Akku vs. Brennstoffzelle – die Fronten sind mittlerweile klar und im Moment haben die Elektroautos die Nase vorn. Jedoch ist dieses Rennen ein Marathon und kein Sprint. Eine Technologie, die ein Auto antreiben kann und als Abfallprodukt nur Wasser produziert, lässt sich schließlich nur schwer ignorieren.
Mercedes GLC F-CELL
Der GLC F-CELL verfügt über zwei Wasserstofftanks, die sich unter dem Fahrzeugboden befinden und durch ein Gehäuse aus Kohlenstofffasern geschützt sind. Die Tanks stehen unter 700 bar Druck und sind mit 4,5 Kilogramm Wasserstoff gefüllt. Das Auffüllen dauert nur knapp drei Minuten. Der Preis für 1 Kilogramm Wasserstoff liegt aktuell zwischen 9 und 10 Euro.
Die Reichweite beträgt 437 Kilometer und dank der 9,3kWh-Lithium-Ionen-Batterie könnt ihr mit einer einzelnen Akkuladung sogar 48 Kilometer weit fahren, ohne dabei auch nur einen Tropfen Wasserstoff zu verbrauchen. Das Interessante an der Sache: Mercedes nimmt an, dass letztendlich für 70–80% aller Fahrten nur der Elektroantrieb zum Einsatz kommen wird.
Der GLC F-CELL verfügt über vier Fahrmodi, darunter auch der „CHARGING SUSTAINED“-Modus, bei dem das Fahrverhalten so angepasst wird, dass der Akku während der Fahrt aufgeladen werden kann. Außerdem ist das Fahrzeug mit „Travel Assist“ ausgestattet, das mithilfe von GPS-Daten die jeweils beste Route zum Aufladen des Akkus auswählt.
Die Brennstoffzellen befinden sich unter der Motorhaube. Um Strom zu erzeugen, wird dort Wasserstoff mit Sauerstoff vermischt. Die Energie wird anschließend in den Akku übertragen, der wiederum den 197 BHP starken Elektromotor antreibt. Dieser befindet sich hinten im Fahrzeug und liefert ein Drehmoment von 350 Nm. Der GLC F-CELL ist also ein Fahrzeug mit Hinterradantrieb und verfügt über keinen Allradmodus. Zudem ist der GLC F-CELL knapp 100 Kilogramm schwerer als das Standardmodell.
Testfahrt im GLC F-CELL
Auf den ersten Blick scheint sich der GLC F-CELL kaum von einem herkömmlichen Elektroauto zu unterschieden. Mit einem Mercedes-Ingenieur am Steuer durften wir die 32 Kilometer lange Teststrecke erleben, die größtenteils durch hügelige Landschaften führte. Zumindest auf dem Beifahrersitz machen sich die Unterschiede zwischen den Fahrmodi kaum bemerkbar. Das Fahrerlebnis scheint dem eines herkömmlichen Elektroautos zu ähneln.
Im Innenraum des Wagens gibt es jedoch einige Dinge, die signalisieren, dass es sich hierbei um kein gewöhnliches GLC-Modell handelt. So gibt es beispielsweise Anzeigen für den Füllstand der beiden Wasserstofftanks bzw. den Akkustand des Lithium-Ionen-Akkus. Außerdem besitzt das Fahrzeug, genau wie die neue A-Klasse, ein zentrales Display, auf dem unter anderem angezeigt wird, welche Energiequelle das Auto gerade verwendet.
Die Strecke sollte vor allem den „Charging Sustained“-Modus demonstrieren. Zu Beginn war der Akku zu 64 Prozent aufgeladen, nach einer Weile waren es dann nur noch 48 Prozent, doch am Ende der Testfahrt stieg der Akkustand sogar auf 65 Prozent.
Hinter den Kulissen
Die Brennstoffzellen werden von Hand zusammengesetzt. Insgesamt gibt es fünf Montagestationen mit je einem Ingenieur. Die Stationen sind für jeden Geek ein wahrer Traum – es kommen dort beispielsweise IoT-Werkzeuge von Atlas Copco zum Einsatz, die anzeigen, wann die Schrauben ausreichend festgezogen sind und es gibt sogar ein Display, auf dem die Montagereihenfolge anzeigt wird.
Die Wasserstofftankstellen kommen
Bis Ende 2018 soll es in Deutschland über 100 Wasserstofftankstellen geben. Im Jahr 2023 sollen es bereits ganze 400 sein. H2 Mobility stellt sogar eine App zur Verfügung, die anzeigt, welche Tankstellen geöffnet sind oder gerade gewartet werden.
Japan ist ebenfalls ein großer Markt für Wasserstoff-Fahrzeuge, im Moment gibt es dort bereits 92 Tankstellen und bis 2020 soll diese Zahl auf 160 ansteigen.
Der GLC F-CELL wird im dritten Quartal dieses Jahres sowohl in Deutschland als auch in Japan auf den Markt kommen.
Auch wenn die Energiedichte bei Wasserstoff geringer ist als bei Diesel oder Benzin, ist sie immer noch höher als bei reinen Akku-Fahrzeugen.
Ja, der Elektro-Antrieb ist der richtige Weg, doch die Energie sollte in Form von Wasserstoff gespeichert werden, anstatt in Akkus. Das erhöht die Reichweite. Und ist auch sinnvoller, wenn man an die benötigte Infrastruktur denkt.
Akku-betriebene Fahrzeuge kann ich mir vorstellen bei Postautos, Lieferwagen, Handwerker-Fahrzeugen u.ä., die nur eine begrenzte Reichweite benötigen und nachts auf dem Betriebshof wieder aufgeladen werden.
Doch bei Privatfahrzeugen siehts anders aus: wer hat schon die Möglichkeit, das Auto zuhause aufzuladen? Eigenheimbesitzer. Doch Mieter oder Wohnungseigentümer, die ihre Autos auf der Straße parken müssen, nicht.
Diese müssten ihre Stromer an öffentlichen Stromzapfsäulen laden, was viel länger dauert als einen Tank zu befüllen. Und wenn ALLE einen Stromer fahren, wie soll das dann gehen?
Also, ich sehe die Zukunft tatsächlich NUR in der Brennstoffzelle.
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Es gibt offensichtlich Leute wie Hr. Lepski zu Genüge die so viel Ahnung von Effizienz haben wie die sprichwörtliche „Katz vom Feiertag“ hat.
Ich gebe gern zu, diese Zahlen kannte ich nicht.
Aber haben Sie denn auch Antworten auf den Rest meines Postings? Zum Thema Laden, wenn man das nicht zuhause machen kann?
Millionen Fahrzeuge, die eine halbe Stunde lang an den Ladesäulen stehen, und davor ein riesiger Parkplatz für die Wartenden?
Es gibt Leute, die nicht wahrhaben wollen, dass die Brennstoffzelle noch eine Zukunft hat und Tesla in 10 Jahren wahrscheinlich nicht mehr existiert. Selbst wenn Autos in Zukunft rein elektrisch betrieben werden, so werden LKWs, Busse, Tanker usw. eher mit Brennstoffzelle ausgestattet als rein elektrisch. Und immer dieses effiziensgelaber. Wenn Strom übrig ist und dieser dann ineffizient genutzt wird um Wasserstoff zu erzeugen, ist das immer noch besser als den Strom.nicht speichern zu können. Ich frage mich auch immer, was die Leute davon haben, wenn die Brennstoffzelle nicht weiterentwickelt wird oder ganz ausstirbt und alles rein elektrisch nur mit Akku betrieben wird. Je mehr Alternativen zu Erdöl wir haben, desto besser denke ich mir immer.
Von der geradezu lächerlichen gesamten Effizienz der H2 Technik sind die absurden infrastrukturellen Kosten geradezu astronomisch. Erkundigen Sie sich mal was eine H2 Tankstelle kostet und vergleichen den Preis mit dem einer Ladestation. Dann überlegen sie sich einmal wer das alles bezahlen soll. Ich werde mich mit absoluter Sicherheit nicht an diesen Kosten beteiligen.
In den nächsten 3 bis 5 Jahren kommen Akkus mit einer Energiedichte auf den Markt die kaum noch Wünsche offen lassen. Die Brennstoffzelle hat das Rennen verloren noch bevor sie die Startlinie erreicht.
Darüber hinaus gibt es bessere umweltfreundliche Möglichkeiten der Stromerzeugung zur Bereichserweiterung als mit der Brennstoffzelle.
Wie schon gesagt: lasst uns einfach das ganze Land zu einem riesigen Parkplatz umbauen, wo „die Wartenden“ Fahrzeuge aufgeladen werden. Heutige Fahrzeuge „warten“ ja im Schnitt 23 Stunden des Tages darauf, dass der Fahrer sie benötigt. Früher nannte man das parken, Gunther Lepski nennt es jetzt „warten“.
Nun ja, nicht das „ganze“ Land, er reicht ja schon, vorhandene Parkplätze und Straßenränder, an denen nachts Autos parken, auszurüsten. Wir haben die Straßen gebaut, wir haben sie mit Laternen beleuchtet, jetzt werden wir es ja wohl schaffen, diese Stellen mit Steckdosen und den entsprechend gesteuerten Stromanschlüssen zu versehen.
Und da ist sie wieder, die so simpel klingende Idee von den Laternenladern. Hier mal ein Hinweis von jemandem, der sich mit der Thematik auskennt > https://www.mobilegeeks.de/news/ubitricity-macht-aus-jeder-strassenlaterne-eine-ladestation/#comment-3387580963
Ich nenne es „warten“, wenn ein Fahrer drin sitzt, und wartet, daß eine Ladesäule frei wird.
Hälst du es wirklich für machbar, sämtliche Parkplätze an den Straßenseiten mit Ladesäulen zu versehen? Bedenke außerdem, nicht jeder parkt jeden Tag an der gleichen Stelle, oft geht dem eine halbstündige Parkplatzsuche vorraus …
Gibts auch eine Grafik zum Umbau der Infrastruktur?
Wo sollen denn die Autos, die auf der Straße parken, zwei Häuser weg von der eigenen Wohnung, geladen werden?
Einfache Antwort: an einer Steckdose, die sich da befindet, wo das Auto nachts parkt.
Und natürlich, warum nicht, auch da, wo das Auto während der Arbeit parkt (und während des Einkaufens, Freizeit,… you name it !). Statt Steckdose in wenigen Jahren in den Boden (auch in die Straße) versenkte Induktionsladefelder, dann braucht man nicht einmal mehr einen Stecker einzustöpseln. Und wenn wir dann noch berücksichtigen, dass Roboter-Taxis vor dem Roll-out stehen, dann interessiert sich in wenigen Jahren keine Sau mehr dafür, wo geladen wird, weil einfach immer ein ausreichend geladenes Fahrzeug anrollt, sobald eines benötigt wird…
Oh ja, und in die Straßenbeläge werden Spulen eingelassen, über welche die Fahrzeuge während der Fahrt geladen werden und die außerdem noch das autonome Fahren erleichtern …
Ich mag auch Science-Fiction sehr.
Aber das alles, auch wenn es technisch schon möglich ist, flächendeckend umzusetzen zu wollen, ist SF! 😉
http://www.sueddeutsche.de/auto/alternative-antriebe-die-brennstoffzelle-ist-ein-milliardengrab-fuer-autohersteller-1.3922234