Facebook-Mutterkonzern Meta hat seine Twitter-Alternative Threads an den Start gebracht. Die App ist direkt an Instagram angebunden und ab sofort in über 100 Ländern verfügbar. Die EU und damit auch Deutschland gehören jedoch nicht dazu. Die Hintergründe.
Viel Twitter-User sind nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes durch Elon Musk unzufrieden. Die Meta-App Threads kommt dabei wie gelegen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung dürfte deshalb wohl kaum ein Zufall sein. Denn seitdem Elon Musk am Ruder ist, steht Twitter mehr als denn je in der Kritik.
Twitter-Alternative: Was ist Threads?
Threads ist eine Social-Media-Plattform aus dem Hause Meta. Das Unternehmen bezeichnet die Anwendung als „textbasierte Konversations-App“. Ein genauerer Blick auf die Oberfläche der Plattform offenbart jedoch: Threads ist Metas Antwort auf Twitter.
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Im Vergleich zu anderen Alternativen scheint die App jedoch einen entscheidenden Vorteil zu haben: Sie ist direkt an Instagram angebunden. Heißt konkret: Meta kann bei der Etablierung von Threads bereits auf eine breite Nutzerbasis zurückgreifen. Laut Meta soll die Twitter-Alternative neben Instagram und Facebook dabei „einen neuen, separaten Raum für Echtzeit-Updates und öffentliche Unterhaltungen“ bieten.
Wie funktioniert Threads?
Instagram-User können sich mit ihrem bestehenden Account bei Threads einloggen. Außerdem soll es möglich sein, direkt zwischen den beiden Apps zu wechseln. Threads-Inhalte lassen sich so auch per Instagram teilen und via Link auf anderen Plattformen posten.
Wie auf anderen Social-Media-Plattformen können Threads-User eigene Beiträge erstellen, anderen Accounts folgen und Inhalte liken und teilen. Neben den Inhalten von abonnierten Konten sollen im Feed auch „empfohlene Beiträge“ erscheinen. Text-Beiträge bei Threads können bis zu 500 Zeichen lang sein.
Außerdem ist das Teilen von Links, Fotos und Videos mit einer Länge von bis zu fünf Minuten möglich. Zum Vergleich: Bei Twitter lag die Grenze ursprünglich bei 140 Zeichen. Im Laufe der Jahre wurde sie auf 280 Zeichen erhöht. Wer längere Inhalte posten will, muss das Bezahlabo Twitter Blue abonnieren.
Wann kommt Threads nach Deutschland?
Laut Meta ist Threads ab sofort in über 100 Ländern verfügbar. Die EU und Deutschland gehören jedoch vorerst nicht dazu. Zwar wolle der US-Konzern seine Twitter-Alternative auch in weiteren Ländern verfügbar machen. Dem Vernehmen nach ist sich das Unternehmen jedoch nicht sicher, ob die App die Datenschutzbedingungen der EU erfüllt.
Konkret geht es dabei um den sogenannten Digital Markets Act. Die Verordnung regelt unter anderem, ob und welche Daten zwischen verschiedenen Plattformen hin und her fließen dürfen. Aus diesem Grund hat beispielsweise auch Google von einer Veröffentlichung seines KI-Chatbots Google Bard in der EU abgesehen.
Im Falle von Threads ist die Anbindung an Instagram deshalb scheinbar Fluch und Segen zugleich. Denn einerseits profitiert die Twitter-Alternative von einer breiten Nutzerbasis. Andererseits steht der Datentransfer zwischen Instagram und Threads offenbar im Konflikt mit dem Digital Markets Act. Ob und wann die Anwendung nach Deutschland kommt ist deshalb noch unklar.
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