Die Vier-Tage-Woche wird erstmal nicht in Finnland eingeführt. Spannend ist das Konzept trotzdem. Aber kann uns weniger Arbeitszeit wirklich zufriedener machen oder liegt der Schlüssel zum Glück doch woanders? Eine Einordnung.
Weniger Arbeit bedeutet gleichzeitig auch mehr Zeit für das Privatleben. Theoretisch klingt das natürlich super. Immerhin wünschen sich viele Menschen auch mehr Zeit für Familie, Freunde, Reisen und Co.
Die Vier-Tage-Woche, wie sie zuletzt (fälschlicherweise) in Finnland im Gespräch war, würde dafür das ideale Konzept bieten. Vor allem Eltern würden sicher davon profitieren, einen Tag mehr Zeit für private Dinge zu haben. Und auch andere Arbeitnehmer hätten dann mehr Raum, anderen Dingen nachzugehen.
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Wie kann eine Vier-Tage-Woche aussehen?
Angenommen die Vier-Tage-Woche würde hierzulande eingeführt werden: Wie könnte eine Vier-Tage-Woche aussehen? Idealerweise wäre natürlich, wenn Arbeitnehmer sich aussuchen dürfen, welchen Tag in der Woche sie sich frei nehmen wollen.
Vielleicht würde es für einige gut funktionieren, beispielsweise am Mittwoch frei zu nehmen, um die Arbeit ein wenig zu entzerren. Andere mögen wahrscheinlich lieber ein langes Wochenende haben, um wegzufahren oder sich einfach eine längere Auszeit vom Job zu gönnen.
Damit das Konzept funktioniert, müssten Arbeitnehmer sich aber auch darauf einstellen, mehr Arbeit in weniger Zeit zu erledigen. Wer unter gesundem Druck steht, kann durchaus produktiver arbeiten.
Die Motivation ist schließlich gegeben, wenn man im Kopf hat, dass gleich mehr Freizeit winkt. Aber wie viel Arbeit man in wie viel Zeit leisten kann, ist immer individuell abhängig. Das Risiko, dass einige Arbeitnehmer sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlen, ist also durchaus gegeben.
Zugleich sieht das bei der aktuellen 40-Stunden-Woche wohl nicht anders aus. Letztendlich ist wohl immer die eigene Motivation und Einstellung entscheidend dafür, wie produktiv man arbeitet – und wie zufrieden und erfolgreich man dabei ist.
Ist die 40-Stunden-Woche wirklich das Problem?
Bei aller Diskussion um die Vier-Tage-Woche kann man sich aber auch die Frage stellen, ob die 40-Stunden-Woche wirklich das Problem ist, wenn es um die Produktivität und Zufriedenheit von Mitarbeitern geht.
Selbstverständlich hängt es immer von jedem einzelnen Menschen selbst ab, was arbeitstechnisch für ihn gut funktioniert und was nicht.
Doch grundsätzlich kann man sicher auch sagen, dass Arbeit nicht gleich Arbeit ist. Menschen, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben, wollen vielleicht gar nicht weniger als acht Stunden am Tag arbeiten, weil ihnen das, was sie tun, so viel Spaß macht.
Wer hingegen nur einen Job ausübt, um Geld zu verdienen, und nicht um das zu tun, was er wirklich tun möchte, würde sich natürlich über mehr Freizeit freuen.
Wahrscheinlich wäre eine Vier-Tage-Woche für solche Menschen eine wunderbare Alternative, während einige andere gar nicht wollen würden, dass man ihnen weniger Zeit für ihre Arbeit lässt.
Kann uns die Vier-Tage-Woche zufriedener machen?
Das heißt, dass man pauschal gar nicht sagen kann, ob uns eine Vier-Tage-Woche zufriedener und produktiver machen würde oder nicht. Microsoft hatte das Konzept einmal getestet. Und weil es so gut lief, verlängerte das Unternehmen den Testlauf gleich einmal.
Das ist ein positives Beispiel für die verkürzte Arbeitswoche. Aber es würde sicher auch Firmen geben, bei denen das Konzept nicht so gut aufgeht. Im Grunde ist sie auch nur ein Arbeitsmodell wie die 40-Stunden-Woche, auf das man sich einigen muss oder eben nicht. Recht kann man es sowieso niemals jedem machen.
Vom Arbeitsmodell abgesehen kann man sich für mehr Zufriedenheit im Job und grundsätzlich im Leben aber sicher fragen, ob man nur arbeiten will, um Geld zu verdienen oder um seiner Leidenschaft nachzugehen. Was für einen selbst besser funktioniert, muss man aber eben auch für sich selbst entscheiden.
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