Wenn wir im Inkognito-Modus sind, fühlen wir uns sicher. Doch der Schein trügt manchmal – und das gilt nicht nur in diesem Fall. So hat beispielsweise erst kürzlich Xiaomi gezeigt, dass wir nicht blind den Aussagen von Tech-Konzernen vertrauen dürfen. Eine Einordnung.
Es ist so eine Sache mit der Sicherheit: Wir schätzen sie sehr. Deshalb wollen uns möglichst viele Unternehmen das Gefühl geben, dass wir uns bei ihnen und mit ihrer Technologie sicher fühlen können.
Erholung und Selbstbestimmung für Smartphone-Nutzer
Das gilt insbesondere für die großen Digital-Konzerne dieser Welt. So sind nach zahlreichen Daten-Skandalen in den vergangenen Monaten und Jahren Facebook, Google – und auch jüngst erst der Video-Konferenz-Anbieter Zoom – dazu übergegangen, sich um ihre Nutzer zu kümmern.
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So lautet – zumindest offiziell – das Motto der Konzerne: Wir geben den Nutzern mehr Selbstbestimmung. Durch Features wie das Digital Wellbeing oder App-Limits sollen die Nutzer aktiv darauf hingewiesen werden, weniger Zeit am Smartphone zu verbringen.
Selbstverständlich haben Apple, Google und Co. trotzdem noch ein Interesse daran, dass du möglichst viel Zeit in Apps oder an deinen Geräten verbringst. Nur soll das in der Kommunikation nicht mehr im Mittelpunkt stehen.
Der Wunsch nach Datenschutz – und Xiaomi
Mindestens so wichtig wie die digitale Selbstbestimmung ist vielen Nutzern inzwischen der Datenschutz. Er ist womöglich sogar das größte Segment im Bereich der digitalen Selbstbestimmung.
Und auch in diesem Bereich gilt: Fast alle Technologie-Konzerne wollen ihren Nutzern vermitteln: Uns kannst du vertrauen. Bei uns sind deine Daten absolut sicher.
Ein schönes Beispiel dafür ist unter anderem der Inkognito-Modus in vielen Browsern. Durch die Symbolik und die verwendete Sprache glauben viele Nutzer, dass mit dieser Einstellung keinerlei Nutzer-Daten an andere Unternehmen und Werbungtreibende weitergegeben werden.
Doch dem ist nicht so. Das hat jüngst erst wieder der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi eingestehen müssen.
So hatten die Recherchen des Sicherheitsforschers Gabi Cirlig ergeben, dass im Standard-Browser auf Xiaomi-Smartphones jeder Seitenaufruf und jede Suchanfrage mit einer einmaligen und individuellen ID versehen wird.
Seine Erkenntnisse hatte Cirlig mit dem Magazin Forbes geteilt. Dessen Redakteur Thomas Brewster hat auf YouTube dann auch gleich visualisiert, wie die Datensammlung abläuft.
Nach Xiaomi-Vorfall: Mehr hinterfragen, weniger vertrauen
Inzwischen hat Xiaomi damit begonnen, Updates für den eigenen Browser auszurollen. Demnach sollen die Nutzer zumindest im Inkognito-Modus die Möglichkeit bekommen, die Sammlung von Daten zu deaktivieren. Das ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.
Trotzdem ist es wichtig, dass wir im Internet und in den sozialen Medien öfter mit einer kritischen Grundhaltung unterwegs sind. Wir dürfen nicht einfach pauschal alle Aussagen von Technologie-Konzernen glauben.
Selbst wenn wir uns in vermeintlich sicheren Umgebungen aufhalten, sollten wir uns immer Fragen: Bin ich wirklich sicher? Möchte ich diese Daten auf diesem Weg teilen? Zudem sollten wir die Einstellung „Ich habe doch sowieso nichts zu verbergen.“ endlich aus unseren Köpfen streichen, denn darum geht es beim Datenschutz nicht.
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