Wohnmobil, ja – aber elektrisch? Bislang gab es hier für Klimabewusste kaum gute Optionen. Das scheint sich langsam zu ändern. Wir stellen dir die neuesten E-Camper-Konzepte vor.
Die Deutschen sind nicht nur Reiseweltmeister im Allgemeinen. Sie lieben auch insbesondere das Reisen im Wohnmobil und Wohnwagen. Bislang hieß das, dass Reisende dabei fast ausschließlich in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren unterwegs waren.
Es gibt zwar einige Modelle mit Hybrid-Motor, doch wer vollelektrisch fahren wollte, hatte eigentlich kein wirkliches Angebot. Eine löbliche Ausnahme bot da das E-Wohnmobil e.home von Dethleffs. Das bot allerdings nur 200 Kilometer Reichweite.
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Die einzige andere Option war bis dato, seinen Wohnwagen an seinen Tesla X zu koppeln.
Nun kommt Bewegung in die Branche. Mit Iridium, dem Nissan e-NV200 und dem Tesla-Vanlifer-Konzept bekommen Caravaner langsam echte Optionen für elektrische Wohnmobile.
Iridium: 400 Kilometer Reichweite
Iridium ist die E-Wohnmobil-Marke der Wohnmobil Outlet Factory (WOF) aus dem schwäbischen Weilheim. Marke deshalb, weil es den Iridium nun bereits in der zweiten Generation gibt. Dieses Gefährt kommt mit stolzen 30 Prozent mehr Reichweite – und damit einer Gesamtreichweite von 400 Kilometern einher.
Diese kommen aus einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie und es gibt auch einen CCS-Stecker für schnelles Laden. Mit 150 Kilowatt und einem Drehmoment von 730 Nm (Vergleich: Ein Formel-1-Rennwagen liegt bei 400 Nm) steckt auch ganz schön viel Power im Iridium.
WOF hat das neue Modell auf dem Caravan Salon in Düsseldorf vorgestellt. Im ersten Quartal 2020 soll es auf den Markt kommen, allerdings zunächst in einer limitierten Auflage von 30 Fahrzeugen. Der Preis wird wohl um die 170.000 Euro liegen.
Nissan e-NV200: Tests in Neuseeland
Seit einiger Zeit testet der Wohnmobil-Vermieter Jucy in Neuseeland das elektrische Wohnmobil von Nissan, e-NV200. Dabei handelt es sich im Grundgerüst um den Nissan e-NV200, den der Fahrzeughersteller zu einem E-Campervan umgebaut hat. In der Jucy-Version bietet das Fahrzeug:
- 24-kW-Akku (Reichweite von ca. 100 Kilometern)
- Ladezeit: 20 Minuten
- Dachzelt mit Schlafraum für zwei
- Kleine Küche
- Stauraum
Das klingt jetzt nicht so prickelnd. Denn was kann man schon mit 100 Kilometern Reichweite in einem Wohnmobil wirklich anstellen? Eine ganze Menge, wie sich herausstellt.
Jucy hat nämlich zwei französische YouTuberinnen damit beauftragt, den E-Wohnwagen für einen mehrwöchigen Roadtrip zu testen. Offenbar regt die kurze Reichweite in dem Fall zu vielen schönen Stopps an – und 20 Minuten Ladezeit sind an den spektakluären Naturschauplätzen von Neuseeland erstaunlich schnell vorbei.
Natürlich sind solch kurze Reichweiten nicht für alle attraktiv. Darum hat Nissan bereits eine Version mit einem 40-kW-Akku auf dem Markt, der 280 Kilometer Reichweite bieten soll.
Vanlifer: Tesla Semi als E-Wohnmobil
Was wäre, wenn man den Tesla Semi Truck zu einem elektrischen Wohnmobil ausbauen könnte? Diese Idee stammt von der britischen Design-Agentur Vanlifer. Vanlifer ist auf den Umbau von Wohnmobilen spezialisiert und bislang ist das Tesla-Semi-Wohnmobil nur eine Studie.
Doch das Team hat sich offenbar viele Gedanken gemacht. Zum einen wurde der LKW aerodynamisch umgebaut. Zum anderen haben die Designer den Innenraum komfortabler gestaltet. So befindet sich über der Fahrerkabine ein Doppelbett. Im Heck gibt es einen zweiten Schlafraum für zwei Personen.
Im Mittelteil finden sich Sitzgelegenheiten, eine Küche mit Waschbecken, ein Bad mit Dusche und Toilette sowie ein Schrank.
Der Tesla Semi kostet (im nicht-umgebauten Zustand) etwa 150.000 US-Dollar und bietet knapp 500 Kilometer Reichweite.
Ob aus diesem Konzept von Vanlifer jemals wirklich ein E-Wohnmobil wird, ist unklar. Doch Ideen wie diese zeigen: Es kann nicht mehr lange dauern, bis auch das Wohnmobil zunehmend elektrisch wird.
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