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Umi Plus E im Test – Mehr Power aus China

Umi Plus E

Umidigi ist immer noch fleißig dabei, neue Smartphones auf den Markt zu werfen. Wir konnten bereits das Umi Max, welches etwas enttäuscht hat und das Umi Plus testen, welches trotz unschlagbar günstigem Preis in einer ganz anderen Liga spielt. Nun haben wir das Umi Plus E für 269 US$ UVP etwas genauer unter die Lupe genommen.

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Umi Plus E Design und Verarbeitung

Umi Plus E Rückseite

Wie das Umi Plus, besteht das Unibody-Gehäuse des Umi Plus E aus Aluminium. Eingelassene Kunststoffteile auf der Rückseite sorgen für einen guten Empfang. Mein Testgerät ist in der schwarzen Version geliefert worden, es gibt aber auch die goldene Variante, wie beim Umi Plus. Persönlich gefällt mir die goldene etwas besser. In schwarz wirkt das Smartphone optisch nicht ganz so hochwertig. Hier ist insbesondere der Unterschied zwischen dem matten Aluminium und dem leicht glänzenden Kunststoff zu bemerken.

Umi Plus E Einschaltknopf Lautstärke

Rechter Hand sitzen der Powerknopf und die Laut-/Leise Wippe, welche ebenfalls aus Aluminium bestehen und mit einem ganz leichten Spiel im Gehäuse sitzen. An der unteren Seite befinden sich der USB-Type-C Anschluss, sowie Lautsprecher und Mikrofon. Kabel von Drittherstellern passen leider nur sehr schlecht. Diese sitzen teilweise recht locker und lösen sich leicht.

Umi Plus E USB-C Anschluss

Linker Hand finden wir den Dual-SIM-Slot und den Smart-Shortcut-Key, den wir bereits vom Umi Max und Plus her kennen. Ich habe mich inzwischen an dessen Nutzung gewöhnt, sodass ich ihn als überaus praktisch ansehe. Nur mein Kleiner (3) kommt noch nicht so gut damit zurecht, denn er beendet dadurch immer wieder seine Spiele :-).

Umi Plus E Dual-Sim

Leider belegt die optionale microSD-Karte den zweiten SIM-Slot, wodurch die Dual-SIM-Funktion ad absurdum geführt wird. Jedoch denke ich, dass man hierzulande damit leben kann. Für alle anderen gibt es hier ein Video welches erklärt, wie man dieses Manko umgehen kann. Aber Achtung: Ihr tut dies auf eigene Gefahr:

Auf der Oberseite finden wir erneut den 3,5 mm Klinkenstecker für die Kopfhörer. Dass das Gehäuse tatsächlich aus Aluminium besteht, merkt man besonders an kalten und sicherlich später auch an heißen Tagen. Es wird schnell kalt und fasst sich dann unangenehm an.

Umi Plus E Kopfhöreranschluss

Die 13-Megapixel-Kamera sitzt im obersten Viertel mittig und steht etwas heraus. Dies birgt die Gefahr von Kratzern auf der Linse. Der Dual-Tone-Blitz ist gut zwei Zentimeter tiefer angeordnet, was wiederum von Vorteil bei Aufnahmen mit Blitzlicht ist.Umi Plus E 13 Megapixelkamera

Der Fingerabdrucksensor, der im mechanisch bedienbaren Homebutton eingearbeitet ist, kann fünf verschiedene Abdrücke speichern. Die Erkennung läuft in der Regel schnell und zuverlässig. Inzwischen habe ich mich auch an die Druckempfindlichkeit des mechanischen Homebuttons gewöhnt, sodass ich immer seltener auf dem Homescreen lande, wenn ich die zuletzt geöffneten Apps ansehen möchte. Dies ist übrigens im Umi Z besser gelöst, doch dazu in dessen Test mehr.

Umi Plus E Modellbezeichnung

Umi Plus E Technische Daten

Display: 5.5-inch IPS 2.5D Sharp Display (1.920 x 1.080 Pixel / 480ppi) mit T2x-1 Dinorex Glass
Prozessor: MediaTek Helio P20 Octa Core @ 2.3 Ghz
Arbeitsspeicher: 6 GB Samsung eMMC + LPDDR RAM
Speicher: 64 GB erweiterbar via microSD-Karte um bis zu 256 GB
Betriebssystem: Android 6.0 Marshmallow / Android 7.0 Nougat per OTA in Verteilung
Kamera: Hauptkamera mit 13 MP Samsung Sensor
Frontkamera mit 5 MP GalaxyCore GC5005
Anschlüsse: USB-Type-C; 3,5 mm Kopfhöreranschluss
Akku: 4.000 mAh, unterstützt Pump Express Plus, nicht wechselbar
Konnektivität: Wi-Fi (802.11 a, b, g, n, Bluetooth 4.1 BLE, GSM/HSPA/LTE (alle Bänder), GPS
Sound: Mono
Sensoren: u.a. Fingerabdrucksensor im Homebutton
Maße: 155 x 75 x 8,8 mm
Gewicht: 185 Gramm

Umi Plus E Hardware

Unter der Haube des Umi Plus E werkelt der Helio P20-Prozessor von Mediatek, dessen acht in 16 Nanometer Technik gefertigten Kerne, sind auf 2.3 GHz getaktet und bringen Apps und Spiele so richtig in Schwung. Der P20 soll 25% weniger Strom verbrauchen als der im Umi Plus verbaute Helio P10 Prozessor, was ich anhand der Akkulaufzeit auch bestätigen kann. Zumindest gefühlt hält das Plus E etwas länger als der kleine Bruder aus.

Umi Plus E Helio P20

Satte 6 GB eMMC 5.1 LPDDR4 RAM von Samsung sorgen für genügend Arbeitsspeicher. Auch dieser ist sparsamer, als der LPDDR3 RAM im Umi Plus. Statt 32 GB stehen nun 64 GB interner Speicher zur Verfügung, der, wie weiter oben schon erwähnt, um 256 Gigabyte per microSD-Karte erweitert werden kann. Die Lese-/Schreibgeschwindigkeit des Arbeitsspeichers liegt bei 190/106 MB/s, der interne Speicher bei 113/86 MB/s. Dies sind keine so guten Werte und weichen teils extrem von den in den technischen Daten angegebenen Werten von 300/140 MB/s ab. Im Alltag ist davon jedoch nicht viel zu spüren.

Für eine flüssige Grafik sorgt ein Mali-T880 MP2 900MHz GPU, die auch bei grafikintensiven Spielen nicht in die Knie geht.

Umi Plus E Antutu Benchmark

Im Antutu Benchmark liefert das Umi Plus E zwar “nur” 63.302 Punkte, welches zum Beispiel im Vergleich zum Xiaomi Mi5s mit seinen 148.661 Punkten nach relativ schlechten Ergebnissen klingt, doch müssen wir hier mal ehrlich sein: Wen interessieren die Werte wirklich und was sagen diese zur Alltagstauglichkeit aus? Nichts!

Im gesamten Testzeitraum, der immerhin über 4 Wochen dauerte und in denen ich das Umi Plus E als Daily Driver genutzt habe, bin ich nie an die Grenzen des Gerätes gekommen und das werdet ihr höchstwahrscheinlich auch nicht. Außerdem ist ja gerade erst herausgekommen, dass manche Hersteller bei diesen Werten tricksen.

 

Für die LTE-Nutzer unter euch dürfte es erfreulich sein, dass das Umi Plus E alle gängigen Bänder in Europa unterstützt, auch das so oft vermisste Band 20.

Umi Plus E Display

Wie im Umi Plus ist im Umi Plus E ein 5.5 Zoll großes IPS Display von Sharp verbaut, welches mit 1.920 x 1.080 Pixeln bei einer Pixeldichte von 480 dpi auflöst. Dies wird erneut von T2X-1 Dinorex-Glas aus dem Hause Nippon Electric Glass geschützt. Auf dem Plus hat es bereits gute Arbeit geleistet. Dieses war mir ja einmal aus gut einem Meter auf Fliesen gefallen und hatte außer an dem Aluminiumgehäuse keine Schäden davon getragen.

Umi Plus E Smart Shortcut Key

Der vertikale Betrachtungswinkel ist etwas besser als der horizontale, jedoch mit über 180 Grad vollkommen ausreichend. Es kommt nur zu einer ganz geringen Farbveränderung ins graue. Leider ist dies auf den Fotos nicht so gut einzufangen. Der Digitizer ist an den Rändern in dem sogenannten 2.5D-Verfahren leicht abgerundet, welches die Bedienung äußerst angenehm macht.

Erneut kann man in den MiraVision-Einstellungen jede Menge Nachjustierungen vornehmen und so die Anzeige an seine eigenen Vorlieben anpassen. Dies bietet nicht jeder Smartphone-Hersteller.

Umi Plus E Akkulaufzeit

Erneut ist in dem Umi Plus E ein 4.000 mAh Akku verbaut. Dank dem recht stromsparenden Helio P20 Prozessor kommt man so auch mit Screen On-Zeiten über drei Stunden gut über den Tag. Wer recht oft grafikintensive Spiele spielt, wird natürlich früher an die Ladestation müssen. Da das Umi Plus E jedoch, wie das Umi Plus, über die PE+ Quickcharge-Funktion verfügt, hat man es in knappen 30 Minuten wieder auf mindestens 80% voll geladen. Leider ist der Akku, auch dank Unibody-Aluminiumgehäuse nicht wechselbar. Ein externer Akku ist also für solche Menschen kein schlechtes Zubehör. Ich habe das übrigens mit einer Intenso S5000 Powerbank getestet, da man an dieser ein extra USB-Kabel anschließen kann. Auch diese hat das Umi Plus E innerhalb einer knappen Stunde voll aufgeladen.

Für “Normalnutzer” bietet das Umi Plus E ein umfangreiches Energiesparmanagement an, welches ich noch nicht voll durchgetestet habe. Mit kleinen Tweaks hier und da, lässt sich jedoch noch die eine oder andere Stunde aus dem Akku kitzeln, sodass eine Laufzeit von zwei und mehr Tagen durchaus im Bereich des möglichen liegen kann.

Umi Plus E Kamera

Die im Umi Plus E verbaute 13-Megapixel-Kamera mit Samsung Sensor schießt recht ordentliche Bilder, auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Es ist übrigens die gleiche, wie im Umi Plus, somit verweise ich auf die Beispielfotos dieser Kamera. Der PRO-FOTO Modus erlaubt viele manuelle Einstellungen, von Sättigung, Belichtung, ISO und vielem mehr. So sollte auch das eine oder andere gute Foto gelingen.

Videos werden mit bis zu 4K aufgezeichnet. Leider gibt es keine Slow Motion-Funktion, jedoch einen Zeitraffer. Die Empfindlichkeit des Mikrofons lässt sich in zwei Stufen – Treffen und Normal – einstellen, um für einen besseren Klang bei den Aufnahmen zu sorgen.

Umi Plus E Software

Ausgeliefert wird das Umi Plus E noch mit Android 6.0 Marshmallow, welches nahezu unverändert ist. Da das Umi Plus aber inzwischen das Update auf Android 7.0 Nougat erhalten hat (vor knappen 2 Wochen), wird es nicht mehr lange dauern, bis es auch auf dem Plus E ankommt.

Die Oberfläche wirkt sauber und aufgeräumt. Die Benachrichtigungsleiste ist frei konfigurierbar, sodass man sich diese an seine Bedürfnisse anpassen kann. Neben den üblichen Buttons für WLAN, Datenverbindung und Flugmodus, welchen ich immer nachts nutze, kann man hierüber auch die Audio.- und Energiesparprofile aktivieren und ändern. Ganz praktisch finde ich die “Nicht stören” Funktion. So kann ich das Umi Plus E schnell ruhig stellen, wenn ich in eine Besprechung gehe. Dies lässt sich auch anpassen. Entweder auf komplett lautlos, nur den Wecker oder ich lasse Anrufe von vorher festgelegten Kontakten zu.

Umi Plus E Nicht stören Einstellung

Die links neben der Hörmuschel liegende Benachrichtigungs-LED lässt sich in vielen Farben einstellen. Dies ist ganz praktisch, da man so schon vorher sehen kann, woher die Benachrichtigung stammt und ob man sie für wichtig genug hält, auch darauf zu reagieren.

Umi Plus E Navigationsleiste

Bei der Navigationsleiste bieten sich ebenfalls jede Menge Einstellmöglichkeiten. Nicht nur, dass man auf die Software-Buttons verzichten und somit die – unbeleuchteten – Hardware-Buttons nutzen kann, so kann man auch die Position des Zurück-Buttons von rechts nach links ändern. Dies finde ich im Alltag äußerst praktisch, da ich im Gegensatz zu vielen anderen und der eigentlichen Standardeinstellung, diesen gerne links neben dem Home-Button habe. So lässt sich für mich einfach alles besser bedienen. Die zuletzt geöffneten Apps erreicht man übrigens über den Home-Button, was in meinen Augen nicht so gut gelöst ist. Erstens entspricht dies nicht dem Standard und zweitens bringt einen der Versuch meistens erst auf den Homescreen.

Die Einstellungen für das Energiesparen sind wirklich umfangreich. Selbst die vorgefertigten Profile lassen sich umfangreich anpassen. So kann man WLAN, GPS und Mobilfunknetze an und abschalten, oder sich die Entscheidung von einem intelligenten Modus abnehmen lassen. Ich bin immer noch dabei, das für mich beste Profil zusammen zu stellen. Hat man dieses erst für sich gefunden, steht einer noch längeren Akkulaufzeit nichts mehr im Wege.

Fazit

Obwohl sich das Umi Plus E optisch nicht von seinem kleinen Bruder, dem Umi Plus, unterscheidet, findet man die Veränderungen in seinem Inneren. Das Plus E hat mit dem Helio P20 zwar den besseren Prozessor, doch merkt man ehrlich gesagt im Alltag kaum einen Unterschied. Das ist ja in etwa so, ob man einen Mercedes mit 150 oder 170 PS fährt. Die Unterschiede sind zu marginal. Für das Plus E sprechen der mit 6 GB um 50% größere RAM und insbesondere der mit 64 GB um 100% größere interne Speicher.

Hier bekommt man definitiv einen Vorteil in einer Zeit, in der Apps immer größer werden und immer mehr Daten auf dem Gerät ablegen. Da kann man noch so oft den Cache löschen…irgendwann ist einfach Schluss. Im großen und ganzen kann ich für das Plus E eine Kaufempfehlung aussprechen. Auch, weil es bei Amazon, wie sein kleiner Bruder, ohne Importkosten und mit deutscher Garantie zu kaufen sein wird. Ein unschlagbarer Vorteil gegenüber den chinesischen Mitbewerbern, deren Geräte man lediglich über einen Import über den China-Shop eurer Wahl beziehen kann.

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

7 Kommentare

  • Habe ich übersehen wie es zu der negativen Eischätzung des GPS kommt, wäre interessant zu wisssen um was sich handelt, wenn es „leichte Probleme mit GPS“ gab und diese als einziger negativ Punkt genannt wird.

    • Das kommt davon, wenn man den Test in verschiedenen Etappen schreibt und immer wieder von den Kindern abgelenkt wird 😉

      Der Fix dauert meiner Meinung nach zu lange (bis zu 30 Sekunden). Ab und zu verliert er diesen auch. Allerdings kann man es nicht mit dem grauenhaften GPS vom Max oder Plus (vor dem Update auf Nougat) vergleichen. Da bin ich beispielsweise vom OnePlus One besseres gewohnt. Bei Umi arbeitet man aber dran, wie ich aus direkter Quelle erfahren habe.

      • Böse Kinder sind böse 😉
        Also ich bin zwar zufrieden mit dem GPS des OnepPus One aber selbst das hat schon gezickt, wenn in den Niederlanden parallel zur Autobahn eine Straße verlief wurde mir schon mal gesagt ich würde mich dort befinden.
        Schlechter sollte es also nicht sein.

  • „Erneut ist in dem Umi Plus E ein 4.000 mAh Akku verbaut. Dank dem recht stromsparenden Helio P20 Prozessor kommt man so auch mit Screen On-Zeiten über drei Stunden gut über den Tag.“

    Wie darf man das denn bitte verstehen? Mit einem fetten 4000er Akku müssten doch locker 7 Stunden oder mehr möglich sein, insbesondere wenn der Prozessor angeblich so stromsparend ist.

    • Sagen wir mal so. Bei 3 bis 5 Stunden ScreenOn hatte ich noch nicht nach 16 Stunden noch so um die 30 % Akku. Es hängt stark von der Belastung des Prozessors ab. Wer dauernd Grafik intensive Spiele spielt wird es kaum über den Tag schaffen. Meine Tests beinhalten mehr so das Standardverhalten: Surfen, Messaging, Apps checken. Längste Laufzeit waren 39 Stunden, da habe ich mir allerdings nicht die ScreenOn Zeit notiert 😉

  • Die im Test erwähnten Kabel USB C von Fremdanbietern bereiten kein Problem mehr (locker sitzen, leicht lösen), wenn man am Stecker vorn mit dem Messer etwa 1 mm der Kunststoffummantelung rundherum abschneidet. Dann kann der Stecker tiefer in die Buchse eindringen; et rastet ein und sitzt.fest.