Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt. Dabei entstehen neue Berufe und Berufsbilder. Doch was verbirgt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Maxwell Philp, Head of Communications and Public Affairs bei Plugsurfing.
BASIC thinking: Maxwell, du arbeitest als Head of Communications and Public Affairs bei Plugsurfing. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Die meisten Menschen kennen die Arbeit eines Social Media Influencers. Meine Arbeit ist ähnlich, wenn auch viel mehr im Hintergrund. Anstatt Leute bei ihrer Kaufentscheidung für ein bestimmtes Produkt zu unterstützen, positioniere ich Plugsurfing als den vertrauenswürdigen Ladedienst für Elektroautos bei den Medien, politischen Entscheidungsträgern und unseren Partnern und Kunden durch ein ausgefeiltes Messaging und einen klaren Tonfall.
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Ich arbeite auch mit meinen Kolleginnen und Kollegen in anderen Unternehmen zusammen. Gemeinsam stellen wir sicher, dass die politischen Entscheidungsträger verstehen, was getan werden muss, um den Übergang zum Elektroauto aus Sicht der Infrastruktur erfolgreich zu gestalten.
Ein normaler Arbeitstag als Head of Communications and Public Affairs
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Zuerst prüfe ich meine Nachrichten und E-Mails und sehe so, ob eine bestimmte Aufgabe sofort erledigt werden muss. Etwa die Hälfte meiner Arbeitszeit, vielleicht sogar mehr, bringe ich für Meetings auf. Zudem informiere ich mich über aktuelle Ereignisse in der Branche.
In meinem Beruf ist es sehr wichtig, dass ich stets auf dem Laufenden darüber bin, was im E-Mobilitätsbereich passiert und so die Gelegenheit nutze, Plugsurfing zu positionieren, wenn es thematisch passend ist. Ich verbringe auch Zeit mit Schreiben, vorbereiten von Präsentationen und der Kommunikation mit Stakeholdern.
Womit startest du in den Tag?
Ich starte gerne meinen Tag mit etwas Bewegung. Gleichzeitig bin ich kein Morgenmensch. Die frühen Stunden sind für mich also immer ein Balanceakt. Ich trinke meinen ersten Kaffee, frühstücke ausgiebig und lese Nachrichten. Wenn ich Zeit habe, gehe ich gerne ins Fitnessstudio. Aber auch ein Spaziergang zum Büro oder eine Fahrt mit dem Fahrrad bringen das Blut in Wallung.
Head of Communications and Public Affairs: Aufgaben
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
In meiner Rolle befinde ich mich an der Schnittstelle zwischen politischer Arbeit und Kommunikation. Einerseits bin ich also am Aufbau unserer zukünftigen Gesellschaft beteiligt, andererseits erläutere ich, wie Plugsurfing und die Elektromobilitätsbranche dafür einen Mehrwert schafft.
Meine Hauptaufgabe ist es, Plugsurfing gegenüber der Gesetzgebung, den Medien und unseren Kunden zu vertreten. Ich arbeite in einem Handelsverband namens ChargeUp Europe, der sich für unsere Branche in Brüssel einsetzt.
Gemeinsam verfeinern wir unsere Botschaften und politischen Forderungen. So können diese von den politischen Entscheidungsträgern gehört und angenommen werden. Zudem arbeite ich am Storytelling für Artikel und kümmere mich um die Markenkommunikation für unsere Kunden.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Head of Communications and Public Affairs persönlich?
Ich sehe mich als Fürsprecher von Plugsurfing. Ich sorge dafür, dass unsere Stimme und unsere Vision für unser Produkt, unsere Branche und für die zukünftige Wirtschaft Europas von den richtigen Leuten gehört und verstanden werden.
Wenn ich in meiner Rolle erfolgreich bin, wird Plugsurfing positiv wahrgenommen und die Bedingungen auf dem breiteren Markt und in der Gesellschaft werden reif für unseren Erfolg als Unternehmen sein.
Eingliederung in die Unternehmensstruktur
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Sprich: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Ich berichte an unseren Chief Marketing Officer, denn Public Affairs und Kommunikation sind Teil des Marketings, da es um das Erzählen von Geschichten und das Schaffen der richtigen Marktbedingungen durch politische Lobbyarbeit geht. Für die Kommunikationsarbeit arbeite ich regelmäßig mit dem Head of Design zusammen.
Mit unserem Head of Customer Success wähle ich medienrelevante Themen aus. Zudem setze ich mich regelmäßig mit dem Head of Strategy, dem Chief Operations Officer (COO) und dem Rechtsteam zusammen, um unsere politischen Positionen festzulegen und Reaktionsmechanismen auf Vorschriften zu entwickeln.
Selbstverständlich wird die Rolle des Head of Communications and Public Affairs in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Meine Aufgabe konzentriert sich eher auf die Öffentlichkeitsarbeit als auf die allgemeine Kommunikation. Deshalb beaufsichtige ich viele Kommunikationsmaßnahmen, die sich auf unsere Produkte beziehen, nicht. Von Push-Benachrichtigungen bis hin zu Transaktions-E-Mails wird eigentlich alles von unserem Produktteam abgedeckt.
Trotzdem stehen wir natürlich im regen Austausch. Ich bin auch weniger direkt an Dingen wie Marketing-E-Mails und Newslettern beteiligt, obwohl ich regelmäßig einen Teil zu unseren offiziellen Markeninhalten und Social-Media-Arbeitsströmen beitrage.
Spaß und Dankbarkeit im Beruf
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Ich kann mit Menschen aus ganz Europa zusammenarbeiten, die sich leidenschaftlich für eine neue, nachhaltige Zukunft einsetzen. Es ist großartig, im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit von meinen Kolleginnen und Kollegen in den anderen Unternehmen zu lernen und zu erfahren, womit sie in ihren Organisationen und Ländern zu tun haben. Ich kann mit ihnen an Kommunikationskampagnen werkeln, um die Botschaft unserer Branche in ganz Europa zu verbreiten.
Wofür bist du besonders dankbar?
Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich dazu beitrage, eine sauberere und bessere Welt für alle zu schaffen. Je schneller wir die Infrastruktur für Elektroautos einführen und je besser die Regierung weiß, wie sie die Einführung am besten strukturiert, desto schneller können wir unsere Abhängigkeit von Erdölprodukten verringern.
Das wird natürlich dem Klima zugute kommen, aber auch unseren Städten. Stellt euch Berlin ohne umweltschädliche Autos vor. Die Luft wäre so gut! Es gibt auch viele andere Vorteile, die über die Umweltfreundlichkeit hinausgehen. Die Digitalisierung unserer Mobilität wird es uns ermöglichen, auf eine ganz andere Art zu leben.
Es wird weniger nötig sein, ein Auto zu besitzen und Software kann unseren Transport wirklich moderieren und sicherstellen, dass die Energie, die in die Autos fließt, aus erneuerbaren Quellen stammt. Ich bin davon überzeugt, dass meine Arbeit einen echten Beitrag zur künftigen grünen, digitalen Wirtschaft in Europa leistet.
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Tipps für Neu- und Quereinsteiger
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Als Amerikaner finde ich das deutsche Modell der Berufsausbildung zu starr. Man braucht keine Qualifikation, um Arbeit zu leisten. Wir können wirklich alles erreichen, wenn wir uns etwas in den Kopf setzen. Ich denke, dass Deutschland eine Menge großartiger Talente verliert, wenn es Menschen davon abhält, einen Job anzunehmen, weil sie dafür auf dem Papier nicht qualifiziert sind.
Ich bin durch eine Kombination aus Erfahrung, einer gewissen Ausbildung und dem Vertrauen meiner Vorgesetzten, dass ich meine Leidenschaft in großartige Arbeit verwandeln kann, an diese Rolle gekommen.
Die ersten zehn Jahre meiner Laufbahn habe ich in verschiedenen Funktionen im Bereich der Kommunikation gearbeitet und meinen Master-Abschluss in International Affairs gemacht. Außerdem habe ich bereits in den ersten Tagen meines Berufswegs Forschungserfahrungen im Bereich der öffentlichen Politik gesammelt. Wenn man also das Puzzle zusammensetzt, passt es.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Head of Communications and Public Affairs werden will?
In diesem Beruf geht es um Beziehungen: Kontakte knüpfen und mit verschiedenen Menschen kommunizieren steht an erster Stelle! Es ist auch hilfreich, in Sachen Politik auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn man zeigen kann, dass man weiß, wovon man redet, kann man bessere Gespräche führen und diese Wissensbasis für die zukünftige Arbeit nach und nach ausbauen.
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