Popkulturjunkie Jens Schröder aktualisierte einst wöchentlich die Deutschen Blogcharts und ein knappes halbes Jahr lang auch die Deutschen Twittercharts. Heute erklärte Schröder, warum beide Charts in ihrer bisherigen Form nicht aktualisiert werden und wie es weiter gehen soll. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. So aktualisiert Schröder die Twittercharts nach 20 Wochen nun nicht mehr, weil Datenlieferant Backtype die Zahlen nicht mehr frei zugänglich macht. Selbst Schröders Nachfrage bei Backtype, ob er etwas für die Daten bezahlen dürfe, blieben unbeantwortet. So pausieren die Twittercharts derzeit auf dem Stand vom 3. Januar, bis Backtype die Daten wieder freigibt oder ein anderer Anbieter die gleichen Zahlen liefern kann. Dabei geht es um die Zahlen, wie viele Twitter-Nutzer auf eine Website verlinkt haben.
Die Deutschen Blogcharts hat Schröder bereits seit Oktober 2010 nicht mehr aktualisiert. Das bisherige Zählverfahren – Verlinkung von Blogs untereinander – war seiner Einschätzung nach nicht mehr relevant. Fast alle Blogs verzeichnen in den vergangenen Jahren eine kontinuierlich schrumpfende Zahl von Links. Blognetzwerke, die sich gegenseitig mit Links versorgen, steigen damit in den Charts, obwohl sie außerhalb des Netzwerks kaum jemand kennt. Zuletzt reichten schon 82 Links aus, um in die Top 100 einzusteigen.
Schröder schreibt dazu:
Neue Stellenangebote
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Die Backlinks zwischen Blogs als einziges Kriterium der Charts war damit für mich keine Zukunft mehr.
Er will die Blogcharts nun so umbauen, dass außer den Verlinkungen der Blogs untereinander auch die Verlinkungen von Twitter und die Zahl der Leser gezählt werden. Wie genau das Prinzip funktioniert, will Schröder morgen bekannt geben, die neu errechneten Charts soll es ab Mittwoch geben. Wir werden hier updaten, sobald das geschehen ist. Und es klingt interessant.
Blogcharts gibt es eigentlich genug. Die von Schröder gibt es allerdings schon seit Januar 2006 und sie wurden in der Vergangenheit immer wieder von Medien außerhalb der Blogosphäre zu Rate gezogen, wenn es darum ging, die Relevanz eines Blogs zu beurteilen. Für viele Internetneulinge dienen sie darüber hinaus als Anlaufstelle. Von daher war es lange Zeit durchaus ein Ritterschlag, darin aufgenommen zu werden. Sagen Charts denn viel über die Qualität von Blogs aus? Nicht unbedingt, aber das tun die Single- und Albencharts der Musikindustrie auch nicht. Tatsache aber ist, dass wir alle uns auf unsere eigene Art an Charts orientieren. Ob das bei den neuen Blogcharts auch so sein wird, sehen wir dann am Mittwoch.
(Jürgen Vielmeier)
Wirklich sinnvolle Blogcharts, dürften nahezu unmöglich sein. Dazu bräuchte man unterschiedlichste Daten (Feed Abonnenten, Zugriffe, Links von Twitter, Facebook). Zudem müsste dahinter eine ausgefeilte Berechnung stecken. Es gibt Blogs, die lese ich ausschließlich im Reader, bei anderen Besuche ich häufiger den Blog direkt. Welcher Blog hat jetzt mehr Relevanz?
„Die Backlinks zwischen Blogs als einziges Kriterium der Charts war damit für mich keine Zukunft mehr.“
BT sei Dank. Jetzt helfen gekaufte Posts nichts mehr, nun muss wieder Qualität zurückkehren!
Eigener Inhalt soll manchmal helfen. Habe ich gehört. Einfach mal „Nacdenken“.
Kommentare müssen mit rein!
Platz 4 für Euch :-).
Die Kommentare mit in die Charts aufzunehmen wäre nur dann sinnvoll, wenn diese entweder aufwändig moderiert würden oder anderweitig um Kommentar-Spam bereinigt. – Andernfalls wird das zum Selbstläufer.