Thud Rumble – die Crew des legendären DJ QBert – stopft einen winzigen PC in seinen DJ-Mixer namens “Invader”, ausgestattet mit einem Touchscreen, Intel NUC und auf Windows 10 laufend. Die DJ-Gruppe eröffnete die Intel-Keynote an Tag 1 des IDF in San Francisco. An den Turntables kam dabei die angesagte Traktor-Software zum Einsatz, prinzipiell funktioniert das aber mit jeder DJ-Software, die für Microsofts Betriebssystem zu haben ist.
Der Invader behebt ein riesiges Problem, mit dem sich DJs rumplagen müssen: Normalerweise haben die nämlich nicht nur ihren Mixer mitzuschleppen, sondern natürlich auch ihr Notebook. Dank Invader muss Thud Rumble ab sofort keine Laptops mehr zum Auflegen rankarren, denn alles, was an Informationen und Daten benötigt wird, steckt im Mixer selbst.
Schon seit 1996 beschäftigt sich Thud Rumble damit, Designs für Mixer und anderes DJ-Equipment für third Parties zu designen – beispielsweise für Vestax und Sony. Der Invader fällt hier aber aus der Reihe, da man nicht nur einfach irgendeinen Mixer bestellt, sondern einen, der Einiges an Customization-Möglichkeiten mit sich bringt. Ihr habt die Wahl zwischen verschiedenen Farben, ebenso könnt ihr euch für unterschiedliche Knöpfe und Tasten aussuchen und euren Mixer mit Lasergravuren verzieren lassen.
Im Interview stand uns DJ Rich Johnson (aka Hard Rich) – gleichzeitig Chef-Entwickler des Unternehmens – Rede und Antwort. Er hat noch bis zur letzten Minute vor der Intel-Keynote an den beiden Invader-Prototypen gearbeitet um zu gewährleisten, dass tatsächlich alles so funktioniert wie es soll. Thud Rumble, ich schnitt es eingangs an, ist das geistige Produkt von DJ Qbert (Richard Quitevis) sowie Yogafrog (Ritche Desuasido) und schon lange hatte man den Wunsch, so einen Mixer mit eingebautem Rechner zu besitzen.
Mehr zufällig bekam Johnson Wind davon und bot an, genau so einen Mixer für die Jungs zu basteln. Die Prototypen sind natürlich klobiger als das fertige Produkt. Laut Johnson kann man sie etwa zwei Zentimeter dünn bauen, letzten Endes möchte man sie so schlank bauen, dass man sie bequem in den Rucksack schieben kann. Sie besitzen ausklappbare Beine, so dass der Mixer für den Gig dann die gleiche Höhe besitzt wie die Turntables.
Wenn wir auf die Oberfläche schauen, sehen wir acht Buttons auf jeder Seite für die Cuts, die vom DJ festgelegt werden können. Der Fader sitzt – wie gewöhnlich – in der Mitte, direkt darüber die Volume-Regler für jedes Deck, außerdem finden sich noch weitere Knöpfe für weitere Effekte an Bord.
Direkt nach dem Intel Developer Forum will man damit beginnen, die Designs für die Leiterplatten in ihrer finalen Form fertigzustellen. Thud Rumble arbeitet direkt mit Native Instruments (verantwortlich für die Traktor-Geräte) Hand in Hand, um ein Audio-Interface zu erstellen. In der finalen Version wird der Invader-Mixer natürlich über die üblichen Audio-Ports verfügen, inklusive einer Umschaltfunktion auf Phono, damit die DJs auch weiterhin mit Vinyl scratchen können. Darüber hinaus wird es über USB 3-Anschlüsse und einen HDMI-Port verfügen, so dass auch visuelle Anwendungen genutzt werden können.
Ihr wollt wissen, wie teuer der Spaß sein wird, wenn er denn erst mal regulär zu kaufen ist? Gern – 1 699 Dollar werdet ihr dafür hinblättern, was natürlich für einen Mixer eine Stange Geld ist, allerdings eben auch nicht mehr, als für einen Mixer verlangt wird, der eben nicht über einen eingebauten, vollwertigen Rechner verfügt. Bis zum Ende des Jahres will man dieses DJ-Schätzchen ausliefern, also behaltet besser ihre Seite im Auge, falls ihr Interesse an so einem Gerät habt und weitere Infos benötigt.