Testbericht von Nicole Scott:
Das HTC One M9 ist eine bessere Version des One M8 und das ist nicht negativ gemeint – das M9 ist die Evolution eines bereits guten Smartphones. Auf den ersten Blick mag man es vielleicht mit dem One M8 verwechseln, da HTC die Designsprache beibehalten hat. Jeder, der mit den Smartphones des Unternehmens vertraut ist, wird jedenfalls auf Anhieb erkennen, dass wir es hier mit einem HTC-Device zu tun haben.
Bevor ihr euch durch unseren Test arbeitet, könnt ihr alternativ auch hier einen Blick auf unser ausführliches Review-Video werfen:
Design und Verarbeitung
Verfeinerung stand für das Update auf dem Programm und das hat HTC zweifellos hinbekommen: Das One M9 ist ein bisschen schmaler geworden, so dass man es gut mit einer Hand bedienen kann. Es ist zudem nun wenig dünner und kürzer, leichter hingegen nicht. Es fühlt sich besser in der Hand an, durch das Metallgehäuse macht es auch weiterhin einen sehr wertigen Eindruck.
Wenn ihr zu denen gehört, die beim One M8 das Gefühl hatten, dass das Smartphone einem zu leicht aus der Hand rutschen könnte, werdet ihr das One M9 sehr mögen. Das Two-Tone-Design ist nicht nur ein optischer Trenner, denn das goldene Band ist etwas höher, so dass eine recht scharfe Kante entsteht. Die sorgt dafür, dass das Smartphone in der Hand mehr Grip hat. Auch das Finish wirkt ein klein wenig anders als noch beim One M8, es ist jetzt mit mehr Texturen versehen.
Nicole begrüßt es besonders, dass das One M9 jetzt sicherer in der Hand liegt. Sie hat es mit dem One M8 schon fertig gebracht, dass sie es jemandem versehentlich ins Gesicht geworfen hat, als sie gerade dabei war, ein bisschen zu viel mit ihren Händen zu reden und es ihr einfach wegrutschte. Mit dem M9 wäre ihr diese Aktion vielleicht erspart geblieben.
Eine der größten Designänderungen betrifft den Power-Button. Der ist von der Oberseite des Smartphones auf die rechte Seite gewandert, wo er sich nun unterhalb der Lautstärkeregelung befindet. Die Lautstärke wird nun über zwei separate Buttons gesteuert und der Power-Button weist eine etwas andere Oberfläche auf, so dass er sich von den anderen Buttons auch durch bloßes Fühlen unterscheiden lässt.
Für unseren Geschmack sind die Buttons jedoch ziemlich weit unten angebracht. Selbst Nicole – die wirklich eher kleine Hände hat – landet manchmal versehentlich auf dem Volume-Button, wenn sie den Power-Button erreichen möchte. Dennoch ist die Platzierung besser als auf der Oberseite, wo man schon ziemlich große Hände braucht, um ihn mit einer Hand erreichen zu können.
Das Gehäuse ist komplett aus Aluminium gefertigt worden und HTC hat dazu erklärt, dass die Fertigung in fünf Stunden vonstatten geht und dafür 70 Schritte notwendig sind. Das Finish erfolgt per Handarbeit, lässt man uns weiter wissen. 9,61 mm ist das Smartphone dünn und wiegt dabei 157 Gramm. Das neue Design kommt mit weniger Nahtstellen und Einzelteilen aus, braucht aber fast doppelt so lange in der Produktion wie ein One M8.
Hardware: Eines der stärksten Smartphones auf dem Markt?
Das HTC One M9 kommt weiterhin mit einem Full HD-Display aus, welches durch Gorilla Glass geschützt ist und eine Bildschirmdiagonale von 5 Zoll aufweisen kann. Unter der Haube finden wir den neuen Qualcomm Snapdragon 810 mit 64 Bit-Funktionalität und je vier Kernen mit 2 Ghz und vier Kernen mit 1,5 Ghz. Dazu kommen noch 3 GB RAM und 32 GB Speicherplatz. Dank microSD-Slot könnt ihr den Speicher noch um bis zu 2 TB ausbauen. Platzprobleme sollte es also so bald nicht geben, wobei Karten mit so viel Kapazität natürlich nicht wirklich billig sind.
HTC hat endlich die Auflösung der Hauptkamera erhöht auf 20 MP, zudem kommt sie mit einer Objektivabdeckung aus Saphirglas. Auf die UltraPixel-Cam verzichtet man dennoch nicht, ihr findet sie jetzt lediglich auf der Vorderseite – für starke Selfies selbst bei schlechteren Lichtbedingungen ist also gesorgt.
Die üblichen Sensoren sind auch mit an Bord, beispielsweise ein Umgebungslichtsensor, Annäherungssensor, Gyroskop, Accelerometer etc. In Sachen Konnektivität finden wir eine 3,5 mm Buchse für das Headset, Micro-USB 2.0 (5-Pin), NFC, Bluetooth 4.1 und einen Infrarot-Blaster.
HTC One M9 Spezifikationen
- 5 Zoll großes IPS-LCDisplay mit Full HD-Auflösung und geschützt durch Gorilla Glass
- Qualcomm Snapdragon 810 Octa-Core-SoC
- 3 GB RAM
- 32 GB interner Speicher, erweiterbar um bis zu 2 TB mittels microSD-Karte
- 20 MP Kamera auf der Rückseite, Objektivabdeckung aus Saphirglas, BSI-Sensor, Autofokus, f2.2 27,8 mm Linse, 4K Video-Recording
- UltraPixel Front-Cam, BSI-Sensor, f2.0, 26,8 mm Linse und 1080p Video-Recording
- Android 5.0 Lollipop mit Sense 7.0
- 2840 mAh Akku
- 144,6 x 69,7 x 9,61 mm
- 157 Gramm
Kleiner Quad HD Display-Rant
Wir können absolut nachvollziehen, dass HTC das Specs-Rennen nicht mitmacht und sich eben wieder für ein Full HD-Display statt für ein Quad HD-Display entschieden hat. Es ist zum einen eine Kostenfrage, zum anderen eine der Akkulaufzeit, die bei einer höheren Auflösung auch eine Rolle spielt. Nicole hat das LG G3 mit Quad HD-Display genutzt, macht aber keinen Hehl daraus, dass ihr das Display des LG G2 besser gefällt. Sie gehört also sicher nicht zu den Smartphone-Nutzern, die euch erzählen würden, dass man unmöglich wieder zurückkehren kann zum Full HD-Display, wenn man erst einmal ein 2K-Display genutzt hat – man kann!
Es gibt die Smartphone-Käufer, die immer auf der Suche nach den besten technischen Daten sind und dann gibt es auch die andere Fraktion: Die, die argumentiert, dass man die zusätzlichen Pixel nicht wirklich sehen kann und dass ein gutes Display ein gutes Display ist – auch, wenn es nur mit 720p auflöst (Okay, vielleicht nicht gerade 720p, aber ihr wisst, worauf wir hinaus wollen).
Mehr Gedanken als um die Auflösung sollte man sich darum machen, wie gut beispielsweise ein Display bei Sonnenlicht ablesbar ist.
Sound: BoomSound enttäuscht einen nie
Charakteristisch für die HTC One-Reihe ist der Lautsprechergrill, der sich sowohl oberhalb als auch unterhalb des Displays befindet und aus dem spitzenmäßiger Sound an unser Ohr dringt. BoomSound ist nicht nur irgendein Buzz-Wort, es steht für einen Sound, den man so nicht bei einem Smartphone erwartet. Die Front-Lautsprecher kommen inklusive Verstärker, die 24-Bit HD-Sound liefern und dazu bietet euch Dolby Audio satten Multichannel 5.1 Surround-Sound, wenn ihr denn die richtigen Kopfhörer besitzt.
HTC Connect ermöglicht es euch, per 3-Finger-Swipe eine Verbindung zu einem anderen Device herzustellen – beispielsweise zu einem Bluetooth-Speaker. Ihr könnt auch andere Leute dazu einladen, ihre Musik dem Stream hinzuzufügen. Damit das funktioniert, müssen sie aber ebenfalls über ein HTC-Smartphone verfügen – es gibt leider keine App, die man sich auf ein beliebiges Smartphone laden kann. Connect ist ein wirklich smartes Feature – so ein 3-Finger-Swipe ist eben schneller ausgeführt als 4 Klicks.
HTC hat sich wahrlich einen Namen gemacht als Anbieter von Smartphones, die euch den bestmöglichen Sound am Markt bieten. Diese Qualität fordert aber auch seinen Tribut in Form eines längeren Smartphones, denn die beiden Speaker oben und unten beanspruchen einigen Platz.
Entweder können wir uns jetzt wünschen, dass HTC ein kleineres Smartphone vorgestellt hätte – oder wir akzeptieren es so wie es ist und freuen uns darüber, dass man ruhig ein Bad nehmen und nebenher über das One M9 Musik hören kann – sowohl in guter Qualität als auch laut und ohne, dass man auf einen Bluetooth-Speaker angewiesen wäre.
Nicole nutzt ihr Smartphone jeden Morgen zum Musikhören, während sie in den Tag startet und nimmt es mit von Raum zu Raum. Für sie ist es wichtig, den Tag mit Musik einzuläuten und da spielt die Lautstärke und die Qualität des Smartphones natürlich eine Rolle.
Stellt man sich die Frage, ob es nicht wünschenswert wäre, ein Smartphone zu besitzen, welches leichter in die Tasche passt, werden aber sicher auch viele Nutzer mit „Ja“ antworten und wären bereit, dafür auf den überragenden Sound zu verzichten – gerade, weil sehr oft mittlerweile eben auch Bluetooth-Lautsprecher eingesetzt werden.
Performance – Der Snapdragon 810 präsentiert sich erwartet stark
Benchmarks muss man immer mit Vorsicht genießen – Hersteller können beispielsweise den Schwellenwert für die Temperatur heraufsetzen, um einen besseren Score zu erzielen. Wir haben da ja schon mehrfach Manipulationen in der Vergangenheit gesehen. Nicole hat natürlich dennoch die entsprechenden Benchmark-Tests durchlaufen lassen, aber eigentlich wollen wir – bezogen auf den Snapdragon 810 – über was anderes reden. Nämlich darüber, dass er genau so abliefert, wie man sich das erhofft hat und nicht wie beispielsweise im LG G Flex 2, wo es doch hin und wieder hakt oder laggt. Hier läuft der Snapdragon 810 einwandfrei und ohne Anzeichen dafür, dass er im täglichen Gebrauch langsamer wird.
Der Snapdragon 810 ist ein 64 Bit-SoC, bei dem vier Kerne mit 2 GHz takten und die anderen vier Kerne mit 1,5 GHz, desweiteren stehen euch 3 GB DDR4 RAM zur Verfügung. Wie sich diese Kombination in den Benchmark-Tests bewährt hat, seht ihr hier im Überblick:
Kamera: Enttäuschend durchschnittlich
Heutzutage ist die Kamera einer der wichtigsten Bestandteile eines Smartphones und da stellt sich natürlich die Frage, ob HTC sich hier gegenüber dem Vorgänger verbessern konnte. Nach dem, was wir vor einigen Wochen beim MWC sehen konnten, würden wir eher „Nein“ sagen, aber jetzt haben wir auf dem Testgerät die finale Software vorliegen, die doch einen deutlich besseren Eindruck macht als das, was sich uns auf ersten Sample-Fotos präsentierte. Grund genug also, nochmals einen genaueren Blick auf die Kamera zu werfen.
Die Cam hat sich gegenüber neulich also nochmal sichtbar verbessert, wir sind aber nach wie vor nicht überzeugt davon, ob sie mit der Kamera im Galaxy S6 oder im iPhone 6 mithalten kann. Nicht falsch verstehen – HTC konnte sich wirklich verbessern, aber wenn man die Fotos eins zu eins vergleicht mit denen vom Galaxy Note 4 (derzeit von allen verfügbaren Android-Devices das mit der besten Kamera) und denen vom iPhone 6, sieht man eben doch, dass die Ergebnisse des One M9 ein wenig abfallen dagegen.
Bei den folgenden Fotos würde der Unterschied vermutlich auch nicht direkt ins Auge fallen, wenn man sie nicht Seite an Seite vergleichen würde.
Was HTC stets gut hinbekommt: Die Kamera löst sehr schnell aus. Nicole ist in ihrer kurzen Zeit mit dem Galaxy S6 & dem S6 Edge aufgefallen, dass sie manchmal das Smartphone schon bewegt hat, bevor das Foto wirklich gemacht war. Das kommt daher, weil sie an das Tempo beim One M9 gewöhnt ist. Im Auto-Modus fühlt es sich so an, als ob das Foto nahezu unmittelbar geschossen wird.
Wechselt ihr in den HDR-Modus, kommt zwar ein wenig Bearbeitungszeit dazu, dafür bekommt ihr aber auch viel bessere Resultate zu sehen, wenn die Fotomotive sowohl einen hellen als auch einen dunklen Bereich vorweisen können.
HTC hat uns wissen lassen, dass noch einige Software-Updates für die Kamera geplant sind. So soll beispielsweise im nächsten Monat eine App bei Google Play an den Start gehen, mit der ihr Fotos auf dem One M9 im RAW-Format abspeichern könnt. Jedes Foto wird um die 10 MB groß sein und wenn ihr beispielsweise ein Lightroom-Nutzer seid, werdet ihr es zu schätzen wissen, mit RAW-Files arbeiten zu können.
Weiter werdet ihr feststellen, dass neben Fotos im 16:9- und 1:1-Format nun auch ein 10:7-Ratio als Option bereitsteht, dafür verzichtet man auf das 4:3-Format. Bei der Einstellung im 10:7-Format sind dann Fotos mit 5376 x 3752 (20,17 Megapixeln) möglich.
Wir sind gespannt, welche Updates uns von HTC diesbezüglich noch ins Haus stehen, denn allein die Verbesserungen innerhalb der letzten beiden Wochen sind signifikant. Was man leider nicht durch ein Update beheben kann, ist das Fehlen einer optischen Bildstabilisierung – ein Feature, welches aber zwingend notwendig ist, wenn man sich auf Augenhöhe mit anderen Flaggschiffen befinden möchte.
Mit OIS sind schnellere und klarere sowie weniger verwackelte Videos möglich, so dass es eher einen Rückschritt bedeutet, diese Funktion im High-End-Bereich nicht anzubieten heutzutage.
Sense 7.0: Starke UI – auch, wenn man kein Sense-Fan ist
Es könnte sein, dass das Beste an Sense 7.0 ist, dass man die Möglichkeit hat, die Software weniger Sense-like zu konfigurieren. Wenn ihr Sense mit all seinen Features mögt, findet ihr alle Sense-typischen Elemente wieder wie den vertikalen App-Drawer (das Feature, welches Nicole am wenigsten gefällt), den Blinkfeed und den Quick Launcher.
Wer das – wie ich – aber alles nicht so sehr mag, bekommt mit Sense 7.0 die Möglichkeit an die Hand, das Look and Feel der UI komplett zu ändern.Sense 6.0 war zu sehr auf die eigenen Vorstellungen fixiert, wie so eine Oberfläche auszusehen hat und ließ einen mit dem Gefühl zurück, dass man nicht sehr viel personalisieren kann. Bei Sense 7.0 sieht das glücklicherweise anders aus.
Nicole war schon so weit, sich genau aus diesen Gründen gegen ein HTC-Smartphone zu entscheiden. Jetzt hat HTC aber einen Theme Store am Start und mit einem Klick könnt ihr euch ein beliebiges Foto als Wallpaper herauspicken könnt und automatisch wird auch die Farbpalette des erstellten Themes an das Foto angepasst.
Darüber hinaus könnt ihr sehr viele Anpassungen vornehmen wie beispielsweise die Wahl der Schriftart, der Farbpalette und der Icons. Damit macht HTC einen riesigen Sprung nach vorne, noch beim One M7 konnte man nicht irgendein Element der UI ändern. Beispielsweise auf chinesischen Smartphones sind solche Theme Shops nichts außergewöhnliches, so dass man sich wundert, wieso HTC jetzt erst auf diese Idee einsteigt.
Jetzt hofft das Unternehmen auf eine starke Community, damit viele neue Themes entstehen – ihr könnt eure eigenen Themes nämlich hochladen und mit der Community sharen. In der nächsten Version soll dann sogar der Verkauf dieser eigenen Themes möglich sein.
Ein bisschen geschockt ist Nicole immer noch, dass HTC es nicht ermöglicht, die Navigation im App Drawer bzw. die Ausrichtung zu ändern. Immer noch bewegt ihr euch vertikal durch die Apps, während Android eine horizontale Suche anbietet. Bei einer Website ist man daran gewöhnt, von oben nach unten zu scrollen, aber es fühlt sich einfach nicht richtig an, wenn man seitlich durch die Homescreens wechselt und von oben nach unten in den Apps.
Das Ziel ist jeweils das Gleiche, so dass uns nicht ganz klar ist, wieso die Ausrichtung eine unterschiedliche ist. Ich wünschte, man hätte uns hier auch die Möglichkeit gegeben, die Navigation nach unserem Geschmack anzupassen. So führt es die ganze Idee des Theme-Generators ein wenig ad absurdum.
Beim Homescreen selbst hat sich durch den Smart Launcher Einiges verändert, denn wir haben es hier mit einem Widget zu tun, welches je nach Ort andere Apps anzeigt. Vorgeschlagen werden hier die Orte „Home“, „Work“ und „Out“. Interessant ist aber, dass ihr auch eigene Ideen umsetzen könnt. Legt ihr beispielsweise ein Setup an für euer tägliches Training, könnten automatisch alle für den Sport relevanten Apps angezeigt werden, sobald ihr euch dem Fitness-Center nähert.
Der Smart Launcher zeigt euch die Apps an, die ihr in verschiedenen Situationen am häufigsten nutzt. Schön ist dabei, dass ihr einzelne Apps, die ihr für unpassend haltet, einfach da rauslöschen könnt, ebenso wie den Ordner mit empfohlenen Apps. In diesem Ordner werden aktuell Vorschläge aufgrund eurer Apps bei Google Play gemacht, künftig möchte HTC hier aber selbst ein stärkeres Wörtchen mitreden.
Sense besitzt nun auch einige „smarte“ Ordner wie den bereits erwähnten für die Suggested Apps oder für Downloads. Ladet ihr eine App herunter, landet sie automatisch im Downloads-Ordner im Sense Home-Widget. Der Ordner wird auch in jedem Szenario – Home, Work, Out – angezeigt und die meist genutzten Apps daraus werden am Anfang der Liste angezeigt. Das scheint eine schöne Möglichkeit zu sein, Apps aufzurufen, ohne den Homescreen wirklich verlassen zu müssen.
Ein Haken an der Sache könnte sein, dass sich die Reihenfolge ändert, wenn ihr eine andere App öfter nutzt – schlecht für den, der gerne immer exakt weiß, wo welche App zu erreichen ist. Diejenigen jedoch, die selbst gar nicht Hand anlegen, um ihren Homescreen nach ihren Wünschen zu gestalten – und das sind durchaus viele – werden das Feature hingegen zu schätzen wissen.
Befassen wir uns nun mit dem anderen dieser smarten Ordner, den „Suggestions“. Der ist anders aufgebaut als andere Ordner auf dem Homescreen und zeigt euch den Namen der App, den Entwickler und eine kurze Zusammenfassung. Vier Apps werden dort vorgeschlagen und die Präsentation ist nicht sonderlich gelungen, da die Namen und Beschreibungen abgeschnitten sind, zudem hat Nicole in ihrem Test dort nichts vorgeschlagen bekommen, was für sie wirklich interessant wäre. Sie hasst Candy Crush, hat weder das noch ähnliche Puzzle-Games heruntergeladen seit mehr als einem Jahr und war beim ersten Blick in den Ordner ein wenig verwundert, dass ihr ausgerechnet das vorgeschlagen wurde.
Künftig möchte HTC hier auch sponsored Apps unterbringen und auf diese Weise wohl die Kosten für das Device ein bisschen drücken. Wir persönlich mögen die Idee nicht so besonders, aber immerhin kann man den Ordner ohne Weiteres entfernen, so dass er nicht nervt.
Auch beim Blinkfeed hat sich was getan, denn auch hier fokussiert man sich ein wenig mehr auf Informationen, die zu eurem Standort passen. Dank der Unterstützung von Yelp bekommt ihr beispielsweise hin und wieder Orte in der Nähe angezeigt, in denen man gut Essen kann. News, Veranstaltungen und Nachrichten können auf den Lockscreen gepusht werden und der Appy Geek-Newsreader versorgt euch mit den Highlights aus euren sozialen Netzwerken, aber auch aus weiteren Quellen, die ihr abonnieren könnt.
Diese location-basierten Geschichten klingen in der Theorie alle ganz spannend, wirklich nützliche Informationen hat Nicole in ihrer Test-Zeit aber keine zu sehen bekommen. Sie ist viel unterwegs, googelt selbst sehr viel nach Restaurants usw und von daher sollte das eine gesunde Basis sein, um ihr weitere, nützliche Vorschläge zu machen – das scheint aber wohl nicht wirklich der Fall zu sein.
Sie bemängelt ebenfalls, dass ihr auf Reisen oftmals Informationen in der Landessprache bekommt. Sprecht ihr die jedoch nicht, sind diese Informationen absolut nutzlos für euch. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass Nicole mit ihren vielen Reisen wohl eher nicht dem typischen Smartphone-Nutzer entspricht, soll heißen: für viele andere Nutzer können die Empfehlungen vielleicht deutlich nützlicher sein als für jemanden, der während seines Tests stets nur wenige Tage an einem Ort war. Sie hatte also nicht die Möglichkeit, sich ein besonderes Profil zu erarbeiten durch beispielsweise den regelmäßigen Besuch bestimmter Restaurants oder selbst der Orte und Zeiten, zu denen sie schlafen geht.
Wie zuvor bereits erwähnt, werden von HTC ein paar Kamera-Updates erfolgen, wie eben die Möglichkeit, RAW-Files zu nutzen. Das Update wird es im April über den Play Store geben, und damit ihr genug von den jeweils 10 MB großen Dateien unterbringen könnt, erhaltet ihr dann kostenlos für zwei Jahre 100 GB Speicherplatz in der Cloud.
Noch eine Sache, auf die man leider hinweisen muss, wenn man über die Software redet: Die Onscreen-Tastatur von HTC ist nicht besonders gelungen. Sie ist nicht sonderlich akkurat, was zu so manchem Fehler beim Tippen führt. Die Swype-ähnliche Trace-Tastatur hingegen ist deutlich besser und wenn ihr nicht eh ein favorisiertes Keyboard habt, welches ihr euch auf euer Smartphone packt, dann solltet ihr direkt zur Trace-Option wechseln, um der Autokorrektur-Verwirrung zu entgehen.
Die neuen Navigations-Buttons erleichtern die Bedienung
Ein Hauptgrund, wieso viele Menschen sich davor sträuben, große Smartphones zu nutzen: Man kann nicht jeden Punkt bequem erreichen, beispielsweise die Benachrichtigungen am oberen Rand. Das könnte beim HTC One M9 dazu führen, dass sich Viele direkt gegen das Gerät entscheiden, denn neben den Frontlautsprechern sorgen auch die Onscreen-Buttons dafür, dass das Smartphone etwas sehr lang ausfällt. Es hilft ein wenig, dass das One M9 etwas schmaler gebaut ist, bei der Leiste mit den Benachrichtigungen dürfte man eventuell dennoch seine Schwierigkeiten haben mit kleineren Händen.
Erfreulicherweise hält HTC hier aber auch eine andere Lösung parat: Ihr könnt die Onscreen-Buttons selbst konfigurieren, also beispielsweise anders anordnen und es gibt nun auch die Möglichkeit, einen Button für die Benachrichtigungen hinzuzufügen. Somit könnt ihr auch von dort kinderleicht diese Leiste öffnen – ein wirklich nützliches Feature.
Akkulaufzeit
Das HTC One M9 ist mit einem 2.840 mAh Akku ausgestattet, der mit einer Quick Charge-Funktion aufwarten kann. Der 5-Pin MicroUSB 2.0 Port lässt auch High Definition-Video zu (MHL für USB oder HDMI mit speziellem Kabel), aber enttäuschenderweise bietet HTC selbst nicht den passenden Charger oder das passende Kabel an, welches das unterstützt. Schade, dass HTC diese Chance verstreichen lässt – ihr müsst euch also selbst danach schauen.
Weiter gibt es über den Akku leider nicht zu viel Positives zu vermelden. Auch, wenn 2.840 mAh Kapazität erst mal viel klingt, ist es auch bei moderater Nutzung nur schwer möglich, einigermaßen über den Tag zu kommen. Auch das mag damit zusammenhängen, dass die Software noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist – was für die HTC-Software ebenso gilt wie für Android 5.0.2 – so, dass wir zumindest die Hoffnung haben, dass sich auch die Akkulaufzeit auf ein vernünftigeres Niveau einpendelt mit den entsprechenden Software-Updates.
Für mich ist das M9 jetzt schon wieder die Enttäuschung des Jahres 2015. Gleiches Design wie das M8 und minimale Änderungen. Da lohnt wohl kaum ein Umstieg auf das Gerät. Dazu noch schlechte Akkulaufzeit und Hitzeprobleme. Nein danke…
Stimmt.. ich hoffe die neuen Smartphones im Herbst (z.b. die mit Win 10 wovon ich eins holen werde :D) setzen möglichst auf den snap 815, der wohl keine hitzeprobleme hat
…es war doch nur ein Software-Problem… 😛
Haha ok ich lass mich gern von anderen Herstellern überzeugen 😀
Hab bei den win10 phones eh eher größere „träume“ und Probleme ^^
Ich darf mich auch darüber lustig machen, weil die mich damals schon mit dem HTC One X mit Tegra Spiegeleibrater inkl. auf den Arm genommen haben. 😉
Ich hatte mir für das M9 einen etwas größeren Change gewünscht. Dass Design des Vorgängers und die Verarbeitung in allen Ehren, aber das M9 scheint tatsächlich nur eine marginale Verbesserung des M8 sein. Man könnte es aufgrund der Spezifikationen auch M8-Plus nennen 😉
Das M9, welches evleaks gepostet hatte, oder eine Variante in der Art hätte HTC sicher gut getan, auch was das Thema Innovationskraft angeht. Aber so habe ich die Befürchtung, dass HTC (auch für den nicht-affinen Smartphone Kunden) immer weiter in Vergessenheit geraten wird. Hoffen wir mal, dass Cher Wang neuen Wind bringt und HTC wieder ein Smartphone mit „will-haben-Effekt“ entwickelt!
Das erste Review, dass zu einem positiven Fazit kommt 🙂 Die Punktewerte waren ja bei allen Reviews hoch, aber die Texte waren doch eher fast alle negativ geschrieben..
Gutes Review.
Aber micro SD Karten mit 2TB Kapazität gibt es (leider) noch nicht. Die maximale Kapazität die es gibt sind 200GB was aber eigentlich den meisten reichen sollte 😉
Preis, Akkulaufzeit und Kamera ziehen die Bewertung schon mächtig runter, aber wenn bei 2840 mAh die Gefahr besteht, am Abend leer zu laufen, wie man es vom iPhone 5 kennt, dann geht das einfach gar nicht. Gerade wenn es am Wochenende 3-5 Uhr wird und die Geräte in Kellerkneipen ständig versuchen an Netz und Daten zur Aktualisierung der Dienste zu kommen, geht das noch mal mehr auf den Akku. Kommt man dann in die Situation, das Teil mal als Telefon zu nutzen, kann es einfach nicht sein, dass es leer ist. Kannte ich wie gesagt bislang nur vom iPhone.
Ich wollte das M9 nachdem ich das M7 damals echt super fand. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Vielleicht besorge ich mir doch wieder ein gutes gebrauchtes M7 😛 Es hatte die perfekte Größe und dürfte mittlerweile günstig zu haben sein.
Guter Test, aber der Artikel liest sich teilweise etwas strange. Wer ist denn jetzt Nicole und warum ist nirgends ein Bild von ihr xD
@Mase2603:disqus schau mal den dicken Link ganz oben 🙂
Ahhh danke 😀 hab gleich angefangen den Artikel zu lesen und über den Namen hinweg gescrollt 😀
Guter Artikel, nur die übertrieben oft verwendeten englischen Wörter regen mich auf…