Nach der Insolvenz von Germania musste die Fluglinie alle Tätigkeiten einstellen. Alle? Nein! Der Schweizer Ableger operierte zunächst weiter. Jetzt ist klar: Ab sofort wird das unter einem neuen Namen passieren. Germania Schweiz heißt jetzt Chair.
In der Nacht vom 5. Februar 2019 meldete die Fluglinie Germania, sie sei pleite. Die Meldung traf viele Passagiere unerwartet und einige Regionalflughäfen in Deutschland sehr hart.
Doch in der Schweiz sah die Lage etwas anders aus. Die Tochtergesellschaft operierte dort weiter, wenn es auch viele Fragen gab.
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- Wer würde dort die deutschen Germania-Anteile von 40 Prozent übernehmen?
- Würde der Schweizer Ableger ohne die Unterstützung der deutschen Germania überleben können?
Doch überraschend schnell fanden sich auf diese Fragen handfeste Antworten.
Seit Februar zu 100 Prozent in Schweizer Hand
Am 19. Februar verkündete das Unternehmen auf einer Pressekonferenz, dass ein Schweizer Investor die Anteile übernommen hatte und sich die Germania Flug AG damit zu 100 Prozent in Schweizer Hand befinde.
Wer dieser Investor sei, wollte das Unternehmen aber nicht verraten. Dennoch schien erstmal klar: Die Germania Flug AG würde in der Schweiz überleben.
Ende März fand die Handleszeitung dann heraus, dass der geheime Investor eine InvestorIN war, und zwar die Schweizer Unternehmerin Leyla Ibrahimi-Salahi. Ihr gehört bereits die Fluglinie Air Prishtina, die sich auf Flüge nach Osteuropa spezialisiert hat. Nun hatte sie also fast 100 Prozent an der Germania Flug AG übernommen.
Ibrahimi-Salahi kommt nicht von ungefähr zu Germania. Die Unternehmerin kooperiert schon seit 2012 mit der Fluglinie.
Nun hat sich Ibrahimi-Salahi dazu entschlossen, Germania unter neuem Namen fliegen zu lassen: Chair.
Neuer Name, neues Logo
„CH“ ist das Länderkürzel der Schweiz, „Air“ bedeutet Luft und „Chair“ soll die Flugsitze repräsentieren, die die Fluglinie an die Passagiere verkauft. Passend zum Namenswechsel gibt es auch ein neues Logo in neuen Farben. Statt grün-weiß fliegt Chair jetzt in rot-weiß-blau.
Hinter dem Rebranding steckt die Zürcher Agentur Branders.
Laut einer Pressemitteilung steht die neue Fluglinie für „ein junges, unkompliziertes und dynamisches Unternehmen, das einen fröhlichen, humor- und respektvollen sowie zugleich familiären Umgang mit seinen Partnern, Kunden und Mitarbeitenden pflegt und dabei durchaus auch einmal etwas frecher auftritt.“
Morgen, am 12. Juni, fliegt Chair zum ersten Mal im neuen „Kleid“. Tickets soll es auf der Website chair.ch geben, die ab sofort freigeschaltet ist.
Chair möchte sich auf Warmwasser-Destinationen sowie Flughäfen in Nordafrika und Osteuropa konzentrieren. Das Angebot soll langfristig weiter ausgebaut werden, allerdings behutsam. Das passt zur Aussage von Leyla Ibrahimi-Salahi, sie wolle keine Abenteuer machen.
Das Unternehmen geht davon aus, dass Chair ab Sommer 2020 wieder schwarze Zahlen schreiben wird.
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