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neues Spielzeug für die Polizei

so sieht eines der frühen Testmodelle aus:
Zisch
Bildquelle

Die Anwendungsidee lt. Newscientist: The research arm of the US Department of Justice is working on two portable non-lethal weapons that inflict pain from a distance using beams of laser light or microwaves, with the intention of putting them into the hands of police to subdue suspects.

Laut Wired (die das etwas verständlicher erklären) forscht man an zwei unterschiedlichen „Phasern“. Ein Modell nutzt Mikrowellen, die die oberste Hautschicht eines Opfers anbrennen, durch die Kleidung hindurch. Ein anderes Modell setzt auf Lasertechnik, die den gleichen Effekt haben soll. Nachteil der Laser-Waffe: Das Opfer leidet „kurzzeitig“ unter Sehstörungen und der Laserstrahl kann Kleidung nicht durchdringen. Was auch immer kurzzeitig bedeutet. Vorteil: Die Waffe kann man gegenüber dem auf Mikrowellen basierenden Modell besser herunterschrumpfen, um sie für einen Alltagsgebrauch nutzbar zu gestalten.


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Ich verstehe zwar einerseits das Bestreben, „unschädliche“ Gewalt anwenden zu wollen, andererseits nehme ich an, dass der Einsatz solcher Waffen uU die Hemmschwellen der Ordnungskräfte senkt. Was wohl bei allen Waffen dieses Typus naturgemäß eine Folge sein könnte, wenn man die physische Gewalteinwirkung nicht auf den ersten Blick erkennen kann. Obwohl zB der Einsatz eines „Tasers“ (->Strom) extrem deutliche Reaktionen beim Opfer hervorruft (nix für schwache Nerven das nachfolgende Video, der sichtlich verwirrte Mann erlag direkt oder indirekt den Folgen des Taser-Einsatzes), hindert das die Hüter der Waffengewalt nicht, diese wiederholt einzusetzen:

Sprich, wenn das Opfer nicht mehr so schreit, dann senkt die „sauberere“ Waffenwirkung dieser neuartigen Waffen nochmals die Einsatzhürden?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

24 Kommentare

  • Hm, ich denke nicht, dass diese Waffen wirklich so unschädlich sind. Und weniger schreien wird das Opfer auch nicht, da es sehr schmerzhaft ist, die oberste Hautschicht abzubrennen.

    Frage mich gerade nach dem Sinn dieser Dinger. Ausser eben jemanden fies zu foltern. Da kann ich genauso ein Gummigeschoss nehmen und jemanden damit umholzen. Im Endeffekt kommt dasselbe raus: Person hat Schmerzen und bleibt deswegen lieber liegen.
    Es fragt sich auch, was für Folgeschäden auftreten können, wenn man es z.B. mit den Mikrowellen übertreibt. Oder wenn die Person Metallgegenstände am Körper trägt, was ist dann? Ich halte das alles für sehr sehr fragwürdig …

  • Meines Wissens protestieren Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International ständig gegen den Einsatz von Phasern, es sind schon einige Menschen unschuldig dadurch zu Tode gekommen, beispielsweise jemand, der nicht sofort danach gespurt hat, weil der Elektroschock einen epileptischen Anfall in ihm ausgelöst hatte, und der dann gleich noch einen hinterher bekommen hat. Da gibt es nicht wenige solcher Beispiele…Hallo? Gummigeschosse? Pfefferspray? Wo liegt da das Manko? Brauchen wir noch weitere „Betäubungswaffen“?

  • Ja, der Einsatz solcher Waffen ist nicht ganz ungefährlich, doch ist er zur Umsetzung des Rechts sehr brauchbar und Folgeschäden sind quasi ausgeschlossen.
    Bezüglich des Videos: Der Mann schreit schn ziemlich aus starken Schmerzen heraus, allerdings soll genau das die Waffe ja auch bewirken. Ob das mit den Menschenrechten nun vereinbar ist oder nicht, das ist eine andere Sache. Aber meiner Meinung nach ist der Einsatz solcher Waffen durchaus legitim, da sie keine Folgeschäden verursachen.

  • >[…] da sie keine Folgeschäden verursachen.

    Im Falle des Videos mag das stimmen, da gabs keine „Folge“ mehr.

    Aber im weiteren wäre ich mir nicht sicher.
    1. Gibts es keine Erfahrungen(Langzeit) die solche Annahmen bestätigen/verneinen könnten
    und
    2. wird es schwer sein überhaupt eine direkte Kausalität herzustellen

  • Die Erforschung solcher Waffen ist durchaus nachvollziehbar, können Schallkanonen und „Phaser“ doch wunderbar auf Schiffen gegen Piraten eingesetzt werden.
    Den Wünschen der Rüstungsindustrie solche Waffen auch im „Alltag“ für Polizisten zugänglich zu machen sollte die Polizei jedoch keinesfalls nachgeben.

    Ähnlich verhält es sich auch mit Waffen wie Klebern, die auf Panzer abgeworfen werden um diese unschädlich zu machen, wie soll derjenige wissen das es sich nicht um biologische/chemische Waffen handelt.
    Es gibt nicht umsonst verbote dieser Waffen.
    Die Rüstungsindustrie will ihren Ruf mit diesen (theoretisch) nicht tödlichen Waffen verbessern, tatsächlich helfen bringen diese technischen Spielerein meist nichts.

  • @Moritz: [edited by admin]. „…nicht ganz ungefährlich“ und „…keine Folgeschäden“ widersprechen sich.

    Folgeschäden sind keineswegs ausgeschlossen, wie man an diversen Demonstrationen und Studien sehen kann.

    Recht ist Recht. Seit wann braucht das Recht dringend Waffengewalt um umgesetzt zu werden? Da hast Du etwas komplett mißverstanden.

    Diese Waffen senken die Hürde sie einzusetzen. Deshalb muss dringend parallel zur Einführung dieser Waffen eine Schulung der Polizisten erfolgen, damit der bisher demonstrierte Mißbrauch nicht mehr erfolgt.

  • Möchte mich trotz unhöflicher Diskussionsform Gast (#8) anschließen: Das Argument, Schmerzen seien in Ordnung solange keine (körperlichen) Folgeschäden entstehen, würde auch vielen Foltermethoden Tür und Tor öffnen. Nur weil man nichts sieht, ist Brutalität nicht in Ordnung. Niemals.

  • Das wäre glaube ich nicht wirklich ein gutes Mittel um Leute einzuschüchtern bzw. diese zu beruhigen. Könnte nicht auch mal die Sicherung von so einem Ding durchbrennen und mehr Energie als gewünscht entweichen? Was dann? *PLATSCH*… wäre doch irgendwie ekelig und unwürdig…
    Gruß Flo

  • Es dürften sich dann auch solche Sportgruppen bilden, die, wie z.B. beim Paintball, sich mit leichten Energieeinheiten stimulieren und vielleicht eine Anti-AKW Demo nachspielen.
    Denkbar auch, dass wegen der Schwere der Gerätschaft (25-100kg? ;–) Robocop-Einheiten Hauptstädte sichern werden.
    Vielleicht auch was für den SM-Bereich?!

  • Die angebliche Ungefährlichkeit ist höchstens theoretisch. Im Einsatz würde es sicherlich vorkommen, dass das Gerät ein oder zwei Sekunden länger betätigt wird – und dann kann die Person schon schwere Verbrennungen haben. Es scheint ja auch so zu sein, dass eine „normale“ Reaktion der Person wichtig ist (schreien). Was ist aber, wenn jemand nicht (mehr) schreien kann, oder der Polizist es nicht mitkriegt? Etc.

    Auch Wasserwerfen sind angeblich ungefährlich – aber wenn man einen ins Gesicht kriegt, kann es einem den Augapfel komplett herumdrehen. Futsch.

    Wohin geht diese Gesellschaft?

  • Erschreckend, dass es echt mündige Menschen gibt, die solche Waffen legitimieren. Es ist Fakt, das weit über 300 Menschen bereits durch Taser gestorben sind.
    Was ist, wenn man ein unentdecktes Herzleiden hat? Epilepsiegefährdet ist? Taser drauf? Wie würden die Befürworter dann zu diesen Folterwaffen stehen, wenn sie selber zwei widerhakenbesetzte Pfeile im Bauch stecken haben, durch die mal eben 50.000 Volt zucken?
    Gerade durch die weit verbreitete Lüge, dass diese Taser ja so ungefährlich sind, sinkt die Hemmschwelle beim Einsatz enorm. Ihr glaubt doch wohl nicht ernsthaft, dass ein Waffenproduzent verlässliche Statistiken verbreitet, die darlegen, dass durch den Einsatz der eigenen Produkte Menschen zu schaden kämen – das wäre sowas von naiv, dass es fast weh tut. Ich frage mich auch, ob die meisten „Ordnungshüter“ beim adrenalinströmenden Einsatz die Geistesgegenwärtigkeit besitzen, einen Randalierenden von einem Epileptiker oder wankenden, um sich greifenden Besoffenen unterscheiden. Dutzende aufgezeichnete Fälle bestätigen ja, dass es nicht so ist.

    Einfach mal bei youtube nach „Taser“ suchen und sehen, was hier eigentlich abgeht.

  • Ja, das stimmt. Die Hemmschwelle, solche Waffen einzusetzen, ist viel zu niedrig. So sind schon Menschen wegen Kleinigkeiten mit diesen Waffen angegriffen worden. Und ich möchte nicht wie ein Hühnchen gegrillt werden, weil ich zufällig gerade ungünstig im Weg gestanden habe.

  • Weil die Vor- und Nachteile gegenüber Gummigeschossen „erörtert“ wurden: Gummigeschossen geht irgendwann der Gummi aus. Bis einem Phaser der Saft ausgeht, kann man schon ordentlich Haut verbrennen…

  • Solche Waffen machen durchaus Sinn bei gewaltsamen Zusammenrottungen, sowas solls ja geben, bspw. in Berlin.
    Das wird sich noch häufen.

  • Die Firma Taser ist seit Jahren in den USA an der Nasdaq gelistet und war der High Flyer nach 9/11! Bush und Konsorten haben die Waffen überall an den Mann/Frau gebracht im Rahmen ihres Homeland Security Programms 🙂

  • Innocent until proven guilty. Damn it!

    Ich habe auch ein massives Problem mit Waffen, die darauf abzielen jemanden Schmerzen zuzufügen. Das macht den Nutzer einer solchen Waffe zum Polizist, Richter und Henker in einer Person.

    Tierärzte haben Betäubungswaffen, wenn sie sich einem gefährlichen Tier nähern müssen. Ich sehe nicht ein, warum das nicht auch auf Schutzmacht contra Verbrecher anzuwenden gilt.

    Es sollte um Schutz gehen und nicht um Folter und Furcht.

    In meinen Augen sitzen viel zu viele Perverse in Staatsmacht und Schutzmacht, wenn derartiges ernsthaft im Gespräch ist.

  • Ich bin geteilter Meinung. Solche Waffen haben sicher ihre Daseinsberechtigung aber es muss ausgeschlossen werden, dass die betroffenen Personen dadurch umkommen.