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der Bomben-Journalist und sein PC

nein, ich werde nix Aufregendes über den Fall schreiben, auch wenn ich per Mail darum gebeten wurde. Worum gehts? Siehe Rivva. Irgendein „freier Journalist“ habe von der Polizei Besuch bekommen und sein Computer sei beschlagnahmt worden. Angeblich, weil er Bombenbauanleitungen im Netz auf seiner Seite veröffentlicht habe. Oder gab es einen anderen Grund?

Schaue ich mir die Seiten von dem Typen an, frage ich mich lediglich, ob das eigentlich ein Freak ist, wenn der sich so sehr mit ultrapräzisen Anleitungen zum Herstellen von Sprengstoffen beschäftigt. Ganz ehrlich? Es ist mir völlig schnuppe, was der für Probleme mit der Staatsgewalt hat. Da kann der von mir aus 100 Jahre Blogger sein. Wenns ein gefährlicher Freak ist -nein, das sage ich nicht, dass er das ist-, sollen sie ihn an den Eiern drankriegen, wenns nur ein kleiner Freak mit Hang zum Extremen ist, aber sonst nix vorliegt, wars halt ein netter PR-Spaß für ihn. Im Kern gehts doch um das Anliegen, mich mit der Frage zu beschäftigen, ob dieser Fall nur ein weiteres Beispiel für einen „extremistischen Staat“ sei. Warum sollte ich das? Ich lebe in einem der freiesten Länder der Welt, was für ein abstruse Idee, das in Zweifel zu ziehen. Weil man den Computer eines potentiellen Freaks beschlagnahmt? Come on…

Update: Da gehts weiter zur Grundsatzdiskussion


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

172 Kommentare

  • Sehe ich ähnlich, mir scheint fast er wollte das mit dem Text geradezu provozieren. Oder warum sonst publiziert man so etwas?
    Die Frage ist nur: Wer genau bestimmt anhand welcher Maßtäbe wann jemand ein Freak ist? Ist ein Freak jemand, dessen Meinung nicht in den Mainstream oder in die vorgegebene Denkrichtung passt? Und: Muss der Staat dann gleich den Hammer auffahren und gleich in den (eigentlich geschützten) privaten Wohnraum vordringen? Hätte es eine simple Vorladung nicht auch getan?
    Ich finde wir gewöhnen uns viel zu sehr an die Tatsache, dass Hausdurchsuchungen eben einfach so stattfinden und nehmen das schulterzuckend hin.

  • Robert, Robert bist du da nicht ein wenig zu schnell. Ich habe mir aus Zeitgründen gar nicht die Mühe gemacht die Sache tiefer zu untersuchen, aber mal im Ernst beim ersten Draufsehen, wird jemand für einen Link gemaßregelt und dafür das er im Internet Wissen verbreitet, das in meiner Stadtbibliothek auch steht.

    Wie man Bomben baut kann jeder leicht herausfinden. Darf dafür ein Rechner beschlagnahmt werden? Robert was ist wenn es morgen dein Blog ist, denn wir nicht mehr verlinken dürfen.

    Dein freiestes Land machen die gerade sehr unfrei. Und das mit ziemlichem Tempo.

  • es interessiert doch gar nicht, ob man was wo findet, sondern wer was ins Netz stellt. So verstehe ich das. Ich verstehe auch, dass ein Richter nicht so schnell einen Hausdurchsuchungsbefehl erlässt, wenn keine gesetzliche Grundlage besteht. Solange wir uns im Rahmen des Gesetzes bewegen, sehe ich null Probleme. Was ich eher lese ist, dass Willkür unterstellt wird. Als hätte der Apparatschik zeit für Willkür, nope, so weit bin ich noch nicht.

  • @#6 Sehe ich ähnlich. Es fängt ja alles klein an. Robert – du bist vielleicht ein wenig wie der Frosch im Kochtopf, der nicht merkt, wie die Herdplatte angemacht wird.

  • Bingo, entweder vertraust Du Deinem Staat soweit oder nicht. Wenn nicht, dann blogg nicht lange herum, sondern werde politisch tätig, um dem entgegenzutreten, wenns so sehr dampft.

  • Na ja, so einfach würde ich es mir nicht machen. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie sind im deutschsprachigen Web „509.421 Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen“ zu finden. Und da veranstaltet ein Staatsanwalt ausgerechnet bei einem – zwar wegen seiner Positionen durchaus umstrittenen – Blogger und freien Journalisten, der sich kritisch mit dem Bundes-Trojaner auseinandergesetzt hat, eine Hausdurchsuchung wegen einem über drei Jahr alten Posting in einem Forum. Das hat schon was von Einschüchterungsversuch. Etwas Solidarität unter Bloggern kann da wirklich nicht schaden. Außerdem merkwürdig: Warum muss man einen PC beschlagnahmen, wenn der verdächtige Text (inzwischen wohl entfernt) auf einem Web-Server liegt? So technisch unbedarft dürfte doch weder Justiz noch Polizei in Deutschland sein.

  • Mal von diesem Typen, ob Freak oder nicht, abgesehen: Nur, weil es in anderen Ländern schlimmer ist, muss man nicht akzeptieren, dass auch in Deutschland freiheitliche Rechte immer weiter eingeschränkt und der Staat immer mehr Einblick in unser Leben gewinnt (siehe neues BKA-Gesetz). Ein bisschen differenzierter als „Ich lebe in einem der freiesten Länder der Welt“ kann man sich schon damit auseinandersetzen, sonst heißt es bald: Und wie lange noch?

  • #9 Könnte ein Beamter ganz böswillig als Aufforderung zum Widerstand auslegen. Zack haste morgen eine Hausdurchsuchung 🙂

  • @Flo, völlig unbestritten, das ist dein verdammt gutes Recht, Dich damit auseinanderzusetzen und Du hast alle Mittel, dagegen vorzugehen, wenn Du Korrekturbedarf siehst. Die Tatsache, dass Du das kannst, wenn Du das willst, ist ebenso unbestritten eine Frage Deiner Freiheit. Um damit denen entgegenzutreten, die zB für mehr Kontrolle der Bürger einstehen. Nur, wir reden jetzt von diesem Fall, ich sehe keinen Bezug zu dem aktuell erlassenen Gesetz und dem Hype drumherum. Es ist lediglich eine zeitliche Koinzidenz, dass der Journalisten-Fall mit dem Gesetz zusammenfiel.

    @Aktion, sehe null Gründe, mich mit dem Journalisten zu solidarisieren, wenn ich mir seine Pages anschaue. Ist meine persönliche Entscheidung. Aber zu trennen vom Gesamtcase, das hier wohl mit Sicherheit nicht willkürlich seitens der Justiz vorgegangen wird, wie es unterstellt wird.

  • Meine Meinung: Wer eine Anleitung zum Bombenbasteln verlinkt, macht das nicht ohne Grund und muß wissen, dass das Konsequenzen haben kann. Gerade ein Journalist sollte sich der möglichen Folgen im klaren sein, gehört er doch zur vermeintlich geistigen Elite.

  • „Ich verstehe auch, dass ein Richter nicht so schnell einen Hausdurchsuchungsbefehl erlässt, wenn keine gesetzliche Grundlage besteht.“

    @robert: schon mal davon gehört „gefahr in verzug!“ dann dürfen die lieben staatsangestellten nämlich auch deine hütte durchsuchen, ohne dass du einen hausdurchsuchungsbefehl vorgelegt bekommst! und „gefahr in verzug!“ ist dann sogar schon gegeben, wenn du „nur“ wegen einem graffiti-delikt aufgegriffen wurdest!

    ich will mich überhaupt nicht auf den oben beschriebenen fall beziehen, ich habe mich damit nicht beschäftigt. allerdings kann ich deinen satz zum thema durchsuchungsbefehl so nicht stehen lassen. er scheint mir eindeutig falsch.

    gruß aus berlin

  • Die Frage ist einfach: Woran misst du wie „frei“ ein Land ist? Wenn du das an der Freiheit der Mehrheit der Menschen in Deutschland misst, dann sind wir sicher ein richtig freies Land. Wenn du es an denen misst, die durch eigenes Verschulden, fremdes Verschulden, Willkür oder einfach nur Pech dieser Freiheit beraubt werden – dann sind wir vielleicht nicht so frei wie wir sein sollten.

    Wie schnell das gehen kann, dass man als Verbrecher oder Terrorist abgestempelt wird sieht man an diesem Fall. Oder an dem Fall der militanten Gruppe, oder an dem Fall, in dem ein Pärchen in einer Ferienwohnung von einem SEK besucht wurde…oder, oder oder.

    Und wenn man sich, bevor man etwas eigentlich harmloses tut, erst Gedanken machen muss, ob einen das in irgendeiner Form verdächtig macht – dann ist das schon ziemlich traurig. Ich habe dann zwar theoretisch jede Freiheit – aber ich nutze sie nicht mehr….

  • @giza #14: was hältst du folgender kleiner änderung in deinem satz „Wer eine Anleitung zum ÜBERRASCHUNGSEI-SAMMELN verlinkt, macht das nicht ohne Grund und muß wissen, dass das Konsequenzen haben kann. Gerade ein Journalist sollte sich der möglichen Folgen im klaren sein, gehört er doch zur vermeintlich geistigen Elite.“

    worauf will ich hinaus? wenn zu einer brisanten information zum zwecke der recherchehilfe verlinkt wird, ist das dann schon der aufruf zu einer straftat? deine argumentation hinkt da so pauschal ganz deutlich – glaube ich.

  • @Robert, ich sehe auch keinen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Fall und dem Gesetz, ich wollte einfach nur mal darstellen, dass ich der Meinung bin, dass die Freiheit in Deutschland leidet, und das nicht etwa erst, seitdem Schäuble unser Innenminister ist. Man denke nur an die Gesetze, die während der 70er Jahre geschaffen wurden, um gegen die RAF vorgehen zu können. Und da du ein zentrales Sprachrohr der Bloggerszene bist, würde ich mir natürlich wünschen, dass Du dich solch einem Thema auch mal annimmst. Doch natürlich bleibt es bei dem Wunsch, es ist nicht als Aufforderung zu verstehen. Was den mutmaßlichen „Freak“ anbelangt, stimme ich Dir völlig zu: Wenn er gefährlich ist, dann ist alles gut so.

    @#16, ob der Typ jetzt „zum Terroristen abgestempelt“ wird oder vielleicht alles rechtmäßig ist, das lässt sich zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht sagen. Ich wäre also vorsichtig damit, ihn jetzt bereits als Opfer eines Polizeistaats darzustellen. Sowas geschieht nämlich heutzutage auch viel zu schnell.

  • @JST
    Wer brisante Informationen verlinkt, muß mit den Folgen rechnen. Man verlinkt doch auch keine Kinderpornos oder Nazipropaganda. Und sei es nur als „Recherchehilfe“. Wenn ich dritten solche Inhalte zugänglich mache, bekomme ich ein Problem.

  • @giza ich glaube wir begeben uns beide bei der weiteren diskussion nur auf das glatteis des gefährlichen halbwissens. belassen wir es doch dabei 😉 gruß aus berlin

  • @JST, ich denke, dein Vergleich hinkt da eher. Wenn Du gefährliche Informationen bzw. sogar strafrechtlich Verfolgbares weiterverbreitest, dann lässt sich das kaum mit Ü-Eiern vergleichen. Man muss hier klar differenzieren zwischen dem, was ein Einzelner darf, aber eben auch, was die Staatsmacht für Mittel und Wege ergreifen kann, um das zu verfolgen bzw. welche Verdachtsmomente welche Reaktion des Staates auszulösen. Das ist der springende Punkt.

  • @JST, wenn echte Gefahr in verzug ist, möchte ich schon ganz gerne, dass die Polizei das Leben meiner Kinderoder Deines beschützt, umgehend und nicht erst den Richter fragen muss, bitte vermisch doch nicht alles. Eine Betreten der Privatgemächer ist lt. Grundgesetz nicht möglich, solange kein richterlicher Beschluss vorliegt. Das ist nicht falsch, sondern richtig. Und Dein Link zeigt lediglich auf, dass es sich um ein schreckliches Missverständnis gehandelt hat, aufgrund der von außen zu beurteilenden Voreiligkeit die Beamten anscheinend nicht in Notwehr geschossen haben. Auch hier: Der Richter wird urteilen, was passiert ist und warum. Richter sprechen Recht, nicht wir. Wenn es ein Vergehen war, wird ein Urteil gefällt. Das ist -was Du damit aufzeigen möchtest- nicht mal ansatzweise ein Beweis für die Willkür des Staates, sondern ein Problem zweier viel zu nervöser Beamten.

    @Andreas, laut Gesetz -und das ist nach wie vor gültig- wird niemand als Verbrecher ohne Urteil abgestempelt. Auch in diesem Falle nicht, ich sehe aber worauf Du hinauswillst, folge Dir aber da nicht mehr. Ich habe bisher nur verstanden, dass die Wohnung des Journalisten per Hausdurchsuchungserlass betreten wurde. Die Durchsuchung ist doch weiß Gott keine Verurteilung. Der Mann ist komplett unschuldig, bis ihm nicht das Gegenteil bewiesen wird. Daran kannst auch Du nicht rütteln.

    Es erscheint mir, dass wir hier von grundsätzlichen Einstellung ausgehen und damit die Dinge „framen“. Wo einer vom Einzelfall auf das Ganze ableitet oder aber tatsächlich gute Verallgemeinerungen aufgrund systemisch bedingter Zusammenhänge trifft, die vom Einzelfall weitestgehend abgeschottet sind.

  • Der Artikel, um den es geht, steht 1. im Internet und nicht auf dessen Festplatte. Als Quelle diente u.a. Wikipedia (liegt wohl auch nicht lokal auf seiner Festplatte).
    Der Artikel ist Jahre alt.
    Und der Artikel war nach der Durchsuchung immer noch Online.

    Die eigentliche Frage in dem hier besprochenen Fall ist doch:
    Ist eine Hausdurchsuchung in diesem Fall verhältnismäßig?

    Ob die Person Blogger, ab und an für Heise/Telepolis schreibt und und und ist hier doch irrelevant.

  • ist denn bekannt, warum der Richter die Hausdursuchung veranlasst hat? Daraus erklärt sich dann wohl auch, warum die Beamten so gehandelt haben (was haben sie denn außer dem PC mitgenommen) und wie verhältnismäßig das war. Der Richter hat mit Sicherheit nicht aus Spaß gehandelt. Die Beamten sicherlich auch. Wir können weder diesen Journalisten noch die agierende Justiz einfach so im Vorfeld aburteilen. Das ist der springende Punkt. Mir kommt das eher wie Paranoia vor, dass man von dem Fall gleich aufs große Bild des bösen Staates schließt. Habe keinen Bock, in das allgemeine Gezeter Antistaat einzustimmen, wozu man auch mich einspannen will.

  • Robert, ich bin jetzt enttaeuscht von deiner grundsaetzlichen Einstellung zur Sache, auch in den Kommentaren. Burks ist auch in meinen Augen ein Freak, das aendert aber nichts daran, dass die Sache bei mir einen faden Nachgeschmack hinterlaesst. Genau wie das immer noch laufende Ueberwachungsverfahren gegen Andrej Holm.

    Was den richterlichen Vorbehalt angeht, darf man sich uebrigens gerne einmal zu Gemuete fuehren, wie lange Richter durchschnittlich mit der Faktenpruefung verbringen, bevor sie beispielsweise eine Durchsuchung anordnen. Bei Pruefungen im Minutenbereich wird das zur Farce.

    Es geht uebrigens nicht um Gezeter Antistaat, sondern um Gezeter Anti-Grosse-Koalition, von derer Gesetze in den letzten Jahren erschreckend viele erst vom Bundesverfassungsgericht verbogen werden mussten, damit sie wieder mit dem Grundgesetz in Einklang waren. Und weiter sage ich nichts mehr, sonst verstosse ich noch gegen Godwin’s Law.

  • ja, nu, was auch immer Du von den erlassenen Gesetzen hälst, was hat das nun mit dem Fall zu tun? Ich bin der Meinung, dass sehr wohl dieser Fall mit dem Überkontroll-, Willkür- und Überwachungsstaat in Verbindung gebracht wird.

  • @Robert, in meinen Augen ist doch auch dieser Fall ein Beispiel dafuer, dass schon heute der Richtervorbehalt mit Vorsicht zu geniessen ist. Wird nun eine „Superbehoerde“ mit weitreichenden Befugnissen aufgebaut, stuetzt man sich seitens Wiefelspuetz und Co. doch aber immer wieder auf genau diesen Richtervorbehalt, der verhindern soll, dass uebereifrige Superermittler quasi Amok laufen und bei der vermeintlichen Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit ueber das Ziel hinausschiessen.

  • Als ich den Artikel über den „armen Blogger, dessen PC beschlagnahmt wurde“ gelesen habe, musste ich auch den Kopf schütteln.

    1. Er hat die Anleitung nicht nur verlinkt, sondern selbst aktiv in sein Forum gesetzt.
    2. Die Quelle war laut seiner Aussage ein Usenet-Beitrag.

    Nun stelle ich mal folgende Frage: Wieso stellt man sowas überhaupt in sein Forum? Das Veröffentlichen einer Bombenbauanleitung ist imho alles andere als ein Kavaliersdelikt… unabhängig wieviele das sonst auch machen.

    Wieso sein PC mitgenommen wurde? Ich kenn jetzt nicht die volle richterliche Begründung, aber meine Meinung: Na, weil ein begründeter Verdacht bestehen könnte, dass sich auf seinem PC weiteres Material zu dem Thema befindet, was er veröffentlichen, nutzen oder an zwielichtige Gestalten weitergeben könnte.

    Ich konstruiere mal ein Szenario: Stellt euch vor, es hätte keine Durchsuchung gegeben und nächste Woche würde er irgendwas hochjagen (nicht das ich ihm die Absicht unterstellen möchte, nur spekulativ). Dann würde durch alle Medien gehen: „Er hat die Anleitung zu der Bombe schon vor drei Jahren ins Internet gesetzt. Doch die Polizei hat geschlafen – schlampige Ermittlungen führten zur Katastrophe.“

    Nun ist es nicht gut, dass der Staat eingegriffen hat. Somit frage ich mich, ob der Staat überhaupt „das Richtige“ hätte tun können.

    Hätte man seinen PC mitgenommen, weil er mal vor 3 Jahren auf wasweißich.xyz verlinkt hat, wo jetzt eine Bombenbauanleitung steht… ja dann wäre Solidarität sicherlich nicht verkehrt. Aber es war seine „eigene Leistung“ – folglich wüsste ich nicht, wieso ich mich darum kümmern sollte.

  • @Robert:
    Natürlich kennen wir alle keine Details.
    Auch hatten wir es schon oft genug, dass Blogger, Journalisten und so weiter oft nur die eine Seite der Medaille in solchen Fällen oder Fällen von Abmahnungen usw. beschrieben haben. Sieht halt besser aus, wenn man evtl. eigene Dummheiten nicht erwähnt.

    Auf das Pferd „Da hat es einen Blogger erwischt, alle an die Tastaturen!“ springen wir auch schon lange nicht mehr auf.

    Auf der anderen Seite halte ich die Diskussion über rechtsstaatliche Eingriffe für legitim und auch notwendig.

    Muss am Ende jeder selber wissen, wie sie/er es im eigenen Blog handhaben möchte.

  • Hmm, wo habt Ihr eigentlich all Euer Wissen her?

    Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was in diesem unserem Land passiert. Nur wenn ich Sätze lese, wie z.B. „so einfach stirbt man in diesem land“, kann ich nur noch lächeln 😉

    Na ja, immerhin hat die „Bloggerszene“ mal wieder ein Thema, um die nächsten 4 oder 5 Tage mit Diskussionen ausfüllen zu können.

    Danach interessiert es eh keinen mehr…

  • Das Publizieren einer Bombenbauanleitung ist nicht strafbar.

    Wenn der eigene Rechner beschlagnahmt wird sieht man den – wenn überhaupt – erst nach Monaten oder Jahren wieder. Da sollte sich jeder der mit seinem Rechner in irgendeiner Weise Geld verdient drüber Gedanken machen. Den ein oder anderen kann das durchaus die Existenz kosten wenn der Rechner plötzlich weg ist.

    Natürlich ist das „Ich habe nichts zu verbergen“-Gehabe jedermanns eigene Entscheidung, genauso wie der feste Glaube an die Unfehlbarkeit des Staates und der Exekutive. Man sollte, im eigenen Interesse, diese Entscheidung aber fundiert treffen und sich mit den Argumenten der Datenschützer auch mal auseinandersetzen.

    Wieso denkt niemand an die Kinder? — Das wird oft zur Legitimation von Totalüberwachung verwendet. Genau unsere Kinder werden es sein die unter den heute beschlossenen Überwachungsmassnahmen leiden werden.

    Ich lese gerade von Cory Doctorow „Little Brother“, kann ich nur empfehlen.

  • Ja sorry, da habe ich wohl etwas falsch verstanden. Ich nehme meine in #32 getätige Aussage zurück, da habe ich Quatsch erzählt.

  • @slowcar: „Das Publizieren einer Bombenbauanleitung ist nicht strafbar.“ Das stimmt so nicht ganz, wenn ich das als Laie richtig bewerte.

    Der betroffene Blogger nennt selbst die Basis für den gemachten Vorwurf: §§ 40,52 i.V. m. Anlage 2 Abschn. 1 Nr. 1.3.4 WaffG.

    Schauen wir rein:
    §40 (1): (1) Das Verbot des Umgangs umfasst auch das Verbot, zur Herstellung der in Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.3.4 bezeichneten Gegenstände anzuleiten oder aufzufordern.

    Anleiten wird umgangssprachlich gerne für „jemanden auffordern“, „über jemanden bestimmen“, u.ä. gebraucht. Schlägt man im Duden nach, steht dort aber als erstes: „unterweisen“. Im Juristendeutsch würde ich eher auf die direkte Bedeutung des Wortes zurückgreifen, zumal sonst das zusätzliche „oder aufzufordern“ eh doppelt gemoppelt wäre.

    Ich bleibe insbesondere dabei: Es geht hier nicht um ein einzelnes MP3 oder sonstigen Kleinkram, sondern um etwas, dass grundsätzlich gefährlich ist. Gerade wenn man existenziell von seinem PC abhängig ist, sollte man doch erstmal nachdenken, was man tut. Da ist die „Überwachungsstaat-Diskussion“ fehl am Platze.

  • @Andre: §40 bezieht sich auf Molotowcocktails, nichts anderes wird in Anlage 2, 1.3.4 beschrieben. Inwiefern man die „Anleitung zur Herstellung“ dieser Gegenstaende innerhalb des Geltungsbereiches des WaffG ueberhaupt unterbinden kann, sei einmal dahingestellt, nachdem der im Juristendeutsch so oft bemuehten unbeteiligte Dritte nur wenig Phantasie aufbringen muss, um sich beispielsweise aus der Wikipedia zusammenzureimen, wie das funktioniert. Abgesehen davon, dass dann quasi jeder zeitgenoessische Bericht beispielsweise vom Ungarischen Volksaufstand 1956 oder der Niederschlagung des Prager Fruehlings 1968 darunter faellt.

    Das Problem im speziellen Fall der Hausdurchsuchung und Beschlagnahmung von Burks‘ Rechnern ist, dass er Journalist ist und diesen Artikel meiner Kenntnis nach nicht fuer die Anleitung brandenburgischer Neonazis, sondern als Zitat im Rahmen eines Artikels zum Thema veroeffentlicht hat. Man koennte nun natuerlich argumentieren, dass er den Artikel auch haette verfremden koennen o.ae. — leider gibt es aber erstens keinerlei konkrete Richtlinien, an die man sich in dem Fall halten koennte, und zweitens ist es meines Erachtens nicht Aufgabe eines Journalisten, sich im Zweifelsfall selbst zu zensieren.

    Vor diesem Hintergrund ist die Verhaeltnismaessigkeit der angewendeten Mittel vielleicht doch etwas in Frage zu stellen.

  • Wer sich den fraglichen Artikel einmal angeschaut hat wird sehr leicht feststellen, dass es sich eben NICHT um eine Anleitung zum basteln von Bomben handelt. Der Beitrag hat Sprengstoffe zum Inhalt – richtig, aber es wird dort eben nicht erklärt, wie die Sprengstoffe hergestellt werden. Exakt dieser Text wird in eine Vielzahl von Schulen im Chemieunterricht genutzt!

    Dieser Beitrag kursiert seit 1995, ist seit 2003 im Forum des Autors veröffentlicht – wo bitteschön kann man da von Gefahr im Verzug reden? Müssen nun die ganzen Chemielehrer mit Hausdurchsuchungen rechnen?

    Zudem bleibt die Frage nach dem Sinn: Welchen Sinn hat es, einen Arbeitsrechner zu beschlagnahmen, wenn sich das Verfahren auf einen im Internet veröffentlichten Text bezieht?

    In meinen Augen ist hier jemand ganz klar übers Ziel hinaus geschossen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob man Burks nun sympatisch oder freakig findet…

  • hallo robert, ich habe mit meinem link zum fall der zwei beamten in zivil, meinem ü-ei-vergleich und der hausdurchsuchung bei „gefahr in verzug“ darauf hinweisen wollen, dass letztendlich die freiheit des einzelnen schon bei viel kleineren delikten bzw. tatverdächtigungen längst eingeschränkt ist. die argumentation in bezug auf große, schwere straftaten ist ganz klar auf deiner seite.

    leider werden solch große, drohenden straftaten als begründung genommen (überall wird der terrorismus als begründung genommen) um seit jahren gesetze durch die instanzen zu bringen, die dann eben die halbwegs rechtliche grundlage für ein hartes durchgreifen selbst bei kleinen delikten darstellen sollen.

    ich habe zu keiner zeit etwas über staatliche willkür geäußert. sondern eher darauf hinweisen wollen, dass es hausdurchsuchungen auch ohne richterlichen beschluss in deutschland gibt, dass für mich die argumentation von giza hinkte und dass ich unser land inzwischen gar nicht mehr so frei finde. und bitte komm jetzt nicht mit „in anderen ländern sieht es viel schlimmer aus.“ dann komm ich dir nämlich mit „man orientiert sich auch nicht am schlechteren.“ 😉

    gruß aus berlin

  • Natürlich leben wir in einem freiheitlichen Staat. Das Problem ist die Tendenz der stattlichen Überwachung; Die zeigt nämliche indeutig hin zu mehr stattlicher „Aufsicht“.

    In diesem Fall fehlt mir die auch nur annähernd verständliche Begründung, warum ein Richter einen PC beschlagnahmen lässt, obwohl das „belastende“ Dokument a) seit Ewigkeite auf einem Server liegt und b) kein Indiz dafür spricht, dass andere „gefährliche“ Dateien auf dem PC sind.

    PCs zu beschlagnahmen ist sinnvoll, wenn diese wirklich terroristisch genutzt werden (Absprache, Planung, etc.). Aber welcher Richter glaubt ernsthaft, dass ein Terrorist bloggt und seinen Namen in ein Impressum schreibt? Eine Unterlassungklage o.Ä. (sorry, bin kein Jurist) hätte vollkommen gereicht. Die Gefahr, dass Burks daraufhin untertauchen und das Netz mit unzähligen Bomben-Bau-Anleitungen überfluten würde geht wohl ziemlich eindeutig gegen null.

    Ganz abgesehen davon, dass es Existenzen kosten kann, plötzlich seines eigene PC erleichtert zu sein…..

  • JST, d’accord:)

    @Marek, der Gedanke liegt nahe, dass sich die Beamten wohl ziemlich viel den Kopf gemacht haben:)) Was halt ungewiss ist: Keine Ahnung, was sonst noch vorliegt, was stets ein Faktor sein kann, warum man so oder so agiert.

  • Kurzer Hinweis zu PC: Grundsätzlich wird ein (vermutliches) Tatwerkzeug beschlagnahmt. Wenn du Hehlerware auf ebay vetickst, dann wird dein PC beschlagnahmt, da Tatwerkzeug.
    Der Staat erhofft sich dadurch, Beweise für oder gegen Straftaten sichern zu können.

  • Wir hören uns jetzt mal alle das Lied Krieg vom neuen Farin Urlaub Album an! Und dann schauen wir mal weiter.

    Es mag sein, dass einiges hier im Deutschenlande nicht so läuft wie es soll! Aber bevor man sich wieder wie am Stammtisch beschwert! Geht auf die Straßen und werdet politisch aktiv! Als Thomas de Maizière noch letztens hier bei uns an der Schule war – Altschüler – hat er genau dafür geworden und sich massive dadrüber ausgelassen, dass uns deutschen die Politische Bildung einfach fehlt.

    P.s. Wer will nen Keks?

  • Ich bin ziemlich erstaunt, mit welcher Arroganz und gleichzeitigen Unwissenheit der Journalist Burkhard Schroeder hier einfach so als „Freak“ bezeichnet wird. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal einen so verächtlichen Beitrag hier im Blog gelesen zu haben.

  • hat vielleicht nix mit dem thema zu tun, aber hat der moppelkotzer gar kein impressum? tz,tz,tz und das in der heutigen zeit der abmahnungen.

  • Robert, warum denn auf einmal die Polemik? Sorry, ich lese dein Blog nun schon sehr lange, aber mit diesem Posting und deinen Reaktionen in den Kommentaren hast du bei mir viel Sympathie verspielt.

    Und nein, mir geht es dabei nicht unbedingt um die Inhalte — jeder soll die Meinung haben, die er will — sondern um die Unbekuemmertheit, mit der du hier meinst, dass das schon alles in Ordnung ist. Niemand erwartet Hetztiraden und die naechste durch Klein-Bloggersdorf getriebene Sau, aber ein wenig differenziertere Betrachtung waere doch ein wenig wuenschenswert. [obligatorischer flamebait]Oder ist es dann doch in der Tat so, dass kritischer Journalismus nicht in Blogs zu finden ist?[/flamebait]

  • @STK,einigen wir uns darauf, dass ich nicht blogge, um Sympathien einzuheimsen, sondern meine Meinung mit anderen auszutauschen, so sehr sie noch so weit auseinanderliegen mögen.

    Meine von Dir nachgesagte Unbekümmertheit ist keine, sondern lediglich die Haltung, dass Du kaum einen anderen Staat finden wirst, wo die Gesetze und Regeln dermaßen streng eingehalten werden im Sinne der Gewaltenteilung und freiheitlich demokratischen Grundordnung, was sich für andere eben nicht so darstellen mag, die anscheinend nach absoluter Perfektion streben, was man sich abschminken kann. Ich respektiere dieses Land und sein System. Meine Familie musste unter den Spackos eines echten unfreien Systems leiden. Was hier manche beobachten mögen, ist Kindergarten dagegen. Und Lichtjahre davon entfernt, dass wir das System hier als auch nur ansatzweise bedroht in seiner freiheitlichen Ordnung bezeichnen können. Again, meine Meinung. Die auf Relationen beruht, nicht aus dem Blick des Landes D in sich hinein. Sollte es Tendenzen geben, dass die Freiheit der Bürger effektiv und real bedroht wird, werde ich mit Sicherheit nicht schweigen. Aber ganz sicher nicht, wenn entweder ein Journalist per Gesetz Mist gebaut hat oder die Justiz in diesem Fall völlig überdreht gehandelt hat, was eine Einzelfallbetrachtung darstellt, systemische Ableitungen aber hier nicht zu finden sind imho. Das, was Recht oder Unrecht war, entscheidet aber immer noch der Richter -so auch hier-, das ist das System, für das sich die Deutschen entschieden haben. Und es bietet jedem ausnahmslos das volle Recht, seine Vorstellung einzubringen und das Leben der anderen entsprechend zu beinflussen, im Rahmen des Grundgesetzes, solange das nicht mit einer entsprechenden Mehrheit geändert wird. Das ist verdammt viel Freiheit imho. Ich beobachte lediglich, dass man aus Einzelfällen aufs Ganze ableitet und den Staat zusammenbrechen sieht, so wie er sich in der Vorstellung derjenigen darstellt. Sorry, das ist bisserl zuviel Abstraktion.

  • Robert, dass die Meinung eines Bloggers wichtiger ist als Sympathien, duerfte glaube ich klar sein 😉

    Vielleicht haben wir einfach andere Massstaebe — ich bin in der Bundesrepublik aufgewachsen, habe nie in der DDR oder Jugoslawien gelebt, kenne nur unser System, von daher haben wir mit Sicherheit andere Blickwinkel auf dieselbe Sache.

    Den vorliegenden Fall halte ich aber durchaus fuer diskussionswuerdig: Es sollte naemlich in Frage gestellt werden, ob Burks hier tatsaechlich gegen ein Gesetz verstossen hat. Ich weiss nicht, ob du die beanstandeten Passagen mittlerweile gelesen hast, aber er hat im Prinzip nichts weiter getan als Quellen 1:1 zu zitieren, die tausendfach frei im Internet einzusehen sind, oder auch in vielen Fachbuechern zum Thema. Und da oeffnet sich in meinen Augen eine Schere: Auf der einen Seite ist unsere Gesellschaft von allgegenwaertiger Information durchdrungen wie nie zuvor — das kollektive Wissen der Menschheit ist nur einen Mausklick, eine Fingerbewegung auf dem Smartphone entfernt.

    Auf der anderen Seite soll es kuenstliche Beschraenkungen geben, welche Informationen man verbreiten darf — und somit indirekt auch, welche Informationen man empfangen darf. Diese Informationen sind teilweise jahrhundertelang in abertausenden Bibliotheken frei verfuegbar gewesen, sie finden sich in Fach-, Sach- und Unterhaltungsliteratur. Es stellt sich die Frage, warum diese Informationen nun von Gesetzes wegen „boese“ sein sollen, ganz abgesehen von der Frage, wie man dieses Verbot denn ueberhaupt wirksam vollziehen moechte.

  • wenn alte männer sich zu themen äussern die sie nicht mehr verstehen, weils thematisch weit in der zukunft liegt, dann wirds zum einen ein „achgottchen“ geben, zum anderen, jemand der fragt, ob der alte mann nicht lieber ein strickblog eröffnen möchte.

    und robert, wann wirst du das strickblog eröffnen?

  • @Stk, eine Ableitung zu treffen auf einer Basis, dass man nicht weiß, was die Justizmaschinerie konkret veranlasst hat, halte ich für sehr übereilt. Stellt sich tatsächlich heraus, dass die Beamten etwas gesehen haben, was eine Fata Morgana war letztlich, kann man gerne nachhaken, was denn nun Sache war und was man daraus für die Zukunft gelernt hat. Sowohl der Richter als auch die Exekutiv-Beamten. Das ist der Einzelfall. Die generelle Betrachtung spannt einen weiten Bogen, von dem, was erlaubt ist und was nicht erlaubt ist, was immer noch die Legislative festlegt. Jeder Bürger hat dabei die Möglichkeit, seine Vorstellung einzubringen. Was wir insgesamt unter dem Strich sehen, ist der demokratische Prozess einer beauftragten Legislative. Die das letztlich spiegelt, was die Mehrheiten des Volkes mittragen bzw. akzeptieren. Ud ohne Zweifel wird es hier in Zukunft noch weitaus mehr Richtungskämpfe geben als es heute der Fall ist, wo der Bürger das Instrument Internet als Beiwerk betrachtet. Wenige sehen darin aber weitaus mehr (inkl. mir).

    @Weltherrscher, soll ich Dir den Weg zurück zum Sandkasten zeigen? Da warten die vielen, tollen Spielsachen auf Dich:)

  • @ 9 Robert Basic

    Hihi Robert, da liegt der Unterschied. Wir begreifen uns als politische Blogger. Du bist einfach nur ein Blogger.So kann man dich schön ausgrenzen.

    Nein das ist natürlich Quatsch. Robert ich bin in einer Familie von Mitläufern und Mittätern groß geworden. Ich habe ihre Lügen an der Kaffeetafel bemerkt. Wenn sie plötzlich krampften weil das Gespräch in eine bestimmte Richtung ging. Da entwickelst du einen sechsten Sinn.

    Nenn es ein Organ für Diktatur. Aber auch du brauchst nur zusammen zu zählen. Ich schreibe hier mal Gentrifikation und morgen schauen die Herren dieses Landes sich deinen Blog genauer an. Ein Anderer setzt einen Link auf einen Muslim in deiner Heimat, der Dritte nennt dich Robert Mohamed Basic. Was glaubst du wie schnell die Luft in deinem freien Land ganz eng wird.

    Ich habe im Schnitt wenigstens einmal im Quartal Kontakt mit der politischen Polizei. In letzter Zeit sogar öfter, aber nur weil sie sich ein paar Sorgen darum machen, wer mich gerade bedroht. Früher ging es immer darum welche staatstragenden und bedeutenden Menschen ich gerade angeblich beleidigt haben soll.

    Da hat die politische Polizei sogar Leute angerufen und gefragt, ob sie sich nicht beleidigt fühlen wollen. Ach Robert, vertrau du diesem Staat. Ich und viele andere tun es schon lange nicht mehr. Wir registrien wir addieren und wir merken wer gerade im Kreuzfeuer steckt.

    Die Betroffenen sind übringens nicht immer alle im Recht, so wie ich auch nicht immer im Recht bin. Aber die Methoden lieber Robert, die Methoden machen die Musik. Das erinnert dann schon oft an jene Herren in langen Ledermänteln, die aus Autos springen und denen Militär folgt um Bürger am frühen Morgen auf LKW zu verfrachten.

    Diese Zeit mag für dich nach hinten lange her sein. Nach vorne sind wir sehr nahe dran. Bei deinen vielen Lesern kannst du morgen schon eine Rundfunkstation im Sinne des Rundfunkrechtes sein, dann musst du einen Sendeplan einreichen. Warte es ab. Wir Deutschen haben da so ein preussisches Gen. Wir sind gründlich. Besonders gründlich sind wir da wo wir durch Übertreibung anderen weh tun können.

    Sie dich bitte um Robert. Bevor es zu spät ist.

  • Ich geh mal schwerpunktmäßig davon aus, dass es sich bei Roberts Post um einen satirischen Beitrag gehandelt hat. Voll erwischt: der war gut — das muss ich jetzt neidlos anerkennen. Wär‘ aber glaub ich an der Zeit, langsam damit aufzuhören, denn spätestens ab #61 wird’s echt makaber…

  • Robert ist der typische Karrierist, der die Demokratie zur Bereicherung nutzt, sie aber nicht unbedingt erhalten will, auch in einer Diktatur kommen diese Erfolgstypen nach vorne. Danke für diesen Artikel, der das auch für die Leser deutlich gemacht hat, die das bisher noch nicht bemerkt hatten.

  • Schon die Lehren vergessen, die der evangelische Theologe Martin Niemöller aus der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte gezogen hat:

    „Als die Nazis die Kommunisten holten,
    habe ich geschwiegen,
    ich war ja kein Kommunist.

    Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
    habe ich geschwiegen,
    ich war ja kein Sozialdemokrat.

    Als sie die Gewerkschafter holten,
    habe ich geschwiegen,
    ich war ja kein Gewerkschafter.

    Als sie mich holten,
    gab es keinen mehr,
    der protestieren konnte.“

    Vergleiche hinken immer. Aber Zivilcourage fängt z.B. auch da, den Mund aufzumachen, wenn einem „Freak“ unter fadenscheinigen Gründen der PC beschlagnahmt wird.

  • Traurig ist es, wenn man etwas von sich gibt, ohne sich ein kleines Bisschen mit dem Thema befasst zu haben.
    Wie auch schon in den Kommentaren oben geschrieben, handelt es sich um einen Textauszug, der die chemischen Grundlagen behandelt _und_ aus einem usenet-Betrag aus dem Jahr 1995 stammt: http://groups.google.com/group/de.sci.misc/msg/68861593579b4492
    Ob man Burks nun leiden mag oder nicht, ob Burks ein Blogger ist oder nicht (denn das hat mit dem Thema absolut nichts zu tun) – aber wenn man sich jetzt vor Augen hält, dass Burks Autor des gerade erschienen Buches „Die Online-Durchsuchung“ (http://www.dpunkt.de/buecher/2934.html) ist … Wenn man 1 und 1 nicht zusammenzahlen kann ist es schon sehr sehr traurig, wenn man so etwas von sich gibt.
    Aber noch schlimmer finde ich Menschen, die einen Fehler nicht eingestehen können und auf Teufel komm raus versuchen, sich ihre ursprüngliche Position schön zureden. Das zeigt sich leider in den Antworten von Robert Basic auf die Kommentare.
    Wahre Größe zeigt, wer auch mal einen Fehler eingestehen kann.

    So Long, and Thanks For All the Fish!

  • @Neuron, mit Verschwörungstheorien wirst Du hier nix konstruieren, für so einen Quatsch bin ich zu alt, tut mir leid. Und was in Deinen Augen Falsch ist, ist es nicht in meinen. Nur weil Du da Rechtssystem in Zweifel ziehst, muss ich das nicht genauso tun. Was ist das für eine Argumentation überhaupt?

    @Aktion, auch Verschwörung? Sag mal.. reden wir hier von der USA oder von D????

    @clanx, dann trag dich schon mal als Schubladenterrorist in die Liste der kommenden Diktatur ein, oh my…

    @Jochen, verstehe, was Du meinst. Nur, schrieb ja oben, dass es nicht die Perfektion geben wird, dass es eine dermaßen lose Freiheit geben wird, dass niemand niemanden kontrolliert. Auch mich hat man schon gecheckt, na und? Es ist immer noch besser als von den Russen oder Chinesen „gecheckt“ zu werden. Solange Menschen sich nicht vertrauen und auch jeglichen Mist bauen, wird es Kontrollorgane geben, leider. Die Dosis sieht hierzulande für mich bei Weitem nicht so extrem wie in anderen „Demokratien“ aus. Und veranlasst mich nicht, überall Schatten zu sehen. Das ist die Grundeinstellung, die uns beide noch unterscheidet. Was aber mit Sicherheit an Deinen persönlichen Erfahrungen liegt. Was wir hier die letzten Jahrer an 9/11 Auswirkungen sehen, halte ich eher für einen temporären Ausschlag nach außen. Die Digitalisierung einer Gesellschaft ist abgesehen von diesem geschichtlichen Ereignis jedoch ein Dauerbrenner, der mehr und mehr Menschen sensibilisieren will. Wer weiß, vielleicht wird es eines Tages doch eine Internetpartei geben, die spürbare Mehrheiten gewinnt und zunehmend an Einfluss gewinnt, dass unsere Daten eben nicht mehr so „gechekt“ werden?

  • „..@Weltherrscher, soll ich Dir den Weg zurück zum Sandkasten zeigen? Da warten die vielen, tollen Spielsachen auf Dich:)..“

    hm, sei mir nicht böse, aber nach dem ich deinen beitrag oben und deine kommentare gelesen habe, bezweife ich ernsthaft, dass du irgendwem einen „weg“ zeigen könntest, mir sowieso nicht.

    deine einstellung zum thema freiheit bzw. demokratie „ich bin ja eh schon alt, also warum soll ich mir gedanken machen über dinge die lange nach meiner rentenzeit relevant werden“ ist, ja, wie soll man es nett beschreiben, schlicht scheisse!

    von daher, zeige mir bitte keinen weg!
    deine „wegbeschreibungen“ sind im moment des entstehens schon in DER sackgasse!

    unfssbr das du an der „spitze“ der blogcharts stehst.

    es gilt aber:
    nicht für mich!
    mit deinem beitrag landest du auf meiner internen, nicht manipulierbaren, chartliste noch nicht mal mehr auf dem letzten platz!

    manch geisteszustand lässt micht hoffen, manch andere zweifeln!

  • Tja, @Robert, da hast Du Dir mit dem Beitrag die richtigen Kommentierenden „angelockt“ (das eigene K. bei *lanu* hätte ich unterlassen).

    Endlich kann Otto-Normal-Denunziant wieder auftreten und Niemöller zitieren.

    Zum Thema „Überwachung“ kann jeder seine eigene Meinung haben. Mir ist eher ein bißchen zu viel, anderen zu wenig.

    Das ist aber nicht der Punkt. Der Punkt ist, daß einige – schon vergeblich beim Thema „China“ – über „Schäuble“ versuchen, ins Geschäft zu kommen und Aufmerksamkeit erhalten. Das zündet aber nicht so richtig.

  • das war mir schon vorher klar, dass ich auch solche Raktionen anziehen werde, i will live with it. Ist aber kein Grund, es nur deswegen zu unterlassen, weil man als „Hessen-Abweichler“ degradiert werden könnte, dann erst Recht:) Was lanu angeht, das ist eine spezielle Person, die ziemlich spannend gebaut ist und ich gebe offen zu, dass es mich reizt, sich mit ihr gerne zu kabbeln.

  • .>>>Wie auch schon in den Kommentaren oben geschrieben, handelt es sich um einen Textauszug, der die chemischen Grundlagen behandelt _und_ aus einem usenet-Betrag aus dem Jahr 1995 stammt… <<<

    Ja und? Darf man deshalb diese Anleitung straffrei ins Internet stellen? Cool, dann suche ich mir auch 10 Jahre alte Anleitungen und veröffentliche diese – dies ist ja wohl nach Meinung einiger User erlaubt oder sogar erwünscht.

    Ein anderer Kommentierer sieht sogar Parallelen zum Nationalsozialismus. Wieder ein anderer arbeitet seine Familiengeschichte auf und ist der Meinung, nur weil er in einer verkorksten Familie aufgewachsen ist, droht uns alle Unfreiheit. Vielleicht ist aber auch nur sein Leben verkorkst?

    Leute, bleibt auf den Teppich. Auch wenn Ihr es nicht hören wollt – aber Ihr lebt in einem der freiesten Länder der Welt und daran ändert auch eine (durchaus berechtigte) Hausdurchsuchung bei einem Blogger nichts. Denn ja, hier geht es sehr wohl um einen Blogger. Hätte diese Durchsuchung bei einem nichtbloggenden Mitglied unserer Gesellschaft stattgefunden – keine Sau hätte es interessiert.

    Nun ja, vielleicht hätten die Protestierer den Castor in Gorleben etwas länger aufhalten sollen – dann gäbe es hier nur halb so viele Kommentare.

  • >Weil man den Computer eines potentiellen Freaks beschlagnahmt?

    Sollte es denn nur bei potentiellen Freaks erlaubt sein, ihnen die Computer aus dem Haus zu holen oder auch bei richtigen Freaks, wie Robert selbst einer ist?

    By the way kenn ich Burks ein bissel aus einer Mailingliste und schätze seine Einlassungen. Was er jedenfalls besser macht als Robert: Er meint nicht bei absolut jedem Thema mitmischen zu können. Mir jedenfalls sträuben sich schon die Nackenhaare, wenn ich im Feedreader Artikel zur Finanzkrise, zur US-Wahl und dgl. bei Basic Thinking entdecke und denke, daß die fünfzehnjährigen Leser sich vielleicht doch besser mal eine Zeitung kaufen sollten.

  • @Robert: Oh ja wenn Argumente ausgehen muss die Verschwörungstheorie hinhalten. Schon klar, du bist natürlich über allem erhaben und so ein weiser Mann.

    Natürlich musst du nicht meiner Meinung sein. Lese dir doch selbst mal deinen Artikel ganz oben nochmal durch. Der strotzt nur so von Arroganz, Ignoranz und fehlender Recherche, und das ist es was die Leute hier in den Kommentaren bemängeln. Darf man nicht etwas mehr Sachlichkeit und Recherche vom deutschen Top-Blogger erwarten?

    Anstatt direkt auf das Thema einzugehen haust du mit flotten Sprüchen um dich und es wird leider nur noch lächerlich.
    Schade, hätte ne anständige Diskussion werden können: Welche wissenschaftliche Inhalte dürfen im Internet veröffentlicht werden? Wo ist die Grenze zu ziehen? Warum darf es dann gleichzeitig in Lehrbüchern stehen? Ist das Vorgehen verhältnismäßig unter Betrachtung der Umstände (nachdem man sich über die Umstände informiert hat)? … über so etwas hätte man schreiben und diskutieren können. Traurig, das in meinen Augen wichtige Vorgänge/Themen so von dir ins Lächerliche gezogen werden.

    Zu deinen Vergleichen mit Russland und China wo noch alles schlimmer ist … da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

  • @Thüringer:
    >>>Ja und? Darf man deshalb diese Anleitung straffrei ins Internet stellen? Cool, dann suche ich mir auch 10 Jahre alte Anleitungen und veröffentliche diese – dies ist ja wohl nach Meinung einiger User erlaubt oder sogar erwünscht.<<
    Schön, ein Ansatz von Diskussionsbereitschaft ist zu erkennen!

    >>Denn ja, hier geht es sehr wohl um einen Blogger. Hätte diese Durchsuchung bei einem nichtbloggenden Mitglied unserer Gesellschaft stattgefunden – keine Sau hätte es interessiert.<<<

    Das ist vielleicht deine eingeschränkte Sicht, aber es wird sehr Wohl an anderer Stelle diskutiert. Um das zu erkennen muss allerdings auch mal andere Informationsquellen lesen als basicthinking …

  • @Thueringer: „Ja und? Darf man deshalb diese Anleitung straffrei ins Internet stellen? Cool, dann suche ich mir auch 10 Jahre alte Anleitungen und veröffentliche diese – dies ist ja wohl nach Meinung einiger User erlaubt oder sogar erwünscht.“

    Wenn die Informationen schon vorher frei verfuegbar waren — teilweise als wissenschaftliche Abhandlungen — warum soll man das dann als Journalist nicht zitieren duerfen? Warum geht eigentlich keiner hierauf ein und zitiert stattdessen Niemoeller, fuehrt China an oder haut sich Diktaturen um den Kopf?

  • nette Durchmischung von Themen, was zu befürchten war:) So wie es aussieht, sind manche der Meinung, dass der Rechtsstaat in diesem Fall völlig über die Stränge geschlagen hat und andere, – so wie ich- dass der Rechtsstaat funktioniert, mit allen Kontrollmechanismen, die es gibt. Manche meinen, der Rechtsstaat habe Bockmist gebaut, aber irgendwie lese ich nicht heraus, dass es auch sehr wohl Kontrollmechanismen gibt, dass wenn es Bockmist war, der Mr. Justizia zurückgepfiffen wird. Ist das das Problem, worüber wir uns so angeregt etwa unterhalten, wo letztlich Grundhaltungern unverrückbar gegenüberstehen? Scheint so.

  • Robert: Ich habe nur dein Posting gelesen und mir die die Kommentare erspart.

    Wenn man keine Ahnung hat – EINFACH MAL DIE FRESSE HALTEN! Du bist ein [… Selbstzensur…] – wieso kannst du dich nicht weiter mit Gadgets und anderem harmlosen Kram beschäftigen und Politik & andere Themen von denen du keine Ahnung hast außen vor lassen?

  • Das Grundthema über das wir uns unterhalten ist die zunehmende Umkehr der Beweislast in Rechtsstaaten und deine in obigem Artikel zum Ausdruck gebrachte „Scheissegal-Haltung“. Deine These lautet ja: Ach, die paar Verhaftungen, ohne Dreck am Stecken hat auch niemand was zu befürchten. So einfach ist es eben gerade nicht. Gerade der Schutz vor ungerechtfertigter Verhaftung oder Beschlagnahmung von Eigentum sind zwei der Stützpfeiler von Rechtsstaaten. Mal ganz abgesehen davon, dass auch Justizirrtümer ganz reale Folgen haben können, beruflich und privat, die sich mitnichten so einfach ausbügeln lassen. Für Tante Friedl im Dorfladen bleibt jemand einfach „der Journalist, bei dem die Polizei mal den Rechner abgeholt hat“.

  • Das macht es einfach……

    Ob man Burks nun mag oder nicht, aber der Beitrag vom "Blogger" Robert Basic war einfach nur zu viel… lanu hat es auch nett formuliert… Aber Robert, mal eine ganz dumme Frage: wenn Du so auf die Werkzeuge des Staates und der Justi…

  • Vielleicht sollte man auch einfach Burks kennen oder mal gelesen haben um das zu verstehen. Niedere Geister verteilen oft, was über ihren Horizont geht.

    Zur Argumentation mit dem Rechtsstaat: Formal hat der Rechtsstaat zur NS Zeit auch super funktionier.

  • Das grösste Problem zu dem „Rechtsstaat der Bockmist baut“ ist, das dieser nicht zur Verantwortung gezogen wird/werden kann.
    Auf Demonstrationen übermässig prügelnde Polizisten können nicht zur Verantwortung gezogen werden (Kein-Namensschild-Debatte etc), unbegründet veranlasste Hausdurchsuchungen haben keinerlei Folgen für Richter – und insgesamt haben Ermittlungsverfahren gegen Staatsdiener eine sehr hohe Einstellungsquote, auch bei Verfahren wo man als Beobachter denkt das sei alles eindeutig.

    Es ist sicher so das Robert ganz andere Erfahrungen mit Überwachung, Repression usw gemacht hat. Dann aber den hier aufgewachsenen Jammern auf hohem Niveau zu unterstellen finde ich auch nicht richtig.
    Wehret den Anfängen ist schon das richtige Motto.

    Schaue man sich Grossbritannien an, die haben genau die guten Vorsätze wie hier, nur weiter umgesetzt.
    Da werden per Anti-Terrorgesetzgebung Schulschwänzer verfolgt, Steuersünder überwacht, Falschparker enttarnt.

    Letztendlich ist die Privatsphäre die Grundlage des menschlichen Zusammenlebens. Sozialisation bedeutet unter anderem auch, Kindern beizubringen nicht alles so zu sagen wie sie es denken.

  • Schließe mich Dobschat an! Damit kann ich endlich wieder mal einen Feed rausschmeißen und das sogar ohne schlechtes Gewissen. Danke Robert das Du es mir so einfach machst. In letzter Zeit gab es hier für mich sowieso nichts interessantes zu lesen. BasicThinking hat den Zenit eindeutig überschritten…

  • Man kann -s.o.- von diesem Artikel halten, was man will, er eignet sich aber hervorragend als es-weiß-zwar-keiner-aber-ich-bin-schlau-und-kritisch-Detektor.

    Liebe Nuhr-Zitierer, er hat Euch gemeint. 😉

  • @Ugugu, die Umkehr der Beweislast in Rechtsstaaten? Solange nicht das Gegenteil der Unschuld des Verdächtigen bewiesen ist, gilt genau der Satz. Vor der Justiz und den Bürgern. So? Mr. Journalist ist momentan komplett unschuldig, ganz einfach. Wenn aber Bürger des bloßen Verdachts wegen denjenigen abstempeln, dann ist das ein Frage des Umgangs und Verständnisses mit dem Rechtssystem. Nicht eine Frage, ob das Rechtssystem iO ist.

    @Slowcar, wie kommst Du drauf, dass die Organe nicht zur Verantwortung gezogen werden können? Ein Rechtssystem so pauschal zu dekonstruieren, das sich aus dem römischen Recht bis heute ableitet und mittlerweile einen hohen Standard aus Kontroll- und Gegenkontrollsystemen hat, ist mir zu simpel gedacht. Und das ist zugleich der springende Punkt: Das demokratische System erlaubt auch Dir, Dich dafür einzusetzen, dass an Punkten gegengesteuert wird, wo Du Nachjustierungsbedarf siehst. Und den gibt es ohne Zweifel immer. Wenn Du demnach der Meinung bist, dass das Schutzrecht des Beamten bei einer Demo vor der möglichen Nachverfolgung seiner Dummheiten überwiegt und zugleich Du der Meinung bist, dass das Training und die Verhaltensweisen der Beamten überzogen sind, kannst Du Anträge stellen, das zu justieren. Zugleich musst Du beide Schutzrechte unter einen Hut bringen. In anderen Staaten landest Du dafür sofort im Loch, wenn Du das auch nur ansatzweise probierst (wenn Du es bis zum Loch ohne physische Schäden schaffst). Hier kann ich mich auf die Straße stellen und das einfordern, ohne Angst haben zu müssen. Gigantisch! Wir unterscheiden uns lediglich darin, was wir momentan an Ausprägungen sehen und was wir daraus ableiten. Meine Position: Solange die grundlegenden und gesetzlich geschützten Möglichkeit bestehen dagegenzusteuen, ist es leidglich eine Frage der demokratischen Mehrheitenbildung, das in Gang zu treten. Wenn Bürger tatsächlich mehrheitlich einen Kurs mittragen bzw. tolerieren, dass man allg. gesprochen „härter“ kontrolliert und überwacht, war es das Ergebnis der Gesellschaft. Auch wenn es den Teilen der Gesellschaft nicht gefällt, dass es diese Richtung einnimmt. Das nennt sich Demokratie, mit allen Vor- und Nachteilen.

  • Schlimm ist nur, wenn einer aus diesem politischen Desinteresse heraus einen satirischen Beitrag verfasst und die Leser das dann nicht merken. Und in diesem Fall wohl noch nicht mal der Autor 😉

    Wehret den Anfängen!

  • viel sagen kann ich dann wohl nicht im Netz, obwohl der Cafe im INet Cafe um die Ecke echt lecker ist. Aber dazu müsste ich wohl Bombenbauanleitungen verlinken und dem Richter a href erklären:))

  • #88: Hoffen wir, dass dann noch jemand zum Protestieren da ist und es ihm nicht wie in dem #65 Niemöller-Zitat ergeht: Als sie bei dem „Freak“ Hausdurchsuchung gemacht und ihm den PC weggenommen haben, habe ich geschwiegen. Ich war ja kein Freak und wir lebten in einem Rechtsstaat.

    Ohne irgendwas dramatisieren zu wollen oder gar eine #67 Verschwörungstheorie aufbauen zu wollen: Aber die Einschränkung der Demokratie kommt meist nicht mit einem großen Knall und rasselnden Panzerketten, sondern schleichend. Da sollte jeder selbst wissen, wann und wie er mit seinen Mitteln dagegen protestiert. Und das lieber zu früh, als einmal zu spät.

  • Boah, wenn ich sowas lese, wird mir echt anders. Burks mag zwar ein Freak sein, er ist aber auch ein guter Journalist, der wichtige Erkenntnisse zu Nazis im Netz recherchierte. Und er ist eben ein Mensch, der bei Information keine Denkverbote will. Auch wenn es um irgendwelche Anleitungen ging.

    Für freie Information steht Basic Thinking eben dann nicht. Sondern eher für Basic Thinking.

  • so wie Du dich gerade positionierst, scheint das aber zu stimmen. Aus Deinen Statements in #67 und #85 les ich raus: „Wir sind nicht in China und ich hab Vertrauen in das System. Und wenn es sich in langsam in Richtung Kontrolle und Willkür entwickelt, hat es wohl die Mehrheit so gewollt und ich find das dann gut so.“ Schon nicht gerade tiefgreifend philosophisches Gedankengut. Für was steht denn Basic Thinking Deiner Meinung nach?

  • #72 Thüringer: „Nun ja, vielleicht hätten die Protestierer den Castor in Gorleben etwas länger aufhalten sollen – dann gäbe es hier nur halb so viele Kommentare.“ LOL Danke, irgendwie hab ich das auch gedacht.

    Ich versteh diese große Diskussion nicht. Ich hab mich jetzt nicht groß damit auseinander gesetzt, aber jemand der detaillierte Bombenbauanleitung ins Netz setzt?! Hallo? Selbstverständlich sollten die Behörden sich mit dem Kerl auseinander setzen. Ist mir doch schnurz, ob der jetzt Blogger, Journalist, Kassierer oder Arzt ist: Leute, die Bombenanleitungen im Netz veröffentlichen, sind mir definitiv suspekt. Wofür gibt es denn staatliche Institutionen, wenn nicht für sowas? Nehmen wir mal an, einer der „Üblichen Verdächtigen“ hätte so eine Anleitung veröffentlicht; ob sich dann hier auch soviele Leute beschwert hätten, wenn man bei dem eine Hausdurchsuchung durchgeführt hätte?? Ganz sicher nicht.

    Unfassbar, irgendwie… Da veröffentlicht irgendein Typ eine Bombenanleitung, der Staat reagiert darauf und nimmt seine Aufgabe, die Bürger zu schützen, wahr und tada, hier beginnt eine Diskussion über staatliche Einschränkungen, Diktatur und Co. Wenn man in so einem Fall keine Hausdurchsuchung machen soll, wann denn bitte dann?? Nachdem die Bombe irgendwo hochgegangen ist? Vorher soll man denn vorher wissen, dass der Kerl so einen Mist nur aus Langweile in Netz stellt? Mal völlig davon abgesehen, dass das auch bekloppt ist, weil er damit die Anleitung für andere, vielleicht wirkliche Straftäter, zugänglich macht…

  • @Grimme, Kontrolle und Willkür? Das will ich? Oh my… was ich will, juckt nicht einmal. Das, was wir hier diskutieren, sind konsensartige Strömungen, die sich letztlich in normativen Regelungen ausdrücken und je nach Ausprägung mal konservativer mal liberaler ausgeprägt sind. Die Kräfte bewegen sich in einem recht engen Korridor. Die von manchen propagierte Fernvision eines alles kontrollierenden und willkürlichen Staates durch vermeintlich gesamtheitlich zu sehenden „willkürlichen“ Eingriffe der Organe wird man faktisch nicht erreichen, wenn wir die Extrema betrachten. Das ist seit Ende des zweiten Weltkriegs und seiner Konsequenzen nicht mehr Sache der Deutschen, sondern der Nachbarn. Für was ich stehe? Ich bin wohl eher ein Anarchist, der auf Gesetze verzichten möchte, aber zu früh geboren wurde, da wir noch zu viele Wölfe unter den Menschen haben und daher die Gewaltenteilung des Staates, die Gesetze wie auch die Demokratie akzeptiert:)) Im Bewußtsein, dass Deutschland keinen Extrempunkt erreichen kann und wird. So oder so.

  • @Robert
    Mal ganz sachlich:
    Du weisst ja, dass ich selbst politisch blogge. Wer das tut, hat mit größter Wahrscheinlichkeit die Gesetzesänderungen der letzten Jahre im Einzelnen intensiver verfolgt und die Statements diverser Politiker und Sicherheitsexperten genauestens unter die Lupe genommen. Ich unterstelle Dir hier einfach mal, und das ist nicht böse gemeint, nur Halbwissen.
    Wir bewegen uns immer mehr in Richtung Polizeistaat. Polizeistaaten haben so die Angewohnheit, irgendwann Autoritären Staaten zu werden. Mit der aktuellen Gesetzgebung sieht es so aus, dass Du beispielsweise in einem Social Network mit einem anderen Nutzer in Kontakt stehst, aber eigentlich nicht wirklich viel über in weißt. Er hat Dich in den Kontakten, mehr nicht. Jetzt steht dieser Nutzer im Verdacht, ein potentieller Terrorist oder Terrorunterstützer zu sein. Alleine die Tatsache, dass er Dich in seinen Kontakten hat, befugt das BKA mit dem neuen Gesetz dazu, Dich als Kontaktperson zu überwachen und gegebenenfalls Deine Wohnung und Deinen Computer zu verwanzen. Ob Du etwas von seinen vermeintlichen Interessen wusstest oder nicht, das interessiert das BKA in dem Moment nicht. Das und nichts anderes ist eine der Blüten, die das neue BKA-Gesetz hervorgebracht hat.

    Es gibt einen Satz der heißt „Wehret den Anfängen“. Wenn man verfolgen kann, dass die staatliche Überwachung immer mehr zunimmt und die Grundrechte, unter die ja auch die Persönlichkeitsrechte fallen, immer mehr beschnitten werden, dann muss man darauf aufmerksam machen. Es bringt nichts, dass man „Jetzt reicht es aber“ sagt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, denn dann ist es meistens zu spät.

    Du schreibst:
    „…die Umkehr der Beweislast in Rechtsstaaten? Solange nicht das Gegenteil der Unschuld des Verdächtigen bewiesen ist, gilt genau der Satz.“

    Vor ein paar Wochen wurden an einem Flughafen zwei angeblich Terrorverdächtige verhaftet und mehrere Tage festgehalten. Wie sich dann nachträglich herausstellte, lag weder ein begründeter Verdacht vor, noch konnten im nachhinein irgendwelche Hinweise darauf gefunden werden, welche die Zwei in irgendeinen terroristischen Hintergrund rücken konnten.

    Und was beschlagnahmte Computer angeht:
    Die Unschuldsvermutung hindert die deutsche Polizei nicht daran, einen beschlagnahmten Computer auch nach erwiesener Unschuld weiterhin einzubehalten. Die durschnittliche Rückgabezeit liegt zwischen 6 Monaten und 2 Jahren. Dazu gibt es genug belegte Fälle.

    In unserem Grundgesetz ist nicht umsonst die Gewaltenteilung festgeschrieben. Ein Staat, der seine eigene Verfassung aber scheibchenweise aushebelt – willst Du dem tatsächlich noch Dein vollstes Vertrauen entgegen bringen?

  • Robert Basic schrieb:

    Für was ich stehe? Ich bin wohl eher ein Anarchist, der auf Gesetze verzichten möchte, aber zu früh geboren wurde

    … der Verdacht kam mir auch schon lol

    Robert Basic schrieb außerdem:

    Im Bewußtsein, dass Deutschland keinen Extrempunkt erreichen kann und wird.

    Basic Thinking scheint entweder der Energiesparmodus des Hirns zu sein oder man kann damit in die Zukunft sehen, und wie ein Hellseher siehst du mir nit aus…

  • > Ich verstehe auch, dass ein Richter nicht so schnell einen
    > Hausdurchsuchungsbefehl erlässt, wenn keine gesetzliche
    > Grundlage besteht.

    [x] Du hast keine Ahnung
    [x] Träum weiter

    Vader

    PS: Hat Dir vermutlich schon jemand gesagt in all den anderen Kommentaren — hab aber leider keine Zeit, Kommentare zu einem eher langweiligen bis unfundiert recherchierten Blogeintrag durchzulesen. Dachte aber, ich wiederhol das nochmal zur Sicherheit 🙂

  • „ich- dass der Rechtsstaat funktioniert, mit allen Kontrollmechanismen, die es gibt. Manche meinen, der Rechtsstaat habe Bockmist gebaut, aber irgendwie lese ich nicht heraus, dass es auch sehr wohl Kontrollmechanismen gibt, dass wenn es Bockmist war, der Mr. Justizia zurückgepfiffen wird. Ist das das Problem, worüber wir uns so angeregt etwa unterhalten, wo letztlich Grundhaltungern unverrückbar gegenüberstehen? Scheint so.“

    Leider nein. Das Problem ist, dass bei Dir das „Funktionieren des Rechtsstaats ein Axiom“ ist, kein prüfbarer Sachverhalt. Deshalb argumntierst Du ja auch „weil Burks durchsucht worden ist, muss es rechtens und verhältnismäßig gewesen sein, denn der Rechtsstaat funktioniert — also funktioniert der Rechtsstaat, denn man sieht, auch diese Durchsuchung war recht- und verhältnismäßig“.

    Wenn Du nicht einen Gang zuschaltest, was Deine argumentativen Fähigkeiten betrifft, seh ich schwarz.

  • Im Bewußtsein, dass Deutschland keinen Extrempunkt erreichen kann und wird. So oder so.

    [Doc Brown] Großer Gott![/Doc Brown]

  • @Farlion, ich befinde mich in einer sehr bequemen Lage, da ich mich zurücklehnen kann, während die Überwachungsgegner, Kontrollfanatiker, Terrorparanoiker, Antiterrorfreiheitskämpfer und was weiß ich was um welche Positionen auch immer kämpfen, wenn es um Fragen der staatlichen Befugnisse geht. Basis dessen und der Bewertung der Maßnahmen sind zwei zentrale Dinge. Das eine ist ein Grundvertrauen in den deutschen Staat, dessen Volk genug leidliche Erfahrungen machen durfte. Und die Erkenntis, dass diese ehemals traumatisierte Gesellschaft so offen darüber diskutiert, was früher passiert war, welche Verbrechen die Väter und Mütter begangen hatten und was heute passiert, zeigt mir auf, dass es nicht von innen verfault ist und über genügend Innenkraft verfügt, sich selbst zu justieren und vaD vor einem Selbstmord zu schützen. Das zweite Element ist sozusagen der absolute Maßstab, nämlich die gefühlte Gesinnung der Mehrheit der Gesellschaft und der politisch treibenden Kräfte. Ob man Schäubles Haltung folgt oder nicht, oder die der CDU, SPD, Linke, FDP und Grünen ist einerlei. Ich sehe eine weitestgehende Übereinstimmung darin, was im Grundgesetz verankert wurde. Würde die Gesinnung nicht bestehen, das im GG verankerte Verständnis des Zusammenlebens zu respektieren und zu unterstützen, würde ich jegliches Gesetz völlig anders bewerten und ganz sich nicht mehr hier leben. Dazu brauche ich nicht einmal ein BKA-Gesetz. Das könnte schon das Betreten des Rasens ist verboten sein. Ob also das eine oder andere Zentralelement wegbricht, bekomme ich genauso wie jeder andere mit. Den Riss sehe ich nicht, nicht einmal einen winzigen Riss. Also lehne ich mich zurück und schaue dem Treiben der verschiedenen Meinungslager zu, die sich gegenseitig teils sogar beschreien und beschimpfen. Was an meiner Grundhaltung nix ändert, so scharf es auch zugehen mag und so sehr andere irgendwas bedroht sehen mögen. Das ist die alte Welt, die Welt, in der wir leben. Da habe ich keine großen Sorgen, echt nicht. Meine Sorge geht weit über das hinaus, was heute aktuell ist. Möglicherweise in meiner Lebensspanne. Spannender ist, viel spannender: Wir stehen vor dem Anbeginn einer neuen Welt, deren Bürger zunehmend „digitalisiert werden“, die in Teilen gar transhumanisiert leben werden. Die Ausmaße einer möglichen staatlichen Kontrolle sind so absolut, dass die heutigen Topics Kindergarten sind dagegen. Dazu sehe ich nicht einmal ansatzweise Themen und Diskussionen, die sich damit befassen und über Korrekturen nachdenken, die heute schon notwendig sind. Mein exemplarisches Geschrei zB gegen Google juckt keinen Menschen. Meine Vorschläge zu einer Personal Data Creative Commons lesen nicht mal 10 Menschen. Ergo? So wie es welche gibt, die sich mit dem Jetzt befassen – für mein Dafürhalten stehen die zwar nicht auf dem falschen Schlachtfeld, aber es ist kein strategisches Feld- mache ich mir den Kopf für morgen, zugleich mache ich mir nix vor, dass wir das Morgen heute klären.

  • Wenigstens ein Gutes hat dieser Eintrag: Man erkennt in den Kommentaren, dass mittlerweile die Mehrheit die Tendenz zum Repressionsstaat (auch hier in Österreich, wo etwa die offilzielle Kärntner Landespolitik Kabarettisten den Mund verbietet) als Bedrohung empfindet.

    @ RB: Deine Kritikresistenz ist erschreckend. Neben der realpolitischen Blauäugigkeit.

  • […] Nebenan bei Robert Basic ist in den Kommentaren eine — wie bei diesem Thema gewohnt heftige — Diskussion entbrannt; Robert sieht das alles nicht so schlimm, andere werfen ihm alles moegliche Zeug vor, es wird Niemoeller und Nuhr zitiert. Die allerwichtigste Seite der Debatte faellt dabei aber meines Erachtens vollkommen unter den Tisch. […]

  • Darf ich zum Beispiel dran erinnern, dass in Palahniuks «Fight Club» gleich auf den ersten 10 Seiten die Herstellung diverser Sprengstoffe erklärt wird – Napalm inklusive?

    Wollt ihr das Buch verbieten? Verbrennen vielleicht? Den Film auch noch gleich mit? Werden ja ganze Häuserzeilen in die Luft gesprengt dort!

    Um solche Dinge geht’s hier letztlich, aber brauchts manchmal etwas mehr als «basic thinking», um das zu erkennen.

  • @Gabriel: Das war mir heute mittag auch schon eingefallen — im Film haben sie’s geaendert, das hatte ich eben schon gebloggt 😉

    Um nochmal moegliche Missverstaendnisse auszuraeumen: Mir geht es _nicht_ um Hausdurchsuchungen an sich, wenn sie zur Aufklaerung von Verbrechen gehen.

    Die Frage ist nur, ob das Zitat frei verfuegbarer Quellen — also die Weiterverbreitung von Informationen — an sich eine Straftat sein kann oder soll. Ich wuerde mich freuen, wenn das mal ganz ideologiefrei hier diskutiert werden koennte — und wenn Robert sich halt vielleicht doch mal ansieht, _was_ genau bei Burks stand, um nicht nur abstrakt von „Bombenbauanleitungen“ zu reden 😉

  • Schade Robert, ich hatte dich für „bewusster“ gehalten, aber mit dem Artikel deutest Du an, dass man sich mit dir ausschliesslich über IPhone-Spielereien, Twitter aber nicht über wirklich wichtige Dinge unterhalten kann.

    Was politische Themen angeht, sollte man dich schlicht ignorieren.

    Damit ich nicht missverstanden werde – ich bin beileibe kein Freund von Burks. ABER: Er nutzt die Freiheit, die auch wir uns gern zu eigen machen. Er schreibt KEINE Bombenbauanleitungen, und ist ganz gewiss manchmal ein wenig „schräg“.

    Wer aber „Andere“ – die letztendlich dafür sorgen, dass auch DEIN Blog in einem freien Enviroment bestehen kann – so unreflektiert niedermacht, hat meinen Respekt gänzlich verloren.

    Verdiene weiter geld mit deinem Werbeblog aber halte dich BITTE von gesellschaftlichen Themen fern.

  • @Michael, Kritikresitenz schützt extrem gut davor, sich fremde Realitäten derer anzueignen, die was von Repressionsstaatstendenzen schwadronieren und überall Schatten sehen;)

    *mampft weiter Popcorn und Cola*
    hey, sorry, nimms mir nicht übel, ich habe einen strangen Humor:)

  • Die Ausmaße einer möglichen staatlichen Kontrolle sind so absolut, dass die heutigen Topics Kindergarten sind dagegen.

    Aber du lebst doch im Bewusstsein, dass Deutschland sowieso niemals einen Extrempunkt erreichen _kann_ (!) und wird, so oder so?!? Wie sind diese Ansichten miteinander vereinbar?

    Dazu sehe ich nicht einmal ansatzweise Themen und Diskussionen, die sich damit befassen und über Korrekturen nachdenken, die heute schon notwendig sind.

    Du liest halt die falschen Quellen. Es gibt allein dutzende Blogs die sich mit nichts anderem beschäftigen. Seit _Jahren_ schon widmen sich Seiten komplett diesem Thema.

    Mein exemplarisches Geschrei zB gegen Google juckt keinen Menschen.

    Vielleicht sind die unzähligen Abhandlungen, Studien und Artikelreihen nebst kritischen Stellungnahmen von Experten zu Google und deren Umgang mit gesammelten Daten woanders einfach interessanter?

  • @STK, fullack, das ist ein wichtiger Punkt, der leider nicht so ganz zum Thema passen dürfte an dieser Stelle, weil der Thread längst in eine andere Richtung gegangen ist. Wo wir im Grunde nur über Ideologien reden und uns teils auch bekriegen. Daher nur kurz dazu: Wenn man Informationen vorfindet, die zB konkret dazu führen, dass man Bomben nicht nur theoretisch versteht, sondern deren Wirkungsgrade und Wirkungsweise je nach Bauart, Zusammensetzung der Chemikalien und Zündvorrichtungen exakt nachbauen könnte, sogar mit alternativen Materialien, die man überall erhalten kann, sollte man darauf verlinken? ich meine ja. Nicht aber, weil das anderen hilft, Bomben zu bauen. Sondern die schlichte Tatsache, dass wir es sowieso seit Erfindung des Sprengstoffs tun. Ob mit oder ohne Web. Die Annahme, dass das Web dies befördert, ist irrig, da immer noch der Mensch über sein Tun entscheidet, nicht das Wissen. Hätten demnach die Wissenschaftler die Atombombe bauen sollen? Sinnlose Frage letztlich, alles, was wir tun könnten, werden wir tun. Das verhindert kein Gesetz der Welt.Gesetze sind dahingehend völlig sinnlos.

    @Reizzentrum, der Mr. Journalist wurde faktisch nicht niedergemacht, was Du da oben auch immer meinst, gelesen zu haben. Lies den Text, selbst wenn du das per se jetzt auf Basis deine Wertung nicht kannst, mal im positiven Kontextverständnis. Nur mal so als Tipp;) Mr. Journalist spielt keine Hauptrolle.

  • @RC, yep, meine Annahme ist recht klar: Bis die Gesellschaft soweit komplett bis in die letzte Ritze digitalisiert ist und sich mit transhumanen Lebensweisen erweitert hat, wird es keinen deutsche Staat mehr geben, auch wird es viele weitere Staaten so nicht mehr geben. Es besteht in dieser Zukunft keine Notwendigkeit eines regionalen Staatengebildes, was heute aufgrund der beschränkten Digitalisierung unabdingbar ist. In einer digitalen Welt sind räumliche Grenzen lediglich ein Relikt der Menschen der Vordigitale. Da der Mensch offensichtlich als Wesen unbeirrbar danach strebt, seine physischen Grenzen zu überwinden, halte ich das Szenario oW für denkbar. Wenn der Mensch sich und seine Lebensweise ändert, wird er damit Altes über Bord werfen, so eben auch der temporäre Gedanke von Volksstämmen, die regional-territorial naturgemäß interagieren müssen. Na ja, offtopic…

  • Robert: „Wenn man Informationen vorfindet, die zB konkret dazu führen, dass man Bomben nicht nur theoretisch versteht, […] sollte man darauf verlinken? ich meine ja.“

    Full ACK, insbesondere dann, wenn man damit einen Standpunkt verdeutlichen moechte, beispielsweise im Rahmen einer wissenschaftlichen oder aber auch journalistischen Arbeit. Zitate? Aber ja. Man kann sich darueber streiten, ob man das 100% akkurat zitieren oder etwa verfremden moechte — im Endeffekt wird dies aber keine Rolle spielen, da der interessierte Leser eher frueher als spaeter auch eine „richtige“ Quelle finden wird.

    „Die Annahme, dass das Web dies befördert, ist irrig, da immer noch der Mensch über sein Tun entscheidet, nicht das Wissen.“

    Jein. Dadurch, dass die Informationen nun nicht mehr nur Chemikern, Spezialisten oder Bibliotheksliebhabern (wie mir ^^) sondern quasi jedem mit Internetanschluss zur Verfuegung stehen, kommen sicher auch mehr Nutjobs an diese Informationen, die Buecher bisher nur dafuer benutzt haben, dem Klassenstreber die Hucke zu verhauen.

    Letztendlich liegt es nicht daran, ob jemand ueber die Informationen verfuegt, Bomben oder Brandsaetze zu bauen, sondern wie du sagst an dessen individueller Psyche — und ob mir nun jemand die Bude anzuendet oder mich mit nem Eichenpruegel tothaut, ist mir als Opfer relativ einerlei 😡

    Und allein schon deswegen finde ich es schade, dass du das Thema nicht wenigstens aus diesem Blickwinkel betrachten wolltest, anstatt dich hier ueber die zu erwartenden ideologischen Grabenkaempfe zu amuesieren.

  • @stk, das tut mir aufrichtig leid, aber ich werde allergisch, wenn man Menschen ob ihrer Meinung so runterziehen will und stattdessen ein eigenes weltbild so vehement in den Vordergrund stellt. In dem Fall gings erwartungsgemäß halt um meine Person, was aber letztlich mehr eine Art von Zufall ist, es hätte ebenso jemand anders sein können, den man niedermacht, wo ich das mitbekomme, krieg ich Pickel. Da verblassen dann inhaltiche Thematiken dagegen. Meine Schwäche, sich dann reiben zu wollen, weils erstens Laune macht und zweitens man auch nicht zurückweichen möchte, je mehr gedrängelt wird.

  • @Stefan, weils eine simple Form einer Kennzeichnung eines Zitates bzw Wiedergabe einer Fremdinfo ist, ohne zu wissen, ob dem so ist. Oder verstehe ich die Frage falsch?

  • „@Vader, passt schon, hier hast Du den roten Panikknopf: *du druck hir*
    was dann passiert? Der Staat bricht in sich zusammen:))“

    Really very basic, Bob. Das überzeugt aber nun gar nicht.

    Leider (oder doch eher: wie zu erwarten) gehst Du auf das, was ich sage, gar nicht ein, sondern versuchst Dich mit einer flapsigen Themaverfehlung aus der Affäre zu ziehen.

    „@Farlion, ich befinde mich in einer sehr bequemen Lage, da ich mich zurücklehnen kann, während die Überwachungsgegner, Kontrollfanatiker, Terrorparanoiker, Antiterrorfreiheitskämpfer und was weiß ich was um welche Positionen auch immer kämpfen, wenn es um Fragen der staatlichen Befugnisse geht. Basis dessen und der Bewertung der Maßnahmen sind zwei zentrale Dinge. Das eine ist ein Grundvertrauen in den deutschen Staat, dessen Volk genug leidliche Erfahrungen machen durfte. Und die Erkenntis, dass diese ehemals traumatisierte Gesellschaft …“

    Mir wird auch gerade klar, dass das nicht zu erwarten war. Inhalt, aber vor allem Struktur uns Subtext Deiner Prosa erinnert mich an einschlägige Forentrolle — vielleicht ist hier ja noch jemand, der sich an „Analüst“ aus den heise-Foren erinnert (ich war schon lang nicht mehr dort …). Du wirst allerdings (sage ich mal voraus) nicht verstehen, was ich meine …

    Übrigens frag ich mich auch, warum Du so lauthals verkünden musst, dass Dich das alles nicht juckt. Pfeifen im Walde?

    – Vader

  • „das tut mir aufrichtig leid, aber ich werde allergisch, wenn man Menschen ob ihrer Meinung so runterziehen will und stattdessen ein eigenes weltbild so vehement in den Vordergrund stellt.“

    Gratulation — Du hasts erfasst. Du verstehst also nun, welche Problem ein Grossteil der Kommentatoren mit Deinen Beiträgen hat?

    😉

    — Vader

  • Warum, Robert, hasst Du dann nicht „Polizei“, „Bombenbauanleitung“ und „Computer“ in Anführungszeichen gesetzt? Ist ja auch nur Fremd-Info und vielleicht war’s ja die Feuerwehr, die wegen eines alten Bügeleisens sein Wohnung aufgeräumt hat und dann den Kühlschrank mitgenommen hat? Irgendsowas? Warum traust Du manchen Worten mehr als anderen.

    (Und ausserdem: Wie frisch bist Du eigentlich, dass Du Burks nicht kennst?)

    – Vader

  • @robert: so naiv kannst auch du im umgang mit sprache nicht sein. es ist eine denunzierung, insbesondere in der kombination mit dem wort „irgendein“. es ist das, was journalistendeppen machen, wenn sie blogger nicht blogger, sondern „blogger“ nennen. „irgendwelche ‚blogger'“. so als gäbe es das gar nicht, sondern wäre nur eine fantasiebezeichnung von arbeitslosen und asozialen.

    du nimmst dir nicht die zeit, dich mit ihm zu beschäftigen, machst ihn aber schon damit verächtlich.

  • Bis die Gesellschaft soweit komplett bis in die letzte Ritze digitalisiert ist und sich mit transhumanen Lebensweisen erweitert hat, wird es keinen deutsche Staat mehr geben, auch wird es viele weitere Staaten so nicht mehr geben.

    Deine Erklärung für deine Aussage, dass „Deutschland nie einen Extrempunkt erreichen kann und wird, so oder so“, ist also, dass du glaubst, dass Deutschland bevor es so weit ist, aufhören wird zu existieren? Na dann bin ich ja jetzt beruhigt!
    Wie kannst du das nur allen Ernstes als Grund dafür bringen, dass man sich nicht an staatlichen Repressalien stören müsse?!? Wäre das nicht gerade erst Recht ein Grund für Besorgnis, wenn du gar die Auflösung des gesamten Landes erwartest, welche geschehen würde um damit gar einem „bösen neuen Regime“ Platz zu machen???
    Sorry für die vielen Satzzeichen, aber ich denke mir hier gerade nur noch WTF!
    Wie dem auch sei… Auch in deiner „transhumanen Welt“ würde man ja vermutlich einen Großteil der Regeln unserer jetzigen Nation „erben“. Womit wir trotzdem schon wieder da wären, dass wegsehen und ignorieren bei solchen Sachen selten empfehlenswert ist…
    Ich wünschte mir ich hätte mir meinen ersten Kommentar noch aufgespart…

  • @Robert, wie gesagt, finde ich schade. Dass hier wieder Grabenkaempfe gefochten werden, war zu erwarten, sollte aber kein Grund sein, sich nicht sachlich mit dem Thema zu beschaeftigen.

    Ich werd ja auch oefter polemisch, als mir manchmal lieb ist — dann beschaeftige ich mich aber moeglichst vorher nochmal ne halbe Stunde mit was anderem und versuche dann nuechtern und moeglichst objektiv an die Sache zu gehen.

    //edit: Nein, ich will dir keineswegs Polemik unterstellen. Aber man kann doch auch mal versuchen, sachlich an die wichtigsten Punkte einer Sache zu gehen. Und warum zum Teufel hab ich eigentlich Spreeblick nicht im Reader? 😡

  • @Vader, Du wirst doch jetzt nicht weitere 3 Kommentare brauchen, um auf den punkt zu kommen? Überanstrenge dich nicht bitte, ehrlich.

    @Stefan, in genau und exakt dem Ton habe ich das verfasst, wie manch andere über den Staat lamentieren und bodenlos skeptisieren, jeglichen Anlass nehmen, um Beweise für den Verfall der guten Freiheit zu konstruieren, und ich finde, das Kunstwerk ist mehr als gelungen, genau auf den knopf zu drücken, der einige so blutrot anlaufen lässt. Um ihn gings dabei nicht mal ansatzweise, was viele vordergründig so verstanden haben:) Ich habe nicht mal ansatzweise was gegen ihn, vermute seine Unschuld, wie es sich natürlich gehört. Und dabei kenne ich ihn nicht einmal. Und drücke ihm dennoch die Daumen, dass sich alles als Fehlentscheid herausstellt. Damit lebe ich gut, dass ich kritisiert werde, denn das war es mir wert. Ich habe in lediglich wenigen Kommentaren (sind nicht mal 1000 wie in Foren) genau das erfahren, was mich interessiert hat, wie wohl die Staatsskeptiker vehement alles niederreissen wollen, was sich ihnen in den Weg stellt und sich quasi you have so small dicks haucht. Ich kann für meinen Teil feststellen, dass es auch solche gibt, die die Freiheit verteidigen wollen und Unfreiheit predigen, aber Freiheit schreien. Der Mensch ist nur zu geil gestrickt, kontrovers in sich selbst (ohne Ausnahme, natürlich ich selbst auch:). Btw, wenn Du schon mal da bist, stellt Euch bitte bei der BILD-Blattkritik zur Verfügung, oder schon gemacht?

  • @Robert: Nein.

    Und warum verarscht Du mich? Warum behauptest Du erst, die Anführungszeichen stünden für „eine simple Form einer Kennzeichnung eines Zitates bzw Wiedergabe einer Fremdinfo“, wenn Du selbst weißt und dann zugibst, dass Du ihn damit diffamieren willst?

    Wenn eh alles egal ist, kann man sich die Diskussion auch sparen.

  • @RC, ob das nicht zu sehr offtopic ist? Anyway, ich weiß nicht, welche Kultur und Bräuche diese Gesellschaft leben wird. Eine reine projektion im Sinne einer Vererbung erscheint schwierig. So haben sich Gesellschaften in nicht einmal 3 Generationen komplett gewandelt. Wie soll man das abschätzen können, was die nächsten 3 Generationen bringen, wenn das schon niemand 3 Generationen zuvor konnte? So ist für uns heute unvorstellbar und auch unethisch, dass sich Menschen ihre Fähigkeiten über Chips und künstliche Körperteile erweitern. In 3 Generation? Wird kein Hahn danach krähen. Wenn sich aber moralische und ethische Standpunkte so extrem verschieben, muss man sich fragen, ob es eine Art von Gewaltenteilung noch geben wird? Eine Regierung? Vermuten kann das. Wenn aber der Staat im 22 Jhdt. auf die Idee kommt, dass nun endlich Schluss mit der Frauendiskriminierung, Rassenvorurteilen und dergleichen sein sollte, was wenn ihm alle Datenmuster dazu vorliegen, um selbst Gedanken (die nichts weiter als die Quelle eines Teils der Daten sind) zu scannen? E s liegt ihm greifbar nahe, endlich die Menschheit zu befrieden, sie in eine schöne, friedlichen Welt zu bringen? Obama 3.0? Was aber, wenn man bis dahin endlich Datenspeicher zwar nutzt, aber eine Auswertung der Daten unter strengste Strafe stellt? Wenn man Brandschutzmauern aufzieht, die verhindern, dass egal wer an Deine Daten herankommt? Für was wird man sich entscheiden? Eine schöne, neue Welt voller Befriedung, der Segen der Menschheit oder doch kein Segen, nur weil man nicht kontrollieren will des Kontrollierens wegen? Diese heutigen Fragen spielen nicht die gewaltige Rolle, weil es schlichtweg nicht geht, egal was man einsetzt. Hm… i dont know…

  • @Stefan, verstehe Deinen Einwand nicht. Die Story leitet mit dem Zitat -bzw. nenns Wiedergabe einer Information- ein, dass der Staat wieder mal jemanden willkürlich erwischt hat, tyyypisch, tyyypisch. Was ist daran nicht zu verstehen? Dass Du den Stil gerne weichgespülter hättest? Oder reitest Du noch auf der vermeinlichen Diffamierung herum?

  • „@Vader, Du wirst doch jetzt nicht weitere 3 Kommentare brauchen, um auf den punkt zu kommen? Überanstrenge dich nicht bitte, ehrlich.“

    Ich kann Dir auch noch einen vierten oder fünften Kommentar machen. Allerdings nicht, um auf Punkte zu kommen, einige hatte ich ja schon gemacht. Hier noch ein paar: „. . . . . .“, OK?

    Ich warte noch immer auf eine substantielle Antwort von Dir — aber dazu reicht’s wohl nicht :-).

    „habe ich das verfasst, wie manch andere über den Staat lamentieren“

    „Manch andere“? Kommt mir bekannt vor … Aus sehr schelchten politischen Blogs.

    Besuch doch mal einen Rethorik-Kurs. „Ich mach das, nicht weil ich irgendwas sagen will, sondern weil irgendwelche manch anderen auch was machen“. Vager geht’s nimmer, oder?

    – Vader

  • @vader, wenn dich der Inhalt interessiert, lies die Kommentare oben, eine Wiederholung der Diskussionspunkte meinerseits ist unnötig. Wenn nicht, mach dir nicht mehr zu viel Mühe.

  • @vader, deine neuen comments wurden deleted, da du partout nix beizutragen hast und nun schon genug Kommentare platziert hast in dem langen Thread. Wenn Du agekühlt bist, kommst wieder oder halt nicht. Danke für Dein Verständnis.

  • „Staat wieder mal jemanden willkürlich erwischt hat, tyyypisch, tyyypisch“

    Vielleicht ist es ja inzwischen typisch. Oder doch zu häufig. Wäre ein Zeichen, dass „der Rechtsstaat“ manchmal nicht mehr ganz so gut funktioniert. Eventuell. Aber ich vergass: Deine Argumentation ist anders herum: Da der Rechtsstaat fuunktioniert, muss die Druchsuchung bei Burks ja OK gewesen sein.

    Im Popperschen Sinn ist Dein Theorie eine ganz schlechte: Es gibt in ihr keinen Ansatz, sie zu falsifizieren, sie ist per Definition immer richtig. Insofern sind Dein Auslassung auch weder Argumentation, noch Analyse, sondern einfach die Verkündung von Axiomen.

    Danke, dass Du die Welt an Deinen Glaubenssätzen hast teilhaben lassen. Sie weiss es, denke ich, zu schätzen :-). aber so wirklich interessant ist das nicht: Du glaubst dies, ich glaub was anderes. So what? Ein Ansatzpunkt zu einem Dialog ist das nicht — Dogmen können nicht hinterfragt werden. Was anderes wäre es natürlich gewesen, wenn Du versucht hättest zu argumentieren. 😉

    Übrigens bin ich mit der FAZ häufig nicht einer Meinung. Ich lese sie aber immer wieder gern: Die Leute geben sich Mühe, intelligent und fein ziseliert ihren Standpunkt zu untermauern (nicht nur zu verkünden).

    – Vader

  • @RC, ob das nicht zu sehr offtopic ist?

    Nö, _exakt das_ war doch das Thema. In deinem Eintrag (sowie weiteren Kommentaren) ging es unter anderem darum das es quasi „scheißegal“ oder gar falsch ist sich um den Abbau von Freiheitsrechten zu sorgen/sonderlich kritisch zu sehen/dagegen zu sein, dass es in Deutschland nie passiert und zwar weil sowieso das ganze Land abgeschafft wird, um so einem Konstrukt Platz zu machen, in dem eh alle jetzigen Rechte keinerlei Bestand mehr haben.

    Ich hoffe das dir wenigstens klar ist, dass es nicht so leicht ist davon überzeugt zu sein das bestimmte Themen egal seien, weil sie einen vielleicht doch wieder ab einem bestimmten Punkt (z.B. beim Aufbau eines logisch korrekt funktionierenden, nicht widersprüchlichen Weltbildes) betreffen könnten.

  • @Vader, hey, geht ja, daaaanke:)

    Zum Punkt: Was ist in Deiner statistischen Metrik zu häufig, um als Beweis bestehen zu können, dass der Staat manchmal nicht funktioniert? 1 Fall von wie vielen Fällen pro Jahr insgesamt die zu Kontakten mit der Polizei und den Gerichten führen? Das entspricht „manchmal“. Richtig. So what? Wir reden aber von Tendenzen und systemischen Missentwicklungen. Wo liegt da Deine Quote? 10 von x? 1.000? 10.000? Aber das muss man nicht wissen. Du wirst sicher kein Zahlenmensch sein, oder? Dann suche oben erneut, was wir bereits besprochen haben. Ich glaube, es war Farlion und danach. Zu faul, jetzt die Kommentarnummer rauszupicken. Obacht: Das ist kein Argument, sondern eine Grundsatzhaltung. Die Du ja so wenig magst.

  • @RC, wie gesagt, ich sehe keinen Anlass, mich zu fragen, ob ich was pol. mitschrauben soll, da das andere ja bereits schon lange erledigen und die Grundtendenzen im absolut tolerierbaren Rahmen liegen in meinen Augen. a, weil die Gesinnung, in der das passiert, von Extremisten entfernt ist und b, weil die Offenheit der Gesellschaft eine Justierung von Fehltendenzen ermöglicht und erlaubt. Mein Hinweis, auf übertriebene Verdächtigungen und grundsätzliches Misstrauen hinsichtlich der Staatsorgane wurde ja aufgegriffen und vehement verteidigt. Die Positionen sind kristallklar ausgearbeitet mittlerweile imho.

  • Robert, nachdem Du willkürlich die Hälfte meiner Kommentare löschst und nur die lässt zu denen Du glaubst was antworten zu können, brauchen wir auch nicht mehr weiterzudiskutieren. Ich könnt sie wieder einstellen — aber was soll die Mühe: Der Auflauf verschafft einem Basic Thinker wie Dir doch viel zu viel Aufmerksamkeit.

    Herzlichen Dank, dass Du uns an Deinen Überzeugeungen hast teilhaben lassen: Intellektuell hat das leider nur sehr wenig gebracht.

    Apropos Statistik: Wieviele Straftaten würdest Du denn als genug betrachten, dass Du die erste anfänsgt zu bestrafen? Siehste — so seh ich es auch mit dem Bruch oder der Beugung der STPO durch die Ermittlungsbehörden.

    Brauchst mir nimmer antworten: Du bist … langweilig.

    Vader

  • @Vader, plz keine unnötigen Doppelcomments. danke. Zweiter Comment gelöscht. Dein jetziger Comment ist etwas kurz gesprungen, aber es ist sicher zu spät für Dich. n8

    Hinweis an die anderen: Wir wissen, dass Robert buhh ist und bla… da es sich wiederholt und der Thread langsam etwas zu lang wird für sowas, werden diese Art von Kommentaren gelöscht. Einfach oben in den Comments wühlen, wenn Ihr Kritiken lesen möchtet;)

  • Tja, war nur keine Verdoppelung des Inhalts. Sondern eine nötige Ergänzung … – Glaub nicht, ich merk nicht, _welche_ Kommentare Du löschst. Aber das können sich die Leser auch so denken, nicht wahr?

    Und den von Knufinchen hast Du auch gelöscht, Tstststs.

    Isse klar, Bobby Thinker, dass eion starker Staat zu Dir passt: Warum gehst Du eigentlich nicht nach China? 🙂

    Voraussage: Diesen Kommentar wirst Du löschen.

  • lol… ich muss schmunzeln. Komme mir so vor, als hätte ich neben meinen zwei Kindern nun noch eins, dass ständig nach der krummen Banane fragt:)) Wenn Du was wissen möchtest, statt mir ständig was in den Mund zu legen, musst Du schon konkreter fragen, wenn Dich das wirklich interessiert. Versuchs mal so, lange bin ich nicht mehr wach.

  • @stk >>>Wenn die Informationen schon vorher frei verfuegbar waren — teilweise als wissenschaftliche Abhandlungen — warum soll man das dann als Journalist nicht zitieren duerfen?

    Oho, alles was einmal frei verfügbar war, darf man also zitieren?
    Es dient ja nur als „wissenschaftliche Abhandlung“!

    Sorry, aber Du hast ein eigenartiges Rechtsverständniss…

    @farlion: >>> Wir bewegen uns immer mehr in Richtung Polizeistaat…

    Äh, welchen Staat meinst Du? Doch nicht etwa Deutschland?
    Erkläre mir doch bitte einmal den Begriff Polizeistaat und das ganze am Beispiel Deutschland.
    Auf diese Abhandlung bin ich gespannt!

    @stefan niggemeier: Ich hätte von Ihnen in dieser Diskussion mehr erwartet, als nur ein „hochziehen“ an Anführungszeichen.

    @RC: >>> Du liest halt die falschen Quellen. Es gibt allein dutzende Blogs die sich mit nichts anderem beschäftigen. Seit _Jahren_ schon widmen sich Seiten komplett diesem Thema.

    Aha, nur weil es „allein dutzende Blogs die sich mit nichts anderem beschäftigen“ gibt, heißt das dann wohl, dass dies der Weisheit letzter Schluß ist.
    Gut das ich mir meine eigenen Gedanken darüber mache!

    @Vader: >>> Da der Rechtsstaat fuunktioniert, muss die Druchsuchung bei Burks ja OK gewesen sein.

    Ja, die war ok. In einem „echten Polizeistaat“ wäre nicht nur der Rechner beschlagnahmt wurden, sondern der Besitzer gleich mit.

    @Neuron: >>> aber es wird sehr Wohl an anderer Stelle diskutiert.

    Wo denn bitte? Am Stammtisch in irgendeiner Kneipe? Beim Häkelabend der frühreifen Rentnerinnen? Oder etwa während der 10 – minütigen Frühstückspause bei OPEL?
    Komm doch einfach mal raus aus Deinem virtuellen Leben!

    @Michael: >>> Man erkennt in den Kommentaren, dass mittlerweile die Mehrheit die Tendenz zum Repressionsstaat (…) als Bedrohung empfindet

    Welche Mehrheit? Schau Dir doch einmal die Namen der Kommentierer an – es sind nicht mehr als vier oder fünf.

    Der Rest hält sich hier raus. Warum? Einigen ist es sicher egal, die Mehrheit sitzt jedoch mit Sicherheit vor dem Rechner und lacht sich kaputt über „Deutschlands politische Blogger“…

    Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: Ich bin auch nicht mit allem Einverstanden, was in diesem unserem Land so passiert.
    Nur, bleibt doch mal auf den Boden…

  • Ist der Überwachungsstaat schon da? Ich fühle mich beobachtet! Ich sitze nämlich tatsächlich vor dem Rechner. Woher zum…?

  • Wenn die Kommentatoren hier Deutschlands versammelte politische Blogger Rige wiederspiegeln, muss man „Die Linke“ ja beglückwunschen zu einer wirklich engagierten Arbeit im Web 2.0. Jungs und Mädels, was ist los, hat Attac heute Abend keine Freizeitbeschäftigung geboten?

    Wahnsinn, wie sich 152 Kommentare zu einem Thema ansammeln können, welches in der Regel absolut nicht diskussionswürdig wäre. Der Kerl hat eine Bombenanleitung ins Internet gestellt! Habt ihr den Knall nicht gehört? Wer kann da behaupten, eine Hausdurchsuchung wäre ungerechtfertigt? Die Behörden haben absolut richtig gehandelt. Und wer da jetzt auf Polizeistaat und Co. schlussfolgert, sollte sich ernsthaft in Behandlung geben.

    Und mal nebenbei: Ich wette, wenn ein in Deutschland lebender Araber o.ä. sowas ins Internet gestellt hätte und es hätte eine Durchsuchung gegeben: Keiner von euch hätte sich beschwert!

  • Puh, schon so manches Mal hat mich ja ein Posting geärgert. Im Grunde ja nichts schlimmes, kann man drüber nachdenken, eigene Argumentationen überdenken und so..
    Aber das Posting zu Burks hier ist einfach menschenverachtend.

    Ich gehöre nicht zu der Datenschützer- und Überwachungsstaatfraktion, aber so blauäugig wie der Autor kann doch kein normal zeitungslesender Mench mehr sein. Da fragt man sich, ob der Autor in einem Loch wohnt.

    Im Übrigen möchte ich mich explizit Stefan Niggemeier anschließen, der den Nagel auf den Kopf getroffen hat.

  • @Maik
    Ich werde morgen bei mir im Blog mal einen Artikel von meinem Verständnis eines Polizeistaates schreiben, das würde hier jetzt den thematischen Rahmen sprengen.

    @Phil
    Wenn Du aus einem einzigen Thema, bei dem nichtmal ein Bruchteil der politischen Blogger hier kommentiert, einen Rückschluss auf „Die Linke“ ziehst, denkst Du – bei allem Respekt – etwas kurzsichtig. Ich persönlich kann beispielsweise mit der Linken gar nichts anfangen und traue denen für keine 5 Cent über den Weg.
    Die Tatsache, dass jemand gegen die schleichende Aufweichung des Grundgesetzes Stellung bezieht, bedeutet nicht, dass er „links“ ist. Wenn Du das denkst, hast Du Dich aber noch nicht wirklich mit dem Parteiprogramm der Linken beschäftigt.
    Ach ja, ich gehöre übrigens weder einer Partei noch einer politischen Organisation an und ich blogge prinzipiell meine eigene Meinung, völlig losgelöst von irgendwelchen Parteiabhängigkeiten. Und Anarchist bin ich auch nicht. 🙂

  • […]und die Grundtendenzen im absolut tolerierbaren Rahmen liegen in meinen Augen. a, weil die Gesinnung, in der das passiert, von Extremisten entfernt ist und b, weil die Offenheit der Gesellschaft eine Justierung von Fehltendenzen ermöglicht und erlaubt.[…]

    Du beantwortest nie wie es zu dem _von dir_ erwarteten kompletten gesellschaftlichem Umsturz kommen kann, wenn doch der Schutz davor so gut sei. Beides kann nicht gleichzeitig wahr sein, weil sich das schlicht gegenseitig ausschließt…

    Aha, nur weil es „€œallein dutzende Blogs die sich mit nichts anderem beschäftigen“€? gibt, heißt das dann wohl, dass dies der Weisheit letzter Schluß ist.
    Gut das ich mir meine eigenen Gedanken darüber mache!

    Nö, mitnichten. Das habe ich auch nie geschrieben, dass war die Antwort auf Robert Basics Behauptung es gäbe nicht einmal im Ansatz Themen und Diskussionen die sich damit befassen würden. Hierzu war es schlicht notwendig aufzuzeigen, dass das einfach nicht der Fall ist. Durch die bloße Existenz unzähliger Seiten zu dieser Thematik ist ja die Aussage komplett hinfällig. Mit Weisheit letzter Schluss hat das echt gar nichts zu tun.

    Erkläre mir doch bitte einmal den Begriff Polizeistaat und das ganze am Beispiel Deutschland.

    Am besten wird es sein den Begriff Polizeistaat von Angela Merkels Worten definieren zu lassen:

    […]Deutschland drohe kein Polizeistaat. Es dürfe aber keine Räume in der Gesellschaft geben, auf den die Sicherheitsbehörden keinen Zugriff haben, wiederholte die Kanzlerin[…]

    Click

    Nochmal zum Mitschreiben: Ein Polizeistaat ist ein Staat, in dem es keinen Raum mehr gibt, auf den die Sicherheitsbehörden keinen Zugriff haben. Klar?

    Und nur damit auch das noch klar wird (Nur so als Disclaimer, weil das ja sonst sofort vorgeworfen wird): Ich gehöre nicht zu einer Gruppe die glaubt das wir längst in einem Polizeistaat leben, ich glaube aber gleichzeitig, dass das kein Grund ist deshalb Änderungen, die dorthin führen _könnten_ völlig kritik- und kommentarlos hinzunehmen. Man muss nämlich den Mund aufmachen _bevor_ es zu spät ist. Hinterher hat man halt Pech.

    Und mal nebenbei: Ich wette, wenn ein in Deutschland lebender Araber o.ä. sowas ins Internet gestellt hätte und es hätte eine Durchsuchung gegeben: Keiner von euch hätte sich beschwert!

    Dir wäre das dann egal?!? :O

  • was für ein Missverständnis !

    Ein wohlmeinender Staatsanwalt und ein paar Schlapphütte wollten dem neuen Buch von Burk Schröder zur Online-Durchsuchung etwas Aufmerksamkeit verschaffen.

    Der Vorwand mit dem Auszug aus dem Chemiebuch war nicht so elegant, aber die Zeit drängte, das Buch soll noch ins Weihnachtsgeschäft.

    Hat auch prima geklappt, es soll sich auch schon ein bekannter Technikblogger als Multiplikator angeschlossen haben.

  • Endlich mal einer, der es wagt, diesen ganzen langhaarigen Bombenlegern und Datenhippies entgegenzutreten!

    Es geht nicht darum, dass der Bombentext völlig legal und harmlos ist. Es geht um die politischen Intentionen des Herrn Schröder. Das ist ein Anrachist im Geiste. Will keine Autoritäten anerkennen.

    Er macht sich über die Online-Durchsuchung („BKA-Gesetz“) lustig. Wohlgemerkt stört ihn nicht, dass dabei einfach so in die Privatsphäre eingedrungen weden kann, ohne dass es an der Tür klingelt und ohne richterliche Entscheidung. Nein, er macht sich lustig über unsere Polizei, denkt, die bekämen das gar nicht hin mit der Online-Durchsuchung. Und er habe ohnehin alles verschlüsselt.

    Da ist es völlig legitim, wenn ihm die Polizei mal zeigt, wer hier die Hosen an hat. Nun ist der PC weg, den sieht er so schnell nicht wieder, und der Herr Journalist darf auf der Schreibmaschine schreiben. Ällabätsch!

    Nun schreibt er, seine öffentlichen Schlüssel sind ungültig. Hat wohl nicht so geklappt mit dem verschlüsseln, was?

    Es gibt ja so einige Schlaumeier in diesem Land. Wolf-Dieter Roth hat sich auch eingebildet, seine Privatsphäre, seine E-Mails, gehörten ihm. Sie gehören aber der Allgemeinheit, denn Internet ist Rundfunk. Hat ihn viel Geld gekostet, diese Erkenntnis. Und der Knallkopp schreibt auch auf Telepolis.

    Ich finde, die PCs von allen Telepolis-Schreibern sollten vorbeugend einkassiert werden. Dann bliebe uns dieses Müllblatt erspart.

  • dieser Beitrag, da ganz weit oben vor den vielen Kommentaren,

    zum politischen Diskurs wird Robert Basic eine ganz neue Fangruppe verschaffen.

    sicherlich unbeabsichtigt und unbekümmert 🙂

  • […] einen Kommentar » Robert Basic, der bekannteste Blogger Deutschlands, hat einen Blog-Artikel verfasst, der in Klein Bloggersdorf eher, naja, wie soll man es sagen? Der eher negativ aufgenommen wurde. […]