Die Nachricht schlug heute Morgen ein wie eine Bombe. Das große Facebook-Netzwerk mit weltweit rund 250 Millionen Mitgliedern hat das kleine Startup FriendFeed mit rund einer Millionen Nutzern übernommen – zum Kaufpreis von 50 Millionen US-Dollar. Obwohl der Inhalt des Kaufvertrags eigentlich unter dem Deckmantel des Schweigens bleiben sollte, fanden ein paar Details doch noch den Weg an die Öffentlichkeit. Demnach legte Facebook 15 Millionen Dollar bar auf den Tisch des Hauses, die restlichen 35 Millionen gab es in Form von Aktien.
Ebenfalls interessant: Facebook verhandelt bereits seit knapp zwei Jahren mit den Gründern von FriendFeed – bisher allerdings ohne Erfolg. Warum also der plötzliche Sinneswandel? Weil Marc Zuckerberg zu wenig Dollar-Millionen angeboten hat oder weil die berufliche Zukunft der FriendFeed-Entwickler ungewiss war? Fakt ist, dass der Vertrag nach ewigem Hin und Her von beiden Unternehmen unterschrieben wurde und alle zwölf (!) Mitarbeiter in den nächsten Tagen bei Facebook einen eigenen Schreibtisch bekommen. Die vier FriendFeed-Gründer können sich laut Alles2null auf einen neuen Job in der Management-Ebene von Facebook freuen.
Wie auf TechCrunch zu lesen ist, wird es noch einige Zeit dauern, bis FriendFeed vollständig in das Soziale Netzwerk integriert ist – wenn überhaupt. Denn in erster Linie soll sich Facebook für das Know-how der Mitarbeiter interessiert haben. Die Technik sei bei der Kaufentscheidung nur zweitrangig gewesen sein. Das Ziel von Facebook dürfte jedenfalls klar sein. Nach gescheiterten Übernahmeverhandlungen mit Twitter (die Rede war von 500 Millionen Dollar) will die Online-Plattform mit ihrer Neu-Akquisition dem mächtigen Micro-Blogging-Konkurrenten mit rund 45 Millionen Nutzern wohl die Stirn bieten. Doch wie geht es weiter mit FriendFeed? Wird der Kommunikationsdienst weiter entwickelt oder bastelt Facebook bereits an einem ganz neuen Konzept für einen eigenen 140-Zeichen-Messenger?
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(Michael Friedrichs)