Die Entlassungswelle hat den nächsten US-Konzern erreicht. Denn auch Disney setzt den Rotstift an. Der Micky-Maus-Konzern will so 5,5 Milliarden US-Dollar einsparen. Der hauseigene Streamingdienst Disney Plus verliert zudem erstmals Abonnenten.
Am Mittwoch, den 8. Februar 2023, hat Disney seine aktuellen Quartalszahlen vorgestellt. Doch obwohl die Zahlen ein deutliches Plus ausweisen, will der Konzern den Rotstift ansetzen und rund 7.000 Stellen streichen.
Die Quartalszahlen von Disney im Überblick
Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023 ist für Disney am 31. Dezember 2022 zu Ende gegangen. Der Konzern schloss das Quartal mit einem Umsatz in Höhe von 23,51 Milliarden US-Dollar ab – ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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Trotz der guten Zahlen soll bei dem Unterhaltungsriesen aber künftig nicht alles weiter so laufen wie bisher. Das bestätigte auch CEO Bob Iger bei der Bekanntgabe der Ergebnisse: „Nach einem soliden ersten Quartal beginnen wir mit einer bedeutenden Transformation, die das Potenzial unserer kreativen Teams von Weltklasse und unserer unvergleichlichen Marken und Franchises maximieren wird.“
Iger will künftig den Fokus bei Disney wieder verstärkt auf die Kreativität richten. Dabei will er gleichzeitig die Kosten minimieren, um „nachhaltigen Wachstum und Profitabilität für unser Streaming-Geschäft“ zu erreichen.
Er wolle den Konzern besser positionieren, damit er für „zukünftige Störungen und globale wirtschaftliche Herausforderungen“ besser gewappnet ist.
Disney: Massenentlassungen und Milliardeneinsparungen
Für die Erreichung dieser Ziele hat Disney unter anderem an seiner Struktur gearbeitet. Der Konzern besteht künftig aus drei Kerngeschäftsbereichen:
- Entertainment mit allen Streaming- und Medienaktivitäten
- Sportkanal ESPN mit seinem Streamingdienst ESPN Plus
- Parks, Erlebnisse und Produkte
Doch die Umstrukturierung des Unternehmens soll nicht der einzige Weg sein, um Disney zukunftssicher aufzustellen. Denn Iger will insgesamt 5,5 Milliarden US-Dollar einsparen
Dafür soll es auch bei der Belegschaft deutliche Einschnitte geben. Der Micky-Maus-Konzern will 7.000 Stellen streichen, das sind 3,2 Prozent der weltweiten Belegschaft.
Disney Plus verliert erstmals Abonnenten
Erst im November – kurz nach seiner Rückkehr zu Disney – verkündete CEO Bob Iger, sich in Sachen Disney Plus künftig vor allem auf die Profitabilität konzentrieren zu wollen. Der Zuwachs bei den Abo-Zahlen sei erst einmal zweitrangig.
Das spiegelt sich auch in den Quartalszahlen wider. Denn der Unterhaltungskonzern musst erstmalig einen Rückgang bei den Abonnent:innen verzeichnen.
Im den letzten drei Monaten des Jahres 2022 ging die Zahl der Abos bei Disney Plus um 2,4 Millionen zurück. Damit lag der Rückgang deutlich höher, als von Analysten zuvor erwartet worden war.
Die rückläufigen Zahlen stammen vor allem von dem Angebot Disney Plus Hotstar, das der Konzern in Indien und Teilen Südostasiens anbietet. Hier hatte Disney zuvor die Rechte für die Kricketspiele der Indian Premier League verloren – der Streamingdienst verlor 3,8 Millionen Abonnent:innen.
In den USA und Kanada konnte Disney Plus um rund 200.000 Abos zulegen, was den enormen Verlust in Indien jedoch bei weitem nicht auffangen konnte.
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