interessantes BBC-Video, das anhand der GPS-Daten die Flougrouten über England im 24h-Zeitraffer aufzeigt:
Auf der Seite „Britain From Above“ findet Ihr weitere Übersichten („Taxis in London“, „Lights of Britain“, „Ships Chrossing the Channel“)
Mal eine ganz blöde Frage nebenbei, denn das wäre ja nicht das einzige, ideenreiche Projekt der BBCler: BBC wird doch staatlich finanziert, wie bei uns die ARD/ZDF. Hat BBC jedoch ein dermaßen höheres Budget als ARD und ZDF, um dermaßen kreativer sein zu können oder wie erklären sich diese Unterschiede?
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Auch ein interessantes BBC-Projekt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/7600180.stm
http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_depth/business/2008/the_box/default.stm
Ein Jahr lang wird ein Überseecontainer verfolgt (mit GPS, Internettracking, usw.), um so die Globalisierung zu verdeutlichen.
Vielleicht auch ganz interessant: Den Flugverkehr im Großraum Zürich live verfolgen.
http://radar.zhaw.ch/radar.html
Mit einem Klick auf das jeweilige Flugzeug kann man Fluginformationen abrufen.
Hi Robert,
du hast Recht: BBC wird auch durch Rundfunkgebühren finanziert. Jedoch ist die Gesamtsituation etwas anders als in Deutschland:
1. Privatsender spielen auf der Insel kaum eine Rolle – BBC dominiert den Markt (wie ORF in Österreich).
2. BBC produziert sehr gute eigene Sendungen, die ins Ausland verkauft werden (insbesondere Bildung).
3. Punkt 2 wird durch den global enorm guten Ruf der BBC verstärkt. Eine BBC-Sendung bekommt man leicht verkauft, bei ARD/ZDF wird wohl erst mal gefragt „Was ist das?“
4. Zudem erfolgt die Vermarktung im Ausland über die kommerziell sehr erfolgreiche Tochter BBC Worldwide.
Folgende Abschnitte aus der Wikipedia sind aber auch interessant:
Es ist also nicht alles Gold, was glänzt. Und sie dürfen auch nicht alles machen:
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/BBC
Kurz und knapp: Im Gegensatz zu ARD/ZDF ist BBC eine internationale Marke mit sehr gutem Ruf. Da finanziert es sich natürlich leichter.
Andre (#3),
aehm, #1 ist ziemlich falsch. Es gibt so einige Privatsender und insbesondere was Kabel angeht fuehrt praktisch kein Weg an Sky vorbei. Live Football (der hier sehr wichtig ist) gibt’s praktisch nur auf Privat-/Satellitensendern (Sky, Setanta und Konsorten). Rugby habe ich jetzt gerade nicht im Kopf, laeuft glaube ich auch auf den Privatsendern. Die BBC hat so einiges an Wettbewerb.
Vor allem muss sich die BBC regelmaessig einer Ueberpruefung durch verschiedene Kommissionen stellen und ihre Rolle wird praktisch konstant hinterfragt. Des weiteren gibt es nicht so sehr den Parteiproporz wie in Deutschland wo regelmaessig alte Kader mit einem Posten versehen werden (muessen).
man müsste sich in der Tat einmal das Management der ÖR-TV Anstalten hierzulande anschauen, was die leisten, wo die herkommen, warum die den Posten bekleiden…
sehr tolle videos. kenne ich schon eine weile. allerdings konnte man bis vor kurzem auf diese filme nur von großbritannien aus zugreifen. toll, dass es jetzt alle sehen können.
Armin (#4): Sky ist aber PayTV, oder? Ich dachte jetzt eher an mit RTL, Sat1, Pro7 & Co. vergleichbare Sender. Falls ich da was falsches im Hinterkopf habe – sorry!
Wirklich beeindruckend (im negativen Sinne) finde ich aber, dass hinter BBC ein massives wirtschaftliches Potential und auch viel Innovation steckt und es auf der anderen Seite die oben zitierten Schwierigkeiten gibt.
Robert (#5): Man muss aber auch festhalten, dass sich unsere hiesigen Rundfunkanstalten in letzter Zeit sehr mausern. Es ist nicht allzulange her, da spielten unsere ÖR für mich nur durch Fußball und die Tagesschau eine Rolle. Mittlerweile haben die sehr gute Internetangebote, eine tolle Mediathek (teilweise mit Fußball-Livestreams in akzeptablen Tempo) und auch ein brauchbares Filmangebot (Batman Begins als werbefreie Free-TV-Premiere wäre vor einigen Monaten undenkbar gewesen). Sollte die Entwicklung so weitergehen, ist mir eigentlich egal, woher die hohen Herren der ÖR kommen… offensichtlich wird gerade gute Arbeit geleistet.
Um natürlich mit BBC konkurrieren zu können ist noch einiges nötig, insbesondere vergleichbare Eigenproduktionen für den internationalen Markt. Dafür ist aber wieder Geld nötig… also entweder Werbung nach 8 oder höhere Gebühren. Für beides wird man wohl momentan niemanden begeistern können 😉
Andre (#7),
Ja, Sky ist PayTV (Satellite), hat aber eine ganz andere Stellung als in DE. Habe gerade keine Zahlen zur Hand, aber mein persoenlicher Eindruck ist dass praktisch jeder es hat (in verschiedenen Auspraegungen, gibt ja verschiedene Pakete).
Die von Dir oben erwaehnten „Schwierigkeiten“ (andere wuerden sie Herausforderungen nennen ;-)) gibt es meines Erachtens weil die Rolle der BBC eben regelmaessig hinterfragt wird und sich die BBC dem Wandel der Zeit stellen muss. Gleichzeitig scheint man dort bereit zu sein auch gewisse Risiken einzugehen und auch mal was auszuprobieren. Die BBC hatte die allerersten Blogs bereits in 2000 oder so, als noch fast keiner wusste wie man Blog ueberhaupt buchstabiert…
Die TV-Gebühren in UK sind sogar deutlich geringer, pro Jahr pro Haushalt kostet Farbfernsehen umgerechnet etwa 145 EURO in Deutschland sind es ~ 216,- EUR GEZ Gebühren im Jahr.
Das Budget der BBC ist wohl vor allem aufgrund der Einnahmen aus der weltweilten Lizensierung von interessanten, gut gemachten Programmen, inbesonderes Dokumentationen, Serien, Bildung, Kindersendungen deutlich höher. Volksmusik und Pilawa verkaufen sich wahrscheinlich eher nicht in 170 Länder…
Chris (#9),
Nein. daran duerfte es nicht liegen. Laut diesen (leider etwas aelteren, aber so viel duerfte sich das nicht geaendert haben) Zahlen sind die Lizenzeinnahmen weniger als ein Viertel der Gesamteinnahmen.
Vielleicht orientieren sich die öffentlich rechtlichen in Deutschland zu sehr an den Privaten. Soaps, Talkshows und Schuldenshows ziehen sicherlich kurzfristig ein breiteres Publikum an, sorgen aber für langfristige Übersättigung, schlechte Qualität und keinen guten Ruf.
Es ist ja wohl keine Frage wie hoch das Budget ist, sondern was man daraus macht. Und die BBC dreht offensichtlich lieber für ein paar hunderttausend Euro 10 Dokumentarfilme die sie dann 170 mal weiter verkauft als einmal mit Millionenaufwand eine Hitparade der Volksmusik die selbst im eigenen Land kaum Beachtung findet.
Die deutschen ÖR sind einfach völlig übersättigt. Sie wissen mit den vielen Geld schon gar nichts mehr anzufangen und verpulvern es großzügig für Randgruppensendungen. Zudem ist ihr Budget ja von staatlicher Seite gesichert und wird regelmäßig erhöht. Würde man den deutschen ÖR das Budget um 3/4 kürzen, wären die wahrscheinlich auch ganz schnell wieder sehr kreativ. Deutlich wird es bei den Dritten Programmen der ARD. Deren Budgets sind einzeln betrachtet nicht so gigantisch, trotzdem müssen sie ein vollwertiges Programm auf die Beine stellen. Schaut man sich dann mal das Programm der ARD an, dann bemerkt man schnell das die besten Sendungen ihren Ursprung in den Dritten Programmen hatten bzw. haben.
Das Problem ist ja eigentlich nicht wie gut oder schlecht die BBC wirtschaftet. Das Problem ist das schlechte Wirtschaften unserer ÖR. Es müsste wirklich einmal hinterfragt werden warum die ÖR sich in ihrem Programm immer mehr den Privaten annähern. Das ist nicht ihre Aufgabe, da dieses Programm bereits angeboten wird. Natürlich bleibt dann weder Sendezeit, noch Geld für das Testen neuer Formate oder einen kritischen und unabhängigen Journalismus. Letzteren können Private nicht bieten, da sie immer in einen Interessenkonflikt mit (potentiellen) Werbepartnern kommen können.
Wenn ich die Diskussionen der letzten Monate richtig verfolgt habe, dann dürfen ARD und ZDF keine Inhalte produzieren, die länger im Internet gespeichert werden. ARD und ZDF sind stark kontrolliert, im Rundfunkstaatsvertrag steht geschrieben was die dürfen und war nicht. Und da steht halt nichts von Interntportalen als primäre Dienstleistung. Die müssen sich aktuell noch auf Radio und Fernsehen konzentrieren.
ein blick in den rundfunkstaatsvertrag hilft:
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§ 11 Auftrag
(1) Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat durch die Herstellung und Verbreitung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken. Er kann PROGRAMMBEGLEITEND Druckwerke und Telemedien mit programmbezogenem Inhalt anbieten.
q: http://www.lfk.de/gesetzeundrichtlinien/rundfunkstaatsvertrag/abschnitt2.html
das heisst konkret: das gesetz, nach dem die öffentlich-rechtlichen tv-anstalten zu richten haben, verlangt die selbstbeschraenkung. und die lobbyisten von privatrundfunk (vprt) und verlegern (michael hanfeld, faz) achten tunlichst darauf, das die öffentlich-rechtlichen den spielraum der „programmbegleitung“ auch ja nicht zu weit auslegen.
[…] Ein Projekt von BBC entdeckt bei Basic Thinking. […]
Diese Ströme erzeugen Wirbelstürme!