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Wärmepumpe: Lüge oder Wahrheit? 6 Mythen im Faktencheck

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Bundesverband Wärmepumpe e.V.
geschrieben von Marinela Potor

Wärmepumpen sollen in Zukunft mehr Öl- und Gasheizungen in Deutschland ersetzen. Doch um die Technologie kursieren viele Mythen. Was um die Wärmepumpe ist Lüge, was Wahrheit? Wir prüfen sechs der häufigsten Wärmepumpe-Mythen. 

Der Markt für Wärmepumpen boomt in Deutschland. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) schätzt, dass allein 2022 236.000 Wärmepumpen-Anlagen installiert wurden, ein Zuwachs von 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Bund hat sich bis 2024 insgesamt 500.000 Geräte zum Ziel gesetzt, sowohl um den Verbrauch von klimaschädlichem Erdgas zu reduzieren als auch, um mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung zu erreichen.

Doch um die Technologie kreisen viele Mythen. Wir schauen uns im Folgenden die sechs häufigsten Wärmepumpe-Lügen an und klären, was wirklich stimmt.

1. Wärmepumpe Mythos: Heizkörper werden nicht richtig warm

Falsch!

Es stimmt zwar, dass Öl- oder Gaskessel Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius erreichen, während Wärmepumpen-Anlagen eine Vorlauftemperatur von lediglich 35 bis 55 Grad Celsius haben.

Doch bei Öl- und Gasanlagen verpufft ein großer Teil der Wärme und Tatsache ist auch, dass die Temperaturen der Wärmepumpen völlig ausreichend sind, um eine typische Wohlfühltemperatur von 21 oder 22 Grad Celsius zu erreichen.

2. Wärmepumpe-Lüge: Wärmepumpen brauchen länger, um Raum aufzuheizen

Richtig!

Aufgrund der niedrigeren Vorlauftemperaturen der Wärmepumpen dauert es länger, um einen kühlen Raum wieder warm zu bekommen als mit einer Öl- oder Gasheizung.

Ein guter Tipp dafür ist, im Winter nicht zu ausgiebig zu lüften. Bei den kühlen Temperaturen reichen oft ein paar Minuten mit offenem Fenster, um frische Luft in die Wohnung zu bringen.

Wer länger lüftet, bringt die Raumtemperaturen unnötig herunter und benötigt anschließend mehr Energie (egal, welcher Art), um ihn wieder aufzuheizen.

3. Wärmepumpe-Mythos: Wärmepumpen bringen in Altbauten nichts

Das kommt darauf an.

Klar ist: Je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Wärmeverluste gibt es. Hier kommt es also wirklich auf den Einzelfall an. Es lässt sich nicht grundsätzlich sagen, dass Wärmepumpen in Altbauten nichts bringen. „Die Wärmepumpe ist aber gleichzeitig auch kein Allheilmittel, das überall ohne zusätzliche Maßnahmen eine Gas- oder Ölheizung eins zu eins ersetzen kann“, sagt der BWP. Der wichtigste Faktor seien die Vorlauftemperaturen, heißt es vom BWP.

Entscheidend ist es, die VL-Temperaturen über kosteneffiziente Maßnahmen so weit herunterzubringen, dass der wirtschaftlich und energetisch zufriedenstellende Betrieb gewährleistet werden kann.

BWP

So kann es also manchmal schon reichen, die schlechtesten zwei bis vier Heizkörper zu ersetzen, um einen großen Nutzen zu haben.

4. Wärmepumpe-Lüge: Unser Stromnetz wird sofort einbrechen

Falsch!

Die Angst, dass unser Stromnetz unmittelbar vor dem Kollaps steht, ist unzutreffend. Gleichzeitig sagt aber selbst der BWP, dass die bis 2050 geplanten 16 Millionen Wärmepumpen-Anlagen durchaus eine Herausforderung für das Stromnetz sind.

Wichtig sei es daher, schon jetzt vorausschauend zu agieren und die Infrastruktur entsprechend auszubauen.

5. Wärmepumpe-Lüge: Wärmepumpen kosten 300.000 Euro

Falsch!

Zwar ist die Investition in eine Wärmepumpe nicht günstig. Die derzeit häufigste Variante, die Luft-Wärmepumpe, kostet etwa 30.000 Euro. Anlagen, die Erdwärme oder Grundwasser als Wärmequelle nutzen können dann sogar bis zu 15.000 Euro mehr kosten.

Das sind zwar keine 300.000 Euro, aber natürlich trotzdem teuer.

Aber: Es gibt staatliche Hilfe. So bezuschusst der Staat aktuell Investitionen in Wärmepumpen-Anlagen mit 25 bis 40 Prozent. Künftig sollen es 30 bis 70 Prozent werden.

Eine gemeinsame Studie des Öko Institut e.V. und Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme zeigt zudem, dass Wärmepumpen auch Kosten sparen. Selbst bei einem sanierten Neubau und einem niedrigen Gaspreis kann ein Haushalt 15 Euro im Monat sparen. Bei einem hohen Gaspreis und nicht sanierten Haus können diese Ersparnisse bei bis zu 342 Euro im Monat liegen.

Die Wärmepumpe Lüge, dass Wärmepumpen teuer sind, stimmt nicht.

Wärmepumpen lohnen sich langfristig finanziell. (Quelle: Fraunhofer ISE)

6. Wärmepumpe-Lüge Nummer: Wärmepumpen sind umweltschädlicher als Gasheizungen

Falsch!

Selbst wenn auch Wärmepumpen häufig einen Kohlestromanteil haben, ist der Anteil der Umweltwärme immer noch 66 Prozent und damit nachhaltiger.

Richtig ist aber natürlich, dass in diesem Bereich noch viel Luft nach oben ist. Je mehr erneuerbare Energien der deutsche Strommix hat, desto umweltfreundlicher sind letztlich auch Wärmepumpen.

Wärmepumpe: Lüge oder Wahrheit — Diskussion ist wichtig

Auch wenn viele Aussagen rund um Wärmepumpen schlichtweg falsch oder zumindest irreführend sind, ist es wichtig, nicht alle Menschen, die sich deswegen Sorgen machen und vielleicht einem dieser Mythen glauben, zu belächeln.

Denn auch wenn es keinen Wärmepumpen-Zwang gibt (ein weiterer Irrglaube), hat die Bundesregierung durchaus ehrgeizige Pläne. Bis 2024 müssen in reinen Neubaugebieten neue Heizungsanlagen mindestens mit einem Anteil von 65 Prozent durch Erneuerbare betrieben werden.

Das heißt: Es wird in den nächsten Monaten (und vermutlich auch Jahren) noch viele Fragen um Wärmepumpen geben. Wenn Haushalte also in Zukunft ihre Heizungsanlagen umstellen müssen, ist eine sachliche Diskussion zum Thema eine wichtige Voraussetzung.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

2 Kommentare

  • Sehr schlechter Artikel, Öl und Gas Kessel haben Vorlauftemperaturen von 60-70°C und nicht von mehreren 100°C
    Lediglich die Abgastemperatur liegt bei 140-170°C bei alt Anlagen.
    Bei Brennwert Anlagen um 60°C.
    Dann Wärmepumpen kosten 300K€
    dann 30K€ dann wieder 300K€.
    Man sollte sich den eigenen Artikel vor dem Posten mal durchlesen.