Mitarbeitern mehr Wissen über das Coronavirus vermitteln. Pflegekräften zeigen, wie eine Herz-Lungen-Maschine funktioniert. Oder den Weg von Schutzmasken von der Produktion bis ins Krankenhaus nachverfolgen. So helfen kreative Apps im Pandemie-Alltag.
Unternehmen schicken ihre Belegschaft ins Homeoffice, Restaurants sind geschlossen, Großveranstaltungen abgesagt: Schwierige Zeiten, die Behörden, dem Gesundheitswesen und jedem Einzelnen im Land viel abverlangen – Stichwort Social Distancing.
Die Situation birgt jedoch auch Chancen: Im Zuge der Coronakrise entstehen viele neue Ideen. Allen voran von Start-ups – häufig mit Ressourcen aus der Cloud. Drei von ihnen entwickelten jetzt Apps, um gut durch den Pandemie-Alltag zu kommen. Unterstützung erhalten sie von TechBoost, dem Start-up-Programm der Telekom.
Wissenswertes zu Coronavirus und Homeoffice
Mit der kostenfreien Online-Schulung von lawpilots können Unternehmen ihren Mitarbeitern spielerisch seriöse Informationen über die Pandemie, das Virus und entsprechende Schutzmaßnahmen näherbringen. Der Hintergrund: Die aktuelle Nachrichtenflut über den Erreger Covid-19 überfordert viele Menschen.
Es wird immer schwieriger, Fakten von Spekulationen und Falschmeldungen zu unterscheiden. Die responsive Anwendung ist für Android und iOS erhältlich und ermöglicht den Zugriff auf fundierte, stets aktuelle Informationen. Seit 2017 entwickeln die Jungunternehmer aus Berlin Online-Schulungen rund um Arbeits- und Datenschutz, Compliance sowie Informationssicherheit.
Aktuell kümmern sie sich besonders um Mitarbeiter im Homeoffice und deren Rechte und Pflichten. Mittels E-Learning zeigen sie dem Nutzer auf, wie er auch zu Hause die DSGVO einhalten und sich bestmöglich organisieren kann. Oder wie sich Sicherheitslücken im Heimnetzwerk schließen lassen.
Virtuell das Traumhaus besichtigen
Streaming-Dienste boomen, im Internet steigt der Datenverkehr rasant an. Die Pandemie verlegt das tägliche Leben immer stärker in die digitale Welt. Ein Trend, den die Entwickler der rooom AG aus Jena weiter befeuern. Seit der Gründung 2016 bietet das Start-up Komplettlösungen für 3D-Simulationen sowie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR).
Im Zuge der Corona-Krise erarbeiteten die Thüringer besondere Szenarien, etwa für die Immobilienbranche: Mithilfe von 360 Grad Rundgängen lassen sich zum Beispiel Immobilien virtuell erkunden. Der Vorteil: Potenzielle Mieter und Käufer können per Smartphone oder Tablet jede Ecke inspizieren, trotz Ausgangsbeschränkungen und Social Distancing.
Auch im Gesundheitswesen hilft die virtuelle Realität: Etwa in Krankenhäusern, wenn die Mitarbeiter aufgrund Personalmangels kurzfristig in der Intensivstation aushelfen müssen. Um sie mit medizinischen Geräten wie einer Herz-Lungen-Maschine vertraut zu machen, können die Hersteller ihre Produkte und deren Funktionen detailgetreu in VR darstellen und mit erklärenden AR Projektionen anreichern.
Wann treffen neue Medikamente ein?
Güter- und Waren-Engpässe stellen in Zeiten von Covid-19 für Krankenhäusern und andere systemrelevante Einrichtungen eine elementare Herausforderung dar. Es fehlt nicht nur an medizinischem Personal, sondern auch an Beatmungsgeräten, Desinfektionsmitteln, Atemschutzmasken, Medikamenten und Nahrungsmitteln.
Die auf industrielle Lieferketten ausgerichtete Risiko-Management-App des Start-ups Intuitive.ai wurde zur Bekämpfung der Covid-19 Krise modifiziert und informiert jetzt neben globalen Autobauern auch Krankenhäuser, Pharma- oder Lebensmittelhersteller über die aktuelle Situation entlang ihrer Lieferkette.
Dafür wertet das Start-up mit seiner Augmented Intelligence Platform weltweit verschiedenste Quellen aus. Beispielsweise die IT-Systeme von Produktionsstätten oder Informationen aus sozialen Netzwerken wie Twitter.
Dabei bewertet die Software sämtliche Risiken: In welchen Quarantänegebieten stoppt die Produktion? Welche Rohstoffe sind derzeit am Markt besonders knapp? Bremsen kurzfristige Einfuhrbeschränkungen die bestellte Ware aus? Kommt es zu unvorhergesehenen Vorfällen, alarmiert die App umgehend die Verantwortlichen, die schnell handeln und nach Alternativen suchen können.
Für Start-ups mit Fokus auf innovative digitale Lösungen: Hier gibt es Informationen über eine erfolgreiche Förderung
Die Deutsche Telekom fördert mit ihrem Start-up-Programm innovative Ideen und Lösungen für Mittelständler. Momentan werden im Rahmen von TechBoost mehr als 450 Start-ups erfolgreich unterstützt.
Die Gründer erhalten bis zu 100.000 Euro Startguthaben für die Open Telekom Cloud sowie Kontakte zu potenziellen Partnern und Kunden aus dem Geschäftskundennetzwerk der Telekom. Und sie profitieren von weiterer Unterstützung im Marketing oder Vertrieb. Mehr Informationen zum Start-up-Programm und zum Bewerbungsverfahren gibt es unter www.telekom.de/techboost.