Wenn über Bildernetzwerke gesprochen wird, wird häufig der Name Pinterest vergessen. Dabei ist die Content-Plattform nicht nur Inspirationsquelle, sondern auch Kaufmotivator. Welche Content-Formate es gibt, wie du damit Traffic generierst und wann für dich ein Kanal sinnvoll ist, erklären wir dir in diesem Artikel.
Dass Informationen im Internet nicht nur effektiv über Texte verbreitet werden können, zeigt neben Instagram auch Pinterest. Das Netzwerk hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2010 zu einem relevanten Netzwerk entwickelt, das neben bekannten Plattformen wie Facebook oder Twitter richtig eingesetzt viel Referral-Traffic liefern kann.
Mit über 175 Millionen Nutzern weltweit, von denen über 50 Prozent außerhalb der USA leben, hätte Pinterest Gründer und Head of Creative Evan Sharp wohl nicht gerechnet, als er die Plattform hauptsächlich für private Zwecke aus seiner Liebe zum Design und Architektur entwickelte.
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Mittlerweile ist Pinterest, was sich aus den Worten „pin“ für Anheften und „interest“ für Interesse zusammensetzt, in über 30 Sprachen verfügbar. 80 Prozent des Traffics entstehen durch mobile Nutzung, der zu 80 Prozent von weiblichen und 20 Prozent männlichen Usern entsteht.
Das Unternehmen selbst macht keine genauen Angaben zu seinen Benutzern, weshalb lediglich Vermutungen existieren, wie viele Menschen in Deutschland das soziale Netzwerk verwenden.
Der Blogger Christian Buggisch geht in einer Schätzung der User-Zahlen sozialer Netzwerke, von circa drei Millionen aktiven Nutzern in Deutschland aus. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2014 sind 14 Prozent der „Pinner“ zwischen 16 und 24 Jahren, weitere 14 Prozent sind zwischen 25 und 34 Jahren.
Worauf du bei deinem Pinterest-Profil achten solltest
Auf Pinterest hat jeder Nutzer ein Profil, in dem er in einer individuellen Anordnung der Welt seine Interessen mitteilen kann. Es besteht die Möglichkeit, selbst Bilder hochzuladen und an die eigene, virtuelle Wand zu heften oder Bilder von anderen Nutzern der eigenen Ansammlung hinzuzufügen.
Der Charme eines sozialen Netzwerks wird Pinterest verliehen, indem es eine Kommentier-Funktion, sowie einen Like- und Follow-Button gibt. Diese Icons können Unternehmen auch auf der eigenen Website einbinden.
Unterteilt in viele verschiedene Kategorien, lassen sich spezielle Themengebiete gezielt in der Anwendung ansteuern. Hier findet sich alles von Mode, Lebensmitteln, praktischen Tipps für den Alltag bis hin zu Landschaftsbildern. Videos sind ebenfalls auf der Plattform vorhanden, der Fokus liegt jedoch auf den Bildern.
Hinter jedem „Pin“ verbirgt sich mit einem Klick der Link zur Originalquelle. Das Hinterlegen von Links erleichtert die Generierung von Traffic und grenzt Pinterest zu seinem Konkurrenten Instagram deutlich ab.
Besucher nehmen den Content bewusster wahr, orientieren sich an der vorgegebenen Kategorisierung , was sich in einer schnelleren Interaktion auf der Plattform selbst äußern kann, die dem Unternehmen im Idealfall mehr Umsatz bringt.
Anonymität und Vernetzung
Der Hauptunterschied zu Netzwerken wie Facebook liegt vor allem in der Anonymität. Die Profildaten auf Pinterest sind eher schlicht gehalten: Nutzername, Follower, Bilderansammlungen und eventuell eine Profilbeschreibung sind sichtbar.
Es besteht allerdings die Möglichkeit, Pinterest mit Facebook, Twitter oder der eigenen Website/dem Blog zu verlinken. Ein klarer Vorteil der schlichten Aufmachung ist die bessere Wahrnehmung von interessanten Bildern, die in Netzwerken wie Facebook und Twitter tendenziell schneller untergehen.
Da es Pinterest gelingt, das Content-Format „Bild“ mit einer Verlinkung zu kombinieren, ist die Plattform neben der privaten Anwendung definitiv auch für Unternehmen interessant.
Business-Profil und Werbeformate
Durch Verlinkungen zu Produkten, der eigenen Website sowie dem Pinterest-Button auf der eigenen Website kann Traffic generiert werden.
Außerdem kann der richtige Einsatz von Pinterest durchaus das Unternehmensimage aufbessern. Die Plattform eignet sich nur zur Bewerbung der eigenen Produkte. Hier können Unternehmen einen Blick hinter die Kulissen geben.
Die Pinterest Boards sorgen für eine Ordnung in jedem Account, die auf Instagram vor lauter Bilderurwald nicht gegeben ist. Pro Thema kann ein Board erstellt werden, sodass jeder Besucher des Profils auf den ersten Blick, eine klar strukturierte Übersicht des Contents erhält und gezielt seine Interessen verfolgen kann.
Wichtig ist jedoch, dass man wie in jedem anderen Netzwerk aktiv bleibt und mit anderen Nutzern interagiert. Durch die „Business-Profil“-Option, welches bei der Anmeldung auf der Plattform ausgewählt werden kann, ist es möglich, sich als Unternehmen verifizieren zu lassen. Der Erfolg des Profils kann dann mit Google Analytics ausgewertet werden.
Verschiedene Werbeformate wie „Buyable Pins“, bei denen Pinterest selbst als Verkaufsportal agiert und der Besucher die Plattform zum Kauf eines Produktes nicht mehr verlassen muss, können den Umsatz im eigenen Shop deutlich steigern.
Durch das Feature „Shop the Look“ oder „Pinterest Lens“ können dem Kunden detailreiche Aufnahmen geliefert werden, die das jeweilige Produkt optisch hervorheben oder in Benutzung zeigen. Auf diese Art und Weise kann gezielt Interesse bei potenziellen Nutzern geweckt werden.
Ein neuer Weg zur Annäherung
Durch die Kombination der Fähigkeiten eines sozialen Netzwerks mit denen der Content-Erstellung kann Pinterest der richtige Weg sein, um sich einer weiblichen Zielgruppe zu nähern. Vor allem Beauty-Produkte und Mode, sowie nützliche Tipps im Alltag kommen bei den Usern gut an und helfen ihnen Produkte oder Kampagnen, sowie das Unternehmen an sich, besser zu verstehen.
Dadurch dass Bilder mit einer viel größeren Emotionalität spielen als Texte, ist Pinterest vor allem für Marken-Unternehmen, Online-Shops, Tourismus und Lifestyle-Produkte – von Fashion bis Architektur – interessant. Solche Unternehmen sollten Pinterest unbedingt in ihren Kommunikationskanon aufnehmen.
Laut einer US-Studie aus dem Jahr 2014, werden durch Pinterest zum Beispiel bis zu 47 Prozent der Kaufentscheidungen für Kosmetik-Produkte, oder 23 Prozent für Design beziehungsweise Fotografie-Produkte getroffen.
Die deutschen Firmen DaWanda und Nivea zeigen, wie viel Potenzial in Pinterest steckt. Neben dekorativen und nützlichen Tipps für ihre Deko- und Modeartikel, die DaWanda nutzt, um ihrer Zielgruppe näher zu kommen, liefert Niveau viel Content zu den Themen Beauty und Lifestyle, vernetzt mit ihren vertriebenen Produkten.
Pinterest kann eine neue Chance sein, neue Wege zu einer interessanten Zielgruppe zu schaffen und das Image des Unternehmens zu verbessern. Natürlich ist es aber von der jeweiligen Branche abhängig, inwiefern sich ein Profil auf dem Portal lohnen könnte, da sich zum Beispiel Versicherungen tendenziell schlechter illustrieren lassen, als Beauty Produkte und somit die gewünschte Traffic-Steigerung ausbleiben kann.
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