Soeben flatterte eine Pressemitteilung in meine Mailbox, deren Überschrift es in sich hat: „GEMA bricht Verhandlungen mit YouTube ab“. Kurz zur Erinnerung: Im November des vergangenen Jahres führte ich ein Interview mit Bettina Müller von der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Darum ging es um um einen neuen Lizenzvertrag für Musiknutzungen in Deutschland und wie die GEMA künftig diesbezüglich mit der Google-Tochter zu verfahren gedenke. Nach einem ausgelaufenen Vertrag mit YouTube konnte nämlich bei mehreren Treffen keine Einigung erzielt werden. Dies wiederum bedeutete für die Urheber musikalischer Werke, die auf der Video-Plattform (in diesem Zeitraum) gezeigt wurden, dass sie keine Tantiemen erhielten. Ein kanppes Jahr haben die Verhandlungen nun angedauert und führten letztlich nun zum einseitigen Abbruch durch die GEMA.
Laut Mitteilung fordert die GEMA nun gemeinsam mit acht weiteren Musikautorengesellschaften dass YouTube 600 seit dem 1. April ihrer Auffasung nach somit illegal genutzte Werke löscht beziehungsweise ihren Abruf von Deutschland aus durch Sperrung unmöglich macht. „Das Problem der illegalen Nutzung ist durch das Internet mittlerweile ein internationales. Plattformen wie YouTube sind nicht national beschränkt“, so der Vorstandsvorsitzende der GEMA, Dr. Harald Heker. „Deshalb müssen wir weltweit agieren und haben uns mit acht weiteren Musikautorengesellschaften zu einer Allianz zusammengeschlossen. Gemeinsam repräsentiert dieser internationale Verbund etwa 60 Prozent des Weltrepertoires“ so Heker weiter. Zu dieser Allianz gehören neben den US-amerikansichen Autorgesellschaften ASCAP, BMI und SESAC beispielsweise auch die französische SACEM un die italienische SIAE.
Durch die Forderung nach Löschung respektive Sperrung der in Frage stehenden Werke solle ein Zecihen gesetzt werden, dass die Allianz die anhaltende illegale Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke nicht länger akzeptieren werde. „Betreiber von Online-Plattformen, die mit der Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken wie im Fall von YouTube Millionen an Werbeeinnahmen generieren, müssen dafür sorgen, dass diejenigen, die diese Werke schaffen und damit den sogenannten Content liefern, angemessen vergütet werden“, so Heker.
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Sollte YouTube der Aufforderung der GEMA und ihrer Partner nicht Folge leisten, könnte die Allianz auch darauf bestehen, sämtliche Werke seines Repertoires von YouTube entfernen lassen. Momentan werde hierauf aber aus Rücksicht auf die Bedürfnisse der Musiknutzer und der Musikurheber verzichtet. Immerhin seien die Rechteinhaber ja daran interessiert, dass ihre Musik möglichst viel gehört wird – zumindest sofern sie vom Anbieter entsprechend lizenziert ist.
Unterm Strich fasst Heker die Motivation für den Vertragsabbruch mit YouTube wie folgt zusammen: „Die Verhandlungen mit YouTube haben leider bisher nicht zu einem akzeptablen Ergebnis geführt. Wir möchten deutlich machen, dass YouTube durchaus für die illegalen Angebote zur Verantwortung gezogen und theoretisch gezwungen werden könnte, die Inhalte zu löschen bzw. den Zugriff darauf zu sperren. Das eigentliche Ziel ist jedoch, eine angemessene Vergütung der Urheber zu erreichen und dafür mit YouTube zu einer neuen Vertragsvereinbarung zu gelangen, die für beide Seiten annehmbar ist.“
Für 10.30 Uhr wurde von der GEMA ein offizielle Pressekonferenz angekündigt, auf der weitere Details zur Sache veröffentlicht werden. Sobald ich darüber Näheres weiß, gibt es an dieser Stelle ein Update.
Auf der Pressekonferenz wurde bekannt gegeben, dass die mittlerweile seit einem Jahr anhaltenden Verhandlungen zum Stillstand gekommen seien und die GEMA keinerlei Fortschritt mehr erwarte. Einer der Punkte, über den man sich nicht hätte einig werden können, sei dabei die adäquate Vergütung für die Künstler gewesen. Wie hoch diese genau sein sollte, dazu wollte sich die GEMA nicht äußern. In meinem oben verlinkten Artikel vom vergangenen Jahr hatte ich bereits geschrieben, dass sich beide Parteien in Bezug auf diesen Punkt gegenseitig den Vorwurf machen, geziehlt Fehlinformationen zu verbreiten. GEMA behauptet, einen Cent für jeden Abruf eines Videos von YouTube zu verlangen. Die Google-Tochter spricht hingegen von 12 Cent.
Ein weiterer Kritikpunkt am nicht erneuerten Vertrag mit YouTube ist seitens der GEMA das Stillschweigeabkommen. Dieses will die Gesellschaft in der bisherigen Form künftig nicht mehr akzeptieren. Es verbietet unter anderem, dass die GEMA Angaben zu Vertragsinhalten öffentlich macht. In Zukunft sollen an den Verhandlungen auch die Rechtinhaber der Werke beteiligt beziehungsweise über die Modalitäten der Verträge informiert werden.
Es sei nun an YouTube, den nächsten Schritt zu tun. Man wolle den Dienst in Deutschland nicht abschalten, aber YouTube sei nun in der rechtlichen Verantwortung und man warte auf eine Reaktion.
(Marek Hoffmann)
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking, Michael und Marek Hoffmann, Alexander Felde erwähnt. Alexander Felde sagte: GEMA bricht Verhandlunen mit YouTube ab – und fodert Löschen und Sperren von Videos: Soeben flatterte eine Pressem… http://bit.ly/96s4En […]
Die GEMA ist in Bezug auf die Verfügbarkeit von digitaler Musik für Deutschland eine absolute Innovationsbremse, wer weist diesen Laden endlich mal in seine Schranken??? 🙁
Ein weiteres Beispiel dafür dass die Musikindustrie (wie auch die Filmindustrie) stur das Internet bzw. die Dustributionsmöglichkeiten des Internets ignoriert und weiterhin versucht mit den althergebrachten Methoden für nahezu keine Leistung Geld in rauen Mengen zu verdienen…
es war ja schonmal ziemlich erbärmlich, dass eine Firma wie Apple kommen musste um den Plattenfirmen zu zeigen, dass man über das Internet massig Songs verkaufen kann, solange man faire Konditionen verlangt (und nicht dieselben Preise wie für eine CD im Laden (wo ja der Einzelhandel, Transport, Produktion, etc. auch bezahlt werden mussten).
Aber gelernt haben diese Herren immer noch nicht, dass man vielleicht selbst auch innovativ sein kann oder zumindest vorne dabei …
Ich will youtube jetzt eigentlich nicht (mehr) als eine Innovation darstellen, aber die meisten Plattenlabels arbeiten halt noch in der Zeit der CD …
„Der internationale Verbund der Musikautorengesellschaften könnte sämtliche Werke seines Repertoires von YouTube entfernen lassen, wenn er dies wollte. Darauf wird aber mit Blick auf die Bedürfnisse der Musiknutzer und der Musikurheber verzichtet“
also aus RÜCKSICHT auf die ERSTELLER und die KONSUMENTEN werden die Werke momentan noch nicht gesperrt.
Also im umkehrschluss bedeutet das: die Werke werden gegen das Interesse der Ersteller und der Konsumenten gesperrt.
da läuft etwas gewaltig schief – ich dachte bisher, dass die GEMA zumindest denkt, Sie würde im interesse der Ersteller arbeiten, aber nein, das ist mittlerweile auch eher zweitrangig.
Davon abgesehen – wenn ich ein video erstelle und dann irgendein lied drunter lege, wird dieses video ja auch hin und wieder gesperrt – wer denkt dann an mich als den urheber des videos?! warum stehen kommerzielle interessen über meinem interesse der künstlerischen selbstverwirklichung?
Ich bin sprachlos!
Das Gute ist, die verbohrten Lasergehirne schaufeln sich mit dieser Einstellung ihr eigenes Grab. Leider sind sie zu dämlich dieses zu bemerken.
[…] Die GEMA schießt wirklich den Vogel ab: “GEMA bricht Verhandlungen mit YouTube ab – und fodert Löschen und Sperren von Videos”…. […]
So doof ist das nicht, immerhin hat youtube eine großes Interesse daran weiterhin Musikvideos (bzw. alle Videos die mit entsprechender Musik unterlegt sind) anbieten zu können.
Es ist für mich auch nicht nachvollziehbar wieso Fernseh und Rundfunkanstalten Gebühren bezahlen müssen und ein gigantisches Videoportal wie youtube respektive Google sich am „ausstrahlen“ dumm und dämlich verdient ohne einen Penny dafür hinzulegen.
Für die vornehmlich eigene Freiheit Videos zu schauen muss man nicht alles Google in den Rachen schieben und die Rechte anderer schädigen.
Auch das mal bedenken ihr Konsumopportunisten!
Das könnte wohl mehr oder weniger das Ende von Youtube bedeuten. Aber ich denke wohl kaum das Google einen so genialen und vorallem zukunftsweisenden Dienst abstellen wird. Ich bin gespannt was nun weiter geschieht. Was ist mit dem versprochenden Update von 10:30Uhr?
Ist die GEMA dumm oder gar blöd?
Nein ehrlich selbst wenn You Tube bestimmte Inhalte für DE sperrt werden wohl nur vollkommene Deppen daran scheitern. Alle andere schalten einfach ein Proxy dazwischen und schon schauen wird auch solche Inhalte. Und dies ohne die GEMA die nur eine Menge Geld kostet und nur zum geringen Teil für die Künstler wirklich da ist.
Also soll doch die GEMA darauf beharren die Internet User können weiter schauen 🙂
Na das Ende von Youtube sicherlich nicht. Dafür ist vielen das Portal einfach zu wichtig. Und viele besuchen youtube ja nicht nur wegen der Musik sondern es gibt ja endlos viele Videos außerhalb des Musikbereichs.
Ich meine auch, dass Youtube noch immer nicht profitabel arbeitet sondern massiv subventioniert wird von Google? Darum will man vermutlich möglichst günstig aus der Geschichte heraus kommen. Die GEMA will mal wieder viel Geld für ihren Verwaltungsapparat… äh… natürlich für die Künstler.
600 Videos sollen gelöscht werden? YouTube ist dead! Oder so…
Rechteschutz schön und gut. Aber wer so verbohrt die aktuellen Medienwege ignoriert, der knüpft doch eh nur seinen eigenen Strick. Wie wäre es mal mit kreativen Lösungsansätzen anstatt dem ollen Holzhammer?
@volker vorndamme
zu „raubkopieren“: dieses wort ist vollkommend falsch und birgt eine assoziation, die eigentlich viel schlimmer ist als das raubkopieren… Raub steht nämlcih für ein _gewaltsames_ Wegnehmen einer Sache – sprich eine Seite wird bedroht oder verletzt, was beim raubkopieren definitiv _nicht_ der Fall ist. Hier spielt die Medienlobby ein sehr starkes Spiel mit Worten, denn eigentlich handelt es sich bei illegal heruntergeladenen Kopie um eine Urheberrechtsverletzung. Nicht mehr, nicht weniger (im strafrechtlichen Sinn).
an der Misere hat zu 99% die Medienindustrie selbst schuld, da sie den Zug (wiedermal) verschlafen haben. Ich erinnere an die Dramatik, die bei der Einführung des Radios oder der Kassettenrekorder erzeugt wurde … auch damals waren die Künstler/Labels der Meinung, dass ihr Ende geschlagen hat (weil sie den nutzen nicht sehen konnten…)
@Johannes
Genau! Seit Jahren streitet man sich um eine Entwicklung die man aufhalten möchte, statt sie zu nutzen. Eine fast schon krankhaft gefährliche Angst vor dem Verlust von Vormachtstellungen.
Die GEMA hat einfach nur Angst ihren Einfluss zu verlieren.
Michael Mittermeier hat wohl Recht, wenn er vom Land der Bremser spricht. Warum auch in die Zukunft investieren, wenn man diese auch selbst zerlegen kann ?
[…] Heute hat die GEMA jene Gespräche abgebrochen, die zu einer Einigung mit YouTube in Bezug auf urheberrechtlich geschützte Musiktitel in […]
„Die GEMA hat einfach nur Angst ihren Einfluss zu verlieren“
Ja, das ist wohl so, und der Dumme ist mal wieder der deutsche Verbraucher, also wir.
Müssen wir sowas ständig hinnehmen? Kann die GEMA hier wirklich uneingeschränkt machen, was sie will? Gibt es da keine übergeordneten Kontrollorgane?
[…] seit Zeiten, oder genauer seit der letzte Vertrag ausgelaufen ist, liegen sich die Google Tochter Youtube und die GEMA bereits in der […]
Soso, die GEMA hört was von Millioneneinnahmen für Werbung und will die direkt in ihre Tasche umleiten. Dass Google da nicht mitmacht, ist wohl klar.
Und was soll bitte eine angemessene Vergütung sein?
Wenn man ja mal die Zahlen und Rechnungen offenlegen würde, dass man nachvollziehen kann wo wie viel Geld hingeht und warum.
Aber so…?
@#5 Jonas:
Die GEMA handelt allein im Interesse der Rechteinhaber, das hat mit Erstellern und Urhebern nix zu tun.
Gema, VG Wort, KSK, IHK, GEZ, BG … irgend jemand hält schließlich immer die Hand auf, war im Mittelalter nicht anders, da mußte man auch immer dem lokalen Büttel ein paar Taler abdrücken, bevor man „unbeschadet“ durch sein Land reisen durfte. Und siehe da, es ist heute immer noch so.
Man wolle den Dienst in Deutschland nicht abschalten??? Die Gema – eine private Organisation droht zwischen den Zeilen damit eine der populärsten Seiten im Netz schließen zu lassen? Gegen die Interessen nicht nur der User sondern vor allem auch derer, um deren Musik es primär eigentlich gehen sollte? Nicht die Musiker, nicht mal die Musik-Labels haben irgendein Intersese am Konfrontationskurs der Gema, das eine private Organisation dennoch eine solche Gewalt ausüben kann ist ein absolutes Armutszeugnis für die Bürgerrecht in diesem Land…
Kennt hier jemand die Zahlen um die es hier geht, dass fast alle die GEMA beschuldigen?
Es ist ja auch nicht gerade so, dass Youtube bzw. Google für seinen respektvollen Umgang mit dem geistigen Eigentum von anderen bekannt ist, wie die Digitalisierung von Büchern und den Streit mit den Autoren beweist.
Google die Datenkrake ist beim Streit mit der GEMA plötzlich der Gute?
Sagt dies nun etwas über das schlechte Image der GEMA oder über das Konsumverhalten der Internetnutzer in einer Geiz ist Geil Gesellschaft aus?
Innovationsbremsen wie GEMA, GEZ , IHK – alle in einen Sack und draufhaun… nur in unserem Land gibts solche PROBLEME!
Alle drei stellen sich mit all Ihrer Macht dem Fotschriftt in den Weg und kassieren ab ohne eine ordentliche gegenleistung zu erbringen.
Sich auf den Lobeeren anderen ausruhen – mehr können die doch nicht.
Übrigens ist die GEMA ein privater Verein nix anderes!
Cui bono? Google/YouTube macht Geld mit Werbung zu Videos, an denen sie keinerlei Rechte besitzen. Sie sitzt also auf einem teilweise (es gibt ja nicht nur GEMA-Content auf YouTube) illegalen Geschäftsmodell. Die GEMA macht Geld mit Gebühren zu Liedern, von denen sie nur einen Bruchteil (wenn überhaupt) an die Künstler weiterleitet. Damit hat sich dieser Verwaltungsapparat in den letzten Jahrzehnten wunderbar selbst ernährt und naheliegenderweise kein Interesse daran, diese schönen fetten Töpfe aufzugeben zugunsten eines größeren und schlaueren Schmarotzers.
Gearscht sind wie immer die Künstler. Sie finanzieren beide Parasiten.
@MAIKE Ich stimme dir voll und ganz zu. An diesem Bürokratischen Firlefanz werden wir in Deutschland noch ersticken.
Weg damit! Einfach raus! In 5 Jahren sind die 40% dann 95% geworden 😉
Aber mal ehrlich: Es wird doch schon haufenweise gesperrt. Und solange ich in Deutschland ein ausländisches Promotion(!!)-Video meiner Lieblingssängerin nicht ansehen kann, solange stimmt definitiv was mit den Sperren nicht.
Guten Abend,
leider lese ich immer wieder die Anschuldigung, wir hätten die neuen Kommunikationswege verschlafen und uns nicht auf neue Modelle eingestellt.
Ich möchte daher gerne ein paar Fragen an alle Lesenden und Kommentierenden stellen: Ist es in Ordnung, wenn Musikvideos eingesetzt werden, um Umsätze zu erzielen, die kreativen Köpfe hinter den Werken aber nicht bedacht werden – weil es das Internet ist. Konkret: Soll nur YouTube davon profitieren, dass ein Musikstück häufig genutzt wird? Jeder, der auf dem deutschen Markt aktiv wird, muss sich an geltende Gesetze halten. Warum wird die GEMA hinterfragt, YouTube jedoch nicht? Wer geschützte Musik veröffentlicht und damit Geld verdient, ohne das Gesetz zu beachten und den Urheber zu beteiligen, hat doch offensichtlich das falsche Modell gewählt. Urheberrechtsverletzungen können ja nicht einfach mit dem Argument „ist doch alles nur online“ weggewischt werden.
Ich freue mich sehr, dass es offensichtlich Nutzer gibt, die das ganze GEMA-Bashing hinterfragen und verstehen, dass Musikautorengesellschaften keine andere Wahl bleibt und wir auch gesetztlich verpflichtet sind, etwas gegen die illegale Nutzung von geschützten Werken zu tun. Das ist schließlich auch im Interesse derer, die darauf angewiesen sind, dass wir uns darum kümmern: den Musikautoren.
Freundliche Grüße,
Bettina Müller
Unternehmenssprecherin GEMA
Na gut, ich mag die Gema als Institution auch nicht. Fakt ist aber auch: Die Verbreitung von Musik ohne Gema-Lizenz ist nun einmal ein Verstoß gegen geltendes Recht. Der Kneipenwirt um die Ecke wird (leider) auch dazu gezwungen, Gema-Abgaben zu zahlen.
Hallo Bettina,
ich empfehle zum Einstieg in die Beantwortung deiner Frage „Ist es in Ordnung, wenn Musikvideos eingesetzt werden, um Umsätze zu erzielen, die kreativen Köpfe hinter den Werken aber nicht bedacht werden“ diese Lektüre: http://netzwertig.com/2009/01/21/wie-musiker-in-zeiten-des-internets-geld-verdienen-koennen/.
Dann würde mich einmal interessieren, wieso die GEMA z.B. Spotify oder MOG.com mit derart hohen Abgaben (per Stream statt per User) überziehen will, das diese freiwillig nicht nach Deutschland kommen wollen? (O-Ton MOG.com Founder: „Licensing is a mess in Germany“)
Wer oder was legitimiert die GEMA eigentlich, solche unrealistische Forderungen auch noch durchsetzen zu können?
Und siehst du es auch so, das die GEMA mit diesen Methoden Innovationen in der digitalen Musikvermarktung eher blockiert anstatt diese zu fördern?
Wäre sehr an ein paar Antworten auf diese Fragen interessiert, danke im Voraus.
Viele Grüße
Andreas
Ich denke, jeder Seite wird klar sein, dass es nicht legal sein kann jedes x-beliebige Musikvideo bei Youtube ansehen respektive downloaden zu können.
Also geht es jawohl mehr um die Frage, wer von den beiden Parteien die unrealistische Preisvorstellung hat und wie diese begründet wird.
Völlig dämlich ist es natürlich, sofort wieder mit Sperrung anzukommen. Das es für immer mehr Internetuser nur noch eine Frage von drei, vier Mausklicks ist um eine IP-Landessperre zu umgehen, solle sich langsam rumgesprochen haben bei einer Institutuion, die im 21. Jahrhundert agieren will.
da wär ich auch gespannt….
Ich mag zwar die Oberfläche nicht, aber denn gehe ich halt zu Myvideo.
Wenn es mal ein Video bei Youtube nicht gab gab´s das eigentlich da.
Kann GEMA auch nicht verstehen. Wir sind im 21 Jahrhundert und müssen nach den neuen Regeln spielen und nicht nach Geschäftsmodellen, die schon Jahrzehnte bestehen. Internet ist nicht wegzudenken, deshalb ist ein VERBOT keine richtige Lösung, finde ich.
Wieder mal alamierend, wie sich die deutschen Surfer stigmatisieren lassen müssen.
Von deutschen IPs aus wird man bald noch nichtmal mehr PROMOTION-Videos sehen können! Wegen diesem Wahnsinn wird halb Deutschland wohl bald über Auslands-VPNs mit dem Internet verbinden…
Gute Nacht, Deutschland.
Guten Morgen, Monetarisierungsstragien.
Ich kann echt nur noch den Kopf schütteln.
Wenn jemand Eure Erfindung nimmt, selber damit Kohle macht und Euch davon nicht abgibt,
das Finden Björn & Freunde gut? Und dann der Satz „dann geh ich halt übers ins Ausland“.
DAS ist Eure Rechtfertigung???? Oder was soll das sein?
Falls es konkret werden sollte:
Zahle ICH den cent (bzw. die 12 cent),
als Autor eines Werks, welches GEMA-pflichtige Musik nutzt, oder youtube?
das war bisher noch nirgends zu lesen …
Gruß
Tom
Trotzdem geht das zu weit. Z.B. die angesprochenen Promo-Videos oder daß sogar TV-Auftritte von Stars gesperrt werden…!?
Gibt´s ja nicht zu kaufen.
Auch offizielle Künstlervideos i.d.R nicht. Also?! (Klar, es geht ja auch schon um die Benutzung, aber…–>)
Selbst wenn es der Aussender nicht (z.B. Youtube) bezahlt, ist es Werbung und letzendlich gut für denjenigen. Erzeugt Fan-Bindung. Schauen, Emotionen, toll finden, evtl. daraufhin Käufe tätigen. Also, doch was verdient. Und mehr Freiheitsgefühl, was sicher besser ist, als dieser übertiebene restriktive Scheiß!!!!!
Das nervt einfach nur!
Die Problematik sehe ich anders. Die GEMA weiß das Google Milliarden verdient und möchte hier ein möglichst großen Stück vom Kuchen (Geld) bekommen. Dies stimmt schon Google verdient viel, nur stellt sich die Frage welche Anteil von Gewinn kommt alleine von You Tube?
In die USA gibt es viele Stimmen (auch Google kritischer) die meinen das You Tub bis heute noch nicht eine schwarze Null geschrieben hat. Aber selbst wenn You Tube bereits profitabel ist, wird sicherlich nur ein kleiner Teil vom Google Gewinn über diesen Kanal generiert. Es sollte sich keine täuschen lassen und meinen weil hier ein wenig Werbung geschaltet wird das dies alleine reicht um mehrere Milliarden Dollar im Jahr an Gewinn zu erzielen.
Die GEMA will weil sie selber andere Versuche verhindert hat, jetzt einfach ein viel zu großen Stück vom Kuchen haben.
Vielleicht sollte die GEMA mal ernsthaft nach denken wie viel Gewinn You Tube wirklich machen kann in Deutschland. Vielleicht sollten die mal ein unabhängigen Profi fragen?
Wenn auf Basis von diese Zahl dann vielleicht zwischen 10 bis 20% an Gebühren für die GEMA gezahlt werden sollten, lässt sich eine Einigung erreichen.
Ich schätze aber zur Zeit das die GEMA von viel zu hohen Zahlen ausgeht so das You Tube wohl alle Einnahmen die in DE generiert werden an die GEMA abführen müssten.
[…] GEMA bricht Verhandlungen mit YouTube ab und droht dem Video-Portal, 600 ihrer Meinung nach illegale Videos für deutsche Zuschauer sperren zu lassen. […]
[…] dazu auch bei news aktuell presseprotal und im Basic Thinking Blog. szu='http%3A%2F%2Fwordpress.dju-mazblog.de%2F%3Fp%3D693'; […]
.. Immerhin seien die Rechteinhaber ja daran interessiert, dass ihre Musik möglichst viel gehört wird ..
eben.. es ist KOSTENLOSE Werbung für den Künstler.. die zum Kauf der CD, der Konzertkarte, der Merchandising-Artikel animieren soll.
Das löschen oder Sperren schadet effektiv nur dem Künstler.
also arbeitet die GEMA doch gegen den Künstler?
@ Peter Selbst wenn Youtube nicht mit Werbung zugepflastert ist und sich selbst tragen sollte, sobald du einen Account hast, werden für Werbezwecke ziemlich interessante Daten über dich erhoben und auf Wunsch mit anderen Diensten verknüpft (natürlich nicht ungern mit deinem Googlemail-Konto). Dieser Informationszugewinn gehört zu Google’s Geschäftsmodell und wo letztendlich die Werbung geschalten wird und aus welchem Dienst die hilfreichen Daten kamen, spielt doch keine Rolle. (Aja, man wird schon mehr als einen Praktikanten bei der GEMA abgestellt haben um das zu evaluieren)
Natürlich ist vieles noch nicht profitabel was Google macht, aber das Unternehmen besetzt Marktanteil wo es nur kann und erfasst dabei überall wertvolles Nutzerverhalten. Ich würde mal darüber nachdenken, ob es nicht etwas kurzsichtig ist sich immer alles umsonst von Google servieren zu lassen (youtube, google books, gmail etc..) und es deswegen dann blauäugig toll zu finden.
Hier ein Artikel der weiterverlinkt zu den Einschätzungen von Google selbst gegenüber seinen Aktionären : http://newteevee.com/2010/01/14/analyst-youtube-could-turn-a-profit-in-2010/
Finde ich ja super, wie sich hier fast alle darüber aufregen, dass sie etwas nicht mehr kostenlos bekommen sollen, wofür andere Zeit, Ideen, jahrelange Ausbildung und Geld investiert haben?
Ich würde gerne mal von allen die hier auf ihr „Recht“ auf kostenlosem Musikkonsum pochen (sind fast alle hier), hören wie sich der Künstler und Musiker noch seine Brötchen verdienen darf?
Ich finde die ganze Angelegenheit äußerst paradox, weil es meiner Meinung nach heute keine bessere Werbetrommel für Künstler gibt als Youtube-Videos, die sich einbetten udn auf allen möglichen Kanälen teilen lassen. Von daher ist die GEMA hier eher kontraproduktiv.
Ich fürchte fast, wir kommen bald in die groteske Situation, dass originär aus Deutschland stammende Videos einfach Geotags erhalten, die den Abruf aus Deutschland blocken, damit Youtube weder löschen noch zahlen muss…
[…] der von der GEMA vertretenen Künstler. Die Verhandlungen sind mittlerweile vermutlich deswegen vor die Wand gefahren, weil die GEMA sich ein zu großes Stück vom Kuchen abschneiden wollte. Man will nun die Sperrung […]
Hallo Andreas,
zu den Fragen:
1. Der verlinkte Beitrag ist meiner Ansicht nach eine einseitige Argumentationskette gegen das Urheberrecht. Nur weil Musik digital einfacher verfügbar ist und leichter verbreitet werden kann, heißt das doch noch lange nicht, dass sie nichts wert ist. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Musikurheber. Viele Komponisten und Textdichter stehen nicht auf Bühnen. Sie sind den Musiknutzern oft nicht einmal bekannt. Zu behaupten, ihre Musik sei eine wertlose Beigabe zur schönen Verpackung, die man eigentlich für das Geld erwirbt (Entnommen aus dem verlinkten Beitrag), ist eine Herabwürdigung der Leistung der Kreativen. Zudem geht der Text nicht auf das eigentliche Problem ein: YouTube verdient Geld im Umfeld der Videos, setzt diese also ein, um Profit zu erzielen. Dem Lieferanten des Contents – dem Musikurheber – gesteht man jedoch keine Beteiligung daran zu.
2. Die Frage zu Spotify beantworte ich – und bitte um Verzeihung – mit einer Gegenfrage. Warum ist Simfy in der Lage, Musik zu spielen und den Urheber für seinen Content zu bezahlen? Warum kann das Spotify nicht? Offensichtlich müssen die Anbieter Geschäftsmodelle entwickeln, die sich nach den geltenden Gesetzen richten. Zu sagen „ich mache eine Internetseite, auf der man Musikvideos schauen kann und verdiene an der Werbung“, ist dann kein funktionierendes Modell.
3. Wer uns legitimiert? Das Gesetz und nicht zuletzt unsere Mitglieder – die Urheber.
4. Innovationen in der digitalen Musikvermarktung werden nicht durch uns blockiert. Illegale Musiknutzung ist keine Innovation in der digitalen Musikvermarktung. Funktionierende, faire Geschäftsmodelle werden von uns begrüßt. Alles frei und kostenlos im Netz zu verbreiten, ist keine Form der Musikverwertung.
Zu Annabell + Tom:
Von 12 Cent kann keine Rede sein. Die Zahl wurde im vergangenen Jahr gestreut, um der GEMA überzogene Forderungen zu unterstellen .Von diesem Betrag sind wir aber weit entfernt und das weiß auch YouTube. Da es eine vertraglich bindende Stillschweigevereinbarung zu den Verhandlungen gibt, die übrigens von YouTube verlangt wurde, können wir die richtigen Zahlen leider nicht nennen. Aber zu der Frage: Nicht der User ist in der Pflicht, sondern der Anbieter, der im Umfeld der Videos Geld verdient. In diesem Fall YouTube.
Ich hoffe, ich konnte die Fragen beantworten.
Freundliche Grüße,
Bettina Müller
Unternehmenssprecherin GEMA
Hallo,
aber ein bisschen weltfremd ist die GEMA schon! Immerhin kommt seit nunmehr 18 Monaten immer noch keine Einigung im Bezug auf die Urheberrechtsabgaben bei Speichermedien (CD, DVD) zu Stande. Wir in Deutschland zahlen noch immer 17,4 Cent bei jedem DVD-Rohling an die GEMA, in Luxemburg 0,0 Cent. Kein Wunder, dass die großen Speichermedien-Händler vor Jahren nach Luxemburg abgewandert sind. Das ist Industriepolitik a la GEMA…
Bei Youtube lädt aber nicht die GEMA die Videos hoch, sondern die Plattenfirmen machen das, die werden ja wohl wissen was sie tun. Zumindest bei offiziellen Videos ist das so.
Die Frage steht im Raum, warum sich Youtube mit der amerikanischen Rechteverwertungsgesellschaft einigen kann, aber nicht mit der deutschen bzw dieser neuen unheiligen 8er Allianz? Die Behauptung, die GEMA würde den Interessen der Künstler nachgehen ist doch sowieso nur vorgeschoben.
In Wrklichkeit soll Youtube vernichtet werden, um deutschen Musik Videoportalen Traffic zuzuschustern. Wieviel zahlen denn Viacoms MTV und Pro Siebens Myvideo.de pro Musikvideo an die Gema? Raus mit der Sprache!
Ich nehme mal an dass diese Daten uns hier natürlich vorenthalten werden. Soviel zu Aufhebung der Geheimhaltung…
Sehr geehrte Frau Müller,
die Musikindustrie hat die Entwicklung der digitalen Medien völlig verschlafen, ohne Zweifel. Der Gesetzgeber übrigens auch.
Wieso musst denn Apple den iTunes Store erfinden? Wenn man sich die Verkaufszahlen jetzt ansieht hätte eine innovative Musikindustrie selbst massig Gewinne einfahren können… aber hier wurde blockiert, die Idee Musik online zu vertreiben war ja auch völlig wahnwitzig nicht wahr?
Wieso gibt es noch keine Musikflatrate? Ich würde gerne bezahlen wenn ich mich dann nicht als Schwerverbrecher bezeichnen lassen müsste (Raubkopierer ist ein Wortkonstrukt das nur der Musikindustrie einfallen konnte), für ein Delikt dass es seit der Erfindung der Kassette gibt. Übrigens wurde damals genauso argumentiert wie heute, das Ergebnis kennen wir ja alle.
Wieso muss ich eigentlich für einen Tonträger 18€ bezahlen und bekomme dafür beispielsweise eine CD in einer Papphülle die sich bei erstbester Gelegenheit in Luft auflöst? Ich als Musikhörer fühle mich hier regelrecht verarscht, wo sind eigentlich die Booklets geblieben? Gibt es sowas noch? Ich kaufe mir im Jahr sicher > 20 Alben, aber was mir für den Preis geboten wird empfinde ich eigentlich als eine bodenlose Frechheit. Das eine CD für jemanden noch einen Wert besitzt, daran glaubt offenbar in der Industrie niemand mehr. Wir sind ja alle Verbrecher.
Ach und vor langer langer laaaaaanger Zeit haben Künstler doch tatsächlich noch mit Auftritten ihr Geld verdient, diejenigen die es heute noch so machen können sich jedenfalls nicht über zu wenig Einnahmen beklagen, aber bequem sind ja viele dieser von den Plattenfirmen gehypten Künstler heutzutage. (Und Plattenfirmen bzw. der GEMA würde das ja auch nur bedingt helfen, nicht wahr?)
Warum musste ich eigentlich Schnappi ertragen? Wieso ist diese Vorauswahl, der Filter, den sich die großen Labels auf die Brust schreiben so mies? Warum wird eigentlich keine Musik mehr verkauft sondern nur noch ein Image?
Ich weiß ich schweife hier ab, aber das sind nunmal Fragen die ich mir in Verbindung mit Plattenlabels und GEMA stelle…
Übrigens sehe ich die Musikindustrie sehr wohl in der Pflicht. Denn die leidtragenden sind die User, so sieht es nunmal aus. Da wird lieber ein neuer Abmahn-Wirtschaftszweig kreiert als tatsächlich Lösungen anzubieten… Wäre es nicht im Interesse der Musikindustrie funktionierende Geschäftsmodelle anzubieten? Offenbar fühlt diese sich nicht dafür zuständig, andererseits wird aber bei jeder Gelegenheit gejammert. Es wäre ja durchaus denkbar auch selbst Dienste anzubieten, aber bei solchen Dinosaurieren wie GEMA & Co sind Innovationen eben nicht möglich.
Ich hoffe der leicht sarkastische Unterton stört sie nicht, ist jedenfalls nicht persönlich gemeint.
Abschließend möchte ich jedenfalls sagen dass die digitale Welt sich eben nicht mit Abmahnwellen, oder sonstigen Sperren aufhalten lässt. Anstatt die Musikhörer zu kriminalisieren sollte es eben brauchbare Angebote geben, momentan lassen diese jedoch zu wünschen übrig.
Diese Studie der Universität Amsterdam wäre übrigens lesenswert:
http://www.ivir.nl/publications/vaneijk/Communications&Strategies_2010.pdf
Hier gäbe es genügend andere Studien zum Nachlesen:
https://wiki.piratenpartei.at/Urheberrecht_Studien
Aber mir ist schon klar dass solche Studien die Haltung der letzten 30 Jahre auch nicht ändern werden 😉
Freundliche Grüße
Joresch
warum eigentlich die aufregung?
weil so und so viel kommerzmusik nicht mehr auf einem ebnfalls ziemlich kommerziellen angebot verfügbar ist.
natürlich ist das vorgehen der GEMA dumm – sie versuchen es jetzt halt mit einem kraftvergleich – wer hat wohl den längeren arm.
aber – und das speziell
@bettina.wagner: ich bin selbst autor (kein musiker – aber texte sind durchaus auch was kreatives) – und ich veröffentliche NUR unter creativ commons lizenz (das heisst privates benutzen und kopieren erlaubt, kommerzielle nutzung nicht) – das tun ebenfalls eine ganze menge anderer. und die zahl ist steigend. mit solchen aktionen wie dem abbruch der verhandlungen mit youtube (ich sage hier nicht, dass youtube nicht zur kasse gebeten werden soll) wird die GEMA auch für künstler_innen zunehmend unglaubwürdig und vor allem uninteressant – denn natürlich will ich dass meine texte gelesen (oder meine musik gehört) wird. von möglichst vielen. die angeblichen werbemillionen von youtube sind mir persönlich da eigentlich schon fast egal. ich denke, die GEMA schaufelt sich hier auch ihr eigenes grab.
Werte Frau Müller,
ich möchte Sie bitten, die Frage zu beantworten, warum Promotion-Videos gesperrt werden. Noch dazu vor der Veröffentlichung der betreffenden CD. Und ich würde auch gerne wissen, wieso dies auch für Werke zutrifft, die in Deutschland aller Voraussicht nach nicht erhältlich sind, sondern allenfalls als wahnsinnig teurer Import erstanden werden können.
Gerade in solchen Fällen ist der potentielle Werbeffekt um ein Vielfaches größer als jeder realtistisch mögliche „Verlust“.
Außerdem würde ich gerne wissen, womit der große bürokratische Aufwand gerechtfertigt wird, der durch die „GEMA-Vermutung“ entsteht. Warum muss man sagen (und beweisen), das man *nicht* GEMA-Musik spielt? Und das im Voraus, wenn ich richtig informiert bin?
Nach @Frau Müller:
Was tut die GEMA, um ihre Auftraggeber zu unterstützen, und Ereignisse wie diese zu verhindern?:
http://www.tagblatt.ch/magazin/tb-md/Der-Aufstand-der-Radios;art156,1541590
– kleine Radios erhalten von den großen Labels kein Material mehr, weil sie nicht viel Geld in eine Promotionplattform stecken wollen.
Dabei sind diese Radios gerade für unbekannte Künstler – also genau die Leute, die die GEMA fördern soll – eminent wichtig.
An diesem Beispiel sieht man auch (am Ende) schön den Unterschied zwischen Verwerterträumen und Realität.
Es will einfach nicht in meine Birne, wieso die GEMA bitte Gebühren von Youtube dafür erhalten möchte, wenn eine Plattenfirma die Videos ihrer Künstler zu Promozwecken ins Netz stellt und diese Videos dann auch noch eine direkte Verlinkung zum iTunes Store enthalten. Absoluter Irrsinn!!
…und dass Youtube sehr profitabel ist, halte ich für ein Gerücht!
Komisch, warum regt sich eigentlich niemand über Google auf? Die machen Milliarden Euro mit Inhalten, die ihnen überhaupt nicht gehören… Die GEMA hat zwar ihre Fehler, aber für Musiker – zumindest jene, die ihre Songs selbst schreiben, ist sie überlebensnotwendig! Ohne die GEMA Gelder, wäre jeder Songwriter am Ende.
Wenn der Autoindustrie das passiert wäre, was der Musik-, Film- und nun auch der Buchbranche passiert wäre, hätten wir nen „politischen Bürgerkrieg“…
Zum Thema Musikindustrie gibt es bei Neon.de einen guten Artikel:
http://www.neon.de/kat/sehen/wirtschaft/190997.html
Leider immer noch verdammt aktuell!!!
Habe mir gerade mal die Gewinn- und Verlustrechnung aus dem GEMA Geschäftsbericht für 2008 unter http://www.gema.de/presse/publikationen/geschaeftsbericht/ angeschaut (2009 ist noch nicht verfügbar):
Sehe ich das richtig, ca. 65 Millionen € Personalkosten jährlich? Was ist das für ein Apparat? Jetzt wird mir klar, das die versuchen alles, aber auch wirklich alles mitzunehmen, was geht! Total selbstlos, diese GEMA…..
Sehr geehrte Frau Müller,
YouTube erforderte Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden und schreibt vielleicht dieses Jahr erstmals schwarze Zahlen, bleibt gesamt aber immer noch defizitär.
Das ist der Grund, warum es kein vergleichbares Angebot der deutschen Musikindustrie gibt – man wartet, bis man sich billig dranhängen kann, ganz ohne Risiko.
Der Zeitpunkt ist auch bemerkenswert. Kurz nach dem BGH Urteil zur Bildersuche. Die (unterstützte?, mitfinanzierte?) Klage brachte ein gänzlich anderes Ergebnis, als von allen entsprechenden Anwälten erwartet.
Damit war die Möglichkeit hinfällig, Google direkt unter Druck setzen zu können. Der Ausstieg aus den Verhandlungen ist nichts weiter, als ein absolutes Managementversagen auf ganzer Linie, was allerdings durch lautes Getöse überdeckt werden soll.
Tipp: Kooperation statt Konfrontation, dann klappt es auch mit dem Kunden.
Google will ja was zahlen. So ist es ja nicht. Auserdem geht es um Videos, die die Industrie selber bei Youtube hochgeladen hat, nicht etwa um sogenannte illegale Inhalte. Das sollte man nicht durcheinander bringen. Illegale Videos werden bei Youtube sowieso gelöscht.
Wer behauptet es würde um ‚die Textschreiber und Komponisten‘ gehen verbreitet Märchen.
Die Wahrheit ist, dass Youtube zu Gunsten deutscher Videoseiten bekämpft werden soll, weil der Gema und der Industrie die Markmacht von Youtube ein Dorn im Auge ist. Das ist doch vollkommen offensichtlich. Ausserdem geht es in der großen Mewhrzahl um ausländische Musikkünstler. Deutsche Musikstars muss man bei youtube doch mit der Lupe suchen. Deren Videos lädt die Industrie da doch schon lange nicht mehr hoch.
Ausserdem würd es mich mal interessieren wie denn so die Verflechtungen der Gemaführung mit den Unternehmen Viacom, Pro7/Sat1, Axel Springer Verlag und RTL, sowie den 4 großen Plattenlabeln so gestaltet sind. Das was da vorgeht ist mir alles zu konzertiert, als dass es alles Zufall sein kann. Da sind doch verdeckte Seilschaften am Werke….
@Torsten W.: Woran machst Du die These fest, dass GEMA-Gelder zwangsläufig überlebensnotwendig für Künstler sind? Da gibt es soclhe udn solche Fälle. Ich denke, es gibt mittlerweile genügend Beispiele für Künstler, die sich selbständig und kreativ im Social Web vermarkten und alernative Finanzierungsquellen aufgetan haben. Ich möchte nicht das Modell an sich in Frage stellen und die GEMA diskreditieren. JEdem Künstler steht es zu, für die Verwendung seiner Werke angemessen entlohnt zu werden.
Leider verschließen sich die „Großen“ in der Musik- und Filmindustrie nach wie vor kategorisch Rechtssicherheit schaffenden Möglichkeiten wie Creative Commons etc., da sie auf Teufel komm raus an Ihren antiquierten Geschäftsmodellen festhalten, damit sie nach wie vor jeden Schund auf den Markt werfen können, der sich irgendwie zu Geld machen lässt. Aber Qualität setzt sich immer noch durch! Und dabei sollte jeder fähige Künstler dankbar dafür sein, dass es Plattformen wie youtube gibt, die es ihm ermöglichen, völlig kostenlos Reichweiten zu erzielen, die kaum eine klassische Marketingstrategie heute noch gewährleisten kann.
Was außerdem überhaupt noch nciht berücksichtigt wurde ist der nachgewiesene Trend zu video on demand, der dazu führt, dass immer weniger potentielle Konsumenten Musikvideos im TV ansehen. Dass Sender wie MTV ihr Programm mittlerweile zu deutlich über 50% aus bizarren Datingshows etc. zusammenstellen ist ein deutlicher Beweis dafür. Dass Musikvideos heute primär online laufen und einen Künstler wirksam promoten, haben die meisten Plattenfirmen mittlerweile verstanden.
Die GEMA trägt mit völlig überzogenden Forderungen dazu bei, die Künstler von solchen wichtigen Kanälen auszuschließen. Wieso sollen immer die User ausbaden, wenn ganze Industriezweige den Paradigmenwechsel bei der Mediendistribution komplett verpennt haben?!
ausserdem möchte ich mal darauf hinweisen, dass es hier nicht nur um die achso verarmten Texter und Songschreiber geht. Es geht auch um die Existenz hunderter deutscher und auch ausländischer Musikblogs, die auf Youtube-Inhalte als emdbedbaren Content angewiesen sind, da z.B. deutsche Videowebseiten ein ähnliches Angebot nicht haben.
Da werden ganze Existenzen bedroht. Ist ja wohl auch ein gewollter Fall-Out der Gema Aktionen…
Blogger werden von der Gema damit direkt in den Untergang geschickt.
@ #56 Andreas: nun ja, es arbeiten auch knapp 1000 Menschen bei der GEMA… Somit ist das nicht mehr oder weniger als bei einem Unternehmen anderer Art und Weise.
@ #59 Felix B: Kaum ein Künstler unterhalb des Major-Levels verdient genug, um eine Band mit 5 Mitglieder + 2-3 Mann Crew halbwegs über Hartz4 Niveau zu finanzieren. Wenn du bekannt bist, kannst du sicher ein paar 1000 CDs, T-Shirts oder anderen Schrott verticken. Aber für einen Newcomer ist es schlicht und ergreifend beinahe unmöglich geworden wirtschaftlich zu arbeiten. Es gibt weder genug Clubs zum spielen, noch genug Publikum, das bereit ist Eintritt für Newcomer zu zahlen noch echte Fans, die bereit sind für deine Musik zu bezahlen.
Legale Downloads sind derzeit noch auf einem extrem minimalen Level… Auch wenn hier und da mal jemand 500.000 Songs verkauft… Nur was kommt bei der Plattenfirma davon an? Mit Glück die Hälfte, davon darfst du dann die Videoclip-Macher, die Web 2.0 Armada, deine Buchhalter, Promoter und Street Teams bezahlen… Also Gewinn bleibt da nicht viel über. Und Einkommen jenseits von 5000€ netto haben die allerwenigsten…
Ohne Gema-Einnahmen aus Live-Konzerten, Radio- und TV Airplay lässt sich eine Band selten finanzieren. Mal abgesehen davon, dass dir als Musiker in Notlagen auch der GEMA Sozialfonds hilft… Und sie durchaus Gelder für Nachwuchsförderung bereit stellen… Es darf bei aller Kritik nicht vergessen werden, es sind die KREATIVEN, die diese Schritte fordern. Die GEMA ist nämlich ein Verein und rechtlich keine Firma.
Allerdings bin auch ich der Meinung, dass man die Debatte mit Youtube weiterführen muß und irgendwann mal auf einen gescheiten Nenner kommen muß. Denn auch ich habe Spaß mit Youtube und es nervt mich Teile von Content nicht sehen zu können… Aber richtig Geld verdient kaum ein Künstler unterhalb des Major-Levels.
Stream-Dienste mag ich absolut – Simfy zum Beispiel. Die sind kostenlos und haben sich trotzdem mit der GEMA geeinigt! Es geht, wenn man sich auf echte Diskussionen und Kompromisse einlässt! Und da hapert es bei der Globalisierungskrake Google ja ganz gewaltig. Schlimmer als Microsoft je wahr!
@torstenw
Das ist doch gema sprechl! Wer wird denn im Radio gespielt? Doch keine deutschen Nachwuchskünstler… 80% ist anglo-amerikanisch. Schalt doch mal Dein Radio ein, hast Du scheinbar schon lange nicht mehr. Deine Arguemtation widerspricht sich in sich selbst.
Würd man z.B. ein Webradio aufmachen wollen, dass nur deutsche Nachwuchskünstler spielt, wären die Gema Gebühren gerade in der Startphase so wahnwitzig hoch, dass sich der Betrieb eines solchen WebRadios betriebswirtschaftlich nicht mal im entferntesten lohnt. Also bitte mal bei den Fakten bleiben. Wir brauchen keine Stream Megamonster, betrieben von ausländischen Konzernen.
Hat man eine Fanbase bei Youtube kann man selbstverständlich mit Live Auftritten sicher nicht schlecht verdienen.
Die GEMA kommt bei vielen Zuschriften viel zu gut weg. Keiner kann nachvollziehen, wohin die immensen Gelder fließen und wer die Einnahmen aus den allgemein kassierten Gebühren von Kneipen und Einzelhandels-Geschäften erhält. Ich hatte schon einmal einen Rechtsstreit mit der GEMA, den ich natürlich verloren habe, aber ich würde mich immer wieder gegen diese Organisation zur Wehr setzen. Wer schützt uns vor der GEMA?
Aber zu utube: Ich nehme an, daß es eher um die vielen privaten Anbieter geht, die geschützte Musik mit schönen Bildern oder Filmen versehen, um anderen wie mir eine Freude zu machen.
Sony Music hatte diesen Schritt schon vor einigen Monaten vollzogen und viele Videos für den deutschen(!) Raum sperren lassen. Sehr frustrierend! Warum kommt man nicht auf die Idee, daß solche Videos verkaufsfördernd sind? Ich habe mir schon einige CDs gekauft, von denen ich einzelne Songs auf utube gehört (gesehen) hatte.
@Torsten W.:
Wer Musik macht um damit Geld zu verdienen, ist von Vornherein zum Scheitern verurteilt.
Musik ist Kunst und Kunst rechnet sich in den seltensten Fällen.
Und das wichtigste für einen Künstler ist immer noch, dass seine Werke gehört und/oder gesehen werden.
Das Internet macht es Künstlern so einfach wie nie, ihre Werke zu verbreiten.
Natürlich hat sich eine riesige Industrie entwickelt, die mittlerweile genau weiß, welche Knöpfe sie drücken muss um einen erfolgreichen Hit zu landen und die herkömmlichen Medien machen da gut mit, denn je öfter man etwas hört desto eher findet man es gut.
Warum Menschen aber Geld für etwas ausgeben, dass sie im Viertelstundentackt auf den meisten Radiosendern hören können ist und bleibt mir ein Rätsel.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30726/1.html
Googled mal nach „Barbara Clear“. Da wird sehr schnell klar, was die GEMA für ein Verein ist udn wohin die Gelder fließen. Die Künstler, die die GEMA angeblich vertritt, sehen nur sehr wenig von dem Geld.
Ich bin sehr dafür, dass die Künstler für ihre Arbeit – und so kann man das Schreiben der Titel udn die Konzerte durchaus bezeichnen, einen gerechten Anteil an den Einnahmen bekommen. Aber die GEMA ist der falsche Verein, die Künstler zu vertreten.
Ein großer Teil der Kommentierenden hat offenbar nicht verstanden, was bei Youtube vor sich geht. Und keiner scheint die Gefahren zu sehen, geschweige denn sie richtig zu verstehen.
Ich denke, niemand von Euch würde in einen Laden gehen, sich eine CD aus dem Regal nehmen und einfach ohne zu bezahlen mit der CD den Laden verlassen. Genau das aber passiert – im übertragenden Sinne – auf Plattformen wie Youtube. Nur weil Musik dort kostenlos angeboten wird, heisst das lange nicht, daß das auch so in dieser Form ok / legal ist.
Es gibt zig Beispiele, die den Rückschluss zulassen, dass ein Millionenfaches Ausstrahlen von Videos mit Musikinhalten sich logischerweise negativ auf den Verkauf des entsprechenden Stückes auswirken. Warum kaufen, wenn ich es kostenlos haben kann ? Und mit geeigneten tools mal die tonspur vom video ratzfatz als mp3 auf meinen rechner runterlade und dann schön in meinem Itunes archiviere kann.
Es ist ein berechtigtes Interesse der Künstler und auch der Plattenfirmen, Geld mit Ihren Werken zu verdienen. Sicherlich kann man über die Tarife streiten und auch die Gier der Labels in Frage stellen. Aber warum sollte ein Künstler für ein tolles Musikstück, das Millionen von Menschen begeistert, nicht gerecht entlohnt werden ? Würdet Ihr alle umsonst arbeiten ? Der Künstler und das Label haben viel Zeit, Wissen , Kreativität und Geld investiert – da ist es nur fair, wenn es einen entsprechenden Return on Investment / Arbeitsleistung gibt.
Youtube zieht dank der Musikvideos Millionen von Menschen auf die Plattform, die dann über Werbung kommerzialisiert (Banner, Adsense) werden. An diesen Einnahmen verdient: nur Youtube / Google. Weder der Künstler, noch das Label. Und hier geht es nicht um ein paar Euros, hier geht es um hunderte von Millionen Euro.
Erschreckend aber finde ich, daß die wenigsten erkennen, wie sehr Google und Youtube von diesem millionenfachen Missbrauch profitieren. Google verdient Milliarden US Dollar und sitzt auf einem gigantischen Haufen Cash, den sie unermüdlich in die Entwicklung neuer schlauer Dienste investieren – und damit Ihre unfassbare Dominanz im Internet weiterausbauen und absichern.
Plattformen / Angebote, die versuchen Musik legal zu lizensieren und an Labels bzw. die GEMA entsprechend Zahlungen abführen, werden durch Youtube / Google in Ihren Geschäftsmodellen massiv bedroht und die wenigsten von Ihnen werden es überleben. Die Ehrlichen sind also mal wieder die Doofen, weil sie eben versucht haben, auf korrekte und kooperative Art und Weise ein Business aufzubauen.
Die Ignoranz von Google/Youtube wird hier teilweise heroisiert ohne zu erkennen, was dort eigentlich passiert. Dafür fehlt mir echt jedes Verständnis. Die Art und Weise wie Google / youtube vorgehen erinnert sehr an die vergangenen Kriege der USA: erst mal angreifen, alles kurz und klein schiessen, und dann später – wenn überhaupt – fragen. Das ist purer Digital-Imperialismus . Daran kann ich nichts toll finden.
Man sollte nicht alles in einen Topf werfen! Bei bereits ausgestrahlten Fernsehsendungen ist das Sperren total übertieben!!!! Das haben doch eh schon Leute bei sich zu Hause auf Video aufgenommen und es danach reingestellt. Sowas bekommt man auch nirgendwo!!!! Laßt doch den Menschen diese Freude!!! Verdammt nochmal!
Das muß aufhören! Total frustrierend diese gesperrten Videos!!!
Scheiß Gema!
Kann mich Michael G. und B2 nur anschließen!
Gute Diskussion.
Ich stelle mal folgende Beobachtungen in den Raum:
1. Je unbekannter der Künstler, desto treuer (kaufbereiter) die Anhänger
2. Der Anteil der Nichtkäufer unter den Musikkonsumenten in D war 2009 bei 60%
3. Der Anteil der Intensivkäufer unter den Musikkonsumenten (>9 items / Jahr) in D ist 2009 bei 5%
4. Der Anteil des Umsatzes am Musikmarkt, den diese Intensivkäufer ausmachen ist 34%
5. Jede mir persönlich bekannte Band, die es max auf Position 50-100 der Charts geschafft haben und Musik nicht hauptberuflich macht, fühlt sich in ihren Promoaktivitäten durch die GEMA eingeschränkt und hat schon mehrfach über einen Austritt nachgedacht
6. Wer zwischen 12 und 35 Jahre alt ist und Musik gratis hören will, der tut das.
Einfach, mit einem Klick und sofort. Ob das legal ist oder nicht… es ist die Realität.
Dass die GEMA die Verhandlungen mit dem Marktspieler abbricht, der heute für ca. 30% des digitalen Musikkonsums verantwortlich ist, schadet ihrem Ruf, der Musikindustrie, den Künstlern (Band / Texter / Komponisten…) und katapultiert sie endgültig in die Isolation.
Deutschland, Gesetze, Diebstahl hin oder her…
Quelle der Zahlen: GfK Panel Studie (Brenner)
Christian von Rendsburg:
Google ist recht froh, dass Youtube endlich Gewinne einfährt. Die „hunderte Millionen“ sind da übertrieben.
Auf der einen Seite ist es mehr als gerecht, wenn die Künstler ihr Geld bekommen. Aber auf der anderen Seite: wer gibt denn den Künstlern ihr Geld? Die GEMA versucht doch nur, die Veröffentlichungen der von ihr „vertretenden“ Künstler zu kontrollieren. Wenn man sich die Details ansieht, dann sind die Verhandlungen nicht unbedingt an Youtube gescheitert. Viele Forderungen und Ansprüche der GEMA sind schlicht unerfüllbar, wenn man die Künstler nicht zu Sklaven der GEMA machen will.
Und Kunst kann man nunmal nicht einketten.
Was würde es bringen, alle Videos, die GEMA-Musik (GEMA-Musik – kaum einer Spricht noch von den Künstlern selber) beinhaltet, zu löschen?
Ein Großteil davon sind eigene Videos, die mit Musik unterlegt wurden. Soll doch Youtube mal Zahlen veröffentlichen, wie viele das meist mit eingeblendete Kaufangebot dieser Musik anklicken!
Vielen Künstlern würde damit auch eine Bekanntheitsquelle verloren gehen. Ich zumindest habe schon viele neue Sänger auf Youtube kennengelernt, wo ich mir gerne ein Album kaufen würde.
Warum ich es nicht mache? Weil ich die Musik bei mir meistens nicht abspielen darf, wenn ich sie mir gekauft habe.
DRM und Kopierschutz verhindern, dass ich sie auf meinen mp3-Player überspiele, viele CDs sind im Computer nicht abspielbar oder installieren ungefragt eigene Software.
DA liegt das Problem! Wenn ich mir legal eine CD im Handel kaufe, dann laufe ich immer Gefahr, irgendwelche RootKits oder Player installiert zu bekommen und kriege DRM aufgedrückt, so dass ich die Musik nicht verwenden kann.
Ziehe ich mir aber die mp3 aus dem Netz, dann kann ich diese Musik hören, wo, wann und wie ich will.
Ich habe im letzten Jahr 15 Titel gekauft. Allesamt als mp3 direkt von der Homepage des Künstlers. Keine GEMA, kein DRM und keine Verwertungsgesellschaft, kein Musiklabel. Nichts.
Ich habe meine Musik bekommen und der Künstler sein Geld.
Kennengelernt habe ich den Künstler über Youtube.
So einfach kann das sein.
[…] GEMA bricht Verhandlungen mit YouTube ab – und fordert Löschen und Sperren von Videos: Achja, mal wieder quot;profit by regulationsquot;. Das einzige Geschäftsmodell in Deutschland, was noch immer als Innovation bezeichnet wird. […]
Ich bin kein Fan von Google, im Gegenteil. Aber Abgaben für Videoclips auf Youtube sind ein Witz.
Zahlt RTL etwa Geld an VW, weil RTL Werbung für einen Golf ausstrahlt? Sicher nicht, im Gegenteil.
Auch die Videos auf Youtube sind pure Werbung, nichts weiter. Das die GEMA das anders sehen will ist logisch, schließlich geht es in erster Linie um ihre Einnahmen. Am Ende hätte die MI durch die kostenlose Werbung profitiert, aber da die GEMA so nicht mitverdient, wird dicht gemacht.
Das Raubmordkopierer-Totschlagargument darf natürlich auch nicht fehlen. Das die Qualität dieser Videos bescheiden ist und kaum jemand bei YT mitschneidet, wird dabei natürlich „vergessen“. Wenn jemand einen dort gehörten Titel illegal haben möchte, besorgt er ihn sich in perfekter Qualität an anderer Stelle.
Der Sumpf aus getürkten Charts und Radioloops etc. sollte trockengelegt werden, dann hätten auch die immer wieder angeführten kleinen Künstler bessere Chancen – gerade mit Werbeportalen wie YT.
Bitte entschuldigen Sie, dass ich nicht immer sofort reagieren kann. Sicher können Sie sich vorstellen, dass wir in der GEMA-Kommunikation seit vorgestern einige Fragen beantworten müssen.
@poprotrax: YouTube hat keinen Vertrag mit den US-amerikanischen Autorengesellschaften ASCAP, BMI und SESAC – diese stehen uns ebenfalls zur Seite. Bitte vergessen Sie nicht: Das ist kein Alleingang der GEMA, sondern eine Initiative von neun internationalen Autorengesellschaften. Hier dazu das Video unserer Pressekonferenz: http://blog.gema.de/blog/beitrag/video-von-der-pressekonferenz-zum-abbruch-der-verhandlungen-mit-youtube/
Das zeigt, dass YouTube sich nicht nur unter den deutschen Musikurhebern unbeliebt gemacht hat.
@Joresch: Natürlich ist es in unserem Sinne und auch im Sinne der Musikindustrie, dass das Internet genutzt wird. Wir wollen ausdrücklich, dass Musik im Netz verfügbar ist. Aber bitte fair: Der Urheber muss angemessen beteiligt werden, wenn mit seinen Videos Profit gemacht wird. Mehr wollen wir nicht. Andere Anbieter schaffen das auch.
@u2il: Wenn ein Urheber seine Werke „verschenken“ möchte, ist das völlig in Ordnung. Doch gibt es auch solche, die das nicht möchten. Etwa 60.000 sind deshalb Mitglieder der GEMA. Wir sorgen dann dafür, dass diese Musikurheber daran beteiligt werden, wenn ihre Werke kommerziell eingesetzt werden.
@LennStar Wir haben bis vorgestern keine Löschungen gefordert. Wenn bisher Videos von YouTube verschwunden sind, dann ist das nicht auf Betreiben der GEMA erfolgt.
Freundliche Grüße
Bettina Müller
@ #61 Torsten W.: Wie gesagt: Ich möchte die GEMA nicht zur Disposition stellen und bezweifle auch nichts von dem, was du oben geschildert hast. Wir sollten bei der reinen youtube debatte bleiben. Ich habe dazu nur noch zu ergänzen, dass die Einnahmen der Plattenfirmen in den letzten Jahren deutlich gesunken sind (die Einnahmeausfall-Statistiken, die die vorlegen sind aber trotzdem Quatsch, 1 Download = 1 nicht verkaufte Platte –> ich glaub, es hackt!), der Gesamtumsatz der Musikindustrie aber gestiegen ist, weil die meisten Künstler deutlich mehr Konzerte spielen als zuvor und dadruch mehr Geld direkt bei ihnen ankommt. Ich denke auch, es gibt mittlerweile genug Interpreten, die sich von den Labels emanzipiert haben und sich wirksam selbst vermarkten. Hier ist das Web 2.0 aber wieder essentiell.
@ #62 proprotax: Dass 80% der Musik im Radio anglo-amerikanisch ist, ist Blödsinn. Die 2004 vom Bundestag empfohlene Radioquote für nationale Künstler von 35% ist zwar eine freiwillige Selbstverpflichtung und zudem Ländersache. Sämtliche ÖR Sendeanstalten (NDR, WDR usw.) halten sich aber daran.
@ #66 Christian von Rendsburg: Digital-Imperialismus ist eine herrliche Wortschöpfung! 🙂 Stimme da insgesamt auch zu. Natürlich sind viele dieser Dinge nicht in Ordnung bzw. müssen deutlich hinterfragt werden. Aber ich möchte gerne konkrete Beispiele, bei denen youtube videos einem Künstler nachhaltig geschadet haben. Diese sprichst du an, nennst aber keins. Ich vertrete da doch eher die Antithese dazu.
#72 Anonymous:
RTL zahlt sehr wohl Abgaben für Werbeclips an die GEMA. Immer schon. Alle Fernsehsender, Radiostationen, Friseure, Diskotheken, Bars, kneipen – ALLE!!! Nur die kapitalisch-imperialistische Krake GOOGLE nicht!
Sorry, aber ich habe kein Verständnis für diese Diskussionen hier. Es geht euch hier nicht um den Bekanntheitsgrad der Künstler, sondern um die Rechtfertigung illegalen Handels.
Kein Künstler, der eine Platte aufnimmt, will auf seinen Aufnahmekosten sitzen bleiben! Aber eine richtig gute Produktion ist nicht für unter 3.000€ zu haben. Selbst wenn er sich selbst vermarktet. Und bei digitalen Downloads, selbst über die Künstlerseite verdient immer noch ein technischer Dienstleister mit.
KEIN KÜNSTLER hat wirklich Bock auf reine Selbstvermarktung, denn dann muß er sich ja um wirkliche jeden Scheiss selbst kümmern! Buchhaltung, Promotion, etc. Damit sind 95% aller Musiker überfordert. Der Rest kann sich Personal noch leisten!
Dieses weltfremde Geschwätz hier regt mich einfach nur noch auf…
Keiner in der Musikindustrie – Industrie ist eigentlich ein falscher Name – Mittelstand – wäre richtiger. Weltweit nur noch 10 Milliarden Umsatz… Zum Vergleich die Medienbranche macht allein in der BRD über 20 Mrd…
Für alle „Musikliebhaber“ hier mal ein paar Interessante Statements der „Industrie“:
http://www.musikindustrie.de/10beliebtevorurteile
#74 Felix B.: Die Live-Branche hat mit den Plattenfirmen in der Regel nichts zu tun. Das ist eigener Geschäftszweig und auch hier hinkt der Vergleich. Warum werden denn mehr Umsätz gemacht? Weil 50.000 Menschen so bescheuert sind für AC/DC, U2, Madonna 100-200€ für 45-120min Show hinzulegen.
In den Clubs sieht die Lage da schon wieder anders aus. Selbst bekannte Szene-Bands bekommen ihre Venues nicht mehr voll. Es gibt ein Überangebot an Bands, dass allein dadurch begründet ist, dass Bands mit „Recorded Music“ ob CD oder legaler Download und/oder Merchandise allein nicht genug verdienen, um über die Runden zu kommen.
Also noch mal zum Schluss – die Live-Branche hat primär eigentlich nichts mit den Plattenfirmen zu tun. Im Zuge der 360° Debatte verschwimmen aber auch hier die Grenzen. Ob das nun ein Vorteil für den Künstler ist, wage ich zu bezweifeln. Es gibt immer Ausnahmen, wo das funktioniert. Aber das sind fast schon Promille Werte.
Du hast meinen Beitrag nicht richtig gelesen – RTL zahlt nicht an VW, wenn RTL einen Golf-Spot schaltet.
Nichts anderes sind die Clips auf YT – Werbung für die Künstler.
Weltfremd? Wer im Glashaus sitzt…
#77 Anonymous – RTL zahlt generell GEMA auch wenn sie freundlicherweise die Musik von Newcomer für ihre Trailer oder Sport-Jingles nutzen. Eine befreundete Band hat ohne ihr zu tun, ein paar Formel1 Spots untermalt. Und dafür hat RTL GEMA bezahlt…
Die zahlen natürlich nicht an VW Geld… Übrigens zahlt VW mit Sicherheit Geld an Youtube/Google für deren Werbespots in diversen Kanälen Adsense/Adwords und auch da ist Musik drin…
Ein Problem bleibt auch noch – Ich versuche schon länger für meine Künstler eine YouTube ID zu beantragen. Allerdings bekommt man die nur wenn man ein gewisses Level – sprich höhere Zugriffsraten als 25.000 views oder mehr hat – bei allen hochgeladenen Videos… Mit uns kleinen Labels spricht YouTube nicht! Darum finde ich es wichtig, dass die GEMA Initiative ergreift und versucht die Praktiken von Google/Youtube erträglicher zu machen.
Komischerweise gibt es genug Beispiele für Portale, die auf neue Web-Techniken setzen UND mit der GEMA kein Problem haben.
Es zahlt ja niemand gern Geld für irgendwas. Aber es geht in unserer Welt nun mal nicht anders… Und 0,99 oder 0,84 bei Amazon MP3 sind nun wirklich keine hohen Kosten für einen Track. Nur leider kauft da unterhalb der Top 100 kaum jemand! Selbst wenn wir die Widgets im Web2.0 rumballern oder unsere Clips mit itunes verlinken.
Im Gegenzug liest man dann bei den „lieben“ Torrent-P2P Plattformen Counterzahlen von 40.000 Alben wohlgemerkt… Das davon nicht alle auch die CD gekauft hätten ist mir klar. Aber 5% davon würden mir ja schon reichen und alle wären glücklicher… Davon kann der Künstler zumindest seine Platte bezahlen, wobei der Videoclip – selbst Low-low-Budget kostet selten unter 2000€… Und was bei einem Label/Künstler in der notwendigen Erlöskette ankommt steht hier sehr schlüssig aufgelistet:
http://www.musikindustrie.de/uploads/media/Abb8_Umsatzanteile_bei_einer_CD.pdf
Du hast die Wahl: Die Musik dort nicht zu präsentieren und unbekannt bleiben, oder die Chance zu nutzen. Natürlich verdient Google, aber die Werbung ist die Gegenleistung, die letztendlich zu Verkäufen führt.
Anstatt zu schmollen sollten gerade die kleinen ihre Musik so vielen Portalen wie möglich zur Verfügung stellen – ob mit oder ohne Vergütung. Denn nur wer ein Stück kennt, kann es kaufen wollen.
Radio & Co sind fest in der Hand der großen Labels. Mit 2.0 haben die kleinen Anbieter nun endlich ein Medium ihre Musik vor der breiten Masse bewerben zu können und glatt wird sich beschwert, dass man dafür kein Geld bekommt.
Das die GEMA das anders sieht, ist verständlich. Aber gerade die kleinen Labels sollten die Möglichkeiten sehen, statt alles zu verteufeln.
Sehr interessant, eine Stellungsnahme von Youtube würde das Bild abrunden. Ich find es gut wie offen die GEMA bzw. die durch sie vertretenen Künstler sich hier äußern (die Hausaufgaben Kommunikation im Web 2.0 wären mal gemacht), das bringt für mich mehr Transparenz in die ganze Geschichte.
Leider ist von seiten Youtube’s so eine Offenheit nicht zu erkennnen, das wirft kein gutes Licht auf das Unternehmen und seine Klärungsbereitschaft.
Vielleicht könnte jemand einen Vertreter von Youtube einladen hier mitzudiskutieren (@Marek Hoffmann ?)
Das Thema Raubkopieren ist gesamtgesellschaftlich ein relativ junges Problem. Löst man sich nun von der wirtschaftlichen Betrachtung und zieht eine soziologische hinzu, wird eine andere Betrachtungsweise möglich. Wenn auf der einen Seite etwas geraubt wird, muss auf der anderen Seite ein Mangel bestehen. Dies ist in einem marktwirtschaftlichen System in der Tat eine neue Situation. Musik wird konsumiert und gegenüber, die Tatsache das dieser Markt nicht unzulänglich bedient wird.
Eine Möglichkeit dem Kollektiv kostenlose Ware anzubieten besteht in der Idee „open source“. Das Kollektiv entwickelt eine Idee und stellt diese Selbigem wieder zur Verfügung. Das Einzige was fehlt, aber für einen Markt zwingend notwendig ist, ist die Gewinnerzielungsabsicht. An der Konsequenz, wie sie im Moment besteht, dass Musik umsonst zu bekommen ist, muss man dann nichts ändern. Man würde nur die Strafverfolgung einstellen müssen.
Eine weitere Möglichkeit liefert uns die Weiterentwicklung des Internets selber. Social Media ist das Wort für einen Wandel, das den Internetnutzer zu einem Akteur macht. Fragen stellen, Beschwerden geben und Dialoge anregen. Direktmarketing und Echtzeitkommunikation sind hier noch ganz am Anfang einer Entwicklung dessen Relevanz für die Verbreitung von Musik noch nicht absehbar ist. Einstweilen besteht die Tatsache: Der Weg des Profits führt durch den Non-Profit. Der Anbieter stellt eine allgemeine Technologie umsonst zur Verüfgung, der Kundenwunsch muss bezahlt werden. Dieses ist die evolutionstechnologische Stufe auf der wir uns zur Zeit befinden.
Der Raubkopierer selbst ist die Quelle der Inspiration. Ein Typ Mensch, der von sich aus nicht kriminell und sich nebenbei umsonst Musik beschafft. Ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, der (noch) Werte hat. Sicherheit, Umweltschutz, Unabhängigkeit, persönlicher Entwicklung usw. Dies Werte sind marktrelevant und müssen bedient werden. Jeder Konsument, egal was er kauft, konsumiert neben dem eigentlichen Nutzwert eines Produktes, immer ein Image, eine mentale Beruhigung, Sicherheit…. etwas soziales. Nur ein Produkt was dieses in Zukunft vermehrt berücksichtigt hat überhaupt eine Chance noch gekauft zu werden. Denn der Raubkopierer ist bereit dafür Geld zu bezahlen. Man könnte sagen: „… Der Schauplatz des Kapitals ist das Soziale Selber…“
@ #76 Torsten W.: Ich habe ja auch überaus deutlich zwischen der Live Branche und den Labels unterschieden.
„Warum werden denn mehr Umsätz gemacht? Weil 50.000 Menschen so bescheuert sind für AC/DC, U2, Madonna 100-200€ für 45-120min Show hinzulegen.“
Bitte, da hast du’s doch! Durch die Livebranche verdienen viele Künstler heute besser denn je! Aber wieso sollen die Leute im Gegenzug denn dann so bescheuert sein, überteuerte 18 € für ein Album auszugeben? Und wieso sollte Youtube auf die übertriebenen Forderungen der GEMA eingehen? Außerdem argumentierst du damit, dass das Überangebot an Bands dafür sorgt, dass lokale Szenebands die Venues nicht mehr voll kriegen. Auch hier bin ich der Meinung, dass Qualität sich halt immer noch durchsetzt. Wenn eine „Szeneband“ (was für mich längst nicht gleichbedeutend damit ist, dass es auch eine gute Band ist!!) an den Konzerten nichts verdient, weil keiner hingeht, liegt das entweder daran, dass der Eintritt zu teuer oder die Band einfach scheiße ist. Und wenn keiner eine solche Band sehen will, dann sollten die Leute vielleicht keine Musik, sondern was anderes machen, wenn die GEMA-Einnahmen nicht ausreichend sind.
#82 Felix B.: Tja, mit deinem Kommentar disqualifizierst du dich doch ein wenig in dieser Diskussion…
Das Überangebot an Bands ist eine Folge der radikal gesunkenen CD-Verkäufe. Das ist ein Fakt und nach 10 Jahren Debatte auch nicht mehr anders zu bewerten. Diese Bands sind gezwungenen quasi 300 Tage im Jahr zu touren um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Die genannten Top-Verdiener oben wären ohne die Millionen der Plattenfirma niemals auf ein Stadion-Level gepusht worden. Der Otto-Normal-Musikfreund nimmt keine Band wahr, die nicht massiv und teuer mit PR / Marketing Budgets der Plattenfirmen gepusht worden sind!
Es gab in den letzten 10 Jahren keinen neuen Act, der auf Stadion-Level oder zumindest auf große Hallen-Level durchgekommen ist! Weder Mando Diao, Arctic Monkeys, Black Eyed Peas, Airbourne, Gossip oder wie sie alle heissen…
Die einzigen Formationen die das in der BRD schaffen heissen U2, Bon Jovi, AC/DC, KISS, Rammstein, Maffay, Lindenberg, Pur, Grönemeyer…
Sonst niemand… Und wo sind denn bitte die großen neuen Internet Bands??? Jeder der in der Creative Common Debatte so propagierten Bands wie Radiohead, NIN oder Arctic Monkeys wären ohne die Gelder Plattenfirmen nicht da wo sie sind!
Newcomer egal welcher Güteklasse haben es im digitalen Zeitalter schwerer als jemals zuvor! Denn welcher Depp hat schon Bock seinen gesamten Tag im Internet Musik über schlechte MySpace Player zu hören.
Nein, im Web brauchst du deutlich mehr Personalaufwand als mit herkömmlichen Medien! Musikvideos sind übrigens keine Werbung a la Autospot von VW… Es ist kreativer Content, der wie auch Musiksendern zur Verfügung gestellt wird. Bezahlt u.a. über Gema & Werbeeffekt.
Wer 18€ für eine CD ausgibt ist selbst schuld. Mehr als 14,99 braucht niemand ausgeben und das heisst er zahlt genauso viel wie früher zu DM-Zeiten (31,95). Wobei es auch dort genug Kampfpreise von 9,99 -12,99 € gibt! Und jetzt mal im Ernst, wer ohne zögern 3,80€ für nen Kaffee mit Milch (oder neudeutsch Latte Macchiato) hinlegt, sollte nicht über Musikpreise diskutieren…
So macht man sich keine Freunde liebe Gema. Genau so ärgerlich sind die Meldungen auf Youtube: „Sie können dieses Video in ihrem Land nicht sehen, da Musik von Sony enthalten ist …“ (oder so ähnlich)
Also, so etwas wie deinen ersten Satz kannst du dir sparen finde ich, weil du damit nur suggerieren willst, in dieser Diskussion über mir zu stehen. Wenn Du sie nicht auf Augenhöhe führen willst, finde ich eher, dass DU Dich damit disqualifizierst.
„Diese Bands sind gezwungenen quasi 300 Tage im Jahr zu touren um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.“
Aber diese Bands profitieren doch von der GEMA, falls sie Mitglied sind, oder nicht? Du willst mir doch nicht erzählen, dass irgendeine x-beliebige unbekannte lokale Scheißband durch Youtube so viel weniger Platten verkauft, dass sie nur deswegen am Existenzminimum lebt?
Du ziehst unbekannte Newcomer oder Undergroundbands heran und nimmst als Vergleichsgrundlage Acts, die ganze Stadien füllen. Wenn es Youtube nicht gäbe, würde die o.g. Band also ganze Stadien füllen…toller Vergleich.
Die Megabands sind natürlich auch nicht in den letzten 10 Jahren entstanden. Meines Wissens haben AC/DC und Co. alle ein wenig länger gebraucht, um vor solchen Massen zu spielen. Einzige Ausnahme wären vielleicht Guns N‘ Roses.
„Der Otto-Normal-Musikfreund nimmt keine Band wahr, die nicht massiv und teuer mit PR / Marketing Budgets der Plattenfirmen gepusht worden sind!“
Das ist totaler Quatsch. Auch der Otto-Normal-Musikfreund hört mittlerweile Onlineradio, Podcasts, in denen Creative Commons Musik läuft und nutzt Last.fm o.ä. Anscheinend gibt es ziemlich viele dieser von dir als „deppen“ bezeichneten Leute, die die Musik, die sie täglich hören, online streamen, wenn ich mir die steigenden Hörerzahlen von Onlineradio ansehe. Du machst leider die Bekanntheit einer Band auch alleine an ihrer Profitablität fest.
Außerdem haust Du ständig irgendwelche wilden Thesen raus, die Du als pauschale Tatsachen verkaufst, aber leider nicht belegen kannst. z.B.
– Newcomer egal welcher Güteklasse haben es im digitalen Zeitalter schwerer als jemals zuvor
– im Web brauchst du deutlich mehr Personalaufwand als mit herkömmlichen Medien
Mich würde mal interessieren, an Hand welcher Erfahrungen du zu solchen Aussagen gelangst. Und nur weil Radiohead und NIN kostenlose Downloads angeboten haben, heißt das noch lange nicht, dass sie der Inbegriff der CC-Bands sind. Dann hätten sie ja nicht so fette Labels…
Der Satz mit dem Kaffee ist auch wieder so ein blödsinniger Vergleich, der wirklich nicht zum Gelingen der Diskussion beiträgt…
#84 Felix B.:
Ich vergleiche U2, Bon Jovi mit Arctic Monkeys, Mando Diao usw.
Und o.g. Bands haben schon relativ kurz nach dem Start in großen Hallen gespielt…
Ich muß auch noch mal feststellen, dass ich keinerlei Probleme mit CreativeCommons habe, sofern sich der jeweilige Künstler freiwillig dazu bewegt hat.
Mir gehen nur diese ganzen unrechtmäßigen / illegalen Nutzungsformen auf die Nerven – P2P Filesharing-, Torrent–Mißbrauch und eben auch das Geschäftsgebahren von YouTube/Google…
– Newcomer Bands verschwenden zuviel Zeit im Web, als im Proberaum an ihrer Musik zu feilen. Jeder der eine Gitarren gerade halten kann, meint ein Rockstar zu sein oder schlimmer ein Musiker und nervt damit Musikfans bei MySpace etc. Viele aus meinem Freundes- und Bekanntenkreises haben sich aufgrund des Überangebots an schlechter Musik von MySpace & Co verabschiedet und lesen wieder Print-Mags… Oder nutzen vorab selektierte Web 2.0 Angebote.
– Personalaufwand: Die Pflege eines MySpace-Profils, dass wirklich Erlöse bringt oder spürbar werbewirksam ist, frisst deine komplette Freizeit und die von 5 Kumpels. Selbst mit Tools wie Spyder oder Friendblaster ist es für Bands ein richtig nerviger aber leider notwendiger Teil ihrer PR Arbeit. Allerdings reicht ein MySpace Profil ja nicht aus – du brauchst ja noch nen Facebook, StudiVZ und was weiß ich noch einen Account um überhaupt mehr als 5000 Leuten deine Musik vorzustellen…
Die Majors beschäftigen 400€ Kräfte, die sich allein um ein Web 2.0 Profil kümmern – begleitet von deren massiver PR Maschinerie. Oder auch große Indies arbeiten so.
Das Web ist immer noch im Entwicklungsstadium – keine Frage. Aber eben auch kein rechtsfreier Raum. Ich unterstütze gern jedes legale und ambitionierte Web 2.0 Projekt – Simfy (deutsches Spotify – kostenlos, weil werbefinanziert) oder andere Streamlösungen, Clipsunited, Podcasts, Video-Podcasts, Webradios, IPTV/Web-TV a la Qtom, Bunch.tv, Tape.tv usw. Geil! Macht Spaß auf beiden Seiten – nur kommt mir bei allem was mit Google und eben dem illegalen Filesharing (egal ob Musik, Film, Games oder Ebooks) die Galle hoch! Und Google/Youtube verdient Milliarden Euros ohne die eigentlichen Rechteinhaber angemessen zu beteiligen. Sofern sie wollen 😉 Und die GEMA Mitglieder wollen das nun mal… Weil es ihnen gesetzlich zu steht… Youtube ist nicht allein für die Situation der Musikschaffenden verantwortlich – aber eben ein Teil der Problematik…
@der Satz mit dem Kaffee… Finde ich nicht, aber das ist halt meine Meinung, du hast deine und jeder eine andere… 😉
KAUFT KEINE CDS MEHR. BOYKOTTIERT DAS WAS EUCH STÖRT!
#61 Torsten W.:
Bin nur mal gespannt, wie lange Simfy mit den hohen GEMA-Gebühren in Deutschland (über-)leben kann. Gibt ja bestimmt Gründe, wieso sich Spotify oder auch MOG.com aufgrund dieser hohen Abgaben nicht nach Deutschland trauen, oder? Hier wäre es halt schön, wenn die GEMA sich auch mal auf andere Ideen einlassen würde (z.B. Abgabe je Premium User), anstatt solche innovativen Projekte durch überzogene Forderungen zu blockieren. In anderen Ländern funktioniert das ja auch, wieso dann nicht auch hier bei uns? Ich wäre sowieso dafür, alle lokal operierende Verwertungsgesellschaften abzuschaffen und sowas global zu organisieren, dann hätte jedes Land dieselben Chancen!
#86 gundamn:
CDs sind heutzutage so billig produziert (übersteuerte Tracks, billige Hülle, kaum/kein Booklet), da ist es eh jeder selber schuld, wenn er/sie dafür noch Geld bezahlt. Ich mache das schon lange nicht mehr.
Auf der anderen Seite bin ich aber auch zu geizig, mehrere Euros für Downloads auszugeben, denn da steht der Preis meines Erachtens nach auch nicht im Verhältnis zu dem, was man bekommt (in der Regel auch billig produzierte übersteuerte Alben/Tracks) und ebenfalls logischerweise kein Booklet. Möchte man die Tracks auf CD brennen, muss man einen Qualitätsverlust in Kauf nehmen und bezahlt obendrein hier wieder, nämlich die GEMA-Abgabe für das Kopiermedium. Außerdem finde ich es nicht gerechtfertigt, das Ware, die digital in unendlichen Mengen zur Verfügung steht und keinen regelmäßigen Produktionsaufwand mehr darstellt, zu doch immer noch ziemlich überteuerten Preisen angeboten wird. Und ich habe noch den Archivierungsaufwand z.B. auf externe Festplatten; was passiert, wenn diese mal kaputt gehen? Nee, da spiele ich ebenfalls nicht mit.
Für mich ist das einzig sinnvolle und in meinen Augen zukunftsfähigste Konzept heutzutage: „Musik in der Cloud“! Da bin ich auch zu Premium-Abos bereit.
Hier wird so getan, als ob es ohne Youtube keinen Zugang zu Musik geben würde in Deutschland, weder für Nutzer noch für Künstler. Das ist doch totaler Unsinn. Es gibt einige wirklich sehr gute Videoplattformen, die versuchen, auf legale Art und Weise, Musik zur Verfügung zu stellen und damit auch Geld verdienen können. Die werden durch Youtube in ihrem Wachstum massiv eingeschränkt, weil die YT-Jungs einfach mal alle ignorieren. Wir haben die GEMA – das ist Fakt und hat in diesem System viele Jahre funktioniert. Es gibt ausserdem noch zig weitere Verwertunggesellschaften wie CELAS,AKM,SUISA etc.. Also ist das kein deutsches Spezifikum.
Es kann nicht sein, daß sich amerikanische Invasoren über alle Regeln und Gesetze hinwegsetzen können, während einheimische Plattformen sich konform und seriös verhalten (müssen).
Ein konsequentes, hartes Vorgehen der GEMA gehen Youtube in Sachen Musik würde zu einem echten Gamechanger werden.Die Nutzer würden den Zugang zu der Musik auf den legalen Plattformen bekommen, diese würden gestärkt und gleichzeitig mehr Erlöse für die Labels,die GEMA und die Künstler erwirtschaften. Das wärs. Eine illegale Monopol-Plattform wie Youtube wird früher oder später in den Gau für die Musikindustrie und letztlich für alle Künstler führen.
#88 Andreas: „CDs sind heutzutage so billig produziert (übersteuerte Tracks, billige Hülle, kaum/kein Booklet), da ist es eh jeder selber schuld, wenn er/sie dafür noch Geld bezahlt. Ich mache das schon lange nicht mehr.“
dann hörst du die falschen Bands… Allerdings sind schlechtere Produktionen nun mal AUCH eine Folge des fehlenden Kleingelds. Denn ein richtig gutes Tonstudio mit Weltformat gibt es nicht für unter 100.000 €. Und wenn man dort aufnehmen will, muß man für 4 Wochen schon mal zwischen 8 und 15000€ hinlegen. Wenn du aber als etablierter Künstler nur noch 4000 Platten verkauft bekommst, rechnet sich das hier auch nicht mehr… Dann nimmst du lieber im Proberaum ein paar Spuren mit ProTools & Co auf und gibst es an einen Mix-Spezialisten und ins Mastering… Der kann aber dann in der Regel auch nur noch schieben und fummeln, damit es halbwegs gut und professionell klingt…
Und wozu, wenn die Masse der Leute draussen kein Problem mit miesem MP3 Sound hat – kein Problem… Wozu dann noch teuer recorden… Zahlt ja eh keiner mehr für… 😉
Es gibt aber noch genug Labels und Bands, die geniale Artworks entwerfen, fette Booklets drucken lassen und sich jeden erdenklichen Gimmick einfallen lassen um das „End-Produkt“ CD attraktiv zu machen.
Im Rock, Metal, Punk oder Gothic Bereich ist es doch immer noch angesagt, geile Artworks und Stories drum herum zu entwickeln!
@bettina Müller
da darf man sich also bald darauf freuen, dass Vevo dicht gemacht wird? Selten so gelacht…Vevo wurd ja garantiert nicht grad erst aufgemacht um es dann wieder zu schliessen…Da gäbs jedenfalls Riesenalarm in den USA wenn Vevo ‚geschlossen‘ werden würde. Jede wette, dass ihr Euch das niemals trauen würdet. Mit uns Deutschen könnt ihr es aber machen, was?
Ich finde, das entscheidende wird hier gar nicht thematisiert: die Gema bzw diese komische 8er Bande ist doch gar nicht im mindesten daran interessiert eine Einigung mit Youtube zu erzielen.
Die Behauptung Youtube würde den Musikabsatz unterminieren wird duch die Verkaufsstatistiken zumindest in Deutschland voll und ganz ad absurdum geführt:
CD Umsatz 2009 +2%, Album Downloadumsatz +60%, Trackumsatz +30%.
Wissenschaftlich nicht erwiesen ist, dass Musik Videos bei Youtube den Absatz eines Titels, oder Albums reduzieren.
Tatsache ist also: die Einnahmen der Gema steigen. Aber der Hals dieses Molochs ist nicht vollzukriegen. Wieviel verdient eigentlich der Vorstand der Gema?
Apropos Alternativen zu Youtube in Deutschland: die gibt es nicht, ausser man möchte sich einem wahnsinnigen Werbebombardement aussetzen. Ich entscheide selber wo ich was gucke. Die Gema hat das niemandem vorzuschreiben, oder leben wir im Iran?
Ausserdem gibt es in Deutschland kein einziges Videoportal, welches grundsätzlich Embedding von Musikvideos erlaubt….Alle Majors haben das in Deutschland verboten…
[…] Link zu basicthinking.de […]
@ Bettina Müller
@ alle Musiknutzer
Ein armer Musiker kommt in einen Biergarten. Er holt einen Brotrest aus dem Ränzlein, um es zu verzehren und bestellt sich ein Glas Wasser dazu. Weil von dem aufgebauten Grill so leckere Düfte herüberwehen, hält er sein Brot in die Luft, um den Geschmack einzufangen. Das sieht der raffgierige Wirt und verlangt außer dem Preis für das Wasser + 19% MWSt auch einen Verzehrzuschlag für die aufgefangegnen Düfte. Der Musiker klimpert mit seinem Geldbeutel und sieht sich quitt. Zum Glück hat ein Gast die Szene mitgefilmt und stellt sie auf YouTube…
Soweit eine bekannte Geschichte. Rechtliche und wirtschaftliche Folgen: Der Wirt lässt das Glas Wasser aus der Leitung und schlägt Folgekosten wie Bedienungsgeld, Personalkosten usw. darauf, und schickt am Ende des Monats die Umsatzsteuer
elektronisch an das Finanzamt. Der Musiker muss von Hand einen „Musikfolgebogen“ ausfüllen weil er „money“ von Pink Floyd zitiert hat. Die GEMA schickt dem Wirt eine Pauschalrechnung über aufgeführte Musikdarbietung (qm Biergarten x Anzahl Sitzplätze),
die der Wirt an den Musiker weiterleitet, da er nicht Veranstalter ist. Zum Glück hat der Musiker eine Hutsammlung gemacht und begleicht damit die fälligen Gebühren an die GEMA, welche diesen Betrag umgehend an die Komponisten „Pink Floyd“ und YouTube weitergibt.
Wieder sind alle quitt…
Erster Fehler: Die Pauschalrechnung nach qm x Personen enthält keine Zeitrechnung über die Aufführungsdauer der Musik, es wird die volle Pauschale fällig, auch wenn der musikalische Beitrag keine 2 Sekunden lang ist. Massgeblich ist die öffentliche Aufführung. Wer glaubt, das gehe ihn nichts an, singe beim nächsten öffentlichen Betriebsfest seiner Firma „Happy Birthday“ und warte auf die GEMA-Pauschal-Rechnung.
Kein Fehler: Das Finanzamt bekommt die Umsatzsteuer seit 2005 elektronisch abgerechnet.
ebenfall kein Fehler: der „Musikfolgebogen“ ist das offizielle Musikerfassungsdokument der GEMA, man kann es aber nirgendwo von der GEMA-Homepage laden oder online ausfüllen. In der Praxis steht dann der Musiker nach zwei Stunden Anfahrt, zwei Stunden Aufbau, zweieinhalb Stunden Konzert, eine Stunde Abbau, nachts um Zwei an der Theke des Veranstalters und füllt mit wackliger Handschrift Komponist, Autor, Verlag und Bearbeiter zu jedem gespielten Titel des Abends aus. Das ist so zeitgemäß wie Telefon mit Wählscheibe, Vergaserklappenzug als Starthilfe und Zeiterfassung mit mechanischer Stechuhr. Besserung wurde schon vor vier Jahren angekündigt, scheint aber schwieriger zu sein als die Erfassung der LKW-Maut in Deutschland.
Zweiter Fehler: Nicht Pink Floyd bekommt die GEMA-Gebühr für das Kleingeldrasseln, sondern nach einem geheimnissvollen Verteiler ganz viele andere Komponisten, sofern sie GEMA-Mitglied sind.
Folgefehler: Sind die Verhandlungen mit Youtube nicht deshalb gescheitert, weil sich die GEMA beharrlich weigert, diesen Verteilschlüssel preiszugeben?
zu GEMA#73: „Natürlich ist es in unserem Sinne und auch im Sinne der Musikindustrie, dass das Internet genutzt wird. Wir wollen ausdrücklich, dass Musik im Netz verfügbar ist. Aber bitte fair: Der Urheber muss angemessen beteiligt werden, wenn mit seinen Videos Profit gemacht wird. Mehr wollen wir nicht. Andere Anbieter schaffen das auch. “
Vierter Fehler: auch in dieser Presseerklärung der GEMA fehlt das Wort Musiker, auch im Leitbild der GEMA taucht die Funktion Musiker nicht auf. Sessions und sponate Improvisation, z.B. wenn ein Musiker spontan „money“ von Pink Floyd auf einem Eierschneider (ACHTUNG Neubearbeitung) als Walzer spielt, sind für die GEMA irrelevant. Für diese kreative Leistung bekommt ein Musiker nix!!!
Um zur Gastwirtgeschichte zurückzukehren, die GEMA bezahlt nur die Kochbuchautoren, aber nicht den geschickten Koch und die aufmerksame Bedienung. Und wenn beides fehlt, bekommt der Wirt trotzdem eine Pauschalrechnung für alle Speisen, die ungegessen auf der Speisekarte stehen, weil sich die GEMA von der Erfassung der zubereiteten und verzehrten Speisen überfordert sieht. Warum funktioniert dann die MWSt? Kann die GEMA nicht anders oder will sie nicht? Wer kriegt was und warum? Der „Musikfolgebogen“ ist jedenfalls so modern wie Captain Kirk, der den Kurs der Enterprise mit dem Rechenschieber ausrechnet, ach… hat er garnicht?
So warten wir mit Spannung auf das Ergebnis der Bundestags-Petition am Montag zur finanziellen Transparenz der GEMA.
RUBBICZ
weitere Infos: http://www.heese-nied.de/de/publications/essay02.html
http://www.gema.de/der-verein-gema/gesetze/rechtsprechung/maerz/
@#92
Immernoch ist das Kern-Thema nicht verstanden worden: Die grundlegenen Bedingungen in einem Markt müssen für alle Teilnehmer gleich sein (alle zahlen GEMA bzw. keiner zahlt GEMA). YT und Google glauben (mal wieder), sie sind gleicher als die anderen und nehmen sich heraus, die Regeln die für alle anderen Teilnehmer im Markt gelten, zu ignorieren.
Für Dich scheint es viel wichtiger zu sein, daß Du Deine Musik umsonst und werbefrei bekommst. Was aus den Plattformen und den Künstlern wird, die das erst möglich machen – ist Dir völlig egal. Dabei übersiehst Du das YT auch viel Geld verdienen muss (und verdienen wird). Dadurch dass sie alle Regeln ignorieren, verschaffen sie sich einen massiven Wettbewerbsvorteil. Normalerweise wäre jeder einzelne Stream Musik, den sie ausspielen, GEMA-Pflichtig. Um das zu refinanzieren braucht YT auch Werbung…
es möglich sein sollte weiter videos von youtube zu privaten gebrauch zu downloden aber nicht weiter zu geben.
@Bettina Müller:
Auch das hier bitte mal lesen, vielleicht bringt es für die GEMA neue An- oder besser Ein-sichten:
Why I Steal Movies… Even Ones I’m In
http://gizmodo.com/5539417/why-i-steal-movies-even-ones-im-in
Hier mal ein Auszug aus einer aktuellen Newsmeldung zum Thema YouTube:
„…“Komponisten und ihre Interessenvertreter müssen nicht jedes beliebige Geschäftsmodell um jeden Preis mitmachen. Musik hat einen Basiswert.“ Diese Sätze könnten im fortdauernden Streit mit YouTube und anderen Internetverwertern um eine angemessene Vergütung von der GEMA stammen. Formuliert hat sie indes Dr. Oliver Schwenzer von EMI Music Publishing Germany Anfang Dezember 2009. Bei einem Streitgespräch in Hamburg legte er Ende April nach: YouTube sei einer der „größten Urheberrechtsverletzer der Welt“, sagte der Jurist; er habe noch keine Videoplattform gesehen, die in Kreativität investiert hat. Zur Frage der angemessenen Vergütung zitierte er Modellrechnungen, wonach ein Künstler fünfeinhalb Millionen Musikstreams pro Monat abgerechnet bekommen müsste, um das Durchschnittsgehalt eines Amerikaners zu erreichen.
„Die Grundsätze des Copyrights waren immer nützlich für Kreativität und Innovation“, betonte Schwenzer – und diesen Satz sollten sich alle Politiker und Hobby-Urheberrechtler in Berlin oder Brüssel hinter die Ohren schreiben, die Kultur- und Kreativindustrie fördern wollen, indem sie die Entwicklung der digitalen Informations- und Kommunikationstechnik vorantreiben, was an sich ein sinnvolles Unterfangen ist. Es sollte aber nicht darauf hinauslaufen, dass die Zeche für Geschäftsmodelle, die im Grunde keine sind, von den Urhebern bezahlt werden muss.
Bei YouTube fällt es, wie bei so vielen Internetadressen, schwer, ein Geschäftsmodell zu erkennen, das nicht auf Kosten anderer funktioniert. Die Bilanz der YouTube-Mutter Google Inc. weist indes fürs erste Quartal 2010 ein Vermögen von 42,871 Milliarden Dollar aus, eine Steigerung seit dem 31. Dezember 2009 um 2,374 Milliarden Dollar…“
Wo ist da bitte schön die Gema oder die Musikindustrie der böse böse industrielle Kapititalist? Google ist gefährlicher als es Microsoft jemals war. Raubritter 2010!
[…] auf Mobiltelefonen oder YouTube umgesetzt werden. Letzteres wäre vielleicht denkbar, wenn die GEMA ihre Forderungen gegen Google irgendwann doch noch durchsetzt. Denn die Regierung hat sich momentan auf ein anderes Angebot von […]
Man sollte vielleicht einmal überdenken woran die Gema schon überall verdient und wo sich die Gema überall einmischt. Sicher sollte gerade Musik geschützt werden, aber von welcher Musik reden die denn? Etwa von dem schlecht gesampelten Quäken das zu 85% zu hören ist? Wenn mir ein Song gefällt den ich bei YT höre, dann kaufe ich mir den dann auch damit ich diesen auch in einer ordentlichen Qualität habe.
Für mich ist YT mehr ein Werbeportal als ein Monster gegen das die Gema kämpfen muss.
Demnächst müssen wir wohl noch Geld dafür bezahlen wenn wir in der eigenen Wohnung ein Lied pfeifen …
„Demnächst müssen wir wohl noch Geld dafür bezahlen wenn wir in der eigenen Wohnung ein Lied pfeifen …“
Solch ähnliche Fälle hat es schon gegeben, siehe hier: http://bit.ly/9RlT4p
Also pfeif besser nicht zu laut… 😉
@ #101 Andreas: Nein, für private Pfeiferei zahlst du keine Gema… Nur wenn du einen Hut auslegst um damit Geld zu verdienen. Vorausgesetzt das Stück, dass du trällerst ist Gema-Repertoire… 😉
… es wirkt meiner Meinung nach leicht absurd, wenn man nicht einmal mehr Videos, die von den KÜNSTLERN auf ihre eigene website verlinkt wurden ansehen kann, weil das ja den KÜNSTLERN schadet (habe gerade so einen Fall gefunden). Seltsamerweise scheint die GEMA besser zu wissen, was Musiker wollen, als diese selbst. 😉
[…] einer bei der GEMA oder Viacom wird diese Aussage wohl für einen ziemlich schlechten Scherz halten. Schreiben die […]
[…] hatte im Mai dieses Jahres auf einer eigens dafür anberaumten Pressekonferenz zur Überraschung vieler Beobachter angekündigt, die Verhandlungen mit YouTube abbrechen […]
As long as the EU tolerate the GEMA monopoly in Germany, there is bound to be an abuse of power which is what we see here. It seems it has been going on for many years
If GEMA were prepred to be fair and correct things may change.
There is enough in this world for each mans need but no place for his greed.
GEMA please take note.
[…] Horizont Nr. 42 – Okt. 2010 [↩]Die Verwertungsgesellschaft GEMA konnte sich zeitweise nicht mit Google über Lizenzen einigen, daher wurden betroffene Videos vorübergehend gesperrt. […]
[…] in dieser Form überhaupt an den Start bringt; es ist im Grunde ein Offenbarungseid. Weil der Streit mit der GEMA einfach nicht beigelegt wird (werden soll?), streicht Google mit Werbeeinblendungen in tausenden […]
eigentlich schon erbärmlich, dass die Plattenfirmen solch eine Innovation wie das Internet und Internetmarketing (was eigentlich nichtmal mehr eine Inovation ist… was wiederum nur beweißt wie engstirnig die Plattenfirmen, Gema und co sind, da sie das internet selbst nach so langer existenz noch immer nicht nutzen) nicht nutzen. Sie könnten massig mehr Geld verdienen (siehe apple), wenn sie einen ordentlichen und eventuell zentral geregelten online markt errichten würden. Das würde auch wiederum beiden Seiten zugute kommen. Zum einen den Konsumenten, da sie weniger geld pro song zahlen müssen, wegen den ausfallenden transportkosten usw. Als auch der Firma, da sie dadurch erheblich mehr verdienen könnten.
@ Razor – selten so einen unqualifizierten Blödsinn gelesen. Das was du vorschlägst gibt es doch alles hundertfach und auch verdammt tolle Internet-Startups, die alle nicht wirklich angenommen werden, weil „Otto-Normaluser“ lieber kostenlos Musik samt Viren von russischen Servern saugt…
Und bitte nicht die GEMA mit Plattenfirmen in einen Topf werfen! Plattenfirmen dürfen nämlich an die GEMA ZAHLEN!!! Etwas was die globale Krake Google/YouTube nicht tut!
Warum fordert niemand aus der ominösen Webgemeinde die Zerschlagung von Google? Diese sind bedeutend gefährlicher für die Freiheit im Netz als alle Musikfirmen, Actas, Sopas und Pipas zusammen… Denn sie schlagen dir vor, was du besuchen sollst… Google sagt dir wo es lang geht im Web…
Marketing und PR der Plattenfirmen im Web ist bedeutend größer als in jeder anderen Sparte (außer Kino, DVD)… Sie nutzen es aktiv. Nur bringt dir die beste PR nichts, wenn der Konsument nichts bezahlen will…
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