Was nützt einem das beste Smartphone, wenn es unter der Last der vom User gestellten Anforderungen zusammenbricht und der Batterie beim Verlust ihrer Lebensenergie förmlich zugeguckt werden kann? In den frühen Tagen der Mobiltelefone, als diese eigentlich nur zum Telefonieren und ab und an SMS-Versenden genutzt wurden, störte sich noch keiner an deren begrenzter Leistungsfähigkeit. Außerdem fiel diese durch die beschränkte Nutzung nicht so auf. Wenn ich mir aber in Erinnerung rufe, dass mein Smartphone gestern schon nach der Hälfte des Tages und moderater Nutzung der Kamera sowie des Internets die Grätsche machte, dann nervt das schon ganz schön.
Am gestrigen Dienstag verkündete nun aber der US-amerikanische Chip-Hersteller Intel, dass er allen gebeutelten Handy-Besitzern aus dieser Misere heraushelfen möchte. Zwar nicht so explizit, wie ich das jetzt formuliert habe, aber ähnlich. Etwas überraschend ist das schon, werden die Intel-Chips bisher hauptsächlich in PCs verwendet und sind zudem eher als Batterie- oder Energie-Fresser bekannt. Dies soll sich nun aber mit „Moorestown“ ändern, der aktuellsten Atom-basierten Prozessorplattform des Unternehmens (Sie setzt sich zusammen aus der Prozessorserie Atom Z6xx, dem Platform Controller Hub MP20 und einem dedizierten Mixed-Signal-IC-Schaltkreis. Weitere Infos hierzu findet ihr bei Intel (PDF) und HT4U). „Dieses Mal wurde die Atom-Architektur so entwickelt, dass sie ins High-End-Smartphone-Segment passt“, so Belliappa Kuttanna, Chef-Entwickler der Atom-Chip-Abteilung. Und die Eckdaten, die der gute Mann präsentierte, treiben mir jetzt schon Tränen der Freude in die Augen.
Vier Automobil-geschwängerte Worte reichen aus, um sein Ausführungen zusammenzufassen: Mehr Power, weniger Verbrauch. Der neue Chip soll angeblich die Hälfte weniger Strom fressen, als seine Vorgänger. Gleichzeitig soll er aber doppelt so viel Rechenleistung erbringen, wie momentan sich auf dem Markt befindende Konkurrenzprodukte. Damit dürften vornehmlich ARM-basierte Chips gemeint sein, die derzeitig den Smartphone-Markt dominieren. Und es wird noch besser: Mit Chips der Atom Z6xx-Serie ausgestattete Geräte könnten mit einer Taktung von 1.5 Gigahertz laufen – und dabei trotzdem eine Standby-Zeit von 10 Tagen aufweisen. Wobei die Akkukapazität etwa bei 1.500 Milliamperestunden liegt.
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Oder anders ausgedrückt: Die Sprechdauer mit einem 3G-tauglichen Gerät soll bei etwa sechs Stunden liegen. Ein Video kann bis zu fünf Stunden laufen, bevor die Batterie schlapp macht. Das reicht locker für einen vollen Durchgang von Ben Hur, inklusive Vor- und Abspann. Oder wem Musik-Beispiele lieber sind: Ihr könntet euch 42 Mal „The Devil Glitch“ hintereinander weg anhören. Oder irgendein anderes Lied zwei Tage lang in der Endlosschleife kreisen lassen. Aber auch der Aufbau von Websites soll laut Intel schneller vonstatten gehen. Sehr JavaScript-lastige Seiten werden von heutigen Smartphone-Modellen in neun bis zehn Sekunden aufgebaut. Der neue Prozessor bewältigt diese Aufgabe in weniger als zwei Sekunden, so ein Intel-Mitarbeiter.
Na das hört sich doch gut an. Fast zu gut. Bin gespannt darauf, wann die ersten Smartphones mit dem Prozessor auf den Markt kommen und ob sich dann Intels PR-Gerede tatsächlich bewahrheitet. Und natürlich, wie sich der ganze Spaß dann auf die Geldbörsen der Käufer auswirkt.
(Marek Hoffmann)