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Google Buzz: Kaum gestartet, schon scheint die Luft raus

Erinnert sich jemand von euch noch an Google Buzz? Zugegeben, eine etwas ketzerische Frage. Aber der Umstand, dass es um den erst vor Kurzem gelaunchten Dienst des erfolgsverwöhnten Suchmaschinen-Giganten schon jetzt relativ still geworden ist, erstaunt doch ein wenig. Da es sich dabei aber nur ein subjektives „Gefühl“ handeln könnte, mit dem wir völlig falsch liegen und Buzz unrecht tun, wollte es Matt McGee von Search Engine Land genau wissen. Hierzu hat er mehrere Quellen ausgewertet und die Diagnose bestätigt: noch handelt es sich zwar nicht um eine Flatline, aber der Patient liegt definitiv im Sterben.

Den Daten des Online-Werbenetzwerks Chitika zufolge wird weder im Internet nach dem Stichwort „Buzz“ gesucht, noch innerhalb des eigenen Netzes, das mehr als 80.000 Websites umfasst. Dies sah am 9. Februar dieses Jahres, dem Tag des Launches von Googles neuem Feature, noch ganz anders aus. Etwa 1.500 Suchanfragen für „Google Buzz“ wurden damals im Werbe-Netzwerk gemessen, ungefähr 15 Mal so viele wie für den Suchbegriff „Twitter“. Danach sank die Rate rapide und kontinuierlich ab (siehe Teaserbild): Bereits einen Tag später waren es nur noch knapp ein Drittel so viele Anfragen und am Tag drauf befand sich die Zahl bei weniger als einem Zehntel des Ursprungswertes. Mittlerweile hat sie sich irgendwo unterhalb von zehn Suchanfragen täglich eingependelt (weitere Informationen hierzu findet ihr auf der Blog-Seite des Unternehmens).         

Doch nicht nur die Daten von Chitika sprechen diese eindeutige Sprache. Auch wenn für die Untersuchung Googles eigenes Tool „Insights for Search“ verwendet wird, erhält man vergleichbare Zahlen und die gleiche abfallende Tendenz. In der nachfolgenden Grafik, die über einen Zeitraum von 90 Tagen die weltweite Suchaktivität in Bezug auf die Begriffe „Twitter“ (blau markiert) und „Google Buzz“ (rot markiert) anzeigt, wird dies anschaulich verdeutlicht:


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Und um das Bild zu kompletieren, hat McGee mittels Insights for Search auch noch die Erwähnung der beiden Suchbegriffe in den News untersucht und zusätzlich auch in Google Trends miteinander verglichen (Grafiken könnt ihr auf der oben verlinkten Seite sehen). Das Ergebnis war immer das Gleiche: Als der Dienst neu eingeführt wurde, haben sich viele Menschen für ihn interessiert und sich über ihn im Web oder in News informiert. Auch wurde er häufig in den Nachrichten erwähnt. Aufgrund der kritischen Datenschutzeinstellungen bei Buzz, kam es in der Folgezeit vereinzelt wieder zu einem ansteigenden Interesse. Nun ist aber offenbar die Luft raus.  

Woran mag das liegen? Spricht keiner mehr über Buzz, weil es niemand benutzt? Und falls das der Fall ist, warum nicht? (Wobei an dieser Stelle angemerkt werden muss, dass die obigen Zahlen nichts über die tatsächlichen User-Zahlen aussagen.) Ist er zu vielleicht zu kompliziert? Hat Google potenzielle User möglicherweise mit den zu Anfang bedenklichen Privacy-Einstellungen abgeschreckt oder gar vergrault? Oder erzeugt der Dienst einfach keinen Mehrwert? Was denkt ihr darüber und wer von euch nutzt Buzz?  

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

34 Kommentare

  • Mmh… es ist meiner Meinung ein unfaires Dingens den etablierten Riesen Twitter mit Buzz zu vergleichen. Fair wäre, wenn man die Entwicklung von Twitter in dessen ersten paar Monaten seit dessen Launch damals mit der bisherigen Entwicklung von Buzz vergleicht. Dann könnte man die Start-Up-Phasen miteinander vergleichen.

    Buzz hatte ja von Anfang an schlechte Chancen. Denn die, die gerne Dinge weiterempfehlen oder zwitschern was Sie gerade machen sind bereits bei Twitter angemeldet. Es stellt sich für die nun die berechtigte Frage, welchen Mehrwert Buzz bietet. Selbst wenn Buzz (mal banal ausgedrückt) „gleich gut“ wie Twitter wäre, so ist die Hemmschwelle zum Wechseln trotzdem viel zu hoch, da sich die Twitter-User ein komplett neues Netz aufbauen müssten. Was haben also manche gemacht? Buzz mit Twitter verknüpft und den Buzz Feed ansonsten nur halb oder überhaupt nicht mehr gefüttert.

    Ich bersönlich finde Buzz ganz gut. Vor allem wenn man seinen Google Reader mit Buzz verknüpft, kann man mit der „Empfehlen“-Funktion voll ausschöpfen und schnell neue interessante Kontakte knüpfen und sich austauschen – mit mehr als nur 140 Zeichen!

  • von den gmail nutzern, die ich kenne (alle internetaffin), interessiert sich niemand dafür. mit facebook und twitter sind alle ausreichend versorgt.

  • Ich selbst habe Buzz nie ausprobiert (und nie ausprobieren können, weil ich Google Apps for Your Domain nutze). Von meinen E-Mail-Kontakten (insgesamt ca. 500) habe ich genau eine Buzz-Anfrage bekommen. Demgegenüber stehen unzählige Facebook-Freunde und immerhin einige Twitter-Bekannte…

  • Wenn man auf Twitter Postet kann man sich sicher sein das es genug Leute gibt die mit der Zeit einem Followen oder bei Facebook gibt es genügend Freunde das es sich lohnt das Social Network zu wechseln/erweitern. Das Problem bei Buzz ist einfach das es zu wenig Nutzer gibt und es keinen wirklichen Mehrwert an Funktionen gegenüber anderen Social Networks gibt.
    Ebenfalls zu bemängeln ist das man den Dienst nur in Google Mail verwenden kann. Das schreckt viele ab da sie sich erst einen Google Mail Account erstellen müssen um es nutzen zu können. Wofür sollte man sich noch ein zusätzliches E-Mail Konto erstellen nur um zu „Buzzen“ ?.
    Aber anscheinend scheinen auch die Google Mail benutzer nicht viel davon zu halten, man hat sich ja immerhin einen Mailaccount dazu erstellt um E-Mails zu verschicken und nicht um an einem Social Network teilzunehmen ;-).

  • Hm, anhand der Ergebnisse bin ich richtig erleichtert.
    Da ja erfahrungsgemäß alles zu Gold wird, was Google anfasst, bin ich davon ausgegangen, dess Buzz im Laufe der Zeit Twitter vernichten wird.

    Ist zum Glück nicht der Fall gewesen, Buzz isn Flop, Google kann nicht alles töten, Twitter lebt weiter und die Oligopole des Internets bleiben erstmal bestehn… ^^

  • Zu Wave:
    Ich kenne viele Poweruser des Internets und viele normale User, niemand nutzt Wave.
    Das war auch von vorne herein klar. Hier nutzt man StudiVZ, immer mehr nutzen Facebook. Wieso sollte ich mich jetzt noch bei Wave anmelden? Dafür gibt es keinen Grund.

    Jedoch ist es für Google immer gut, so etwas zu „haben“… auf lange (sehr lange) Sicht sicher nicht schlecht.

    Wie schnell man es sich mit seinen Nutzern verscherzen kann, sieht man an StudiVZ. Diese werden meiner Meinung nach in 1-2 Jahren komplett in Deutschland im Schatten von Facebook stehen… schlicht weil es einfach viel besser ist.
    Wer weiß, ob das (auch wenn sehr unwahrscheinlich) auch mal so mit Wave und Facebook geht…

    Exakt die gleiche Situation ist Buzz… Der Aufwand für Google, bei den ganzen erfolgreichen Entwicklungen mitzuziehen, wird sich lohnen, irgendwann!

  • Den gleichen Eindruck wie ihr hatte ich schon vor Monaten bezüglich GoogleWave: http://twitter.com/ElkeFleing/status/9615328454

    Da gab’s eine Antwort, dass das massiv abflauende Interesse an Wave daran liegen könnte, dass alle buzzen.

    Und jetzt ist mein Eindruck der gleiche wie eurer: Google Buzz ist auch schon wieder durch…

    Ich denke, wir sind einfach Social Media-gesättigt. Die vielen Social Media und -Networks kann doch niemand mehr handlen…

  • Der Vergleich Buzz – Twitter ist nicht so abwegig, wie es scheint, Cookie. So wie man von Google einiges erwartet, verglich man auch Google Chrome mit Firefox, nicht mit den Anfangsphasen. 😉

    lg

  • Hallo zusammen, habe tatsächlich lange nichts mehr über Buzz in den Medien gelesen, als ob das Thema in Vergessenheit geraten ist. Danke für den Artikel.

  • Schon wieder so ein schwachsinniger Artikel. Erst lobt ihr Buzz, und dann wird das Projekt ohne ersichtlichen Hintergrund schlecht geredet.

  • Ich habe Buzz aktiv, klicke jeden Tag kurz rein und genau so schnell wieder weg. Was nicht an Buzz liegt sondern mehr an der Tatsache, dass meine wenigen „Freunde“ zu 95% nur ihre Tweets in Buzz einstellen.
    Wenn ich Tweets lesen will, gehe ich zu Twitter 🙂

    Ich hoffe, Buzz kann man in kürze besser filtern – im o.g. Beispiel zum Beispiel nach „source“.

  • @#12 – Buzz wird nicht schlecht geredet, sondern anhand öffentlich einsehbarer Zahlen eingeschätzt…das hat mit „Schwachsinn“ nichts zu tun.
    Buzz ist ja auch unbestritten eine Weiterentwicklung gegenüber Twitter, also kann man ja wohl auch dementsprechend positiv die technische Seite bewerten. Genau so kann man aber die berechtigte Frage stellen, wieso der „Buzz“ um Buzz schon wieder abebbt.
    Ich persönlich finde den Dienst technisch recht okay, nutze ihn aber kaum, weil ich fast die gleichen Kontakte auch bei Twitter/Facebook habe. Darüber hinaus ist Buzz für mich viel unübersichtlicher und somit schlechter zu verfolgen als beispielsweise Twitter.

  • als gmail-nutzer hat mich das privacy-wirrwarr am anfang abgeschreckt: habs einmal angeschaut am launchtag, gesehen, dass irgendwie alles offen ist, musste dann erstmal rumrecherchieren und rumklicken (obwohl ich es mir einfach nur mal kurz ansehen wollte, und eigentlich keine zeit für rumkonfiguriere hatte). war angepisst, habs dann letztlich deaktiviert. das wars. am gleichen tag auch noch ne gwave-einladung bekommen, hat 5minuten bekommen, auch nicht gezündet und ebenfalls gleich mitbeerdigt.

    probieren die bei google ihre services eigentlich auch aus, bevor sie sie starten?

  • Was Buzz zum unbrauchbaren Dienst macht ist die Gmail-Pflicht. Wieso soll ich noch mehr Mailkonten nutzen?

    Ich will kein gmail, deswegen wird Buzz noch nicht mal getestet 😛

  • @Anonymous

    wenn du alles einrichtest, mit pop3-gedöns aus mehreren postfächern, labels,… ist es das. wesentlich aufwendiger. hinzukommen die fortlaufenden änderungen in den einstellungen seitens google: was bei mir vor 3 jahren noch mit 3 klicks ging, ist jetzt irgendwo versteckt: wollte für meine frau letztens ihre pop3- einstellungen ändern, so dass die mails aus ihren alten web.de accounts gelöscht werden, aber die funktion fand ich nicht mehr, weil irgendwas geändert wurde.

  • Ich verstehe diesen dienst einfach nicht. wo ist die public timeline? wie komme ich an die anderen nutzer des dienstes? vielleicht habe ich mich auch schon zu sehr an die funktionen von twitter gewöhnt und haben keine lust, uns umzustellen. dachte bisher, ich wäre der einzig faule, aber laut eurer statistik liege ich ja wohl im trend:-)

  • So ein Dienst lebt davon dass viele Leute ihn nutzen und da ist Google einfach spät dran. Und einen richtigen Mehrwert bietet Buzz gegenüber den anderen Diensten ja auch nicht.

  • Das Hauptproblem bei Buzz ist einfach, dass es nicht so ersichtlich (wie beispielsweise bei Twitter oder Facebook) ist, wo etwa viele Diskussionen stattfinden. Das Teilen von Buzzes ist eben zu schwer oder nicht einfach möglich (vergleich zum RT bei Twitter oder Share bei Facebook). Deswegen haben zwar viele Leute irgendwelche Unbekannten die eventuell mitlesen, aber keiner reagiert so richtig, da man sich höchstens in Diskussionen einmischt, bei denen schon viele Leute teilnehmen. Man erhofft sich einfach dadurch mehr gelesen zu werden, zu sehen auf dem hervorragenden (zweideutig gemeint) Buzz von Sascha Lobo.

  • ausgebuzzt 😉 , ich bin da ja auch noch angemeldet, den Spaß musste man sich ja mal anschauen, aber es ist wie bei eBay, es gibt zahlreiche die versuchen eBay zu „kopieren“ scheitern aber alle…

  • Ich sehe es ähnlich wie Cookie. Gerade die Verknüpfung mit Google Reader ist bei Buzz eigentlich sehr schön, genau wie die Tatsache, dass man mehr als 140 Zeichen hat. Aber es ist halt Buzz…

  • Ich find schon den Ansatz schwachsinnig Buzz mit Twitter zu vergleichen … und erstrecht wie schon erwähnt einen etablierten Dienst mit einem neu gestarteten. Wenn man den richtigen Leuten folgt bekommt man auf Buzz einiges geboten, und zwar nicht eine Flut an Statusmeldungen wie bei Twitter sondern ausführlich kommentierte Links/Fragen und recht viel Kommentare dazu.

    Hört sich jetzt so an als würde ich meckern, dass alle Medien usw. immer nur sagen, dass Buzz tot ist. Viel wichtiger jedoch finde ich die Nutzer, wer seinen Twitterstream zu Buzz leitet und alle links unkommentiert postet brauch sich nicht zu wundern, dass er da keine Rückmeldung drauf bekommt … (huch? plötzlich will man Rückmeldung? Interessiert doch bei Twitter auch kaum jemand)

  • Zugegeben, ich habe Google Buzz nie genutzt. Aber ist der Dienst wirklich so erfolglos, wie der Artikel erahnen lässt? Ich habe eben mal bei der Wikipedia nachgeschlagen. Dort heißt es: „Nach 2 Tagen wurden bereits 9 Millionen Nachrichten und Kommentare ausgetauscht.“ Hat jemand Zahlen, wie es aktuell ausschaut?

  • @Tobias: die 9 Millionen in den ersten Tagen sind ja nicht aussagekräftig, bei einem Big-Player wie Google. Ich habe auch in den ersten Tagen 2 Buzz beigetragen:

    Buzz 1: Test
    Buzz 2: Wofür das wohl gut sein soll? Und warum soll das so toll sein? Fragen über Fragen….

    Danach nie wieder. Hat für mich derzeit keinen Sinn und keinen Nutzen. Und ich nehme mal an das viele so gehandelt haben.

  • @Matthias, hätte jeder Twitter-Nutzer so gehandelt wie du in den ersten Tagen bei Buzz, dann wäre Twitter nie so populär geworden. Immerhin muss man Diensten Zeit geben um sich zu entwickeln. Ausserdem benötigen solche Dienste eine (ziemlich große) Useranzahl um die kritische Masse zu übersteigen. Bis die erreicht ist, kann sie nicht jedem User einen Mehrwert bieten.

    Dass Buzz auf gmailer beschränkt ist, bremst. Ich glaube auch nicht dass man Buzz als Alternative zu Twitter ansehen sollte. Es ist eher ein Versuch Gmail-Nutzern eine Plattform zu bieten untereinander besser zu networken und diskutieren und um die unterschiedlichsten Kanäle (Twitter, Reader, eigener Blog, Youtube-Aktivität… uvm) auf einer Plattform zu bündeln.