Der Bundesverband der Verbraucherzentrale will Unternehmen daran hindern, weiterhin Werbung zur Klimaneutralität zu schalten. In einem neuen Positionspapier fordert die Organisation das EU-Parlament dazu auf, umweltbezogene Werbeaussagen stärker zu regulieren.
Der Bundesverband der Verbraucherzentrale will Unternehmen und Organisationen daran hindern, Klimaneutralität weiterhin als Werbemittel zu benutzen. Vor allem die Fußball-WM in Katar zeige, dass diese Art der Werbung eine Form von Greenwashing sei.
Deshalb fordern die Verbraucherschützer:innen die EU auf, ein Verbot auszusprechen. Unternehmen sollen nicht mehr mit Klimaneutralität werben dürfen.
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Verbraucherzentrale will Werbung mit Klimaneutralität stoppen
„Vollständig klimaneutrales FIFA-Turnier“, „klima-positive Pasta“ oder „CO2-neutrales Heizöl“: Das sind nur einige Beispiele dafür, wie die Wirtschaft das Klima und den Umweltschutz als Werbeargument nutzt.
Die Werbung spiele allerdings mit dem Unwissen der Verbraucher:innen. Immer wieder würden Organisationen und Unternehmen mit ihrer Werbung den falschen Eindruck erwecken, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung dem Klima nicht schade, so Ramona Pop, Vorständin des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale.
Greenwashing: Unternehmen täuschen Verbraucher
Tatsächlich entstünden in der Produktion aber grundsätzlich klimaschädliche Emissionen, erklärt Pop weiter:
Die beworbene Klimaneutralität soll mithilfe von CO2-Kompensation erreicht werden. Der Handel mit freiwilligen Kompensationszertifikaten ist aber nicht reguliert. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist somit völlig unklar, wie verlässlich Emissionen kompensiert werden. Das ist Greenwashing und sollte verboten werden.
Verbraucherzentrale fordert Verbot von Klima-Werbung von EU
Da emissionsfreie Produktion derzeit nicht möglich ist, fordert der Verband das EU-Parlament auf, ein explizites Verbot der Werbung mit Klimaneutralität auszusprechen. Auch vergleichbare Formulierungen solle die EU künftig nicht zulassen.
Die detaillierten Forderungen fassten die Verbraucherschützer:innen in einem entsprechenden Positionspapier zusammen. Das Europäische Parlament wird sich Ende November mit der Regulierung umweltbezogener Werbeaussagen befassen.
FIFA-Werbung von Verbraucherzentrale abgemahnt
Klimaneutralität sei ein wichtiges klimapolitisches Ziel im globalen Kampf gegen den
menschengemachten Klimawandel, schreibt die Verbraucherzentrale in ihrem Positionspapier.
Um das zu erreichen, dürften klimaschädliche Produkte allerdings nicht als klimaneutral beworben werden. Das könne den Konsum anregen und somit letztendlich einen notwendigen Wandel verhindern, so Pop.
Der Bundesverband der Verbraucherzentrale hat die FIFA kürzlich wegen Greenwashing abgemahnt. Außerdem forderte die Organisation den Weltfußballverband auf, mehrere Werbeaussagen zum angeblich „klimaneutralen Turnier“ von seiner Website zu löschen.
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Nicht durchdacht. Durch den Zertifikatekauf unterstützen private Unternehmen (hoffentlich) sinnvolle Projekte unter anderem in Dritte Weltländern. Richtig ist dass das auch ein Markt ist und genau hingeschaut werden muss. Das können die Zertifikate- Käufer aber kaum leisten, sondern müsste von einer unabhängigen Stelle geschehen.