 ermöglicht. Wie nicht anders zu erwarten, erhaltet ihr mit dem G7 ThinQ ein Smartphone, welches mit starker Performance aufwarten kann und natürlich auch denkbar flott im LTE-Netz unterwegs ist.

Positiv

  • Das G7 ist mit der aktuell besten Hardware ausgestattet

Negativ

LG G7 ThinQ Technische Daten

Hier habt ihr noch einmal alle wichtigen technischen Daten im Überblick:

Display 6.,1 Zoll großes  MLCD+/OLED „Super Bright“-Panel mit der QHD+-Auflösung von 3.120 x 1.440 Pixeln, Pixeldichte 564 dpi
Prozessor Qualcomm Snapdragon 845
Arbeitsspeicher 4 bzw. 6 GB DDR4 RAM
Interner Speicher 64 bzw. 128 GB UFS 2.1, per microSD-Karte um bis zu 2 TB erweiterbar
Kamera hinten Dual-Cam mit 2 x 16 MP, einmal 107 Grad Weitwinkel mit f/1.9-Blende und einmal f/1.7-Blende und optische Bildstabilisierung
Kamera vorne 8 MP Weitwinkel mit f/1.9-Blende
Betriebssystem Android 8.0 Oreo
Akku 3.000 mAh mit Quick Charge 3.0 und Wireless Charging
Konnektivität Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0 BLE, NFC, USB Typ-C-Anschluss 2.0 (3.1-kompatibel)
Sonstiges Hi-Fi Quad DAC/ Boombox Speaker, IP68-zertifiziert, Fingerabdrucksensor, Google Lens, AI Cam
Maße 153,2 x 71,9 x 7,9 mm
Gewicht 162 g
Farben Moroccan Blue, Aurora Black, Raspberry Rose, Platinum Gray

Schnellvergleich der technischen Daten: LG G6 vs G7 vs V30

LG G7 auf der linken Seite, LG G6 rechts

LG G7 ThinQ LG G6 LG V30
Display 6.1 inches (LCD)
3.120 x 1440 pixels
5.7 inch (LCD)
2880 x 1440 pixels
6 inch (AMOLED)
2880 x 1440 pixels
Chipset Snapdragon 845 Snapdragon 821 Snapdragon 835
Memory 4 GB OF RAM
64 GB of memory
4 GB OF RAM
32 GB of memory
4 GB OF RAM
64 GB of memory
Haupkamera 16 MP (71° – f/1.6)
16 MP (107° f/1.9)
13 MP (71° – f/1.8)
13 MP (125° – f/2.4)
16 MP (71° – f/1.6)
13 MP (120° f/1.9)
Front camera 8 Megapixel (80° – f/1.9) 5 Megapixel (100° – f/2.2) 5 Megapixel (90° – f/2.2)
Battery 3,000 mAh (QI Support) 3,300 mAh 3,300 mAh (QI Support)
Price (MSRP) ~ 800 Euro 749 Euro 899 Euro

LG G7 ThinQ im Hands-on-Video

Bevor wir uns ausführlich und Punkt für Punkt mit dem LG G7 ThinQ auseinandersetzen, haben wir vorher noch ein Hands-on-Video für Euch. Sehr viele deutsche Kollegen waren nicht  beim Smartphone-Launch in New York zugegen, unser Kollege und Freund Johannes von New Gadgets hingegen war als erster deutscher Blogger bei der Präsentation anwesend. Hier also sein Hands-on-Video und seine allererste Einschätzung zum LG G7 ThinQ:

Display

  • 6,1 Zoll großes LCD-Display mit QHD+-Auflösung
  • „Full Vision“-Display
  • Sehr helles Display (1000 Nits, basierend auf DCI-P3-Standard)
  • Schon wieder ein Smartphone mit Notch
  • Neue „Floating Bar“

Schon im Vorfeld kündigte LG selbst an, dass man ein dem DCI-P3-Standard entsprechendes, äußerst helles Display verbauen wird. Dieses sogenannte „Super Bright“-Panel erreicht eine Helligkeit von 1.000 Nits und ist damit deutlich heller als normale LCD-Panels. Und ja: LG setzt nicht auf ein OLED-Display, sondern vertraut in diesem Fall auf die LCD-Technologie.

Anstatt einer traditionellen Sub-Pixel-Anordnung mit roten, grünen und blauen Pixeln, enthält das MLCD+-Display auch weiße Pixel. Diese sorgen für mehr Helligkeit, ohne dabei zusätzlich Strom zu verbrauchen. Deshalb trägt zwar ein Viertel der Pixel nicht wirklich etwas zur Bildqualität bei, aber die Auflösung ist insgesamt höher als bei der Konkurrenz und das Display wirkt äußerst scharf. Wem die Notch des LG G7 nicht gefällt, kann sie in den Einstellungen ausblenden – dabei wird der Bereich rechts und links neben der Notch mit schwarzen Rändern gefüllt.

Das Display kommt mit einer Bildschirmdiagonale von 6,1 Zoll und löst mit der QHD+-Auflösung von 3.120 x 1.440 Pixeln auf, also im 19,5:9-Format. Wie fast schon nicht anders zu erwarten, präsentiert sich auch dieses Panel mit der mittlerweile fast schon obligatorischen Notch am oberen Bildschirmrand.

Bei der Verwendung des Always-On-Displays wird anstatt der verwendeten Pixel leider der gesamte Bildschirm eingeschaltet. In unserem Test konnten wir durchaus einen Unterschied in Sachen Akkulaufzeit feststellen. Ohne das Feature verringerte sich die Akkuladung pro Stunde um 3%, bei eingeschaltetem Always-On-Display lag der Akkuverbrauch bei jeweils 4%.

AI, also das Thema „Künstliche Intelligenz“, ist in diesem Jahr in aller Munde und auch das G7 profitiert davon. Das Display ist dadurch intelligenter geworden und je nachdem, was gerade auf dem Screen dargestellt werden soll, kann das Display auf sechs verschiedene Anzeigemodi zurückgreifen: Auto, Eco, Kino, Sport, Spiel und Experte. Im Auto-Modus analysiert das Handy automatisch den Inhalt — Fotos, Videos, Website, Spiel, etc. — um die Darstellung und den Stromverbrauch zu optimieren. Ihr könnt das Bild auch weiter verfeinern, indem er die Farbtemperatur und die einzelnen RGB-Stufen einstellt.

Der neue Second Screen zeigt Benachrichtigungen an, ohne Platz zu beanspruchen, und kann nach Belieben angepasst werden. Wie auch bei anderen Herstellern mittlerweile möglich, könnt ihr hier auch die Notch deaktivieren, so dass euch klassisch ein schwarzer Balken angezeigt wird. Aber auch hier wird es Anpassungsmöglichkeiten geben, so dass ihr für den Balken mit den Benachrichtigungen auch eine Farbe definieren könnt.

Positiv

  • Das Display ist dank seiner Helligkeit von 1000 Nits auch im Freien gut ablesbar
  • Akkurate Farbdarstellung

Negativ

  • Wenn man sich an IPS-Panels gewöhnt hat, wirken die Farben auf dem G7 etwas blass
  • Weil es sich nicht um ein OLED-Panel handelt, schaltet das Always-on-Display den gesamten Bildschirm ein und nicht nur die verwendeten Pixel.
  • Die Notch wirkt wie ein Gimmick

LG G7 ThinQ Kamera

  • Dualkamera bestehend aus einer 16MP-Kamera mit Superweitwinkelobjektiv (F1.9 / 107°) und einer 16MP-Kamera mit optischer Bildstabilisierung und Standardobjektiv (F1.6 / 71°)
  • 8MP-Weitwinkelkamera (F1.9 / 80°)
  • AI Cam
  • Das Sichtfeld der Weitwinkelkamera wurde beim G7 auf 107 Grad reduziert, um die Tonnenverzerrung an den Bildrändern zu eliminieren
  • Das LG G7 ThinQ besitzt die berühmte Kombination aus Standard- und Superweitwinkelkamera, die nun beide mit einem 16MP-Sensor ausgestattet sind. Auf der Vorderseite befindet sich nun eine 8MP-Selfiekamera.
  • Auch die AI Cam, die LG mit dem V30 ThinQ einführte, ist im G7 zu finden. Das Feature wurde mit elf neuen Aufnahmemodi ausgestattet, sodass nun insgesamt 19 Modi zur Verfügung stehen. Nachdem die Kamera das Objekt oder das Motiv erkannt und einen Modus ausgewählt hat, lässt sich das Foto mit einem von vier Farbprofilen zusätzlich anpassen.
  • Genau wie auf dem iPhone nimmt das Live-Foto-Feature des G7 die Sekunde vor und nach dem Drücken des Auslöseknopfes auf. Mit dem Sticker-Feature, das übrigens die Gesichtserkennung nutzt, könnt ihr zudem lustige 2D- und 3D-Sticker zu euren Fotos hinzufügen.
  • Außerdem ist das G7 mit einem Porträtmodus ausgestattet, wobei sich der Bokeh-Effekt sowohl auf Standard- als auch Weitwinkelfotos anwenden lässt. Die Zoomfunktion ist bei den Porträtfotos zwar deaktiviert, dafür lässt sich der Unschärfeeffekt auch nachträglich verändern. Für die Erstellung des Tiefenschärfeeffekts wird übrigens die Weitwinkelkamera genutzt.
  • Für bessere Lowlight-Fotos nutzt das LG G7 Pixel Binning bzw. Pixel Oversampling. Hierzu werden vier benachbarte Pixel zu einem großen, lichtempfindlicheren Pixel kombiniert. Das Feature sorgt zudem für weniger Bildrauschen. Im „Super Bright“-Modus lassen sich so Fotos aufnehmen, die bis zu viermal heller sind als die normalen Aufnahmen. Neben Pixel Binning und Softwarenachbearbeitung kommt im LG G7 auch ein neuer Bildsensor zum Einsatz. Wenn ihr bei schlechten Lichtverhältnissen ein Foto aufnehmen möchtet, passt die KI der Kamera automatisch die Helligkeit, Schärfe, Auflösung und Farbdarstellung an.

Insgesamt bin ich von der Kamera des G7 nicht so ganz überzeugt. Einerseits bin ich süchtig nach der Weitwinkelkamera – allein wegen dieses Features bin ich bereit, dem G7 einige seiner Schwächen zu verzeihen. Die Weitwinkelfotos eignen sich beispielsweise perfekt für Instagram, da man einfach den besten Bildausschnitt auswählen kann. Außerdem muss man so gut wie nie einen Schritt zurück machen, um das komplette Motiv ins Bild zu bekommen.

Andererseits wirken die Fotos des G7 teilweise zu nachbearbeitet und digital und bei schlechten Lichtverhältnissen lassen die Ergebnisse zu wünschen übrig. Der Unterschied zu meinem Huawei P20 ist groß. Ich gebe zu, dass die Kamera durchaus in Ordnung ist, denn in den letzten beiden Wochen konnte ich mit dem G7 einige tolle Fotos schießen. Aber vor allem in Sachen Lowlight-Fotos ist die Konkurrenz um Längen voraus – und das trotz des „Super Bright“-Modus. Dieser sorgt mithilfe von Pixel Binning zwar für besser belichtete Fotos, verringert aber gleichzeitig die Auflösung der Fotos von 16 MP auf 4 MP.

Weitwinkelobjektiv, HDR ein

Standardobjektiv, HDR aus

Food Fotos

Fotos bei schlechter Beleuchtung

Die AI Cam ist auf dem G7 ein separater Kameramodus und arbeitet nicht automatisch im Hintergrund wie die der P20-Reihe. Außerdem kommt es in diesem Modus zwischen Fotos zu einer kurzen Verzögerung. Wenn das Feature ausgeschaltet ist, lässt sich aber glücklicherweise keine spürbare Verzögerung feststellen.

Der Porträtmodus ist mittlerweile kaum wegzudenken. Im Gegensatz zu den meisten anderen Smartphones ist das G7 ist in der Lage, den Effekt anzuwenden, ohne den Bildausschnitt zu verkleinern.

Insgesamt ist die Qualität der Fotos und Videos durchaus gut und mit dem G7 lassen sich phänomenale Aufnahmen machen. Aber den Titel der besten Smartphone-Kamera holt sich LG leider nicht.

Eines muss ich LG aber lassen: Die Qualität der Selfiekamera wurde enorm verbessert, diese war auf dem G6 nämlich so gut wie unbrauchbar.

Wie so viele andere Smartphones auch setzt LG beim G7 ThinQ rückseitig auf eine Dual-Cam-Lösung, die eine Standard- und eine Weitwinkel-Linse — jeweils mit 16 MP — miteinander kombiniert. Die Weitwinkel-Cam bietet uns eine f/1.9-Blende und 107 Grad, die Standard-Linse mit 71 Grad-Winkel besitzt immerhin eine f/1.6-Blende und zudem optische Bildstabilisierung. Vorne soll es eine 8-MP-Selfie-Cam mit f/1.9-Blende und einem Winkel von 80 Grad richten.

Selfies

Videoqualität

Der „Super Bright“-Modus funktioniert auch bei Videoaufnahmen, wobei die Auflösung von 4K auf Full-HD reduziert wird. Auch die Weitwinkelkamera und die AI Cam können in diesem Modus verwendet werden.

Videos lassen sich in 4K mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde sowie in HDR aufnehmen. Mit dem praktischen „Cine Video“-Modus könnt ihr euren Aufnahmen mit Hollywood-ähnlichen Filtern zusätzlich Filmatmosphäre verleihen. Die Bildstabilisierung funktioniert in allen Modi – also auch bei der Aufnahme von 4K-Videos.

Für ein Flaggschiff aus dem Jahr 2018 sind die Slo-Mo-Aufnahmen mit ihrer Auflösung von 720p und den 240 Bildern pro Sekunde nicht gerade beeindruckend. Die Konkurrenz nimmt im Vergleich dazu bereits mit 960 Bildern pro Sekunde auf.

LG bringt eine verbesserte AI Cam auf den Markt, die wir erstmals beim LG V30ThinQ zu sehen bekamen. Die AI CAM bietet gegenüber vorher 8 jetzt sogar 19 Aufnahmemodi, zudem profitieren wir beim Fotografieren davon, dass die künstliche Intelligenz Objekte und Szenen identifizieren kann — in diesem Fall können die Bilder noch mit vier voreingestellten Farb-Optionen optimiert werden.

LG verwendet beim G7 Pixel Binning bzw. Pixel Oversampling auf der G7, so dass die Kamera die Informationen von vier benachbarten Pixeln zu einem einzigen großen Pixel kombiniert. Das soll dabei helfen, ein Bild zu erzeugen, das weniger digitales Rauschen aufweist und auch bei schlechten Lichtverhältnissen bessere Resultate liefert.

Dank Super Bright-Technologie sollen zudem bis zu vier mal hellere Bilder aufgenommen werden können. Dank eines neuen Bildsensors und verbesserter Softwareverarbeitung passt der AI-Algorithmus die Kameraeinstellungen automatisch an, um die beste Balance von Helligkeit, Klarheit, Auflösung und Farbe bei Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen zu erzielen.

Einige neue Funktionen wurden dem G7 von LG ebenfalls spendiert. Der Live-Fotomodus zum Beispiel nimmt eine Sekunde vor und nach dem Drücken des Auslösers ein Foto auf, ganz ähnlich dem entsprechenden Feature beim iPhone. Die Stickers-Funktion hingegen nutzt die Gesichtserkennung, um Bilder in Echtzeit mit „lustigen“ 2D- und 3D-Aufklebern zu bereichern. Wer diese Spielereien mag, hat mit diesem Feature sicher Spaß.

Die G7 kommt auch mit Portrait-Modus, der Bokeh-Effekt kann entweder mit dem Standard-oder Super-Weitwinkel-Objektiv erstellt werden. Heranzoomen könnt ihr im Portrait-Modus nicht, dafür aber die Unschärfe regulieren, nachdem ihr das Foto geknipst habt.

OnePlus 6 VS LG G7 ThinQ Beispielfotos

Positiv

  • Die Weitwinkelkamera ist ein herausragendes Feature
  • Gute Selfiekamera
  • Die Kamera liefert insgesamt gute Ergebnisse

Negativ

  • Die AI Cam ist etwas langsam
  • Die Fotos sehen teilweise zu nachbearbeitet aus
  • Lowlight-Fotos sehen zwar gut aus, können aber nicht mit den Ergebnissen moderner Flaggschiffe mithalten

Software

  • Google Lens
  • Hardware-Taste für den Google Assistant, mit dem ihr das Feature ohne Sprachbefehlt starten könnt.
  • Android 8.0 Oreo
  • Die Gesichtserkennung kann bis zu fünf Gesichter speichern

Bei der Software — und nicht nur dort — spielt LG natürlich ebenso wie die Mitbewerber die „Künstliche Intelligenz“-Karte aus mit verschiedenen Ansätzen. Ein Trumpf soll dabei Google Lens sein. Das LG G7 wird nämlich eines der ersten Smartphones sein, das Google Lens einsatzbereit anbietet. Google Lens wurde als Werkzeug zur Objekterkennung entwickelt, das mehr Informationen über Sehenswürdigkeiten, Pflanzen, Tiere und Bücher sowie Text erkennen kann.

Aufgerufen werden kann Google Lens wie auch der Google Assistant über den zusätzlichen Hardware-Button seitlich des Smartphones: Ein einfacher Tastendruck startet den Google-Assistenten, zweimaliges Antippen aktiviert Google Lens. Ihr könnt die Taste aber auch gedrückt halten, um sofort mit dem Google-Assistenten zu sprechen.

Wie LG erklärt, sind beim Google Assistant für das G7 ThinQ sogar einige neue Befehle eingeführt worden und Sprachbefehle werden bei einer Entfernung von bis zu fünf Metern erkannt. Die Spracherkennung bei weiter Entfernung ist zudem in der Lage, Befehle von Hintergrundgeräuschen zu trennen, sodass es auch dann zuverlässig reagieren sollte, wenn ihr über ein anderes Gerät Musik hört, der Fernseher läuft oder jemand Staub saugt.

Viele von LGs Software-Features wie Smart Bulletin, KnockON und Gaming Tools sind in ihrem Funktionsumfang identisch zu früheren Versionen – einige davon haben aber ein visuelles Update erhalten. Das Automatisierungs-Feature „Smart Settings“ heißt nun „Context Awareness“, aber sonst bleibt alles beim Alten.

Das G7 ist mit Fernfeld-Spracherkennung ausgestattet. Die Reichweite beträgt dank der hochempfindlichen Mikrofone bis zu fünf Meter. Das Feature kann eure Stimme von Hintergrundgeräuschen unterscheiden und macht das LG G7 zu einer tollen Alternative zu herkömmlichen Smartspeakern – selbst, wenn gerade der Staubsauger oder Fernseher eingeschaltet ist.

Was die Software angeht, hat LG die Bloatware stark reduziert und bietet neben einer simpleren Benutzeroberfläche auch überarbeitete App-Designs.

Positiv

  • Schnell und simpel
  • Nur wenig Bloatware installiert

Negativ

  • Leider ist nur Android 8.0 und nicht 8.1 installiert, was aber kein großer Kritikpunkt ist; schließlich ist das Update sehr minimal.

Sound

  • Boombox-Lautsprecher
  • DTS:X ermöglicht bis zu 7.1 Audiokanäle
  • 32-bit Hi-Fi-Quad-DAC

In Sachen Sound will LG weiterhin Maßstäbe setzen und verkündet stolz, dass man nicht nur HiFi Quad DAC, sondern auch erstmals bei einem Smartphone DTS:X unterbringt, „das virtuellen 3D-Sound für alle Inhalte liefert, für bis zu 7.1-Kanal-Leistung mit Kopfhörern“.

Premiere im LG G7 ThinQ feiert zudem der Boombox-Lautsprecher. Vielleicht winken einige von euch direkt ab, wenn sie sehen, dass es nur ein Mono-Speaker ist, aber auch hier hat sich LG etwas Besonderes einfallen lassen. Im Pressetext wird das System erklärt:

Der erstmals im LG G7ThinQ implementierte Boombox-Lautsprecher nutzt den Innenraum des LG G7ThinQ als Resonanzkammer, um für den kraftvollen „Boombox“-Sound den Bass herkömmlicher Smartphones ohne Unterstützung externer Lautsprecher zu verdoppeln. Auf einer festen Oberfläche oder Box platziert, nutzt das Smartphone seine Resonanzkammer als Tieftöner, um den Basseffekt noch weiter zu verstärken.

Positiv

  • Für ein Smartphone bietet das G7 einen exzellenten und lauten Sound mit gutem Bass
  • Die eingebute Resonanzkammer funktioniert gut und sorgt für spürbar lauteren Sound, wenn man das Smartphone auf dem Tisch platziert.
  • Kopfhörerbuchse
  • Highend-Audiofeatures

Negativ
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Performance

In Sachen Performance hat das LG G7 meine Erwartungen komplett erfüllt. Die Animationen sind flüssig, das Gerät reagiert schnell und auch das Starten von Apps und Spielen funktioniert reibungslos. Zwischen mehreren Apps hin und her zu wechseln ist für das Smartphone ebenfalls kein Problem. Das G7 ist in der Lage, selbst die brandneusten Spiele aus dem Play Store mit hervorragender Grafik und flüssigem Gameplay wiederzugeben. Auch die Alltags-Performance wird den Benchmark-Ergebnissen gerecht und das G7 ThinQ ließ sich in unseren Testszenarien keinerlei Schwächen anmerken.

Hier sind einige unserer Benchmark-Ergebnisse.

  • AnTuTu: 265061
  • 3DMark:
  • PCMark Work 2.0: 7701
  • Geekbench 4 single: 2394
  • Geekbench 4 multi: 8978

Akkulaufzeit

  • 3000 mAh-Akku
  • Drahtloses Aufladen
  • Der Snapdragon 845 ist 35 % effizienter als der Snapdragon 835

Der Akku hielt in unserem Test den ganzen Tag lang durch – und das obwohl auf dem Gerät der Pixel-Launcher installiert war. Außerdem streamte ich mehrere Stunden Musik und hatte den ganzen Tag über mein Fitbit verbunden.

Durchschnittsnutzer, die außerdem ein paar Fotos knipsen möchten, kommen mit dem 3000mAh-Akku des G7 gerade so durch den Tag. Wer gerne viel Zeit mit Spielen verbringt, sollte am besten eine Powerbank dabei haben.

Mit dem Akkutest von Geekbench 4 erreichte das G7 eine Laufzeit von 5 Stunden und 54 Minuten. Kein schlechtes Ergebnis, aber ein wesentlich geringerer Wert als beim OnePlus 6, welches mit einem 3300mAh-Akku ausgestattet ist.

LG G7 ThinQ Preis und Verfügbarkeit

Für den deutschen Markt ist das Modell mit 4 GB RAM und 64 GB internem Speicher vorgesehen. Das Spitzenmodell ist zumindest Stand jetzt also nicht für unseren Markt vorgesehen, was ich persönlich schon ein wenig bedauerlich finde. Auch bei den Farben müssen wir uns damit abfinden, dass hierzulande nicht alle Optionen verfügbar sind: Angeboten wird das LG G7 ThinQ in Deutschland in den Farben „New Aurora Black“ und „New Platinum Gray“.

Wenn ihr glaubt, dass das G7 ThinQ das richtige Smartphone für euch ist, dann könnt ihr es ab dem 25. Mai vorbestellen, ab Anfang Juni wird dann ausgeliefert. Was ihr dafür hinblättern müsst? 849 Euro ist die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers.

Über den Autor

Nicole Scott