Google Knol ist dem Erzfeind Wiki ganz dicht auf den Fersen: „100.000 Artikel!“ wird im Google-Blog schon gejubelt. Zum Vergleich: die deutsche Wikipedia umfasst heute nach eigenen Angaben 854.128 Artikel, die englischsprachige bringt es auf 2,7 Millionen. Dennoch: Keine schlechte Leistung in der kurzen Zeit – Knol ist seit rund fünf Monaten im Rennen und war damals mit eher minder prickelnden Themenartikeln (Sonnenmilch, Lungenkrebs und verstopfte Toilettenschüsseln) gestartet.
Weit spannender finde ich die Entwicklung in Sachen Autorschaft. Knol wurde von Google als Gegenmodell zu Wikipedia ins Spiel gebracht: Artikel sollten von einzelnen Autoren („Experten“) erstellt werden, anonymes Mitmachen war da eher unerwünscht. Nicht umsonst prangt an vielen Knol-Texten das Portraitfoto des stolzen Verfassers.
Doch wie es scheint, kippt Google langsam diese Strategie: „We are happy to see that most authors choose to accept moderated edits from their audience and that the volume of suggested edits from readers is steadily growing“ – aha! Jetzt also doch? Leser werden explizit aufgerufen, den Autoren Hinweise zum Text per Edit-Button zukommen zu lassen, damit diese dann die Änderungsvorschläge übernehmen oder ablehnen können.
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Eine „neue Art der Online-Zusammenarbeit“, nennt Google das und springt damit letztlich doch auf den Wiki-Zug auf. Der Grund, weshalb Mitglieder nicht in letzter Instanz direkt Änderungen im Artikel vornehmen können, dürfte daran liegen, dass bei Knol die einzelnen Autoren – wenn gewünscht – an den Werbeeinnahmen beteiligt werden. Und das dürfte bei einem Mitmachwirrwarr etwas schwierig werden.
(André Vatter)
Wo bleibt die persönliche Note?
Wo bleiben die Bilder?
Wo bleiben die Menschen?
Wo bleibt das kritische Betrachten?
Wo bleibt die eigene Meinung?
Wo bleiben die Analysen?
Ihr fallt gerade auf die Schnauze. Also tut etwas dagegen!
KNOL war von Anfang an auf Zusammenarbeit ausgelegt, nur bestimmt hier der Autor eines KNOLs, wer mitarbeitet und welche Änderungen übernommen werden. Deshalb kann es ja auch mehrere KNOLs zu einem Thema geben (im Gegensatz zu Wikipedia). Damit soll verhindert werden, dass ausgewiesene Experten zu einem Thema ständig in Diskussionen (Rechtfertigungen etc.) mit Laien verwickelt werden… da Laien meist in der Überzahl sind führt das bei einigen Themengebieten in der Wikipedia zum Beschluss, die Arbeit von Experten zu löschen. Nichts gegen Laien, aber auf Dauer ist es doch recht mühsam diese in einem Fachgebiet so schlau zu machen, dass sie auf der gleichen Augenhöhe diskutieren können.
@ #1: full agree.
Die Themen die ihr macht, finde ich echt interessant, aber das persönliche felhlt! Bitte macht keine News-Seite aus Basic Thinking.
Wertet das Thema persönlich, nimmt es kritisch auseinander, zeigt uns neues!
Die Themen und den Schreibstil finde ich gut, weiter so!
Mir gefallen die letzten Beiträge schonmal besser als alles was ich in letzter Zeit von Robert gelesen habe.
@1 Kauf dir doch eine Biografie im Buchhandel
Als ich zuletzt bei Knol nach etwas gesucht habe, stand auf der Seite statt dem beitrag zum Thema nur eine Protestnote des Autors gegen Google als Datenkrake.
Der Mann hatte alle seine Artikel gelöscht und durch kurze Protestnoten ersetzt.
Was mir nicht wirklich weiterhalf.
@ 1.
bleib doch mal locker, es wurde doch nun oft genug darauf hingewiesen und wenn dir was daran liegt, dann schrieb es in einen angebrachten beitrag, wo solche kommentare eher untergebracht werden können.
wer mal genauer liest wird auch eigene meinungen erkennen, nur eben nicht, das „extreme“…
ausserdem wurden bereits in den kommentaren auch aussagen der autoren getroffen, wo du neben dem namen auch einen link zum blog findest, um dort mehr über den autor zu erfahren 😉
augen auf!
@Luca
Da casht man 50k€ und bekommt Forderungskataloge vom Online-Mob, halt mal die Luft an, hindert Dich niemand daran Konstruktiv zu posten oder basicthinking-reloaded gründen…
@Topic
Ist mir nachwievor ein Rätsel wo genau Google mit dem Knol landen will. Konkurenz belebt zwar das Geschäft, trotzdem hoffe ich, dass Google für die Wikipedia zumindest auch gespendet hat, weil sehr viele Fragen in der Suchleiste letztlich dort beantwortet worden sind.
Von welchem Schreiberling ist dieser Text? 🙂 Vergesse den Hinweis der sonst immer drunter steht.
Wikipedia bevorzuge ich dann doch lieber. Wusste bis jetzt nicht einmal von „knol“, wofür steht der name überhaupt?
Das klingt ja bei „knol“ so als hätte der Artikelerfasser „die Macht“ über dem was der Leser zu lesen bekommt.
Hab mir mal eben den Artikel dort über Bern reingezogen, nicht grade doll, vorallem der Link zur Quelle scheint mir eher der „eigenwerbung“ zu dienen
@ #8: ist jetzt eingefügt 🙂
[…] Basicthinking Blog | Feeds abonnieren ANZEIGEN Online TV – Online Serien, Filme, .. gratis sehen. 14 Tage […]
Etwas fies finde ich, dass man Experten so auf Werbeeinnahmen sitzen lässt. Wissen so zu Kommerzialisieren … wir werden sehen wo das hinführt.
Mal abgesehen davon, dass jeder dritte Google-Knol-Artikel Nonsense ist und Google auch nach Monaten nicht auf Hinweise auf Quatsch-Autoren reagiert, ist die Knol-Idee hübsch, allerdings ein jämmerlicher Rohrkrepierer. Werden die Google-Jungs auch irgendwann einmal merken.
@luca: bitte etwas geduld und freundlichkeit.
Der Großteil der Projekte die Google anpackt funktionieren halt einfach und die Wenigen, wo dies nicht so ist, schalten sie halt wieder ab.
Unfreundlich? Wenn ihr das so seht. Ich nenne es meine Meinung garniert mit etwas Zynismus.
Ja, mein Kommentar ist Off-Topic, aber schließlich wurde versprochen, dass man im Sinne von Basic weitermacht. Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden.
Irgendwo habe ich noch die Zugangsdaten vom BasicWatchBlog. Sollte ich reaktivieren und dieses Mal wirklich als WatchBlog betreiben.
Oder ich trolle mich einfach von dannen.
Naja, an und für sich ist es ja eine nette Idee mit redigierten Texten zu arbeiten. Das voll durchzusetzen hat aber Anno 2000 schon mit Nupedia nicht geklappt. Daher wird’s jetzt auch bei Knol wieder offener.
Allerdings ist mir schleierhaft wie einige Artikel in Knol überhaupt ins System gestellt werden können. Ein Artikel wie Germany / Deutschland, einzusehen unter http://knol.google.com/k/gerhard-pfennig/germany-deutschland/3qt5jcphebrid/6# würde in der Wikipedia wahrscheinlich erst mal gelöscht und müsste als wirklicher Artikel wieder neu eingestellt werden.
Da nützt’s mir als User auch nix, wenn ich weiß, dass die überaus uninformative Liste der Bundesländer von einem gewissen Gerhard Pfennig geschrieben wurde.
Mal gucken, wie lange das Ganze noch hält…
Knol ist ein Tummelplatz von Selbstdarstellern, selbsternannten Experten und Selbstvermarktern. PR-Agenturen bieten an, dass sie für Unternehmen/Autoren Knol-Texte verfassen. Das kann nie was werden.
@9 Bei Wikipedia wäre ich, was den Wahrheitsgehalt angeht, auch relativ vorsichtig. Zur Geschichte und zum Hergang des Vietnamskrieges oder der DDR gibt es z.B. einige Dinge die so nicht waren.
@17 Bei Wiki sieht es genauso aus.
Und nein, ich mag Knol nicht. 😉
Aber Kommentare gibt es doch schonmal reichlich 🙂
Spannend hier.
Ohh Mist… jetzt habe ich ganz den sachlichen Kommentar vergessen.
(Wie so viele auch.)
So wird dieser Blog zur Text-Talkshow via Kommentar.
Das Internet lößt das Fernsehen ab und das mithilfe eines Blogs.
Wie sagte Helmut Schmidt: „Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen“
Wer etwas wirklich 100 prozentig sicher wissen will, sucht sich eh mehrere Quellen, nicht NUR Wikipedia oder Knoll. Ist doch klar das man einer freien Wissensbasis in die jeder schreiben kann nicht 100% glauben schenken darf.
@Luca: „aber schließlich wurde versprochen, dass man im Sinne von Basic weitermacht.“
Klar, aber es ist eben nicht Basic der weitermacht…
Die Selbstheilungskräfte bei Wiki sind schon beachtlich. Wenn natürlich keiner was korrigiert, bleibt es so stehen. Ist ja bei einem gedruckten Lexikon ja weit, weit schlimmer. Das ist schon alt, wenn es rauskommt und updates gibt es gar nicht! Man sollte sowieso immer mehrere Quellen haben, die sich nicht aufeinander beziehen.
Aufgrund der Tatsache, dass mir KNOL nur ab und an mal über den Weg läuft (weil zufällig jemand darüber schreibt), sehe ich das nicht als wirkliche Konkurrenz zu Wikipedia an.
Jedenfalls in deutschen Landen nicht..
Also ich persönlich habe noch nicht gerade viel über KNOL gehört und denke nicht das es eine ernst zunehmender Konkurrenz zu Wiki werden könnte, da sie diese ja schon einen recht großen Vorsprung haben und auch diesen Markt ziemlich beherrschen, also abwarten ob das mal wieder ein Projekt wird was google einstampft und drum gekämpft wird! (hauptsache Wiki wird nicht von google aufgekauft….)
Klar ist Wikipedia auch nicht immer richtig – doch Fehler sind ja menschlich – und Wikipedia wird von Menschen gemacht.
Knol jedoch kann doch schon nur vom Prinzip her nicht funktionieren: Viele Autoren eines Artikels werden doch niemals eingestehen, dass sie einen Fehler im Artikel geschrieben haben. Wenn jedoch viele Leute uneingeschränkt an einem Artikel arbeiten können, gewinnt meist das, was die Mehrheit für richtig hält – und das wird dann oft von der breiten Masse auch als richtig akzeptiert…
Knol unterstützt derzeit 8 Sprachen (laut Blog) und hat jetzt 100.000 Artikel. In diesen acht Sprachen existieren derzeit hingegen etwa 5,8 Millionen Wikipedia-Artikel – macht gerade mal 1,7 %.
Und selbst von diesen 1,7 % sind eine Menge Artikel bei Knol, um es mal nett zu formulieren, von höchst zweifelhafter Qualität. Einfach mal die einschlägig bekannten Stichwörter wie „Geld verdienen“ in die Suche eingeben und staunen.
Ich finde es daher etwas übertrieben zu schreiben, Knol sei Wikipedia dicht auf den Fersen.
Jedenfalls denke ich nicht, dass Knol viel Erfolg haben wird, wenn Google in Sachen Qualitätssicherung da nicht einlenkt. Ich möchte jedenfalls meine Artikel nicht in so einem Umfeld stehen haben.
Hätte nicht gedacht das KNOL bereits so viele Artikel hat. Wikipedia Killer? Das klingt so lächerlich wie die Überschriften „IPhone Killer“ ;-)) – auch, wenn KNOL von Google kommt.
Bin allerdings mal gespannt wie es weiter geht. Ich bin ein absoluter Wikipedia-Fan und nutze es, wie wohl die meisten, sehr häufig. Doch Wikipedia mit mehr Bildern, mehreren „Wissensstufen“ (:rolleyes:) und Videos fände ich noch besser 🙂
Die persönliche Note, wie es auch hier angesprochen wurde, vermisse ich in einem „Lexikon“ keineswegs.
@ David
Da muss ich mich dir voll und ganz anschließen, wenn ich so ein Lexikon „besuche“, möchte ich genaue Informationen und keine persönlichen Gedanken dazu. Für solch persönliche Meinungen, gibts genug andere Quellen.
Willkommen und alles gute.
Ich glaube nicht, das Wikipedia und Knol Konkurrenten sind. Sie haben ungefähr soviel gemeinsam wie der Brockhaus und die Ct‘ oder jede beliebige Zeitschrift. Allenfalls mit Wikibooks gibt es Überschneidungen. Die Personalisierung von Artikeln finde ich klasse. Der Autor kann seine Kompetenz zeigen und der User hat was zu lesen Win-Win. Näheres vielleicht demnächst auf meinem Blog
Ich bin von Knol auch ein wenig enttäuscht, hatte ich mir doch erhofft, dass es mal eine echte Alternative zu Wikipedia geben würde, denn immer nur im Wiki lesen finde ich auf dauer auch nicht so spannend. Ich finde den Ansatz von Knol eigentlich recht interessant, aber bisher scheint er sich noch nicht so recht durchzusetzen.
[…] ist auch, dass Google seinen eigenen “Wikipedia-Killer” Knol bald einmottet und daher nun Jimmy Wales’ Plattform als Zentrum des Wissens im Internet […]