Der Druck auf Nokia wächst. Nach zuletzt schwächeren Finanzzahlen und rückläufigen Marktanteilen ist jetzt auch Nokias Smartphones-Betriebssystem Symbian gegen Android ins Hintertreffen geraten. Die Marktforscher von Canalys ermitteln für Android einen Marktanteil von 32,9 Prozent im Jahresendquartal 2010. Symbian kommt nur noch auf 30,6 Prozent. Apples iOS liegt bei 16,0 Prozent, RIM (Blackberry) bei 14,4 Prozent, Microsofts Systeme vereidigen 3,1 Prozent Marktanteil auf sich. Insgesamt wurden laut Canalys im vierten Quartal weltweit 101,2 Millionen Smartphones verkauft. Bei der Bekanntgabe der schwächeren Finanzergebnisse vergangene Woche hatte ich geschrieben, dass Nokia die kleine Niederlage eigentlich gelassen nehmen kann. Dazu stehe ich immer noch, denn Nokia bleibt trotz rückläufiger Zahlen und der stärker erscheinenden Konkurrenz bei einem stolzen Marktanteil von etwa einem Drittel. Die Hardware der aktuellen Geräte ist absolut konkurrenzfähig.
Nokia muss jetzt eigentlich nicht mehr tun, als seine Smartphones mit einem schlagkräftigen Betriebssystem auszurüsten. Was so leicht klingt, ist derzeit Nokias Hauptproblem. Für den Mobile World Congress in Barcelona, der am 14. Februar beginnt, haben die Finnen deswegen eine Antwort auf das iPhone angekündigt. Welche wird das sein? Eine neue Symbian-Version ist nicht zu erwarten, auch wenn die Entwickler-Community seit geraumer Zeit an Symbian^4 schraubt. Noch einmal das veraltete Symbian kann keine Antwort mehr sein. Nicht ganz unrealistisch wäre, dass Nokia das zusammen mit Intel entwickelte MeeGo künftig auf Smartphones einsetzt. MeeGo ist allerdings eher für Tablets gedacht und selbst hier bislang wenig erprobt. Das System auf Smartphones einzusetzen und damit gegen das weiter entwickelte Android anzutreten, ist zumindest riskant. Dass Nokia in zwei Wochen ein ganz neues Betriebssystem aus dem Hut zaubern wird, ist unrealistisch. Königsweg für Nokia wäre also, auf eins der bestehenden Systeme zurückzugreifen, sprich: Google Android oder Windows Phone 7.
Wäre das wirklich der Königsweg? Immerhin würde Nokia damit ein Zacken aus der Krone brechen. Jahrelang gehörte es für den Marktführer bei Produktstarts zum guten Ton, sein eigenes System mit an Bord zu heben. Die deutlich muntere Konkurrenz von Samsung, LG und HTC zeigt allerdings, dass es auch anders geht: Alle drei bieten sowohl Geräte mit Android als auch Windows Phone 7 an. Nokia ist hier noch skeptisch: CEO Stephen Elop sagte Ende Januar: „Das Spiel hat sich von einem Kampf der Geräte zu einem Kampf der Plattformen gewandelt.“ So ganz mag man deswegen nicht glauben, dass Nokia nach jahrelangem Kampf gegen Windows-Mobile-Geräte nun die weiße Fahne hisst und Google und Microsoft auf die eigenen Geräte lässt. Aber zumindest vorübergehend dürfte Nokia kaum etwas anderes übrig bleiben. Lassen wir uns am 14. Februar überraschen.
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