Ich sag es vorweg: Ich bin kein ausgewiesener Kenner der Materie. Es besteht daher die Möglichkeit, dass ich bei dem nachfolgenden Produkt – ähnlich wie Odysseus bei den Sirenen – von den wohlklingenden Worten in die Irre geführt wurde. Der deutsche Spezialist für Audio-Technik, Beyerdynamic, kündigt für September aber geradezu eine Sensation an: nämlich den ersten mobilen High-End-Kopfhörer. Und diese Nachricht möchte ich den Musik-Liebhabern unter euch nicht vorenthalten.
Unter der Prämisse, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Flugzeugen andere akustische Gesetze gelten als im Wohnzimmer, weil dem Musik-Liebhaber daheim in der Regel keine Umweltgeräusche im Ohr rumlärmen, wurde der Edelkopfhörer T5p entwickelt (siehe Bild). Mit ihm, so verspricht es das Unternehmen zumindest, soll es möglich sein, „statt des typischen künstlich ‚designten‘ Klangs“ Musik so zu hören, „wie sie aufgenommen wurde“. Und das bedeutet im Klartext: Mithilfe einer eigenen Technologie wird der Wirkungsgrad einer niederohmigen 32-Ohm-Schwingspule im Kopfhörer derart gesteigert, dass ein viel größere Menge an magnetischer Kraft in akustische Energie umgesetzt wird, als bei anderen Kopfhörern.
Eigenen Angaben zufolge wird die Wiedergabe dadurch druckvoller, besonders laut abspielbar (maximaler Schalldruckpegel liegt bei 126 Dezibel, ein Düsenjäger erzeugt 130) und „eine verfärbungsarme Wiedergabe mit niedrigem Klirrfaktor“ möglich. Weitere technische Details findet ihr bei Interesse auf der Seite des Unternehmens.
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Als würde das nicht schon allzu verdächtig nach PR-Talk klingen, verspricht der Hersteller zudem, dass hierdurch mobile Geräte wie etwa MP3-Player oder Notebooks weniger Leistung bringen müssen, um dieselbe Lautstärke zu erzielen. Und außerdem wird der Audio-Output nicht mehr durch „vordergründige Effekte“ – gemeint sind wohl die Bass- und Höheneinstellungen – herkömmlicher Mobilkopfhörer verunreinigt, mit denen Letztgenannte ihre minderwertige akustische Leistung zu kaschieren versuchen. Damit will Beyerdynamic etwas geschafft haben, „das unter Experten lange Zeit als unerreichbar galt: perfekten Klang abseits der heimischen Stereoanlage“.
Puh. Nicht kleckern, klotzen, scheint da die Devise gelautet zu haben. Nun stellt sich mir aber die Frage, ob Beyerdynamic da tatsächlich ein Meisterstück gelungen ist oder ob hier ein alter Hut in neuer Verpackung präsentiert wird? Es selbst herauszufinden, ist mir aber ehrlich gesagt zu teuer. Denn für den T5p verlangt der Hersteller wahnsinnige 890 Euro.
(Marek Hoffmann / Foto)
also ein gescheiter Studio-Kofhörer tuts sicher auch. da hat man auch unverfälschten, druckvollen Klang. Und das für um die 200€.
klingt für mich eher nach Marketing-Gewäsch für den Hifi-Markt. GUte Kopfhörer wurden bestimmt nicht gerade eben erfunden 😉
aber das Urteil erlaube ich mir jetzt einfach mal ohne den gehört zu haben. Wen der Kopfhörer interessiert, sollte den mal gegen einen Studio-Kopfhörer antreten lassen.
Der Preis ist wirklich astronomisch…
Gute Kopfhörer gibt es für weit weniger Geld. Die richtigen Klänge dazu dürfen natürlich auch nicht fehlen 😉
Den meisten dürfte es eh egal sein: sie geben sich ja auch mit 128er mp3s zufrieden…
@mobo:
Genau, was nützen einem anständige Kopfhören wenn die Jugend eh nur Musik hört welche sie aus Youtube-Filmen konvertiert hat… Dat tuns auch die Billigkopfhörer vom Ipod 😛
ich hab einen techniks (rp-dj1210), der meines erachtens bereits super klangeigenschaften hat (5-30.000 hz, 106 db). ich höre gern unterwegs damit musik, weil er wirklich einen satten klang besitzt und auch gegen umgebungsgeräusche recht gut isoliert ist. gekostet hat der damals 299 deutsche mark.
stellt sich jetzt die frage: ist der kopfhörer t5p einfach nur lauter? bestimmte frequenzen nimmt das menschliche gehör ja eh nicht mehr wahr. in welche richtung soll sich das sounderlebnis also als etwas besonderes erweisen?
@all: Wie gesagt, ich bin kein Experte auf dem Gebiet. Und gehöre auch nicht zur Zielgruppe, da ich unterwegs nicht viel Wert auf „fetten Sound“ lege. Den habe ich dann zu Hause. 🙂
Ich oute mich zuallererst einmal dahin gegehend, dass ich von HighEnd-Musiktechnik keine Ahnung habe. Und jetzt, wo das geklärt ist, kann ich meine Ansicht zu dem Werbetext abgeben.
Der Musikmarkt, vor allem im Bereich Soundanlagen, hat mit der Zeit die abstrusesten Auswüchse angenommen. Da wird darüber philisophiert ob ein digitales (!) Signal dadurch verbessert werden kann, ob die Anschlüsse vergoldet oder doppelt-vergoldet sind, oder gar von siamesischen Zwillingen aus einem massiven Goldstück handgeklöppelt wurden. Jeder durchschnittliche Voodoo-Kult macht weniger Trimborium wenn es darum geht dem hauseigenen Flußgott mal wieder einen Frosch zu opfern.
Die tatsächlichen, messbaren Werte und Größen von Soundanlagen bleiben hier schon längst auf der Strecke. Die subjektive Meinung wird als objektive Allgemeingültigkeit verkauft und bevor eine neutrale Diskussion/Reflexion entstehen kann kommt jemand mit einer verbalen Shotgun ums Eck gesprungen und feuert drei Schuss aus der Buzzword-Kanone.
Die hat man nämlich aus der Werbung ausgeschnappt. Lest euch doch nur nochmal den Werbetext zu den Kopfhörern durch, dann wisst ihr was ich meine. Mir zwängt sich für den Werbetext im Posting ein Vergleich mit Werbung für eine esoterische Furunkelsalbe mit Anti-Erdstrahlabsorption geradezu auf.
Doch zurück zu unserem Irren mit der Shotgut: Er weiß zwar nicht so recht, was dieses Tech-Brabbel zu seinen neuen Kopfhörern eigentlich bedeutet, aber wenns von einer bekannten Firma kommt, dann muss doch was dransein. Und die würden doch niemals lügen, oder? Doch nicht zu diesem Preis? Von daher wirdn lemming-artig die Werbebotschaften heruntergebetet und jeder, der sich eines dieser tollen HighEnd-Geräte gekauft hat, meint damit auch gleich eine Mitgliedschaft im Club der Connaisseure erworben zu haben.
Doch was der Gute nicht weiß ist, dass sein teurer Mitgliedsring in Wirklichkeit aus einem Kaugummiautomaten stammt und für 5% des Verkaufpreises irgendwo in China/Indien zusammengeschraubt wurde. Vom selben Arbeiter, der nachmittags und am selben Arbeitsplatz das preiswerte Konkurrenzprodukt zusammensetzt.
Wie gesagt, ich bin nicht der Experte auf dem Gebiet. Aber meine Erfahrung hat mir bisher eigentlich sehr häufig gezeigt, dass der einzige Unterschied zwischen sehr guten Geräten für 200€ und „HighEnd“-Geräten für 1200€ mit neuen weltverändernden Innovationen meist nur der Name ist, der auf der Verpackung steht.
Und natürlich der Unterschied auf dem Konto am Ende vom Monat.
roastbeef: Es kann sein, dass ich dich falsch verstehe, aber soll in deinem Kommentar ich der „Irre mit der Shotgun“ sein? Und du siehst in meinem Post Parallelen zu dem Spnsored Post von vor eingen Wochen?
126 dB?! Ich glaube Disko-Soundanlagen regulieren sich selbstständig herunter wenn sie länger als 3 Sekunden über 96dB liegen…
hier fehlt ganz klar das „Sponsored Post“ ;D
@Marek (Post #8)
Weder noch.
Der Irre mit der Shotgut ist eher die Personifizierung des Early-Adopters (Neusprech, yeah!), der ohne kritisches Hinterfragen sich jede Innovation zulegt und sein Expertentum rein darauf aufbaut. Missionierungsgedanke („Jeder, der Ahnung hat kauft…“) und Elfenbeinturm-Attitüde („…ansonsten kennt man sich doch nur nicht aus“) nicht ausgeschlossen.
Und ein Parallele zu Sponsored Posts wollte ich auch nicht ziehen. Solange Werbung als Werbung erkannt werden hab ich damit in keinster Weise ein Problem. Denn dann gilt das selbe wie für einen neutralen Beitrag: Wenn mich das Thema interessiert lese ich weiter. Und es ging mir schließlich nicht darum Werbung allgemein anzuprangern.
Ich wollte eigentlich nur den Gedanken, den bereits ein paar vorhergehende Kommentare aufgegriffen haben, dass gute Studiokopfhörer mit den vorgestellten Kopfhörern sicher in einer Qualitätsliga spielen, nur etwas fortsetzen. Nämlich in der Form, dass sich HighEnd-Produkte zunehmend in ihrer eigenen Werbung selbst der Lächerlichkeit preisgeben, wenn sie den Anschein von mehr Forschungsarbeit als in der Raumfahrt erwecken wollen. Und besonders die Hardware-Hersteller von Soundequipment driften damit zusehens in Spähren ab, die bisher eigentlich nur von esoterischen Astralisten vereinnahmt waren.
Und der beschreibende Text im Posting war – zumindest für meine Ohren – ein Musterbeispiel dieser Entwicklung.
Ich habe mir einen Kopfhörer für 19,90 € gekauft. War vor drei oder vier Jahren. Ich habe den gegen andere Kopfhörer getestet. Den einzigen Unterschied den ich feststellen konnte war im Tragekomfort. Er sitzt etwas härter „um die Ohren“ herum. Aber wie ich heute weiss, ist auch das reine Gewöhnung. Vorher hatte ich einen Sennheiser für 230 €. Den hat aber leider unser Hund mehr oder weniger „gefressen“. Wie gesagt, ich hör den Unterschied nicht. 🙂
@9
Laut Bundesemmisionsschutzgesetz sind 94 dB gemittelt über ne halbe Stunde erlaubt, wenn ich das richtig in Erinnerung hab. Die Peak-Leistung ist auch geregelt, liegt irgenwo im Bereich von 130 dB, hab ich nicht mehr im Kopf.
Ich behaupte aber, das kaum eine Disco auf die Grenzwerte große Rücksicht nimmt, das Publikum „will es laut“. Wenn du mal 94 dB live gehört (d.h. mit nem Schallpegelmessgerät nachgemessen), dann kannst du vergleichen.
890 Euro? Ich würde im Lebtag nicht soviel Geld für Kopfhörer ausgeben.
ich bin mit meinen 29 euro inears sehr zufrieden 🙂
Hab im letzten Miamiurlaub Kopfhöhrer von Bose getestet die nicht ein einizges Geräusch der Mall an mein Ohr heran ließen. Der Klang war dazu noch richtig gut. Naja sogar die waren zwar teuer „ca. 300 $“ aber 890? Das ist einfach nur abnormal und unverhältnismäßig wie ich finde.
Ich bin ein Fan der Beyer Kopfhörer und habe mir Mitte der achtziger einen DT 880S (S wie Studio) gegönnt. Den benutze ich auch heute noch! Beyer produziert schon Qualität. Aber es stellt sich wirklich die Frage, ob High-End Geräte für ein ungeübtes Ohr wirklich so viel mehr bringen. Ich höre keinen Unterschied bei goldenen Kontakten …
puuuh, 900 Euro, dass man unterwegs wie ein Clown aussieht…?
Das gibt’s auch billiger… Obwohl ich wirklich gerne mal den Unterschied zu einem „normalen“ Kopfhörer hören würde. Also wenn jemand 900 Euro für mich über hat, ich freue mich auf Kontaktaufnahme……. 😉
Bei Highend ist es eben so, dass Du für 150 € 99% Qualität bekommst, für 99,1% 300€ zahlst, für 99,2% 350 etc etc, …
Es gibt auch Kopfhörer für 3,5K € ..die gehen dann eben an die 99,9% theoretisch möglicher Klangleistung ran.
Und ja, es gibt Leute die sowas brauchen 🙂
Wenn man einmal mit Hifi anfängt ist es eine Sucht. Man braucht immer noch ne Stufe besser. Undja, das hört man dann auch – wenn man sich einmal dafür sensibilisiert hat.
also ich habe die auf der ifa gehhört und muss sagen der Preis ist zwar hoch, aber man bekommt was dafür geboten, kein vergleich zu meine 90€ Beyerdynamick oder 150 euro bosehören oder Dt 990 für 300 von Beyerdynamic, AKG ist dagegen auch druchgefallen, Sennheißer zu bassbetont.
Der T5p hatte eine Wahnsinns Detailauflösung, dazu einen sauberen nicht übertriebenen bass und eine Räumlichkeit zum niederknien.
Ich kauf sie mir dieses Jahr nach der 2. IFA in Berlin, da hör ich mir nochmal die neuen T70p an, für 450€.