Bevor man mich missversteht: Ich finde Kinderschutz im Internet eine tolle Sache! Es handelt sich heute um eine unabdingbar nötige Angelegenheit, man sehe sich nur an, wie früh die Kinder heute den Umgang mit dem Computer lernen. Doch nicht alles, was sie dort finden, ist auch für ihre Augen gemacht. Deshalb begrüße ich auch ausdrücklich Googles Vorstoß im Hinblick auf Safer Surfing. Doch den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag wird man doch geben dürfen, oder?
Also, YouTube hat gestern den sogenannten „Sicheren Modus“ für die Suche integriert. Eltern sollen damit mehr Kontrolle darüber erhalten, was ihre Kinder auf der Clip-Plattform sehen können und was nicht. Und, seien wir ehrlich: auf YouTube gibt es neben den Perlen der audiovisuellen Weltgeschichte einen Haufen Schund, der dort eigentlich nichts verloren hat.
Der Modus lässt sich am linken, unteren Seitenende aktivieren. Das folgende, garantiert jugendfreie Filmchen zeigt euch, wie man von dort aus weiter verfährt:
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Der Schutz setzt also bereits bei der Suche an: Wer Videos nach bestimmten Begriffen aufstöbern will, kann dann also auf eine Barriere treffen. Welche Keywords das sind, hält Google geheim. Doch es hindert ja niemanden daran, die Grenzen auszuloten. Deshalb habe ich gerade in einem simulierten Tourette-Anfall den Härtefall geprobt und sämtliche schmutzigen Wörter in die Suchmaske eingegeben, die mir einfielen: P*rno, T*tten, F*cken, Motherf*cker, M*schi – sie werden anstandslos gefiltert. Dasselbe gilt für ihre englischsprachigen Entsprechungen („MF“ ist ja fast schon eingedeutscht). Ich wanderte die Abgründe meiner Seele weiter hinunter und wandte mich der Gewalt zu: Prügeln, schlagen, Krieg, Erstechen, Mord, Vergewaltigung. Doch hier war es jedes Mal anders. Hier wurde nämlich alles angezeigt:
“Schlägerei” – Ergebnisse (SafeSearch) 1 – 20 von etwa 11.500
Google hatte im Blog-Post selbst damit geworben, Clips, die Gewalt zeigen, künftig zu bannen (etwa handgreifliche Auseinandersetzungen bei „politischen Protesten“ oder in „Kriegen“). Doch was ich heute Morgen zu sehen bekam… naja. Den Frühstücksteller ließ ich stehen.
Dennoch konnte ich es nicht lassen und tippte in der nächsten Viertelstunde abwechselnd Keywords sexueller und gewalttätiger Natur ein. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Plötzlich das hier: „Der Begriff ‚lesbisch‘ wurde aus der Suche herausgefiltert, da der sichere Modus aktiviert ist.“ – dasselbe gilt übrigens auch für „schwul“. Na, Gott sei dank, dass unsere Kinder nun von diesem Schmutz befreit sind, liebes YouTube! Aufklärung ist offenbar die alleinige Aufgabe der Schulen. Dann gab ich „Hinrichtung Saddam“ ein und konnte in Zeitlupe mitverfolgen, wie der Ex-Diktator des Irak in die Tiefe stürzte. Das gehört wiederum wohl zur politischen Bildung der surfenden Jugend.
Google räumt ein, dass „kein Filter zu 100 Prozent perfekt“ sei und das ist auch einzusehen. Doch auf der anderen Seite wurde der „Sichere Modus“ auch eingeführt, um das YouTube-Team beim Überprüfen geflaggter (also gemeldeter) Clips zu entlasten. Ich will gar nicht wissen, wie viele Videos am Tag bei den Jungs auf dem Schreibtisch landen. Es müssen eine Menge sein, immerhin dauert die Bearbeitung gemeldeter Beiträge Monate. Und jeden Tag kommen neue Videos hinzu.
Die Suchmaschine ist doch so gut im Trainieren von Algorithmen. Eigentlich sollte es doch ein Leichtes sein, vielleicht sogar von Eltern individuell definierte Inhalte zu sperren. Mal sehen, wann hier nachgebessert wird.
(André Vatter)
Das ist ja leicht zu erklären. Google ist nunmal ein amerikanisches Unternehmen. Und in Amerika ist das Schlimme nicht Gewalt, sondern Sexualität. Blutige Szenen in Filmen sind erlaubt, Möpse werden zensiert.
Hier ist es eher andersherum, wenn auch nicht so schlimm. Dass YouTube hierzulande es so herum macht wie die Amis wundert mich aber doch ein wenig.
Am einfachsten währe auch ein Vorschlagwerkzeug anzubieten. Die Vorschläge kann man dann entsprechend Überprüfen, da es nicht so viele wären wie die Inhalte selbst und die mit zu integrieren. Es liegt auch nicht nur an der Inhalten selbst und amerikanische Denkweise, sondern dass diese Unternehmen weltweit agieren und entsprechend, in vielen Sprachen Keywords zu finden sind. Auch zu berücksichtigen, dass einige Keywords erst in einer Kombination den Sinn ergeben, meist kommt es aus Jargon.
So wie Youtube über seine Nutzer gewachsen ist, wird man „böse“ Inhalte auch nur über die Community filtern können. Algorithmen können da wohl nur eine Grundlage bilden. Dennis
[…] hinterlassen Kommentare lesen Wie der YouTube-Kinderschutz arbeitet, darüber berichtet das Basic Thinking Blog. Kategorien:Uncategorized Schlagwörter:YouTube, Zensur Kommentare (0) Trackbacks (0) […]
[…] Basic Thinking testet André Vatter den neuen so genannten “Sicheren Modus” (Safety Mode) von YouTube. Wer […]
Nur so nebenbei, meint ihr InternetKids bekommen nicht herraus das einfach nur die cookies aus den aktuellen Einstellungen genommen werden müssen um gerade diese Dinge zu umgehen?! Und ALLES in Echtzeit kann nun wirklich nie ganz gefiltert werden. Diese ganzen Schutzmechanismen sind eher ein Hinkefuss. Das beste ist immernoch einen Heimrouter, mit für die Kinder freien Seiten und wenn dann doch mal was nicht für die Kinder angezeigt wird, individuell Freischalten, bis Sie dann irgendwann alt genug sind. Immer die Verantwortung irgendwelchen Industrien weiterreichen, war noch nie eine Gute Idee (allein der Werbung und der kritisierung dieser)
öhm…aber eine kleinigkeit haben die google-entwickler vergessen:
zum beispiel ich hab 100% mehr ahnung als meine eltern.(die interessiert das alles garnicht…)
und da bin ich doch bestimmt nicht der einzige. (obwohl…meine freunde zum beispiel haben 0 ahnung. die schmeißen ihren pc schon fast in die ecke wenn mal ein youtube video nicht geht oder sie irgend ein problemchen haben^^)
was soll das dann bringen?
Auch wenn die Bearbeitung solcher Meldungen von Eltern Monate dauert, so wird sie hoffentlich ernst genommen und nicht ignoriert.
Mit dem Fernsehen ist es leider nicht so einfach. Da laufen schon Mittags Talkshows, in welchen sich die Beteiligten auf’s übelste beleidigen und einander drohen.
Natürlich kann man als Mama oder Papa dem Kind mehr bieten, als es vor einen Bildschirm zu setzen, aber ich möchte nicht, dass meine Kinder mit 13/14 es als selbstverständlich erachten, dass man mit 17 einen Vaterschaftstest benötigt, weil da etwa 3 Männer in Frage kommen, menschen Beleidigungen äußern, die ich hier nicht nennen möchte und es witzig ist sich ein Handyvideo anzuschauen, wo Mitschüler geschlagen und gedehmütigt werden.
[…] die Kinder besser vor nicht altersgerechtem Inhalt schützen, als die von der Video-Plattform selbst angebotene? Exakt: die Selbstkontrolle. Im Stile der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), […]
[…] Ein ausgewogener Kompromiss, der niemanden enttäuscht außen vorlässt. Was man Google allerdings wieder einmal vorhalten kann, ist die völlig widerspruchsvoll zusammen gewürftelte Verbotsliste der […]
In im ersten Schritt gilt es unsere (jungen) Kinder zu schützen. Ich denke, da ist es unerlässlich, selbst zu schauen, was mein Kind vor dem Computer treibt. Da darf ich mich nicht auf die Anbieter verlassen, sondern muss selbst Initiative ergreifen.
Heutzutage ist der Filter dort bei Youtube sicher besser und viele Videos die dort nicht hin sollten, werden gemeldet und entfernt. Aber also zusätzlichen Schutz kann man sich doch einfach ein extra Programm auf den PC packen, welches dann im richtigen Moment einfach sperrt. Diese Jugendschutzprogramme finde ich gut!