hatte gestern/vorgestern eine interessante Diskussion mit einem Blogger, der es nicht gut findet, daß Selbstständige – wenn sie denn ein Blog haben – häufig Privates mit Beruflichem vermischen, denn da käme der Eindruck auf, man würde mit privaten Themen bewußt Symphatie erzeugen wollen, um klammheimlich die Leser eigentlich nur auf das Angebotsumfeld (zB ganz böse, ein freier Finanzvermittler) des Selbstständigen zu locken. Das wäre Schleichwerbung, Irreführung, etc… ähnliches ist im Blogkritik Blog zu lesen (btw, irgendwie doof, wenn man zweimal Blog im Label hat…).
Meine Meinung dazu ist sehr schlicht: Es gibt haufenweise Unternehmer, die ihren Beruf lieben. Ich weiß ganz ehrlich nicht, warum so viele Menschen glauben, daß wir nicht hinter dem stehen, was wir tun. Es wäre ebenso bescheuert, wenn ich einem DVD Freak vorwerfen würde, sich auf seiner Webseite über sein Hobby in aller Ausführlichkeit auszulassen. Auf sowas kommt ja auch kein Mensch, das jemanden anzukreiden. Mein Selbstständigen-Dasein möchte ich um nichts in der Welt aufgeben, mein Job ist ein Teil meines Lebens und es ist für mich das Beste, was ich je finden konnte. Was ich tue, macht mich persönlich mächtig stolz (ohne vor Stolz rumzuprollen, wie toll ich bin) und solche wie mich gibt es haufenweise, die das ebenso erfüllt. Glaubt bloß nicht, daß hier die Kohle im Vordergrund steht und wir alles unter diesem Aspekt sehen. Der Umsatz ist der Motor, der unser „Hobby“ am Laufen erhält. Aber es ist nicht der grüne Schein, der mich und viele andere antreibt. Oh ja, es gibt haufenweise Menschen, die sich nur um die Kohle kümmern und selbst ihre Mama verkaufen würden. damit kann ich leben. Sie werden aber über ihre Blogs mißbrauchen, täuschen, verarschen, lügen, vorgaukeln, was auch immer tun, um diesen Kanal mit ihrem Spam zuzumüllen und um ihrem Ziel näherzukommen, reich zu werden und den Proll mit dem dicken Ferri und der Blondine raushängen zu können. Ja logo, wir sind Menschen. Unterschiedlich. Was soll man das letztlich verdammen, jeder geht seinen Weg. Ich muß auch nicht jeden Weg gutheissen. Nur man kann uns Corporate Blogger, weil wir unterschiedlich sind, nicht über einen Kamm scheren. Insofern kann ich nur eines sagen zur momentanen deutschen Corporate Blogosphere: Ich kann von keinem dieser Blogs, die mir bekannt sind, behaupten, daß „böse und dunkle PR Kräfte“ im Spiel sind, ich habe eher den Eindruck, daß das ebenso positiv Verrückte wie ich sind, die das was sie tun, aus dem inneren Antrieb tun, weil sie ihr Plätzchen im Leben gefunden haben. Und gaaaanz so doof, ehrlich, sind Leser nicht, die den Braten nicht riechen, denn allzu lange kann man jemanden etwas nicht vorspielen, daß das, was man schreibt, nur aus dem o.g. Gründen getan wurde und man selbst nicht dahintersteht. Insofern kann ich immer wieder nur die Maxime von Alfred v. Herrhausen (böser Deutschbänker) postulieren:
Wir müssen sagen, was ist, wir dürfen nicht verschweigen oder verdecken. In unserem Hause soll die Öffentlichkeitsarbeit unter dem Gebot ablaufen: Sagen, was man denkt (und was man ist), tun, was man sagt, und sein, was man tut. Damit soll Glaubwürdigkeit erreicht werden als eine Art Vorbedingung für Akzeptanz.
Hey, der Mann war ein Vordenker von Blogs. Und das erreichen nicht einmal private Blogger.
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