Technologie Wirtschaft

Digitale Berufe: Was macht eigentlich eine Agile Program Managerin?

Antonia Maedel, Agile Program Managerin, Publicis Sapient, Job, Arbeit
Publicis Sapient
geschrieben von Fabian Peters

Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt. Dabei entstehen neue Berufe und Berufsbilder. Doch was verbirgt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute:  Antonia Maedel, Agile Program Managerin bei Publicis Sapient.

BASIC thinking: Hallo Antonia, du arbeitest als Agile Program Managerin bei Publicis Sapient. Beschreibe uns doch einmal, wie du deinen Beruf Freunden erklärst.

Mein Job als Program Managerin umfasst im Kern zwei Bereiche. Zum einen bin ich verantwortlich für das „klassische“ Projektmanagement. Ich agiere damit als Kontrollinstanz zwischen Team, Zeit, Budget und Kommunikation. Zum anderen ist es meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass innerhalb des Projekts Agilität gelebt wird.


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Das bedeutet, zu gewährleisten, dass sich das Projekt- bzw. Produkt-Team kontinuierlich verbessert und zur Realisierung der Unternehmensstrategie des Kunden beiträgt. Dafür ist es unabdingbar, eine Basis zu schaffen, die datenbasierte Entscheidungen ermöglicht.

Nur so kann man den sich ändernden Anforderungen der Zielgruppe nachhaltig gerecht werden. Mein Job ist es, alle Aspekte dieser beiden Kernbereiche im Rahmen eines Projektes zu optimieren. Ich bin dabei die Hauptschnittstelle zwischen unserem Team bei Publicis Sapient und dem Kunden.

Agile Program Managerin: Der Start in den Tag

Wie sieht ein normaler Tag in deinem Job aus?

Einen „normalen“ Tag gibt es eigentlich nicht. Mein Job ist extrem abwechslungsreich, herausfordernd und erfüllend. Ich kümmere mich kontinuierlich darum, dass unser Team alles hat, was es braucht, um das Projekt erfolgreich liefern zu können.

Gleichzeitig sorge ich dafür, dass der Kunde alles hat, was er benötigt, um im Projektkontext erfolgreich agieren zu können. Im Fokus stehen immer die Ergebnisse, die durch die Kollaboration erzielt werden sollen.

Mein Job ist es, sicherzustellen, dass wir gemeinsam mit dem Kunden bestmöglich auf diese Ergebnisse hinarbeiten. Gerade dabei ist es wichtig, transparent und datenbasiert zu agieren. Nur so können der Kunde und das Team eine einheitliche Sicht auf die erzielten und zu erzielenden Ergebnisse erlangen.

Und womit startest du in den Tag?

Ich beginne meinen Tag in der Regel mit einem Kaffee und einem Blick in den Kalender. So behalte ich den Überblick. Ich bereite mich auf die anstehenden Meetings vor, kontrolliere ein letztes Mal, dass alle relevanten Stakeholder eingeladen sind, und prüfe, ob auch alle benötigten Unterlagen und Materialien bereit stehen.

Die Aufgaben als Agile Program Managerin

Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?

Mein Aufgabenspektrum ist sehr vielfältig und variiert über die Projektlaufzeit. Ich verantworte die operative Planung, Durchführung, Steuerung und Realisierung von Projekten. Zu Beginn bin ich für die Angebotserstellung zuständig.

Mein Job ist es, dafür Sorge zu tragen, dass alle Projektaspekte berücksichtigt werden. Ich setze mich mit den grundlegenden Faktoren auseinander, wie beispielsweise das künftige Team aussehen muss, welche Ergebnisse bis wann erzielt werden können, welche Arbeitsweisen wir nutzen und so weiter.

Sobald Publicis Sapient den Auftrag erhalten hat, stelle ich gemeinsam mit unserer Staffing-Abteilung das Team zusammen und mache die Kolleg:innen mit dem vollen Projektumfang vertraut. Ich erarbeite zusammen mit dem Kunden und dem Team die zu erzielenden Ergebnisse und stelle sicher, dass wir uns an die vereinbarten Arbeitsweisen halten.

Im Projektalltag bin ich dann dafür verantwortlich, das Budget im Auge zu halten, zu gewährleisten, dass die Kommunikation zwischen dem Team und dem Kunden gut läuft, und dass Meilensteine eingehalten werden. Wichtig für das Verständnis von Milestones ist, dass es ausschließlich darum geht, welche Ergebnisse durch die Erreichung eines Meilensteins ermöglicht werden.

Es geht nicht darum, „stur“ einen Anforderungskatalog abzuarbeiten, wie es nach früheren Projektmanagementmethoden oft der Fall war. Unser agiler Ansatz führt zu kreativen Lösungen, die das Produkt kontinuierlich verbessern, ohne die Ziele des Kunden aus den Augen zu verlieren. Am Ende des Projekts ist es meine Aufgabe, die finale Abnahme durch den Kunden zu begleiten und schließlich den erfolgreichen Abschluss mit dem Team zu feiern.

Definition: Agile Program Managerin

Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Agile Program Managerin persönlich?

Ich verstehe es als meine intrinsische Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Team und der Kunde alles haben, was sie brauchen, um im Projektkontext erfolgreich zu sein. Mein Ziel ist es, für alle die Bedingungen zu schaffen, um optimal arbeiten zu können. Dies gilt für das Team als Gesamtes genauso wie für die einzelnen involvierten Kolleg:innen.

Es ist mir wichtig, jedes Teammitglied zu kennen und eine Vertrauensbasis zu schaffen. Nur dann können positive wie negative Themen jederzeit frei und ohne Bedenken adressiert und angegangen werden. Organisationstalent und Struktur spielen im Projektmanagement meiner Meinung nach eine genauso tragende Rolle wie Empathie. Mein Job ist es, das Team zu befähigen, zu inspirieren und zu motivieren.

Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Sprich An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?

Bei Publicis Sapient habe ich disziplinarisch einen „People Manager“ an meiner Seite. Diese Person innerhalb des Unternehmens hilft mir dabei, meine Karriere zu gestalten und mich weiterzuentwickeln.

Innerhalb des Projektes berichte ich intern an den Account-Verantwortlichen und extern an den Kunden. Je nach Größe des Projektes arbeite ich mit einem oder mehreren Teams zusammen. Diese Teams sind interdisziplinär aufgestellt und umfassen sehr unterschiedlichen Rollen – maßgeschneidert auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse.

Selbstverständlich wird die Rolle des Program Managers in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?

Gerade im digitalen Umfeld ändern sich viele Dinge rasant schnell. Es ist daher wichtig, auch die mittel- und langfristige Strategie des Kunden zu verstehen. Nur so kann ich sicherstellen, dass das Projekt auch in Zukunft die richtigen Ergebnisse liefert.

In manchen Kunden- beziehungsweise Projektsituationen gestaltet es sich jedoch schwierig, dafür die Zeit zu finden. Ich versuche, diesen Informationsaustausch im Projektverlauf immer wieder bewusst zu forcieren.

Zeit ist auch bei Weiterbildungsmaßnahmen der limitierende Faktor. Als Program Managerin muss ich stets am Ball bleiben und mich in agilen Arbeitsmethoden fortbilden. Ich bin dankbar, dass Publicis Sapient als Arbeitgeber entsprechenden Trainings und Zertifizierungen den erforderlichen Raum einräumt.

Spaß und Dankbarkeit im Beruf

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

Das Miteinander und die Menschen. Ich habe das Glück, jeden Tag mit sehr unterschiedlichen Kolleg:innen aus verschiedenen Disziplinen und Regionen zusammen arbeiten zu dürfen.

Trotz dieser Diversität kann ich darauf vertrauen, dass wir alle den gleichen Qualitätsanspruch an unsere Arbeit stellen. So macht Arbeiten Spaß. Große und kleine Erfolge werden bei uns gebührend gefeiert.

Wofür bist du besonders dankbar?

Ich bin dankbar, dass ich bei Publicis Sapient mit Menschen zusammen arbeite, die mich voll unterstützen und gleichzeitig herausfordern. Meine KollegInnen sorgen dafür, dass ich kontinuierlich Neues lerne.

Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Tatsächlich bin auch ich auf Umwegen in der Digital-Branche gelandet.

Ich habe meinen beruflichen Werdegang im Energiehandel begonnen und bin dann über diverse Stationen in unterschiedlichen Digitalisierungsprojekten Program Managerin bei Publicis Sapient geworden.

Welchen Tipp würdest du Neueinsteigern oder interessierten Quereinsteigern geben, der auch Agile Program Manager werden wollen?

Wer im Bereich Program Management Fuß fassen will, muss sich mit dem Konzept der Agilität auseinander setzten. Es ist unerlässlich, sich das entsprechende Mindset, die Methodologien und das Vokabular anzueignen. Außerdem darf eine Portion Organisationstalent und Kontaktfreudigkeit nicht fehlen. Schlussendlich geht es in dem Job immer um die Menschen. Man sollte Freude daran haben, ein vertrauensvolles Umfeld rund um das Team zu bilden.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).