Hat Instagram absichtlich Beiträge von US-Präsident Donald Trump bevorzugt? Offenbar stellte der Algorithmus beliebte Trump-Inhalte über Postings seines demokratischen Konkurrenten Joe Biden. Wir schauen, ob es sich um einen Bug oder einen Instagram Ban handelt.
Die US-amerikanische Non-Profit-Organisation Tech Transparency Project will herausgefunden haben, dass Instagram wochenlang beliebte Beiträge von und über Donald Trump bevorzugt ausgespielt und in ein gutes Licht gerückt hat.
Demnach habe der Algorithmus dafür gesorgt, dass wir unter Trump-Hashtags wie #trump und #presidentfortrump überwiegend positive Inhalte gesehen haben. Das US-amerikanische Technik-Portal The Verge berichtete darüber.
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Postings zu seinem Rivalen Joe Biden soll Instagram dafür heruntergespielt haben. Unter Biden-Hashtags wie #joebiden und #teambiden habe der Algorithmus durch das „Related Hashtags“-Feature ähnliche Hashtags vorgeschlagen, die den Demokraten schlecht dastehen ließen.
Beispielsweise sollen Nutzer auf Hashtags wie #creepyjoebiden und #joebidenpedophile gestoßen sein, was übersetzt soviel wie „unheimlicher Joe Biden“ und „pädophiler Joe Biden“ bedeutet. Das sind natürlich mächtig negative Attribute.
Instagram Ban oder Bug: Was war mit dem Algorithmus los?
Die negativen Biden-Beiträge hätten zudem auch noch zu positiven Trump-Inhalten geführt, heißt es von Seiten des Tech Transparency Projects. Andersherum soll hingegen nichts zu sehen gewesen sein.
Was war also mit dem Instagram-Algorithmus los? Steckt ein Instagram Ban gegen den demokratischen Kandidaten Joe Biden dahinter oder war es einfach nur ein Bug, der für die augenscheinlich ungerechte Behandlung verantwortlich war?
Ein Instagram-Sprecher sagte gegenüber dem US-amerikanischen Medien-Unternehmen Buzzfeed News, dass es sich um einen Fehler – also einen Bug – gehandelt habe.
Neben Trump- und Biden-Hashtags sollen auch 10.000 weitere Hashtags davon betroffen gewesen sein. Instagram habe aus diesem Grund auch die „Related Hashtags“-Funktion erst einmal abgestellt.
Um sich eine wenig aus dem Schussfeuer zu nehmen, reagierte die Facebook-Tochter auf Twitter auch noch öffentlich auf das Tech Transparency Project. Es würde hierbei nicht um Politik gehen, schreibt Instagram und wirft dem Projekt „Rosinenpickerei“ vor, weil auch Hashtags wie #democrats betroffen waren.
Können wir Instagram glauben?
Die Frage ist nun: Können wir Instagram das so einfach glauben? Natürlich könnte das soziale Netzwerk nicht ohne Folgen zugeben, dass sie Donald Trump bevorzugen.
Zum einen würde das unter Wahlmanipulation fallen, zum anderen würden zahlreiche Menschen die politische Ausrichtung von Instagram sicher mächtig kritisieren und infrage stellen.
Ob es sich um einen Instagram Ban oder Bug handelt, können wir also auch nur erahnen. Fest steht: Der Fall erinnert stark an den US-Präsidentschaftswahlkampf aus dem Jahr 2016.
Facebook musste damals heftige Kritik hinnehmen, weil über das soziale Netzwerk politische Manipulation möglich beziehungsweise erlaubt war. Facebook hatte kaum etwas gegen Wahlkampf-Propaganda unternommen – und muss sich mit seiner Tochter-Plattform nun erneut mit einem ähnlichen Thema auseinandersetzen.
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