Amazon warnt seine Kunden künftig mit dem Label „häufig zurückgegeben“ vor seinen eigenen Produkten. Damit sollen sie besser einschätzen können, ob sie mit der Bestellung zufrieden sein könnten. Außerdem will der Onlinehändler so Rücksendungen reduzieren.
Was Online-Shopping vermutlich besonders attraktiv macht, ist die Möglichkeit, Produkte, die nicht gefallen, einfach und meist kostenlos zurückzusenden. Das führte allein in Deutschland in der Vergangenheit zu etwa 315 Millionen retournierten Paketen pro Jahr. Vor allem auch deswegen, weil Fake Reviews qualitativ minderwertige Produkte pushen.
Amazon will nun mit einer Änderung in seinem Onlineshop dagegen vorgehen. Der Versand-Riese begann kürzlich damit, Kund:innen vor besonders häufig zurückgeschickten Produkten zu warnen.
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Häufig zurückgegebene Produkte: Amazon warnt Kunden vor dem Kauf
Wie das US-amerikanische Online-Magazin The Information berichtet, begann Amazon zunächst in den USA damit, Produkte mit einem entsprechenden Hinweis zu kennzeichnen. Das Label „häufig zurückgeschickt“ soll allerdings nicht nur Kund:innen vor dem Kauf eines Produktes schützen, das ihnen später eventuell nicht gefallen könnte.
Auch Anbieter:innen sollen so davon abgehalten werden, irreführende Produktangaben zu machen. Gleichzeitig will Amazon Käufer:innen auch verstärkt auf Produktbewertungen aufmerksam machen. Schritt für Schritt will das Unternehmen so die Quote der zurückgeschickten Produkte reduzieren.
Hohe Sterne-Bewertung trotz schlechter Kundenrezensionen
Um das Problem zu verdeutlichen, berichtet The Information von einer Stichprobe, bei der ein Plattenspieler sowie zwei Kleider untersucht wurden. Alle drei Artikel hatten relativ hohe Sterne-Bewertungen.
Ein Blick auf die Kundenrezensionen zeigt allerdings, dass Käufer:innen Probleme mit defekt gelieferten Produkten sowie falschen Kleidergrößen hatten.
Bisher nur einzelne Produkte mit „häufig zurückgegeben“-Label markiert
Zunächst soll es den neuen Hinweis nur bei Produkten geben, bei denen Amazon den Versand und die Logistik selbst übernimmt. Wann die Markierung auch allgemein eingeführt werden soll, ist bisher noch unbekannt. Auch ob es den Hinweis außerhalb der USA geben wird, steht noch nicht fest.
In der Vergangenheit kämpfte Amazon immer wieder mit gefälschten Produkten und manipulierten Kundenbewertungen. Während sich der Versandhändler versuchte, gegen Deep Fakes zu wehren, stand das Unternehmen gleichzeitig allerdings auch immer wieder wegen seiner Praktiken in der Kritik – unter anderem, weil es trotz entsprechender Gesetzesänderungen weiterhin Neuware und Retouren vernichtete.
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