Das Schweizer Start-up Sun-Ways hat ein Konzept entwickelt, um Solarzellen wie einen Teppich auf Bahngleisen ausrollen zu können. Der dabei erzeugte Strom soll direkt in das öffentliche Stromnetz fließen.
Der Ausbau erneuerbarer Energien wird auch in den kommenden Jahren eine tragende Rolle spiele. Doch um die Infrastruktur für Solaranlagen voranzubringen, benötigt es neue Flächen. Die Lösung liegt also entweder in der Verwendung hocheffizienter Anlagen oder aber der kreativen Nutzung bestehender Flächen.
Das Schweizer Start-up Sun-Ways hat nun eine Lösung für das Problem präsentiert. Denn durch viele Länder erstrecken sich schier endlose Bahntrassen. Alleine in Deutschland beträgt die Gesamtlänge der Bahnstrecken etwa 38.400 Kilometer. Was wäre also, wenn sich diese Fläche zur Erzeugung von Ökostrom verwenden ließe?
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Sun-Ways will Solarzellen auf Bahngleisen ausrollen
Zwischen die beiden Gleisbahnen eines jeden Gleis passt nämlich ziemlich genau ein handelsübliches Solarmodul. Da diese Fläche ansonsten keinen weiteren Zweck erfüllt und die Technologie den Bahnverkehr nicht gefährden würde, könnten wir bald Solarenergie zwischen den Schienen erzeugen.
Die Verlegung der Panels soll dabei ebenfalls recht innovativ geschehen. Denn Sun-Ways hat einen speziellen Zug entwickelt, der die Solarzellen wie einen Teppich über die Bahngleisen ausrollen kann.
Neu ist das Konzept zur Erzeugung von Ökostrom nicht. Dennoch hat es den Vorteil, dass die Panels auch wieder abnehmbar sind. Dazu meldete das Unternehmen mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) ein neues Patent an.
Internationaler Eisenbahnverband sieht Nachteile im System
Denn so sinnvoll die Idee auch erscheint, ist für bestimmte Wartungsarbeiten ein schnelles Entfernen der Solarzellen wichtig. Gerade bei Schienenschleifarbeiten oder anderen Routineaufgaben kann mit dem neuen System also Zeit gespart werden.
Würde Sun-Ways auf der Gesamtlänge des Schweizer Schienennetzes (5.317 Kilometer) seine Solarmodule ausrollen, ließe sich wiederum pro Jahr etwa eine Terawattstunde grüne Energie generieren. Der internationale Eisenbahnverband sieht indes auch Risiken.
So könnten die Module das Risiko von Waldbränden erhöhen, reißen oder gar das Fahrpersonal blenden. Sun-Ways gibt an, dass das Team dies bei der Entwicklung berücksichtigt hat und die Risiken minimal seien. EinE Testanlage in der Westschweiz soll nun erste Ergebnisse bringen. Die Projektkosten belaufen sich auf etwa 405.000 Euro.
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Dann dürfen dieses Bahntrassen aber auch nicht mehr genutzt werden, sonst funktioniert das nicht.
Ich habe jahrelang Antriebseinheiten für die Schiene entwickelt. Diese müssen Unterflur teilweise massiv gegen Steinschlag geschützt werden, da es immer wieder vor kam dass ein faustgroßer Stein im Antrieb einschlug. Das macht kein Modul mit.
Wirkunsgrad nach drei, vier Überfahrten durch Züge wohl bei Null.
Der dann vorhandene Schmutz auf den Modulen wird dafür sorgen.
Was ich mich bei derartigen Projekten immer frage: Wie werden die Module gegen Diebstahl geschützt? Es werden immer wieder Kabel von Gleisanlagen geklaut – und Solarzellen sind im Vergleich noch eine Stufe wertvoller.