Sonstiges

Basic Sunday: Kampf gegen Kinderpornografie

basic-sunday-nokids

Das Thema Kinderpornografie ist insbesondere in den vergangenen Monaten ins Zentrum des medialen Interesses gerückt. Während sich bestimmte politische Akteure mit relativ fragwürdigen Methoden daran versuchen, der Verbreitung dieser schlimmen Inhalte Einhalt zu gebieten, gelingt es anderen Gruppierungen, relativ schnell große Erfolge zu erzielen. Vor einigen Wochen ist es einem Verein gelungen, zahlreiche Webseiten mit pädophilen Inhalten löschen zu lassen, indem sie einfach die Provider über diese Inhalte informierten. Innerhalb kürzester Zeit war ein Großteil dieser Angebote beseitigt und nicht mehr aufrufbar. Doch kommerzielle Webseiten sind nur ein kleiner Teil des weltweiten Netzwerks von Pädophilen. Weiterhin gelten Foren und Newsgroups, E-Mail und Chats sowie insbesondere Peer-to-Peer-Netzwerke als einfache und direkte Möglichkeit, sich diese Inhalte anzusehen und sich zum eigenen Vergnügen herunterzuladen. Seit dem 1. Juli ist unter dem Namen No-Kids.org ein Projekt gestartet, welches versucht, Peer-to-Peer-Netzwerke auszutrocknen und mit Hilfe von Internetnutzern dauerhaft einen der wichtigsten Kanäle für kinderpornografische Dateien massiv zu stören. Ein Non-Profit-Projekt mit langfristiger Perspektive…

Über 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen unter 18 Jahren werden jedes Jahr Opfer von sexueller Gewalt. Allein in Deutschland wird die Zahl der Menschen, die regelmäßig Kinderpornos konsumieren, auf rund 50.000 geschätzt. Im Jahr 2006 wurde gegen 9.500 Bundesbürger wegen der Verbreitung und des Besitzes von Kinderpornografie ermittelt. Rund 6.000 dieser Delikte bezogen sich auf das Internet. Bis zu 200.000 Männer sollen alleine in Deutschland leben, die sich durch pädosexuelle Inhalte erregt fühlen. Der weitaus größte Teil dieser Menschen befindet sich nicht in einer Therapie oder lässt sich anderweitig helfen. Die Folge: Tickende Zeitbomben, die mit ein Grund dafür sind, dass sich die Netzwerke rund um Kinderpornografie jedes Jahr vergrößern und mehr Material zur Verfügung stellen.

Das Projekt No-Kids.org soll die Verbreitung kinderpornografischer Dateien effektiv eindämmen. Jeder Computer, auf dem das Script von No-Kids.org läuft, dockt sich automatisch an ein Peer-to-Peer-Netzwerk an und täuscht vor, exakt die Datei zu haben, nach der Kinderporno-Konsumenten suchen. Hierfür existiert eine sogenannte Blacklist mit fest hinterlegten Keywords. Sucht ein Konsument nach einem dieser Keywörter, wird das Programm aktiv und generiert automatisch eine passende Datei, die dann zugleich online zur Verfügung gestellt wird. Lädt ein Nutzer sich diese Datei nun herunter erhält er nicht die gewünschten pädophilen Inhalte, sondern die Aufforderung, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Besonders interessant: Die Fälschung erkennt der Konsument erst nach dem Download. So ist es ihm unmöglich, echte von gefälschten Angeboten zu unterscheiden. Und genau hier kommt jeder einzelne Internetnutzer ins Spiel:


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Social Media Manager (m/w/d)
HomeServe Deutschland Holding GmbH & Co. KG in Frankfurt am Main
Praktikum im Bereich Social Media Governance ab März 2025
Mercedes-Benz AG in Stuttgart

Alle Stellenanzeigen


Je mehr Internet-User bei dem Projekt mitmachen, umso mehr Dateien werden pro Keyword automatisch generiert und kursieren dann in den Netzwerken als vermeintlich echte Angebote. Die Peer-to-Peer-Netzwerke werden mit diesen Dateien überschwemmt und helfen somit nicht nur, echte pädophile Inhalte abzudrängen, sondern zudem die Empfänger dieser Dateien mit einer gezielten Botschaft eventuell dazu zu bewegen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Idee für dieses Projekt stammt von Christoph Mäschig und Mathias Keswani aus Hamburg, die sich schon lange vorgenommen haben, etwas gegen die pädophilen Netzwerke im Internet zu unternehmen. Durch die Hilfe der Agentur Grabarz & Partner aus Hamburg wurde aus dieser Idee vor einigen Tagen dann Realität. Seitdem ist No-Kids.org online und generiert Tag für Tag zahlreiche Dateien. Das Script könnt ihr auch als iFrame in euren Blogs und Homepages einbinden und so auch andere Nutzer dazu ermutigen, bei dem Projekt mitzuwirken.

no-kids

Ich hatte die Gelegenheit, mit Mathias Keswani zu sprechen. Er war so freundlich, mir in einem kurzen Interview weitere Informationen zu dem Projekt zu geben.

Wie seid ihr überhaupt darauf gekommen, solch ein Projekt zu starten?
Die Idee zu diesem Projekt entstand vor zwei Jahren, also lange vor der politischen Instrumentalisierung. Wir, Christoph und ich, haben uns damals überlegt, wie man eine Technik entwickeln könnte, um Kinderpornos aus dem Netz zu tilgen. Allerdings wollten wir etwas von Usern für User entwickeln. Wir wollten die technischen Möglichkeiten des Internets mit einem persönlichen idealistischen Ziel verbinden.

Was für Daten werden gesammelt und was passiert mit diesen Daten?
Von den Nutzern von no-kids.org speichern wir überhaupt keine Daten, keine IP-Adressen, nicht mal Log-Files. Wir speichern die IP-Adressen der Kinderpornokonsumenten, die No-Kids-Dateien, also Fake-Files herunterladen. Diese fließen in unsere Statistik ein und sind dann für uns nicht mehr von Interesse. Was wir also machen ist, dass wir die IP-Adressen der Kinderpornokonsumenten mit unserer Geo-Datenbank matchen und dann verwerfen.

Wie kann man das Projekt unterstützen?
Unterstützen kann uns schon mal jeder, der sich daran beteiligt und no-kids.org aufruft. Außerdem sind wir für jeden Blog- und Forenbeitrag dankbar. Jede Form der Öffentlichkeitsarbeit hilft uns und wir beantworten gerne alle Fragen persönlich. Darüber hinaus würden wir uns über Server freuen oder generell über Vereine, Verlage und Unternehmen, die uns unterstützen. Es steckt hier aber kein finanzieller Nutzen dahinter. Es kann sich also niemand in das Projekt „einkaufen“.

Wie könnt ihr als User mitmachen? Am einfachsten geht dies mit Sicherheit, in dem ihr die Seite von No-Kids.org aufruft, und auf den Button „Mitmachen“ klickt. Dann öffnet sich im Hintergrund ein Script welches dafür sorgt, dass nunmehr mehr Dateien generiert und zur Verfügung gestellt werden können. Wundert euch übrigens nicht über die eventuelle Sicherheitswarnung eures Browser. Das ist normal, wenn fremde Scripte ausgeführt werden sollen. Ich habe mir die Seite bereits als Startseite eingerichtet und beteilige mich damit aktiv an dem Projekt. Aber auch sonst könnt ihr eine Menge tun. Erzählt von dem Projekt und zeigt, dass euch dieses wichtige Thema nicht egal ist. Rechts unten auf der Seite könnt ihr eine Live-Karte mit aktuellen Daten auch auf eurer Seite einbetten. Übrigens: Juristisch ist das Projekt vollkommen unbedenklich.

No-Kids.org bekämpft weder die Ursachen von Kinderpornografie noch therapiert sie pädosexuelle Neigungen. Das dieses Projekt dennoch funktioniert, belegen die sehr eindrucksvollen Zahlen des Projektes. Aktuell wurden seit dem Start 447.367 Suchanfragen nach Kinderpornografie im Peer-to-Peer-Netzwerk Gnutella erfasst. Über 23.863mal wurden Downloads von No-Kids.org-Dateien initiiert. Wie viele Nutzer tatsächlich durch dieses Projekt davon abgehalten werden konnten, sich weitere Inhalte herunterzuladen oder eine Beratungsstelle aufzusuchen, wird No-Kids.org natürlich nicht beantworten können. Aber wenn nur ein einziger Nutzer zum Nachdenken bewegt wurde und sich über seine Gedanken und auch Taten Gedanken macht, dann hat das Projekt schon etwas bewirkt.

(Alper Iseri / meetinx.de)

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

66 Kommentare

  • Alles gegen Kinderpornografie muss unterstützt werden und zwar in ganz großem Stil.
    Viele Erfolg auf der ganzen Linie wünsche ich euch.
    Thomas

  • Das ist eine wirklich schöne Idee.

    In einer Zeit, in der völlig inkompetente Politiker ihre Zeit mit solch sinnlosen Aktionen wie DNS-Sperren verbringen und Ermittlungsorgane mangels Möglichkeiten und sonstiger Kompetenz sich an JEDEN Strohhalm klammern, der zu einem medienträchtigen Ermittlungserfolg führt, halte ich es für hochgradig gefährlich, sich Hashwerte von Dateien mit strafbaren Inhalten auf den Rechner zu legen.

    Damit nehmt ihr den Verantwortlichen die Verantwortung ab und gefährdet im Zweifelsfall eure Mitstreiter.

    Gute Idee, falsche Zeit, falsches Land… willkommen in der Demokratur.
    CDU/SPD abwählen, dann kann man solche Projekte gefahrlos durchführen.

  • Hallo Alper,
    ich bin nun schon seit geraumer Zeit eifriger Leser eures Blogs und ganz besonders Fan vom Basic Sunday. Inzwischen ist es schon so eine Art Sonntagsritual geworden. Der heutige Beitrag hat mich nach dieser ganzen Zensursula-Misere ganz besonders bewegt. Ich bin begeistert, endlich eine Möglichkeit, sich als User aktiv an der Bekämpfung von Kinderpornografie zu beteiligen. Ich bin dabei, neue Startseite ist schon eingerichtet. Ich hoffe, ich kann noch mehr dazu bewegen.

  • Eine wirklich gute Idee, bei der man nur hoffen kann, dass sie sich durchsetzt und auch Andere beginnen sich aktiv um die Inhalte des Internets Gedanken zu machen.
    Auch wenn Kaptn Blaumeise mit seinen Befürchtungen nicht unrecht hat möchte ich aber dennoch seiner Aussage „den Verantwortichen die Verantwortung abnehmen“ widersprechen.
    Das Problem ist doch, dass es gerade im Netz keine wirklich „Verantwortlichen“ AUSSER dem Dateneinsteller gibt. Niemand will Zensur, Sperren oder willkürliche Einschränkungen – also bleibt ja nur die Möglichkeit rechtswidrige Inhalte eben zu finden und aufzuzeigen.

  • Sehr coole Aktion. Gleich mal das Popup aufgerufen, bei Dauerbetrieb hilfts vielleicht 😉 Aber ich finde es wirklich sehr löblich… wäre doch unsere Regierung auf so eine Idee gekommen anstatt den Unsinn mit dem Domainsperren gekommen… 🙁

  • Eine Frage habe ich allerdings noch:

    „Jeder Computer, auf dem No-Kids.org gestartet wurde, dockt sich automatisch an eines dieser Netzwerke an. Und täuscht dann vor, exakt die Datei zu haben, nach der Kinderporno-Konsumenten suchen.“

    Ist das denn gefahrlos nutzbar, wenn mein Computer genau diese Datei anbietet?

  • Hmm. Ich gehe mal davon aus, dass auch die Polizei die P2P Netze überwacht. (Funktioniert bei Raubkopien ja auch. Regelmäßige Verfahren wegen dem Anbieten von Spielen/Musik.) Dabei wird also das Anbieten kontrolliert und nicht die Datei heruntergeladen. Da der Client auf meinem Rechner und meiner IP jetzt der Polizei vorgaukelt ich hätte die Datei, frage ich mich wann die grüne Minna bei mir vor der Tür steht. Und anders herum: Der echte Pädophile behauptet er hätte ja nur das No-Kids Programm verwendet und die echte Datei nie gehabt. Schwierig, schwierig.

  • Grundsätzlich eine gute Idee, die ich befürworte.

    Allerdings werden im ersten Teil des Artikels Zusammenhänge gebastelt und mit Zahlen jongliert, für die es keine gesicherte Grundlage gibt. Oder welche tatsächlichen Quellen gibt es hierfür?

    „Über 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen unter 18 Jahren werden jedes Jahr Opfer von sexueller Gewalt.“ – Das ist richtig und schrecklich. Aber der Missbrauch findet zumeist zu Hause durch Familienangehörige statt. Das Internet sieht davon in aller Regel nichts! –
    „Allein in Deutschland wird die Zahl der Menschen, die regelmäßig Kinderpornos konsumieren, auf rund 50.000 geschätzt.“ – Wer schätzt das und aufgrund welcher empirischer Untersuchung? Und wo bitte ist der Zusammenhang zum vorhergehenden Satz? –
    „Im Jahr 2006 wurde gegen 9.500 Bundesbürger wegen der Verbreitung und des Besitzes von Kinderpornografie ermittelt.“ – Darunter fällt auch die Operation Himmel. Dabei ging es um Verdächtigungen! Zur Anklage kam es in den seltensten Fällen und zu Verurteilungen nur in Einzelfällen! Aber Tausende Leben wurden als Kollateralschaden in Kauf genommen! –
    „Rund 6.000 dieser Delikte bezogen sich auf das Internet.“ – Ermittlungen gegen Bürger entsprechen nicht der Anzahl an Delikten! So lange es noch eine Unschuldvermutung gibt, sollte diese auch gelten! –
    „Bis zu 200.000 Männer sollen alleine in Deutschland leben, die sich durch pädosexuelle Inhalte erregt fühlen. Der weitaus größte Teil dieser Menschen befindet sich nicht in einer Therapie oder lässt sich anderweitig helfen.“ – Auf welcher Untersuchung beruhen diese Zahlen? Vielleicht suchen die Leute nach Hilfe, aber bekommen aufgrund der herrschenden Hexenjagd keine?

    Ich möchte doch bitten, nicht mit unhinterfragten Scheinargumenten und unbewiesenen Zahlen zu hantieren.
    Das hier ist in meinen Augen billigste Propaganda – nachgeplappert dem Zensurministerium von der Lügens!

    Das Thema Kindesmissbrauch ist zu ernst es einfach ins Internet zu verlagern. Es findet in EURER Nachbarschaft statt. Darum muss man sich kümmern.

  • @chris und @Christoph: Das ist ein interessanter Gedanke. Aber ich denke mal, dass die Polizei nicht die Leute verfolgt, die Uploader einer Datei mit dem Namen „Kinderporno“ sucht als vielmehr Uploader der Dateien, die wirklich Kinderpornos sind.
    Etwas doof finde ich aber, dass die Zahl der „No-Kids-User“ bei 1126 stehen bleibt. Dabei hab ich gerade 3 Freunde dazu gebracht, es auch laufen zu lassen^^ Es müssten doch Schwankungen zu erkennen sein, oder sind die nur verzögert zu beobachten?

  • @faunik: Die Daten stammen von der UNICEF. Im aktuellen UNICEF-Report 2009 kannst du dir viele der von der Organisation veröffentlichten Daten ansehen. Hier gehts zum Artikel.

  • „Aber wenn nur ein einziger Nutzer zum Nachdenken bewegt wurde und sich über seine Gedanken und auch Taten Gedanken macht, dann hat das Projekt schon etwas bewirkt.“
    Mit dem gleichen Argument kann man genauso die „fragwürdigen Methoden bestimmter politscher Akteure gutheißen“. Das Sperren von Webinhalten gemäß Blacklist wird genauso bestimmt mindestens „ein einzigen Nutzer zum Nachdenken bewegen“, wenn dieser das von vd Leyen propagierte Stopp-Schild sieht. Da wird wiedermal mit zweierlei Maß gemessen: die Methoden der Politiker sind gleich fragwürdig, die Methoden der Nerds unkritisch und ohne Nachweis der Effektivität sofort gutgeheißen…

  • Erstmal vielen Dank an Alper für den Beitrag und auch gleich an alle anderen, die sich hier mit unserem Projekt auseinandersetzen.
    Hier unsere Antworten:
    @ Kaptn Blaumeise
    Zitat:Damit nehmt ihr den Verantwortlichen die Verantwortung ab und gefährdet im Zweifelsfall eure Mitstreiter.

    Was erster Aussagen angeht, denke ich, dass die Verantwortlichen ihre Verantwortung schon lange abgegeben haben. Ansonsten kann ich mir das Handeln von Frau von der Leyen nicht erklären. Das erlassene Gesetz ist alles andere als verantwortungsbewusst. Ich denke, dass es da nicht um Verantwortung geht, sondern um den reinen Populismus zu Wahlzwecken. Verantwortungsbewusst wäre zum Beispiel die Einrichtung weiterer Therapieplätze für Kinderpornokonsumenten.

    Eine Gefährdung findet bei no-kids.org nicht statt. Doch dazu weiter unten gleich mehr …

    @ chris:
    Die Vorgehensweise bei Raubkopien in P2P Netzwerken ist eine andere. Dies wird nicht von der Polizei gemacht, sondern von Unternehmen, die in der Regel mit einer Anwaltskanzlei zusammenarbeiten. Das funktioniert indem Fakes zu Download angeboten werden, die allerdings nicht wie bei no-kids.org auf Anfrage generiert werden.
    Bei Kinderpornos geht das LKA wie folgt vor: Sie haben eine Datenbank von Dateien, die sie über die Jahre aufgebaut haben. Jeder beschlagnahmte Rechner wird daraufhin überprüft, ob eine dieser bekannten Dateien auf dem Rechner zu finden ist. Gibt es Übereinstimmungen erfolgt die Anzeige. So lange gilt die Unschuldsvermutung. Da kein Nutzer von no-kids.org wirklich Dateien auf seinem Rechner speichert, ist eine Strafverfolgung ausgeschlossen. Sollte ein Kinderpornokonsument sich denken, dass die Nutzung von no-kids.org ihn vor einer Strafverfolgung schützt, so ist dies falsch.

    @ faunik
    Zitat: Ich möchte doch bitten, nicht mit unhinterfragten Scheinargumenten und unbewiesenen Zahlen zu hantieren.

    Du hast vollkommen Recht. Selbst nach monatelanger Recherche wussten wir auch nicht, welchen Aussagen wir glauben schenken konnten. Wir haben deshalb nur Zahlen verwendet, die von mehrere unabhängigen Quellen aufgeführt werden. Dennoch weisen wir in den faqs darauf hin, dass es zu diesem Thema recht widersprüchliche Aussagen gibt. Frau von der Leyen ist keine unserer Quellen.

    @ wired
    Zitat: Etwas doof finde ich aber, dass die Zahl der “No-Kids-User” bei 1126 stehen bleibt. Dabei hab ich gerade 3 Freunde dazu gebracht, es auch laufen zu lassen.

    Sorry, hier haben wir gerade einen bug. Wir sind erst seit Donnerstag online und die Technik hinter dem Ganzen ist nicht gerade simpel. Alle Nerds haben die letzten Wochen durchprogrammiert und haben sich einen freien Tag verdient. Wir werden das Problem aber schnellstmöglich beheben.

    Die Nutzung von no-kids.org ist wirklich gefahrlos und unbedenklich. Wir machen damit Behörden auch nicht das Leben schwer. So ein DIY-Projekt und gerade, wenn es sich um ein so brandheißes Thema handelt, ist natürlich immer zu Hinterfragen. Wir gegen uns aber die größte Mühe auf alles schnellstmöglich zu reagieren und eure Fragen zu beantworten.

    Noch mal vielen Dank an alle die mitmachen und uns und damit die Web-User supporten!
    Mathias

  • @ Tobias
    Zitat:
    Mit dem gleichen Argument kann man genauso die “fragwürdigen Methoden bestimmter politscher Akteure gutheißen”. Das Sperren von Webinhalten gemäß Blacklist wird genauso bestimmt mindestens “ein einzigen Nutzer zum Nachdenken bewegen”, wenn dieser das von vd Leyen propagierte Stopp-Schild sieht.

    Sorry, aber das sehen wir anders. Die politischen Akteure von denen du sprichst, sind der Ansicht, dass das Sperren von Seiten das Problem löst. Das sehen wir ganz und gar nicht so. Kinderpornos sind das Ergebnis eines krankhaften Triebes. Das Ergebnis zu beseitigen ändert nichts an dem eigentlichen Problem, nämlich, dass da draußen scheinbar viele Menschen Kinderpornos geil finden. Diese sind trotz Sperre nach wie vor in der Gesellschaft unterwegs. Unser ganz klares anliegen ist es, diese Leute irgendwie zu einer Therapie zu bewegen.
    Aber genau hier versagt die Legislative. Denn es gibt in Deutschland nur drei! Stellen, die sich um die therapeutische Behandlung von Kinderpornokonsumenten kümmern.
    Und vielleicht macht es bei den Konsumenten einen Unterschied, ob deren krankhafte Begierde vom Staat verurteilt wird oder ob wirklich viele Menschen aktiv dagegen vorgehen und sie zu einer Therapie bewegen. Aber das ist eine Vermutung, die wir einfach nur äußern und nicht untermauern können.

  • Startseite? Popup?
    Bastelt denen bitte mal wer ne Toolbar, ein Bash-Script oder sonst irgendwas? Ist doch albern..

  • Startseite? Popup?
    Bastelt denen bitte mal wer ne Toolbar, ein Bash-Script oder sonst irgendwas? Ist doch albern…

  • Prinzipiell ist das sicherlich besser, als die Augen zu verschließen und Stoppschilder in die Gegend zu stellen, es bleibt aber ein dickes „aber“.
    Denn andererseits stört das Tool p2p-Netzwerke. Es wäre dadurch ja möglich alles mögliche an Dateiaustausch zu verhindern. Was, wenn jemand die Schlüsselwortliste einfach um „Linux“ oder „iso“ erweitert? Oder der Filter recht dämlich implementiert ist und z.B. so etwas wie Sex auch in VerkehrSEXperte findet? Finde ich bedenklich. Läßt sich aber sicher gut als Dienst verkaufen, wenn genug mitmachen.

    Was mich gleich zu den weiteren Punkten bringt, die ich nicht wirklich verstehe. Ein p2p-Netzwerk basiert doch auch darauf, dass ich nicht nur von einem anderen Nutzer Daten beziehe sondern von vielen. Dadurch, dass aber eine Datei erzeugt wird beim Start der Suchanfrage habe ich doch als Suchergebnis viele viele gleichnamige Dateien mit unterschiedlichen Hashes und nur einer Quelle. Und vielleicht eine, die Echte, die heraussticht, mit ein paar mehr Quellen. Wenn natürlich alle Fakes den gleichen Hashwert haben, sticht diese Datei schon raus, allerdings kann man den Fake dann am immergleichen Hash erkennen.
    Wenn die Kinderpornokonsumenten wirklich so schlau sind, wie ihnen immer unterstellt wird, dann nutzen sie wahrscheinlich keine öffentlichen Tauschbörsen, da sie dort über ihre IP-Adresse identifizierbar wären. Außerdem heißen die Bilder und Archive sicherlich nicht so, dass ein Rückschluss auf den Inhalt möglich ist. Ich würde ehr auf passwortgeschützte Archive mit Zahlenkolonnen als Namen tippen, wenn die Daten schon über ein öffentliches p2p-Netzwerk gehen. Schon vor mehr als 7 Jahren gab es Webseiten mit „eDonkey-Links“, so dass das Netzwerk nicht durchsucht werden musste, wenn man wusste, was man will.

    Neben der Feststellung, dass ich die Störung von p2p-Netzen nicht wirklich gut finden kann – was vielen auch böse aufstößt wenn es z.B. die Unterhaltungsindustrie macht (http://go.raidrush.ws/?http://www.golem.de/0808/61484.html) – halte ich es für wenig zielführend. Die echten Konsumenten wird es nicht stören, die Suchen wohl eh nicht im Netzwerk sondern in ihren Foren, die Einzigen, die es treffen wird sind „Zufallskonsumenten“, die direkt danach suchen müssten.
    Bleibt das Stören des Netzwerks und das Missbrauchs-/Unfallpotential durch die Filter.

    Alles in allem klingt das wieder ein bisschen nach Aktionismus und „Synapsenausschalten und nicht weiterdenken“, weil jemand das Schlüsselwort „Kinderporno“ gesagt hat.

  • Auf den ersten Blick eine schöne Aktion – ihr dürft es nur nicht mit einem nachhaltigen Kampf gegen Kinderpornografie verwechseln.

    Den Trick mit den Fake-Dateien hat die Musikindustrie auch ein paar Jahre verfolgt – und hatte damit exakt gar keinen Erfolg. Die Frage die man sich stellen muss: sind KiPo-Konsumenten so viel dümmer als der normale Internetnutzer?

  • Wir wohnen und arbeiten in Schweden und sind von dieser Idee doch sehr begeistert und werden das auf unseren Seiten unterstützen.
    In Norwegen kann man übrigens gar keine Kinderporno-Seiten aufrufen. Selbst die Suchmaschinen erkennen den eigenen Standort (wenn Norwegen) und leiten auf Sperrseiten um. Leider aber nicht effizient genug, da man das noch recht einfach umgehen kann.
    Aber jedes Mittel muss bei der Bekämpfung von Kinderpornografie erlaubt sein.
    @Torsten – Ja sind sie in meinen Augen. Und krank noch dazu und da ist die Einblendung der Aufforderung sich an eine Beratungsstelle zu wenden doch ein probates Mittel und ein wichtiger Hinweis. Vielleicht begreift es ja einer von denen, wenn er diese Fakedatei mehrfach geladen hat und es immer wieder sieht.

    Gruß Markus

  • „Jeder beschlagnahmte Rechner wird daraufhin überprüft, ob eine dieser bekannten Dateien auf dem Rechner zu finden ist. Gibt es Übereinstimmungen erfolgt die Anzeige. So lange gilt die Unschuldsvermutung.“

    Genau damit habe ich ein Problem – und ein paar Fragen dazu:

    Mache ich mich nicht zur Zielscheibe der Ermittler, wenn ich vermeintlich Kinderpornografie anbiete?

    Kann, oder muss ich nicht sogar damit rechnen, dass ein Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet wird, wenn ich eine vermeintliche Kinderporno Datei anbiete?

    Sicherlich, ich bin unschuldig…
    Wenn ich aber damit rechnen muss, dass deswegen gegen mich in Sachen Kinderpornografie ermittelt wird, habe ich wirklich kein gutes Gefühl mehr bei der Sache.

    Der Worst Case wäre:
    Es steht die Polizei vor der Tür, macht eine Hausdurchsuchung, stellt meinen Computer sicher. Die Nachbarn kriegen das mit, meine Familie. Man tuschelt, man hört Gerüchte, usw.

    Ich mag mir gar nicht ausmalen was das alles für Folgen haben kann.

    Ehrlich gesagt, je länger ich darüber nachdenke, desto weniger gefällt mir die Sache. Vorausgesetzt natürlich, es trifft zu was ich mich frage.

    Darum wüsste ich ganz gern, womit ich schlimmstenfalls zu rechnen habe, wenn ich diese Aktion unterstütze.

  • @ mathias:

    „Bei Kinderpornos geht das LKA wie folgt vor: Sie haben eine Datenbank von Dateien, die sie über die Jahre aufgebaut haben. Jeder beschlagnahmte Rechner wird daraufhin überprüft, ob eine dieser bekannten Dateien auf dem Rechner zu finden ist. Gibt es Übereinstimmungen erfolgt die Anzeige. So lange gilt die Unschuldsvermutung. Da kein Nutzer von no-kids.org wirklich Dateien auf seinem Rechner speichert, ist eine Strafverfolgung ausgeschlossen.“

    Das würde aber doch bedeuten, dass das LKA erst nach Inbeschlagnahme meines Rechners sehen kann ob ich schuldig bin oder nicht. Und eine Inbeschlagnahme würde ich ja schon mal gerne verhindern.
    Oder sehe ich das falsch?

    EDIT: Toddi war schneller. Läuft ja auf die gleiche Frage hinaus.

  • @ dridde: Deine Ausführungen sollten technisch fundiert von einem unserer Nerds beantwortet werden. Das wird auch in Kürze passieren. Danke für deine Geduld.

    @ Thorsten: Nein, KiPo Konsumenten sind nicht dümmer als andere Files Sharing Nutzer. no-kids.org unterscheidet sich aber dadurch, dass jeder User auf drei unterschiedlichen Dateiformaten 9 Hashes generiert, denen dann wieder bis zu 200 unterschiedliche Dateinamen zugewiesen werden. Dazu kommt die unterschiedliche IP-Range dadurch das viele User mitmachen. Für Kinerpornokonsumenten ist es also so gut wie unmöglich zu unterscheiden was Real und was Fake ist – aufgrund der starken und willkürlichen Variationen. Die Musikindustrie machte das damals anders und leicht durchschaubar.

    @ Toddi & Christoph
    Wenn Fahnder sich in P2P-Netzwerken bewegen, was aufgrund des Personalmangels eher selten der Fall ist, so laden diese Dateien mit vermeintlich kinderpornografischen Inhalten herunter und öffnen diese.
    Nur, wenn die Datei auch entsprechendes Material enthält, kann gegen den Uploader vorgegangen werden. Da alle Nutzer von no-kids.org nur Dateien mit Fake-Inhalt verteilen, erfüllt dies keinen Strafbestand. Man kommt also weder auf eine Liste, noch besuch vom LKA.
    Damit das LKA deinen Rechner beschlagnahmen kann musst du Dateien mit kinderpornografischem Inhalt verteilt haben. Die bloße Benennung einer solchen Datei mit harmlosem Inhalt erfüllt noch keinen Strafbestand.

    Wir werden aber dazu morgen noch auf no-kids.org Stellung nehmen, um diese Bedenken für alle ausräumen zu können.

  • mathias: Meinst Du ernsthaft, auf diese Idee mit variierten Namen wäre die Musikindustrie nicht gekommen? Wenn die Faker willkürlich immer neue Dateihashes generieren, lädt man keine Dateien herunter, die nur ein einziges Mal im P2P-Netz stehen. Die Hashes des gesuchten Materials werden eh in Foren ausgetauscht. Bewertungsmechanismen und Blacklists wurden schon vor Jahren in die Clients integriert.

    Man sollte sich auch von der Idee verabschieden, dass alle Polizisten weltweit nach den Qualitätsstandards arbeiten, die sich deutsche Behörden auf die Fahnen schreiben. Nicht mal in Deutschland ist das halbwegs gewährleistet.

  • @Thomas (#2) „Alles gegen Kinderpornografie muss unterstützt werden und zwar in ganz großem Stil.“

    und @Markus Schneider (#24) „Aber jedes Mittel muss bei der Bekämpfung von Kinderpornografie erlaubt sein.“

    Nein, muss es und sollte es nicht. Vielmehr sollte man hinterfragen und weiterdenken, was die Konsequenzen wären. Und man sollte durchaus differenzieren.
    Zu aller erst gibt es das Verhältnismäßigkeitsprinzip, das ist ein Merkmal eines Rechtsstaates, zum anderen stellt die reine Suche nach Kinderpornografie noch keine Straftat dar – sie produziert nur, eventl. durch false positives – eine schöne große, medienwirksame Zahl. Nur die Verbreitung und Besitz ist Strafbar.
    Zumindest kann man sich darüber streiten, ob bereits eine Suche schon unter § 184b StGB fällt oder erst der Downloadversuch. Im ersteren Fall wäre eine Google-Suche nach „Kinderpornografie“ ggf. schon strafbar.
    Zum anderen trifft man auf das Problem, dass das Internet ein globaler Rechnerverbund ist. Welche Rechtsnormen will man dort anlegen? Das oben genannte ist alles deutsches Recht. Wenn ich mir auf no-kids.org die Karte angucken und teilweise Dinge mit „…16yrs.jpg“ geblockt werden, dann ist das keine Kinderpornografie sondern Jugendpornografie. Die ist bei uns seit 05.11.2008 Strafbar (http://bundesrecht.juris.de/stgb/__184c.html) und mag durchaus in anderen Rechtsräumen legal sein.

    Ich bin kei Jurist aber ich kann mir auch vorstellen, dass man trefflich darüber streiten kann, ob nicht § 303a des StGB (http://dejure.org/gesetze/StGB/303a.html) zutrifft. Spätestens wenn etwas nicht illegales gestört wird, trifft „unterdrückt“ eventl. zu.

    @mathias (#28)
    Kein Problem, ich bekomme ja Mails, wenn sich hier etwas tut. Ich bin ja auch gegen Kinderpornografie, habe halt nur Bedenken der Gegenmaßnahmen.

    Ich konnte auf no-kids.org auch noch nirgendwo die Keywordliste entdecken, nur auszugsweise unter der Karte. Es wäre interessant zu sehen, was dort alles drauf steht.
    Auf Sourceforge konnte ich auch noch keinen Quellcode entdecken. 🙁

  • Schön, dass wordpress meint, ich hätte das schon einmal gesagt… versuchen wir es nochmal…

    @Thomas (#2) „Alles gegen Kinderpornografie muss unterstützt werden und zwar in ganz großem Stil.“

    und @Markus Schneider (#24) „Aber jedes Mittel muss bei der Bekämpfung von Kinderpornografie erlaubt sein.“

    Nein, muss es und sollte es nicht. Vielmehr sollte man hinterfragen und weiterdenken, was die Konsequenzen wären. Und man sollte durchaus differenzieren.
    Zu aller erst gibt es das Verhältnismäßigkeitsprinzip, das ist ein Merkmal eines Rechtsstaates, zum anderen stellt die reine Suche nach Kinderpornografie noch keine Straftat dar – sie produziert nur, eventl. durch false positives – eine schöne große, medienwirksame Zahl. Nur die Verbreitung und Besitz ist Strafbar.
    Zumindest kann man sich darüber streiten, ob bereits eine Suche schon unter § 184b StGB fällt oder erst der Downloadversuch. Im ersteren Fall wäre eine Google-Suche nach „Kinderpornografie“ ggf. schon strafbar.
    Zum anderen trifft man auf das Problem, dass das Internet ein globaler Rechnerverbund ist. Welche Rechtsnormen will man dort anlegen? Das oben genannte ist alles deutsches Recht. Wenn ich mir auf no-kids.org die Karte angucken und teilweise Dinge mit „…16yrs.jpg“ geblockt werden, dann ist das keine Kinderpornografie sondern Jugendpornografie. Die ist bei uns seit 05.11.2008 Strafbar (http://bundesrecht.juris.de/stgb/__184c.html) und mag durchaus in anderen Rechtsräumen legal sein.

    Ich bin kei Jurist aber ich kann mir auch vorstellen, dass man trefflich darüber streiten kann, ob nicht § 303a des StGB (http://dejure.org/gesetze/StGB/303a.html) zutrifft. Spätestens wenn etwas nicht illegales gestört wird, trifft „unterdrückt“ eventl. zu.

    @mathias (#28)
    Kein Problem, ich bekomme ja Mails, wenn sich hier etwas tut. Ich bin ja auch gegen Kinderpornografie, habe halt nur Bedenken der wegen Gegenmaßnahmen.

    Ich konnte auf no-kids.org auch noch nirgendwo die Keywordliste entdecken, nur auszugsweise unter der Karte. Es wäre interessant zu sehen, was dort alles drauf steht.
    Auf Sourceforge konnte ich auch noch keinen Quellcode entdecken. 🙁

  • @Torsten
    du hast recht: versierte internetnutzer werden wir mit unserer aktion kaum beeindrucken können. es gibt dutzende verfahren um sich das material anderweitig zu beschaffen.

    Fakt ist allerdings auch: wir haben bis dato 600.000 suchanfragen und 35.000 downloads. Also scheint der client doch zu funktionieren. Da es kein „vergleichstool“ gibt kann man allerdings nicht sagen wir gut.

    Da ich den client nicht geschrieben habe kann ich zu der hash problematik keine wirklich fundierten aussagen machen, sorry.

    Wie weiter oben schon geschrieben wurde:
    Dieses tool rettet nicht die welt, aber es sorgt dafür das sich viele leute mit diesem thema auseinandersetzen darüber nachdenken und diskutieren.

    und das ist für mich schon ein viel größerer erfolg als ich jemals gedacht hätte.

  • @Alex: Wenn es um Kostenloses geht, wird der letzte Hinterwäldler zum „versierten Nutzer“. Bei kostenlosem Porno lernen sogar Analphabeten surfen. Wenn man nur die unversierten Nutzer schrecken will, bräuchte man kein Botnetz, ein ordentlicher Server reichte.

    Mich macht etwas misstrauisch, wie überzeugt hier einerseits Erfolge verkündet werden und wie wenig Infos offenbar existieren. 35000 Mal wurde eine Datei heruntergeladen, die die meisten Empfänger wahrscheinlich nicht lesen können. 35000 Mal wurden Informationen zu Therapieplätzen verschickt, die es hierzulande de facto nicht gibt. Und ob die Herunterladenden tatsächlich unbedingt Kinderporno wollten, ist eine Behauptung, die man glauben kann oder nicht.

  • PS: Ich hab mal bei thepiratebay.org nach den Suchbegriffen gesucht, die bei der No-kids.org-Weltkarte erscheinen. „Vicky“ findet zum Beispiel 336 Treffer – von einer Stargate-Folge über Musikvideos bis hin zu Elvis Presley ist da alles dabei.

    Entweder ist TPB ein Moloch an Kinderpornografie oder ihr habt bei Euren Erfolgszahlen eine ziemlich große Menge an false positives.

  • @Torsten (#33)
    Ja, deswegen würde mich der Quellcode ja interessieren. Da würde man ja sehen, wie der Filter implementiert ist bzw. ab wann und worauf er anschlägt und ggf. hardgecodet die Keywordliste sehen oder nen Downloadlink für diese.

  • @dridde Das ist auch eine zweischneidige Sache. Dank no-kids.org kenne ich jetzt die Namen von zwei angeblichen Kinderporno-Portalen. Würde ich so etwas suchen, wäre ich nun ein ganzes Stück weiter.

  • @thorsten – bei den suchbegriffen kann es durchaus passieren das leute nach begriffen suchen die keine kinderporno relevanz haben. das können und wollen wir auch garnicht leugnen

    Bei den downloads ist dies jedoch nicht der fall da die dateinamen eindeutig kinderpornograpische relevanz haben. (einfach auf der karte via mouse over über einen weißen blinkenden live download)

    mißtrauen ist dein gutes recht und auch nachvollziehbar! wenn du einen vorschlag hast wie wir die anwendung / aktion verbessern können freuen wir uns über vorschläge!

    wie du bereits sagtest. das ist bestimmt kein nachhaltiger kampf gegen kinderpornographie, aber denoch ein projekt an dem ich sehr gerne mitgewirkt habe, da ich der ansicht bin, dass diese anwendung um längen besser ist als nichts zu unternehmen.

  • Ich frage mich gerade, ob es vielleicht Sinn machen würde, wenn wir demnächst mal eine offene Diskussion starten. Entweder hier in HH vor Ort oder übers Web (skype) damit alle die Möglichkeit haben sich direkt auszutauschen und mal in die Augen zu sehen.

    @ dridde
    Ich verstehe deine Bedenken kann an dieser Stelle aber nur abermals sagen, dass alles von Juristen gecheckt wurde. Sonst würden wir so etwas natürlich nicht machen.

    Alles was an Keywords eingeht siehst du unten im Ticker. Dateien, die heruntergeladen werden siehst du an den weißen Kreisen. Per Mouseover siehst du den vollständigen Dateinamen.
    Die Blacklist wirst du im Code finden, den wir noch Sourceforge stellen werden, wenn unsere Nerds damit durch sind. Noch ist alles work in progress.
    Bitte Geduld, da stecken 2 Jahre Arbeit drin.

    Dass wir nicht auf alle weltweit geltenden Gesetze was den Inhalt von kinderpornografischen Material angeht eingehen konnten ist, glaube ich, für jeden nachvollziehbar. (16yo & co.)

  • Alex: Die erste Verbesserung ist ganz einfach: löscht die Behauptungen auf der Webseite, die einfach falsch sind. Das fängt schon mit dem Intro an, in dem behauptet wird, dass diese Aktion „effektiv“ gegen Kinderpornografie hilft. In Wahrheit habt ihr ja nicht viel mehr als eine vage Hoffnung, dass ihr die Verbreitung ein wenig erschwert.

    Und so eindeutig sind die Dateinamen auch nicht ($KipoBoard)_americangirl.mpg kann alles mögliche sein – den Namen des KiPo-Boardes kannte ich vorher zumindest nicht.

  • @mathias
    „Nur, wenn die Datei auch entsprechendes Material enthält, kann gegen den Uploader vorgegangen werden.“

    Ich ahnte schon, dass ich irgendwo einen Denkfehler mache. Danke für die Aufklärung.

    Bei aller, teilweise sicherlich berechtigten, Kritik an dem Projekt:
    Bisher ist das in meinen Augen mit die beste Aktion in Sachen Kampf gegen Kinderpornografie im Netz von Seiten der Nutzer des Netzes.

    Was mir daran besonders gefällt ist der verhältnismäßig geringe Aufwand.
    Jeder der will, kann mit einem simplen Klick ein wenig helfen, das ist doch schonmal was. Es ist auf jeden Fall mehr, als nichts zu tun, hilflos zuzuschauen.
    Dass man damit nur einen ersten Schritt macht, dass noch viel mehr passieren muss, dessen bin ich mir bewusst. Ich habe aber immerhin die Möglichkeit, wenigstens ‚etwas‘ zu tun.

    Meiner Meinung nach erreicht man schon etwas, denn man ruft den Leuten die sich diese Dateien herunterladen und dann den Hinweistext zu lesen bekommen, statt des erhofften Bildmaterials, ihr falsches Tun ins Bewusstsein.
    Das mag nicht bei allen Ertappten so sein, je mehr Leuten das aber passiert, je öfter es ihnen passiert, wird es auch welche geben die zumindest anfangen über ihr Tun nachzudenken, vielleicht tatsächlich versuchen Hilfe zu finden.

    Ich glaube auch, dass einige Kritiker hier den Effekt unterschätzen den das herausreißen aus der vermeintlichen Anonymität für solche Leute bedeutet. Dabei erwischt zu werden wie man eines der abscheulichsten Verbrechen begeht, wird bei manch einem sicherlich Eindruck hinterlassen, davon bin ich überzeugt.

  • Sowas zu machen ist sicher keine schlechte Idee – aber schon aus rechtlichen Gründe fände ich es besser, wenn der Staat das organisieren würde und nicht Privatpersonen. Warum? Weil ich dem Staat zutraue, Privatpersonen, die sich an dieser Aktion beteiligen, bei der nächsten Gelegenheit ein Razziakommando wg. angeblicher Verbreitung von KiPo in Haus zu schicken.
    Unsere Strafverfolgung hat ja ein Händchen dafür, seinen Bürgern und sich selbst ins Bein zu schießen.
    Ich vermute, unter staatlicher Aufsicht wäre diese Gefahr nicht ganz so gross.

  • Hey Alper,
    guter Beitrag – mal wieder. Interessante Zahlen, die ich vorher nicht kannte, gute Werbung für no-kids.org und man muss einfach etwas dagegen tun. Es wäre zu einfach, die Leute einfach als krank oder pervers abzustempeln. Mann muss ihnen helfen, die Krankheit durch eine Therapie in den Griff zu bekommen. Ich hoffe die Seite wird ein voller Erfolg und schützt somit auch unsere Kinder.
    Danke an Christoph&Mathias für die tolle Idee, danke Alper, dass du uns die Seite vorgestellt hast.
    Wünsche Euch allen einen angenehmen Start in die Woche,
    Alex

  • Ich frage mich wie man sich nur per browserscript in ein p2p-netz einloggen können soll. Bei mir lädt die Seite btw nicht. Werd mir das später nochmal ansehen.

    Ansonsten hat die Idee zwar ein paar Macken, ist aber im Grunde wohl eine gute Idee. Auf jeden Fall besser als so ziemlich alles was unsere tollen Politiker so von sich geben.

  • @mathias:
    Ich weiss nicht, woher Du so genaue Kenntnisse über „das“ LKA hast (es gibt davon übrigens 16 Stück)… mir fehlt da leider schlicht der Glaube.

    Ich denke eher es ist wahrscheinlich, dass irgendein Wichtigtuer bei StA oder LKA irgendwann in bekannter MI-Manier Listen von IP-Adressen erstellen lässt und dann bei den noch feststellbaren Anschlussinhabern Hausdurchsuchungen veranstaltet, natürlich OHNE zu prüfen, ob es fake files oder echte files sind.

    Also der übliche Ablauf:
    – Durchsuchung & Befragung der Nachbarn und Arbeitskollegen mit größtmöglicher Streuung des Kipo-Verdachts
    – Beschlagnahme der Rechner

    Und dann kannst Du Dir überlegen, ob Du alle Passwörter rausrückst, um Deine Unschlud zu beweisen. Damit irgendwann mal – wenn Du Deinen Job, Deine Freundin und Deine Wohnung los bist – das Verfahren still und leise eingestellt wird.

    Frag mal Udo Vetter zu dem Thema…
    „Die Mitteilung, wonach das Ermittlungsverfahren mangels Tatverdachts eingestellt wurde, können sich viele Betroffene dann gemütlich abheften. Sie haben als Neu-Arbeitslose ja viel Zeit.“
    http://www.lawblog.de/index.php/archives/2008/08/29/neuer-schub-fur-die-hexenjagd/

    http://www.lawblog.de/index.php/archives/2008/01/21/himmel-koln-stellt-alle-verfahren-ein/

  • […] das thema kinderpornografie und das dazugehörige, geplante gesetzt wurde bei uns besprochen. der Basic Sunday der Woche stellt eine neue idee vor, die recht interessant wirkt. in kurzform: Envoyé par basicthinking.de […]

  • Die selben so genannten „Argumente“ zu benutzen, die Frau von der Lügens präsentiert und über die sich auch Basicthinking oft genug geärgert hat ist ziemlich schwach!

  • NO-KIDS.ORG -> Sinnvolles Mittel im Kampf gegen Kinderpornografie…

    Statt technisch wirkungslose Sperren von Internetseiten per Gesetz durchzusetzen machen sich Leute, die wirklich Ahnung vom Internet haben auch mal sinnvolle Gedanken, über die erfolgreiche Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet.

    Gerad…

  • Finger weg von diesem Dienst! Diese Lobhudelei von Alper ist räudig, wer weiß was man ihm für diesen Beitrag gezahlt hat….

    Typisch für ihn: Nichts hinterfragen. Qualität sieht anders aus!

  • @Stefan: Ob dieser Dienst legal ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Mir persönlich gefällt die Idee, mit einem solchen Dienst gegen Kinderpornografie vorzugehen bzw. bei den Suchenden für „Aufklärung“ zu sorgen. Das hat nichts mit hinterfragen zu tun sondern einfach nur mit einer persönlichen Meinung, die nicht nur ich so sehe sondern viele andere Leute auch.

    PS: Provokation sieht anders aus 😉

  • Immerhin war Alper Iseri bisher der Einzige, oder einer der ganz Wenigen, die auch etwas zur Entstehung des Projekts berichtet haben. Er hat auch berichtet, dass das ganze nicht auf Initiative einer Werbeagentur beruht, sondern dass diese sich bereit erklärt hat das Projekt zu realisieren.

    Auf anderen Seiten, in anderen Blogs, wird nur wild spekuliert ob und wer da wohl Geld verdienen will. Da wird unter anderem unterstellt, man wolle sich an dem Elend der Opfer bereichern. Man tönt rum, das wär ja ’nur‘ eine Werbeagentur, da müsse man sich ja über nichts wundern.

    Monatelang schreit die Netzgemeinde auf, „Vorverurteilung, Generalverdacht, wo bleibt die Unschuldsvermutung!?“…

    Und was macht die Netzgemeinde jetzt?

    Frau von der Leyen wirds freuen, bestes Futter für ihre Kampagne. Wenn es noch eines Belegs bedurft hat wie blöd die Netzgemeinde ist, wie wenig Wert sie tatsächlich auf Begriffe wie Unschuldsvermutung legt, jetzt hat sie ihn.

  • Na Super!
    Und ich Depp denk mal wieder nicht nach und hab da eine Zeit mitgemacht.
    Ich hoffe es passiert nichts.
    oh mann.

  • EDIT: NO-KIDS.ORG -> Sinnvolles Mittel im Kampf gegen Kinderpornografie???…

    Edit:08.07.2009
    Nachdem ich gestern recht begeistert von dem Projekt No-Kids.org berichtet habe, mußte ich heute feststellen, dass die Seite schon wieder offline ist (ohne jede Erklärung seitens der Seitenbetreiber) und dass in vielen Blogs …

  • Ich wünsche allen „Unterstützern“ dieser hirnrißigen Idee viel Spaß bei der Hausdurchsuchung und den Folgen.
    Außerdem Glückwunsch dafür, durch imaginäre Erhöhung der Fallzahlen den Befürwortern einer Infrastruktur zur Internetzensur Wasser auf die Mühlen zu kippen.
    Zur Erinnerung:
    Die schlimmsten Ereignisse der Geschichte wurden von Leuten in Gang gebracht, die „es eigentlich nur gut meinten“ und denen zum Erreichen eines bestimmten Zieles jedes Mittel recht war (was zahlreich Kommentatoren hier ausdrücklich befürworten).
    Wahrscheinlich ist’s mal wieder so weit..

  • Ich hoffe mal, dass die ganzen kritikunfähigen Menschen die einfach geistlos „Jaaa wir müssen was machen, egal was“ hier mitgemacht haben und sich in den nächsten Monaten mit den Grünen Männchen in ihrer Wohnung auseinandersetzen dürfen.

    Einfach mal damit sie sehen was blinder Aktionismus wirklich bewirkt.

    Besonders lustig wird es dann wenn per Zufallsfund auf euren Festplatten irgendeine Datei auftaucht die ihr nicht haben dürft, und sei es auch nur eine einzige mp3 die ihr nicht bezahlt habt.

  • ja die seite ist offline. wie blöd kann man eigentlich sein dass 2 Jahre lang vorzubereiten und dann zu merken, dass die sachen einen gewaltigen Haken hat?