Wer jeden Tag hunderte E-Mails bekommt, der hat auf Dauer ein Problem. Zwar sortiert der Spamfilter die unbrauchbaren Nachrichten automatisch aus, aber der Rest bleibt eine graue, undurchschaubare Masse, die Mail für Mail abgearbeitet werden muss. Wer jeden Tag hunderte E-Mails bekommt und bei Google arbeitet, kommt vielleicht auf die Idee, daran etwas zu ändern. Ab heute nämlich wird schrittweise die Funktion „Priority Inbox“ bei Gmail freigeschaltet.
Im Grunde handelt es sich dabei um einen umgekehrten Spamfilter, der die besonders wichtigen Nachrichten automatisch erkennt. Dafür analysiert das System, welche Mails der User liest, auf welche er antwortet und mit wem er besonders häufig Mitteilungen austauscht. Zusätzlich wertet das Programm auch den Brieftext aus und stuft den Inhalt dementsprechend als wichtig oder unwichtig ein.
Die neue „Priority Inbox“ ist deshalb in drei Bereiche eingeteilt: wichtig, markiert und der ganze Rest. Im Bereich „wichtig“ findet der Benutzer die Nachrichten, die Google für ihn vorsortiert hat, unter „markiert“ zeigt das Programm die Mitteilungen an, die der Nutzer selber zum späteren Lesen vorgemerkt hat. In der letzten Kategorie findet sich eben „der ganze Rest“. Sollte das Analysetool mit der Einordnung danebenliegen, kann der Empfänger die entsprechende Nachricht manuell bewerten. Dadurch erlernt das System die Prioritäten des Users und kann somit die eigene Bewertung Schritt für Schritt verbessern.
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In einen Bericht über eine Google-Funktion gehört mittlerweile auch ein ritueller Hinweis auf die mögliche Beeinträchtigung des Datenschutzes. Die sei hier aber ausgeschlossen, teilt Matthew Glotzbach, der Leiter des Produkt Managements der Financial Times auf Anfrage mit. Sein Unternehmen produziere in diesem Zusammenhang keinerlei neue Informationen über die Nutzer, sondern werte nur bereits vorhandene aus. Gmail untersucht schon seit dem Start des Dienstes die Nachrichten auf bestimmte Keywords hin und zeigt dementsprechende Anzeigen neben den Mitteilungen an.
Im Gespräch mit der New York Times erläutert Keith Coleman, dass die Suchfirma seit mehreren Jahren nach einer Lösung gesucht hat, die überfüllten Eingangs-Fächer in den Griff zu bekommen. Es sieht so aus, als könnte die nun vorgestellte „Priority Inbox“ tatsächlich eine brauchbare Lösung für dieses Problem sein.
(Nils Baer)