Laut einer Untersuchung des World Wide Fund For Nature (WWF) kommt die globale Plastik-Verschmutzung Entwicklungsländern deutlich teurer zu stehen als Industrienationen.
Plastik hat die Welt verändert. Denn fast noch nie war ein Produkt so kostengünstig und einfach herstellbar wie Plastik. Gleichzeitig ist das Material äußerst praktisch und widerstandsfähig. Doch all diese Annehmlichkeiten scheinen sich immer mehr zu rächen – vor allem für Entwicklungsländer.
Denn während wohlhabende Länder von der Produktion profitierten, leiden immer mehr arme Regionen durch die globale Plastik-Verschmutzung. Eine Analyse des Word Wide Fund of Nature (WWF) zeigt nun, welche Kosten das Material über seinen kompletten Lebenszyklus verursacht. Dieser umfasst die Produktion, Nutzung und Entsorgung. Die Ergebnisse sind besorgniserregend.
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WWF sieht hohe Kosten durch Plastik in ärmeren Ländern
Die Untersuchung offenbart, dass Länder mit einem geringen bis mittleren Einkommen bis zu achtmal höhere Kosten zu tragen haben als wohlhabende Regionen. Zusätzlich sind die Gesundheitsrisiken für die Einwohner von Ländern wie Brasilien, Äthiopien, Fidschi und Indien besonders kritisch. Denn die lokalen Regierungen ergreifen kaum Maßnahmen gegen die Verschmutzung.
Folglich besitzen diese Länder nicht ausreichend Kapazitäten, um den anfallenden Abfall zu verwerten. Die Kontamination der Umwelt und teilweise giftige Emissionen sind die Folge. Eine Trendwende scheint zeitnah nicht absehbar. Der WWF appelliert daher an den Ausbau der Infrastruktur in armen Ländern und eine Reduzierung der Abfallberge.
Entsorgung kostet in wohlhabenden Ländern kaum Geld
Für die durchgeführte Untersuchung griff der WWF auf verschiedene Werte zurück. Neben den Kosten für die Produktion von Plastik flossen auch Daten zum Abfallmanagement und für entstehende Emissionen in die Rechnung ein. Durch die unsachgemäße Entsorgung von Plastik entstehen in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen Kosten in Höhe von 149 US-Dollar pro Kilogramm. In reichen Regionen sind es lediglich 17 US-Dollar pro Kilogramm.
Doch die ermittelten Werten dürften nicht einmal alle Kosten enthalten. Denn der WWF berücksichtigt nur die größten Kostenpositionen für die verschiedenen Nationen. Diese umfassen etwa die Reinigung von maritimen Ökosystemen, Ausfälle in der Fischerei oder Aufwände, um Trinkwasser wieder zu befreien.
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