TikTok behandelt einige Influencer und Prominente bevorzugt. Das geht aus unternehmensinternen Informationen hervor, die nun geleaked wurden. Demnach hat TikTok ein zweistufiges Moderationssystem eingesetzt, um User mit über fünf Millionen Followern bei Richtlinienverstößen zu schützen.
TikTok hat seine eigenen Richtlinien und Regeln verdreht, um Prominenten und Influencer vor Richtlinienverstößen zu schützen. Das geht aus unternehmensinternen Aufzeichnungen hervor, die dem Wirtschaftsmagazin Forbes vorliegen.
Demnach habe TikTok ein zweistufiges Moderationssystem entwickelt, das bestimmte Inhalte gezielt periodisiert und User mit über fünf Millionen Followern vor Richtlinienverstößen schützt.
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TikTok: Top-Influencer dürfen Richtlinien missachten
Wie alle anderen sozialen Medien hat auch TikTok bestimmte Community-Richtlinien. Diese gelten eigentlich für alle User gleichermaßen, um vor bestimmten Inhalten zu schützen.
Interne Audioaufzeichnungen von einem Unternehmensmeeting im September 2022 belegen jedoch, dass die Plattform bestimmte User über sein Moderationssystem als „Creator Labels“ markiert hat, um sie zu bevorzugen. Diese Labels seien wiederum nur „besonderen Nutzern“ vorbehalten.
Ein Mitarbeiter äußerte in dem geleakten Memo außerdem:“ Wir wollen diese Nutzer nicht wie alle anderen Konten behandeln. Wir sind etwas nachsichtiger, würde ich sagen.“ Die Bytedance-Tochter hat Inhalte von Prominenten und Influencern mit über fünf Millionen Followern dabei gesondert und bevorzugt moderiert.
Zweistufiges Moderationssystem?
Auf die Frage, ob TikTok dabei ein zweistufiges Moderationssystem einsetze, antwortete Unternehmenssprecherin Jamie Favazza gegenüber Forbes: „TikTok ist nicht nachsichtiger bei der Moderation von Konten mit mehr als 5 Millionen Followern.“ Sie ergänzte: „Wir haben keine Moderationswarteschlangen, die auf der Followerzahl basieren“.
In dem Memo äußert ein Gesprächsteilnehmer jedoch: „Eine berühmte Person könnte Inhalte posten und ich könnte Inhalte posten, und wenn beide unangemessen wären, würde die berühmte Person oben bleiben können“.
Evelyn Douek, Professorin an der Stanford Law School, räumte wiederum ein, dass es verständlich sei, dass die Betreiber hochrangige Konten überprüfen wollen. Sie warnte jedoch, dass ein solches System leicht missbraucht werden könnte.
Das gelte vor allem dann, wenn es Leute betreiben, die einen finanziellen Anreiz haben, Inhalte zu entfernen oder aufrechtzuerhalten: „Ein System, das sicherstellen soll, dass die Regeln konsequent angewandt werden, ist etwas ganz anderes als ein System, das sicherstellen soll, dass die Regeln inkonsequent angewandt werden, wenn es beispielsweise um den Gewinn geht.“
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