Eine aktuelle YouGov-Studie zeigt, wie die Deutschen zum Thema Nachhaltigkeit beim Lebensmittelkauf stehen. Welche Produktbereiche dabei eine besondere Rolle spielen und ob nachhaltige Lebensmittel bei allen Verbrauchern Akzeptanz finden, zeigt der Trendreport „Nachhaltigkeit im Bereich Food“.
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch im Lebensmittelbereich spielt es schon seit längerem eine wachsende Rolle. Für 56 Prozent der Befragten hat Nachhaltigkeit viel oder einen gewissen Einfluss auf den regelmäßigen Lebensmitteleinkauf.
Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, dass nachhaltige Lebensmittel über alle Produktsparten hinweg beim Einkauf für sie persönlich wichtiger werden werden. Drei von fünf Deutschen (59 Prozent) geben an, dass Nachhaltigkeit bei Obst und Gemüse für sie an Bedeutung gewinnen wird.
Bei Fleisch- und Wurstwaren sagen dies 58 Prozent, Milch- und Molkereiprodukte, wie Käse oder Joghurt, kommen auf 50 Prozent. Bei Trockenwaren, wie Nudeln oder Reis, und Tiefkühlwaren, wie Gemüse oder Fertiggerichten, sagen jeweils 43 Prozent, dass Nachhaltigkeit für sie persönlich gleich wichtig bleiben wird.
Dies sind Ergebnisse des Trendreports „Nachhaltigkeit im Bereich Food“ der internationalen Data and Analytics Group YouGov, für die 2.786 Personen im Februar und März 2020 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Nachhaltiges Kaufen von Obst und Gemüse fällt am leichtesten
Bei frischem Obst und Gemüse fällt es Verbrauchern zu 76 Prozent leicht, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Zu 71 Prozent leicht fällt es ihnen für den Bereich Milch- und Molkereiprodukte, zu 65 Prozent für Fleisch- und Wurstwaren.
Die oben genannten Zahlen verdeutlichen, dass es für Konsumenten leichter ist, bei Warengruppen, bei denen Nachhaltigkeit eine höhere Relevanz hat, beispielsweise bei Obst, Gemüse oder tierischen Produkten, auch eine nachhaltige Kaufentscheidung zu treffen.
Werden weitere Faktoren relevant, zum Beispiel Keimfreiheit oder lange Haltbarkeit bei frischen Waren, kann Nachhaltigkeit in den Hintergrund rücken. So präferieren Verbraucher bei Fleisch- und Wurstwaren häufig noch eine Verpackung in Plastik, bei nahezu allen anderen Warengruppen werden nachhaltige Materialien bevorzugt.
Bei Snacks, Getränken und Fertiggerichten wird seltener auf Nachhaltigkeit geachtet. Dementsprechend ist sie für Befragte schwerer umzusetzen. Hier spielt vor allem auch das Motiv „Komfort“, teilweise auch die Marke, eine große Rolle bei der Kaufentscheidung. Nachhaltigkeit rückt dann stärker in den Hintergrund.
Weniger nachhaltige Verbraucher fühlen sich häufiger mit dem Thema überfordert
51 Prozent der Befragten, die weniger auf Nachhaltigkeit achten, fühlen sich bei diesem Thema überfordert. Von den nachhaltigen Verbrauchern sagen das 34 Prozent. Dass sie grundsätzlich bereit seien, mehr für ein Produkt zu bezahlen, wenn es umweltfreundlich ist, sagen 35 Prozent der weniger nachhaltigen Verbraucher.
Im Vergleich dazu machen 77 Prozent der nachhaltigen Konsumenten diese Angabe und zeigen damit eine deutlich höhere Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte. Tendenziell sind beide Gruppen der gleichen Meinung, dass jeder eine eigene Verantwortung trägt, sich nachhaltig zu verhalten: 85 Prozent der weniger nachhaltigen Verbraucher sind dieser Ansicht, 96 Prozent der nachhaltigen.
Erste Einblicke zum Trendreport „Nachhaltigkeit im Bereich Food“ können kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden: