Es gibt zwar Ausnahmen, wie beispielsweise die Geräte von Sonim oder KDDI (siehe Video unten). Den meisten Mobiltelefonen geht aber eine Eigenschaft ab, die sie sehr anfällig für größere Mengen Wasser macht, wenn sie dieser innerhalb eines kurzen Zeitraums ausgesetzt oder zugeführt werden. Gemeint ist natürlich ihre nicht oder kaum vorhandene Wasserdichte. Und mein etwas ironischer Unterton rührt daher, dass ich die nachfolgende Meldung zunächst für einen Scherz gehalten habe und mir daher noch der Schalk im Nacken sitzt. Und darum geht’s:
In Japan ist doch tatsächlich ein Unternehmen auf die Idee gekommen, in ausgewählten Läden kleine Maschinen aufzustellen, mit denen im Bedarfsfall die Feuchtigkeit aus den Handys und Smartphones gesogen wird. Wie genau die sogenannten „Dryer Boxes“ (siehe Teaser-Bild) funktionieren, verrät JMC Risk Solutions nicht. Nur so viel ist bekannt: Der Kunde legt sein Baden gegangenes Gadget hinein, holt es nach einer halben Stunde wieder heraus und bezahlt dafür 1.000 Yen (etwas weniger als zehn Euro). Allerdings nur im Erfolgsfall, das heißt, wenn das Gerät anschließend wieder funktioniert. Ansonsten hat er nur seine kostbare Zeit mit Warten verplempert.
Wenn es interessiert: Die Ausmaße eines Trockners betragen 360 T x 365 B x 412 H Millimeter und er wiegt nicht gerade leichte 31 Kilogramm. Für den Betrieb braucht er 100 Volt Wechselstrom / 590 Watt und wird dann bei selbigen 60 Dezibel laut. Weitere Infos findet ihr auf der oben verlinkten Seite des Herstellers.
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Ich frage mich nun, ob das Ganze ein ernsthaftes Vorpreschen in eine Marktlücke oder eher nur ein Marketing-Gag ist? Es ist natürlich sehr ärgerlich, wenn ein Mobiltelefon nass wird und nicht mehr funktioniert. Manchmal reicht es aber bereits aus, wenn man das Gerät öffnet, den Akku entfernt und die Teile dann auf der Heizung trocknen lässt (Elaboriertere Ansätze findet ihr auf Wikihow und bei Wired). Vor dem Hineinlegen in die „Dry Box“ wird das Gerät zwar nicht auseinandergenommen, darin vermutlich aber auch nur mit warmer Luft oder durch irgendein „Entfeuchtungssystem“ getrocknet. Und dafür auch nur einen Euro zu bezahlen, wäre schon zu viel. Zudem kann es nach einer solchen Behandlung kurzfristig funktionieren, zu Hause dann aber doch den Geist aufgeben. Erhält man dann sein Geld zurück?
Auf der anderen Seite scheint es nicht nur aus Japan stammende Bemühungen zu geben, gesprenkelte Mobiltelefone wieder fit zu bekommen. Im April dieses Jahres hatte das US-amerikanische Unternehmen HPL, das sich auf Entfeuchtungs-Produkte spezialisiert hat, sein „Wet Cellular Phone Emergency Kit“ vorgestellt. Es wurde seinerzeit als „Notfall-Set für nassgewordene Handys“ beworben und funktionierte, indem selbiges Gerät für 48 Stunden in diese Tasche gesteckt wurde. Was damit dann darin passiert, kann ich nur vermuten, tippe aber auf so einen Katzenstreu-Effekt oder auf einen ähnlichen chemischen Vorgang, wie man ihn beispielsweise von den kleinen weißen, mit Silikon-Kügelchen gefüllten Beutelchen aus Schuhkartons kennt.
Glaubt ihr daran, dass man die Mobiltelefone auf diese Art wieder fit bekommt? Oder habt ihr bessere Tipps?
Via: Gizmag
(Marek Hoffmann / Screenshot)