Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

14 Kommentare

  • Das ist schon heftig fuer eine grosse Zeitung. Aber anscheinend ist das Programm bei Springer. Heute ist mir auch Aehnliches in den Bild.de News ueber Hoffenheim – Wolfsburg aufgefallen:
    „TV Digital, Deutschlands groesste TV Zeitschrift, verzichtet auf Werbung..blablablabla“. Einmal kurz ne Runde Selbstwerbung (TV Digital = Springer) eingebaut.

  • Leider scheint sowas zum Alltag zu werden. Die Zeitung mit den großen Buchstaben nehme ich jetzt mal aus (da gehört das schon lange zum Standard) aber auch bei den vermeintlich seriösen Tageszeitungen wird dieser Trend immer stärker, siehe auch http://www.coffeeandtv.de/2008/10/16/pr-online/

    Die Preisfrage ist wohl: Wieso machen sie das?
    a) Sie (Zeitung und/oder Redakteur) bekommen Geld dafür.
    b) Sie übernehmen Pressemitteilungen mittlerweile genauso ungeprüft und unbearbeitet wie die Inhalte aus Agentur-Feeds. (Dazu muss man nur mal die Spielberichte zum Fußballwochenende auf verschiedenen Sportportalen vergleichen.)
    c) Aus vollster Überzeugung für das Produkt.

    Mal sehen, ob wir irgendwann die Antwort erfahren werden 😉

  • Die Gefahr bei Firmenportraits ist ja immer, dass es etwas werbend wird. Liegt ja in der Natur der Sache. Mit PR muss das nicht unbedingt etwas zu tun haben. Die Entwicklung vom fünf-Mann-Büro zur Firma mit 1700 Quadratmeter Bürofläche ist ja keine schlechte Geschichte…

  • sind Euroweb nicht diese Unsympathen, die in der Vergangenheit immer wieder durch seltsame Geschäftspraktiken aufgefallen sind?

  • @David, das Problem ist nur, dass hier so offensichtlich von der Pressemeldung abgeschrieben bzw 1 zu 1 übernommen wurde, dass einem vor dem Hintergrund, dass Euroweb wohl einige Leute über den Tisch gezogen hat, ganz schlecht werden könnte. Es ist das größte Problem der Journalisten heutzutage, das blind auf PR vertraut wird, weil den meisten Journalisten die Kenntnisse zur ordentlichen Recherche leider völlig abgehen. Was bezahlte Schleichwerbung anbelangt: Ist einfach inzwischen fast überall üblich. Es macht nur kaum jemand so dreist wie die BILD. Was die mit Lidl teilweise abziehen, unterstellt ja den Lesern schon chronische Dummheit.

    Und mal im Ernst: Wie viele Firmen mit einer ähnlichen Entwicklung gibt es wohl derzeit, gerade im Onlinesektor? Für die wird ja auch nicht eine Pressemitteilung 1 zu 1 abgedruckt.

  • @ Flo: Ah, okay. Das mit der Pressemeldung wusste ich nicht. Das ändert natürlich alles – vor allem auch, wenn es offenbar Fakten gibt, die weggelassen wurden.

  • So etwas nennt man „redaktionelle Werbung“. Das wurde mir schon dreist direkt angeboten, es gibt aber auch verschleierte Methoden: Im Zusammenhang mit mehreren geschalteten Anzeigen bekommt man einen Artikel …

    Soviel zu den seriösen Medien, wo ist da eigentlich der Unterschied zu Trigami & Co.? Nun ja, bei Trigami muss man den Beitrag kennzeichnen!

  • Eben diese „verschleierten Methoden“ sind vor allem im Printbereich inzwischen zwar nicht anerkannt, aber zumindest geduldet. Liegt an den immer weiter einbrechenden Anzeigenumsätzen, da wird dann die Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung ein wenig flexibler interpretiert. Hin und wieder gibt es mal einen Aufschrei, wenn es zu plump ist, aber ich behaupte: 70-80% der Tageszeitungs-Redaktionen handhaben das inzwischen so.

  • Es ist ja echt nicht zu fassen wieviele Zeitungen und Radiosender etc. nicht mehr auf eingene Recherchen zurückgreiffen sondern sich ihre Informationen „klauen“…. wenn der Trend so weiter geht seh ich ja schon kommen das überall das gleiche berichtet wird und der eigenlichte Recherchierende untergeht… echt arm so etwas.

  • @GE (#9): Solche „verschleierte“ Methoden sind mittlerweile wirklich üblich. Hier in der Region gibt es so ein Gratis-Lokal-Werbe-Wasauchimmer-LiegthaltimBriefkasten-Blatt, dass für Neugründer ein tolles Angebot hat: Für einen Betrag X (ich glaube 200 oder 300€) kommt ein Fotograf und es gibt einen tollen Artikel über die Neugründung inkl. Bild. Alternativ darf man aber auch Y Anzeigen über einen bestimmten Zeitraum schalten und bekommt den tollen Gründerbericht sogar gratis.

  • @André, da muss man aber schon differenzieren. Was Du meinst, ist ja ein kostenloses Anzeigenblatt. Die legen keinen Wert auf unabhängige Berichterstattung, und die haben als Grundlage für ihre publizistische Tätigkeit auch nicht den Pressekodex, soweit ich weiß. Da gehts einzig und allein um das Kohle scheffeln, auch wenn die natürlich nach außen hin häufig ein seriöses, zeitungsähnliches Auftreten an den Tag legen.

    Anzeigenblätter gibt es aber schon seit vielen Jahren, es werden halt nur in den letzten Jahren immer mehr. Hier in Hannover schimpft sich das zum Beispiel Stadtteil-Magazin, ist aber trotz des klangvollen Namens nur eine Ansammlung von Werbeanzeigen und werblichen Texten von/über lokale Werbekunden.

  • @Flo: Klar, das ist ein himmelweiter Unterschied zu den hier genannten Beispielen in der „echten“ Presse. So wie ich gehört habe, war das aber anfangs ein redaktioneller Service der Zeitung, der erst später in diese (vermutliche) Gelddruckmaschine umgebaut wurde. Zumindest wurden die Leser in dem Glauben gelassen (oder Anfangs in den Glauben versetzt), dass es sich um solch einen „redaktionellen Service“ handelt. Als meine Freundin ihr Geschäft eröffnete, empfahlen ihr unzählige Leute diese „tolle kostenlose Möglichkeit sich vorzustellen“. Erst im Gespräch mit anderen Gründern (und letztlich durch den Anruf bei dem Blättchen) zerplatzte die Seifenblase.

    Für Unternehmer natürlich trotzdem interessant – die Wahrnehmung bei den Lesern führt offenbar dazu, dass es sich (neben den Kinozeiten) wohl um den einzig gelesenen Teil handelt. 😉