Wirtschaft

Billy und Co. bei Amazon: Ikea öffnet sich endlich dem Online-Handel

Ikea, Online-Handel
Ikea-Chef Torbjörn Löff will sich Online-Marktplätzen wie Amazon öffnen. (Pixabay.com / mastrminda)
geschrieben von Christian Erxleben

Ikea ist bekannt für seine verwinkelten Einrichtungshäuser und lustigen Produktnamen. Nun öffnet sich das schwedische Möbelhaus erstmals fremden Online-Marktplätzen. Der Grund dafür ist einfach: Das stationäre Geschäft reicht zum Überleben nicht mehr aus.

Klassische Einzelhändler und Verkaufshäuser haben zu großen Teilen den Einstieg in den Online-Handel verschlafen. Das ist nichts Neues, hat trotzdem gravierende Konsequenzen wie unter anderem die Insolvenz von „Toys R Us“ zeigt.

Auch das schwedische Möbelhaus Ikea steht vor dem schweren Gang in den E-Commerce. Zwar betreiben die Schweden seit einiger Zeit einen Online-Shop.


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Mit fünf Prozent am Gesamtgeschäft ist der Anteil der digital verkauften Möbel jedoch relativ gering. Darüber täuscht selbst das 30-prozentige Wachstum bei Online-Bestellungen im letzten Jahr nicht hinweg.

Ikea sucht neue Vertriebswege

Damit sich Ikea in einigen Jahren nicht auch mit einem Insolvenz-Verfahren konfrontiert sieht, sucht Unternehmens-Chef Torbjörn Löff nach neuen Vertriebskanälen.

Gegenüber der Financial Times bestätigte Löff nun offiziell, dass sich die Unternehmensspitze dazu entschieden hat, sich Online-Marktplätzen von Drittanbietern zu öffnen. „Das ist die größte Veränderung im Kundenerlebnis bei Ikea seit der Erfindung unseres Konzepts“, sagt Löff.

Keine konkreten Partnerschaften

Zwar vermeidet der CEO aktuell Aussagen zu den konkreten Kooperationspartnern. Allerdings ist davon auszugehen, dass es Billy, Skatteby und Co. bald auch bei Amazon und Alibaba zu kaufen gibt.

Einerseits ist die Reichweite und Verbreitung der beiden Online-Giganten einfach zu groß, um sie zu ignorieren. Andererseits hatte Ikea bereits im Juni 2017 einen Testlauf mit einem eigenen Amazon-Shop durchgeführt.

Der Schritt von Konzernchef Torbjörn Löff stieß intern lange Zeit auf viel Gegenwehr. Schließlich fällt beim Online-Handel ein essenzieller Vorteil der Möbelhäuser weg: Es gibt keine Möglichkeit, den Kunden beim Lauf durch die Flure zum Kauf von kleinen Produkten zu animieren, die er eigentlich gar nicht kaufen wollte.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

1 Kommentar

  • Hallo!

    Spannendes Thema. Mich würde interessieren wie hoch dann die Versandkosten sind und ob die Preise mit dem offline Bereich mithalten können.

    Derzeit kann man schon im Shop direkt von Ikea bestellen, allerdings mit sehr hohen Speditions/Versand Kosten.

    Außerdem ist das Produkt-Angebot derzeit nicht besonders attraktiv im Shop. Vieles bekommt man dort einfach nicht.