Gegen Coronaviren ist nicht nur Händewaschen richtig und wichtig. Die Viren überleben zwei bis drei Tage auf Oberflächen. Das gilt auch für den Innenraum in deinem PKW. Deshalb solltest du in Zeiten von Coronavirus dein Auto besonders gründlich reinigen. Wir zeigen dir, wie das geht.
Experten des US-Gesundheitsinstituts NIH und der Seuchenschutzbehörde CSC haben dieser Tage in einer Studie herausgefunden, dass die neuartigen Coronaviren auf harten Oberflächen wie Plastik und rostfreiem Stahl bis zu 72 Stunden lang überleben können.
Auch auf Papier beziehungsweise Karton bleiben die Viren bis zu 24 Stunden lang lebendig.
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Laut Studie soll der Erreger vergleichbar mit dem Erreger der Sars-Pandemie von 2003 sein. Wie stabil die Viren in der Umwelt sind, hänge von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und der entsprechenden Oberfläche ab.
Da gerade die vielen glatten Oberflächen in Autos den Keimen viele Möglichkeiten zur Ausbreitung bieten, solltest du hier aktuell besonders auf Hygiene achten.
Unnötige Gegenstände entfernen
Es ist eigentlich logisch: Je mehr Oberfläche du den Viren bietest, desto schneller breiten sie sich aus. Daher gilt es diese zu reduzieren. Das kannst du tun, indem du beispielsweise unnötige Gegenstände aus deinem Fahrzeug entfernst.
Dazu können Decken oder Kisten gehören, die du nicht unbedingt brauchst, aber natürlich vor allem auch Müll. Insbesondere benutzte Taschentücher im Auto sind derzeit ein absolutes No Go. Diese solltest du am besten direkt entfernen oder mindestens eine spezielle Mülltüte dafür bereitstellen, die du dann so schnell wie möglich leerst und danach deine Hände gründlich reinigst.
Coronavirus: Auto nicht mit aggressiven Chemikalien reinigen
Bei Coronavirus reicht es nicht aus, dein Auto mit einem feuchten Tuch zu wischen, wie du es vielleicht normalerweise tust. Allerdings ist es auch nicht empfehlenswert, dein Auto mit aggressiven, chemischen Lösungen zu behandeln. Damit kannst du nämlich empfindliche Materialien und Oberflächen womöglich beschädigen.
Du brauchst auch nicht zwingend antibakterielle Reinigungsmittel oder Putztücher. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung reichen die üblichen Putzmittel.
Desinfektionsmittel entfernen keinen Schmutz und ersetzen keine Reinigung. Sie sind im privaten Haushalt in der Regel nicht sinnvoll und sollten nur in Ausnahmefällen auf Anraten des Arztes oder der Ärztin bzw. des Gesundheitsamtes eingesetzt werden.
Tipp: Teste erstmal das Putzmittel an einer unempfindlichen Oberfläche, um sicherzustellen, dass du nichts beschädigst.
Tipps zum Putztuch
- Für empfindliche Oberflächen wie etwa dein Navi oder einen Touchscreen kannst du ein fusselfreies Mikrofasertuch verwenden, das sonst auch für Brillen geeignet ist. Ein solches Tuch kann nämlich bis zu 80 Prozent der angesammelten Keime entfernen.
- Nach dem Reinigen das Tuch auswaschen und dann luftig trocknen lassen. Je länger das Tuch nass bleibt, desto schneller verbreiten sich Keime.
- Wasche die Tücher regelmäßig bei mindestens 60 Grad Celsius.
- Verwende möglichst unterschiedliche Tücher für Bad, Küche, Wohnraum und Auto.
Schritt für Schritt: So desinfizierst du dein Auto
Wasche dir als Erstes selbst gründlich die Hände. Darüber hinaus kannst du selbstverständlich auch Putzhandschuhe verwenden. Wische nun zunächst dein Auto mit einem regulären Staubtuch ab. Das entfernt natürlich keine Viren, macht das Putzen im Anschluss aber leichter und effizienter.
Nehme dir nun jedes einzelne Teil im Auto vor. Besonders gründlich solltest du bei Coronavirus die Stellen im Auto reinigen, die man mit der Hand berührt. Dazu gehören unter anderem:
- Lenkrad
- Schalter
- Griffe
- Touchscreen
- Bedienelemente am Cockpit
- Rückspiegel
- Kofferraumgriff
- Seitenfächer
- Beifahrerfach
Vergesse auch nicht Hebel, die du zum Öffnen für Kofferraum, Fronthaube oder Tankdeckel brauchst sowie natürlich den Tankdeckel selbst.
Trage das Putzmittel auf die entsprechende Fläche auf, lasse es kurz einwirken und wische es anschließend wieder ab. Chemikalien lange einwirken lassen ist keine gute Idee, da du sonst die Oberflächen beschädigen kannst.
Achtung bei Klimaanlagen
Sobald Luft nicht frei zirkuliert, beziehungsweise immer die gleiche Atemluft im Auto zirkuliert, breiten sich Keime schneller aus. Die Klimaanlage auf Umluft laufen lassen, ist daher keine gute Idee. Frische Luft dagegen ist in Ordnung.
Da es momentan nicht zu heiß ist draußen, kannst du auch dein Fenster geöffnet lassen. Das spart auch Sprit und bietet eine bessere Durchlüftung.