Facebook hat kürzlich die Einstellung „Link-Verlauf“ eingeführt. Die Funktion wirft allerdings Fragen auf, denn das Unternehmen speichert künftig alle Links, die du auf der Plattform klickst – ohne vorherige Zustimmung.
Seit der Einführung des Internets veränderte sich die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Inhalten Geld verdienen. Während es zunächst noch sehr viele teils unseriöse und unpassende Werbebanner gab, so schneiden Werbeunternehmen ihre Botschaften inzwischen genau auf uns zu.
Das ermöglichen unter anderem Facebook, Instagram und Co., die Informationen über ihre Nutzer sammeln und an die Werbebranche weitergeben. Diese Vorgehensweise ist häufig nicht transparent, eine Anpassung durch den Nutzer meist nur im geringen Maßstab möglich.
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Social Media und PR Specialist (m/w/d) BeA GmbH in Ahrensburg |
||
Social Media Manager B2B (m/w/d) WM SE in Osnabrück |
Ein Beispiel ist Facebook. Das soziale Netzwerk führte kürzlich eine neue Funktion namens „Link-Verlauf“ ein, die alle Links speichert, auf die Nutzer in der Facebook-App klicken. Die Funktion ist standardmäßig aktiviert und dient vorrangig der Datensammlung für zielgerichtete Werbung. Nutzer sollen sich nach Unternehmensangaben aber jederzeit abmelden können.
Meta verfolgt bereits seit Jahren das Klick-Verhalten der Nutzer
Facebook bewirbt den Link-Verlauf als nützliches Werkzeug, das die Browseraktivität an einem Ort speichert und somit das Wiederfinden von Links erleichtert. Die Daten, die Link History sammelt, nutzt der Konzern zur Verbesserung von Anzeigen auf den eigenen Plattformen Facebook, Instagram, WhatsApp, Oculus und Threads.
Facebook verspricht, die gespeicherten Daten innerhalb von 90 Tagen zu löschen, sofern Nutzer die Funktion deaktivieren. Die Einführung von des Link-Verlaufs wirft jedoch Fragen auf, da Meta bereits seit Jahren, die von Nutzern angeklickten Links verfolgt.
Die neue Funktion ermöglicht es erstmals, dass Nutzer Einblick und Kontrolle über diesen Teil von Metas Datensammlung haben. Dadurch entsteht eine Illusion von Privatsphäre, obwohl der Konzern weitreichenden Einfluss auf die angeklickte Website hat. Beispielsweise injiziert Meta einen speziellen JavaScript-Code in Internetseiten, die über die Facebook- oder Instagram-Apps aufgerufen werden. Das ermöglicht dem Unternehmen Nutzereingaben, wie Passwörter, zu überwachen.
Facebook: Link-Verlauf verhindert das Tracking nicht überall
Einstellungen zur Link History beeinflussen nur die Aufzeichnung von Links und nicht, wie Nutzer mit der besuchten Webseite interagieren. Die Einstellung scheint sich auch nicht auf andere Meta-Apps wie Instagram oder WhatsApp auszuwirken. Gleichzeitig ist der Link-Verlauf nur innerhalb der Facebook-App wirksam und bietet keinen Schutz, wenn Nutzer die Plattform über einen Computer oder einen mobilen Browser nutzen.
Die Einführung von Link History erfolgt zu einer Zeit, in der andere Unternehmen wie Apple und Google ihre Datenschutzmaßnahmen verstärken. Apple hat beispielsweise die App Tracking Transparency für iPhones eingeführt, und Google plant, Cookies im Chrome-Browser abzuschaffen. Insgesamt bietet der Link-Verlauf eine gewisse Verbesserung der Privatsphäre, aber es bleiben Bedenken hinsichtlich der umfassenden Datensammlung und -nutzung durch Meta.
Auch interessant: