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Die Ehang Ghost Drone 2.0 VR im Test

geschrieben von Nicole Scott

Die Ghost Drone 2.0 VR vereint zwei der populärsten Schlagworte der Branche – Drohnen & Virtual Reality. Das VR-Headset bietet einen FPV-Blick durch die mit einem Gimbal ausgestattete 4K-Kamera, die unten an der Drohne angebracht ist. Die Drohne lässt sich über eine App mit dem iOS- oder Android-Smartphone steuern. Es gibt außerdem eine günstigere Version der Drohne, die ohne das VR-Headset geliefert wird und nur 499 Euro kostet, die Version mit dem Headset 899), ihr solltet also weiterlesen, um herauszufinden, ob sich das Headset tatsächlich lohnt.

Die Drohne ist mit einem Gewicht von 1150g relativ leicht, wodurch sie einfach zu transportieren ist. Sie lässt sich also perfekt an verschiedene Orte und auf Entdeckungsreise mitnehmen. Ein Kritikpunkt am Design der Drohne sind jedoch die Füße, die uns ein wenig zu lang, zu dünn und nicht robust genug erscheinen. Sie sind nicht flexibel genug, um einem Absturz standzuhalten und ich glaube nicht, dass sie mehr als eine unsanfte Landung überleben würden.

Ein interessantes Feature der Ghost Drone 2.0 VR sind die selbst-spannenden Propeller, die verhindern, dass sich die Propeller im Flug von selbst lösen. Diese sind mit „hocheffizienten, nach unten gerichtetem, bürstenlosen Motoren“ kombiniert, welche die Stabilität der Drohne an windigen Tagen verbessern sollen. Wir würden die Drohne aber trotzdem nur bei höchstens leichtem Wind fliegen. Besonders beim Aufnehmen von Videos verdecken die Propeller fast das gesamte Bild, sobald man etwas schneller fliegt oder der Wind die Drohne erfasst.

EHANG gibt an, dass die Drohne Entfernungen von über 500m erreichen kann, dank des kombinierten Einsatzes von 2,4 GHz- und 5,8GHz-Frequenzen, die für stabile Flugeigenschaften und mehr Reichweite sorgen. Die Drohne erreichte im Test eine Flughöhe von 50-60m, und das ohne große Mühe und relativ schnell. Wir haben dabei nie den Sichtkontakt zur Drohne verloren.

Das VR-Headset agiert als Zwischenstück zwischen Smartphone und Drohne, sowohl das Handy als auch die Drohne werden mit dem WLAN-Netz des Headsets verbunden. Das bedeutet, dass man das Headset immer dabei haben muss, selbst wenn man es nicht verwenden möchte.

Technische Daten: EHANG Ghost Drone 2.0 VR

  • Maximale Aufstiegsgeschwindigkeit: 2.5m pro Sekunde
  • Geschwindigkeit: etwa 60 Kilometer pro Stunde
  • Akku: 4,500 mAh
  • Steuerungsgenauigkeit: Für Winkel: 0.1°
  • Maximale Flughöhe: 3000 Fuß (914 m)
  • Flugdauer: 25 Minuten, variiert jedoch je nach Flugbedingungen
  • Konnektivität: USB, WLAN
  • Kamera: Sphärische Kamera mit Gimbal, die 4K Videos und 12MP Fotos aufzeichnen kann.
  • Kamerablende: f2.8
  • Betrachtungswinkel des Objektivs: 93 Grad
  • Kameraauflösung: 4K Ultra HD 3840 x 2160
  • Aufnahmemedium: Micro SD
  • Automatische Flugfunktionen: Return-to-Home, Vertical pull-up, Rotating Lift, Side track, Selfie, Orbit und Follow-Me
  • Gewicht: 680 Gramm
  • Flügelspanne: 13.8 Zoll, 35 cm
  • Controller: Smartphone-App für Android & iOS, inklusive G-box

EHANG behauptet mit Stolz, dass selbst Leute ohne oder mit nur wenig Erfahrung die Ghost Drone 2.0 VR ohne Probleme fliegen können und wir geben EHANG Recht. Der Hersteller bietet für die Drohne viele Videotutorials an, die besonders für Anfänger sehr hilfreich sind. Die Drohne besitzt zwei Flugmodi – den Wegpunkt- und den manuellen Modus.

Die App empfiehlt, dass man zuerst drei Flüge im Wegpunkt-Modus abschließt, bevor man in den manuellen Modus wechselt. Selbst wenn man bereits Flugerfahrung hat, bieten diese Probeflüge im Wegpunktmodus neuen und erfahrenen Drohnenpiloten die Chance sich mit der Drohne und der App vertraut zu machen. Der Wegpunkt-Modus ist unglaublich einfach zu verwenden und ist für Anfänger sehr empfehlenswert; man tippt einfach auf der Karte auf einen Wegpunkt und die Drohne fliegt automatisch dorthin.

Ihr könnt die Kamera währenddessen frei bewegen, um das perfekte Video oder Foto aufzunehmen. Es gibt außerdem einen „Follow me“-Modus, der zwar ziemlich gut funktioniert, aber eher wie ein Gimmick wirkt. Für Leute, die nicht extrem sportbegeistert sind, ist dieser Modus wahrscheinlich nicht sonderlich nützlich. Außerdem neigt die Drohne in diesem Modus dazu, „über das Ziel hinauszuschießen“ und in unseren Tests mussten wir feststellen, dass man sich nie wirklich in der Mitte des Bildes befindet.

Im manuellen Modus wird die Sache erst richtig interessant. Während viele Drohnen das Smartphone über eine On-Screen-Steuerung als Controller verwenden, nutzt EHANG das eingebaute Gyroskop zur Steuerung der Drohne. Die Steuerung ist intuitiv und dank des eingebauten Algorithmus, der Fehler ausgleicht, wenn die Dinge mal nicht so perfekt laufen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes sehr gering. Wir finden es zwar toll, dass sich die Drohne durch Drehen und Bewegen des Smartphones steuern lässt, aber um die Drohne richtig zu fliegen, eignet sich die Steuerung leider nicht. Die Idee ist cool, aber verbesserungswürdig. Ich persönlich finde, die Drohne sollte sich über einen Handschuh steuern lassen, aber hierfür müsste man einige Sicherheitsmaßnahmen einbauen, damit man sich auch im Flug an der Nase kratzen kann.

Die Smartphone-Steuerung ist sowohl im Wegpunkt- als auch im manuellen Modus nicht wirklich präzise genug, um kinoreife Aufnahmen zu machen. Die eingebauten Flugmodi funktionieren dafür sehr gut und erledigen die ganze Arbeit für einen. Es gibt 6 verschiedene Flugmodi: Vertical Pull-Up, Rotating Lift, Side Track, Selfie, Orbit and Follow-Me. Im Testvideo könnt ihr euch einige Beispiele dieser Modi ansehen.

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Was die Videoqualität angeht, waren wir sehr von der Farbwiedergabe und dem Detailgrad beeindruckt und obwohl sich die Videoqualität aufgrund der f2.8-Blende mit schwindendem Licht verschlechtert, sehen die Videos trotzdem sehr gut aus. Die Aufnahmen während der Dämmerung waren in Ordnung, aber an wolkenlosen und sonnigen Tagen konnten wir wirklich atemberaubendes Videomaterial filmen. Dank des 93-Grad-Weitwinkelobjektivs bekommt die Kamera mehr ins Bild als Kameras mit Standardobjektiv. Bei Kameraschwenks fällt jedoch die Verzerrung des Objektivs auf.

Sowohl Videos als auch Fotos werden in der Drohne auf einer MicroSD-Karte (64GB-Karte wird mitgeliefert) gespeichert. Wenn die Drohne nicht verwendet wird, lassen sie sich per WLAN abrufen. Dadurch lässt sich zwar einfach auf die Fotos und Videos zugreifen, aber das bedeutet auch, dass man sie nicht mitten im Flug ansehen kann, da man stets mit dem WLAN-Netz verbunden bleiben muss. Um auf die Videos mit voller Auflösung zugreifen zu können, muss man außerdem die SD-Karte mit dem Computer verbinden, da die App nur 240p-Varianten der Videos bietet.

Die Ghost Drone 2.0 VR kann Videos mit 4K und 24fps, 2.5K und 30fps, 1080p und 60fps und 720p und 120fps aufnehmen. Zudem kann sie Fotos mit 12MP aufzeichnen.

Lohnt sich das VR-Headset?

Das Headset lässt einen zwar wie der größte Nerd aussehen, aber das wäre es wert, solange es dafür nützlich ist. Aber leider ist es sehr unbequem und auch die Auflösung des Displays ist ziemlich gering. Außerdem muss man es ans Gesicht drücken, um zu verhindern, dass Licht durch die Lücken an den Seiten ins Headset gelangt und um den perfekten Blickwinkel auf das Display zu erhalten.

Wir finden es gut, dass sich die Drohne durch Bewegen des Smartphones steuern lässt, da man nicht gleichzeitig das VR-Headset tragen und auf Steuerelemente auf dem Bildschirm sehen kann. Am nützlichsten war das Headset, als eine Person die Drohne flog und jemand anderes die Kamera mit dem Headset steuerte. Man kann dabei nach oben und unten schauen, aber um die Kamera von links nach rechts zu bewegen, muss man die Drohne rotieren. Wie gesagt, für solche Sachen haben wir gerne die Flugmodi verwendet und diese Kombination hat relativ gut funktioniert. Aber ist das Headset die zusätzlichen Kosten wert? Wenn man im Flug die Kameraperspektive ändern möchte? Dann ja, man kann den Blickwinkel der Kamera nach oben und unten verändern, aber Kamerabewegungen von links nach rechts muss man mit der Drohne durchführen. Für die Version ohne Headset, die trotzdem eine 4K-Kamera und die eingebauten Flugmodi besitzt, müsst ihr dafür nur halb so viel Geld ausgeben.

Battery Life

Was die Akkulaufzeit angeht, reicht eine Akkuladung ungefähr 17-20 Minuten lang, je nachdem wie schnell man die Drohne fliegt und wie das Wetter ist – wenn die Drohne ständig gegen den Wind ankämpfen muss, entleert sich der Akku wesentlich schneller. Keine Sorge, sollte der Akku mitten im Flug leer gehen, wird die Drohne mithilfe des eingebauten GPS automatisch am Startort landen. Bei einem unserer Testflüge haben wir das versehentlich ausprobiert und es hat tatsächlich funktioniert. Bei diesem Testflug sank nämlich der Akkustand sehr schnell von 12% auf 2%.

Preis

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Über den Preis können wir uns gar nicht genug freuen, mit 500$ ist die Ghost Drone 2.0 eine der günstigsten Drohnen mit Gimbal-4K-Kamera und ordentlicher Flugdauer, die wir bisher getestet haben. Das Gesamtpaket der Ghost Drone 2.0 kann jedoch nicht mit der Power und Präzision der DJI Phantom 4 mithalten. Aber da die Drohne nur halb so viel kostet, lässt sich auch der fehlende Controller verschmerzen. Dank des simplen Wegpunkt-Modus und der uneingeschränkten Herstellergarantie lohnt sich die Ghost Drone 2.0 besonders als Einsteigerdrohne. EHANG bietet einen problemlosen und kostenlosen Reparaturservice bzw. Umtausch für insgesamt drei Vorfälle an und bezahlt sogar alle Versandkosten. DJI bietet so einen Service für seine wesentlich teureren Produkte leider nicht an.

Die 4K-Kamera der Version ohne VR-Headset hat dieselbe Größe wie eine GoPro, wenn ihr euch also eines Tages eine GoPro kauft, die besser ist als die 4K-Kamera der Drohne, könnt ihr sie ohne Probleme in die Halterung einsetzen.

Über den Autor

Nicole Scott