Das Thema haben wir schon einige Male behandelt, erst jüngst gab es eine anregende Diskussion zu „Blog-Statistiken von Blogoscoop„. Und es wird wohl auf immer ein Dauerbrenner bleiben, wie man sein Blog beleben kann.
Und es ist wirklich nicht so einfach, vernünftige und nachvollziehbare Antworten darauf zu geben, was das Kommentieren angeht. Insofern kann ich das lediglich aus meiner Sicht schildern, Ihr müßt eben wie immer nachdenken und das auf Eure Situation übertragen. Die folgende Aufzählung erscheint natürlich aufrund der analytischen Vorgehensweise viel zu kopflastig. Daher mein erster Rat:
1. Kopf aus-, Bauch einschalten. Ich kann nicht bloggen, ohne mich auf die Kommentare zu freuen. Das geht seit jeher 100% einher. Ich habe noch nie für mich allein gebloggt, es sind und waren immer die Kommentare, die mich aufgeilen. Mein Blog ohne Kommentare wäre für mich sowas wie Wüste. Dazu muss man eben seinen eigenen Typus einschätzen können. Legt man Wert auf die Meinung Dritter und iaS auf das Gespräch? Versteht man es zu würdigen, dass sich fremde Menschen die Zeit nehmen, auf Deine Gedanken einzugehen? Wenn man so tickt, fällt das Posting automatisch so aus, wie es ist. Eigentlich könnte ich jetzt schon aufhören, denn das ist bereits das A und O für mich. Sprich?
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2. Beim Bloggen richte ich mich mental am Leser aus. Auf der einen Seite verstecke ich meine Person und meine Gedanken nicht, lasse aber ganz klar zu, dass ein Blogposting nie zu Ende gedacht wird. Niemals 100% alles abdeckt, was es abzudecken gibt. Denn das wäre das Gegenteil von dem, was mich ausmacht. In meiner Welt versteht ein Mensch lediglich einen Bruchteil von seiner Umwelt. Und so ist der Anspruch, einen perfekten Beitrag zu schreiben, der alle Aspekte abdeckt, lediglich ein akaemischer Gedanke, der mit der kunterbunten Welt da draußen nix zu tun hat. Wozu also damit aufhalten? Und je mehr man ins Posting klatscht, holt man den Leser als Kommentierenden immer weniger ab. Wenn das Euer Anspruch ist, glückliche Leser gut informiert zu haben, go for it. Fasziniert Euch dahingegen eher das, was im Kommentarverlauf plus dem Posting entsteht, dann meidet dieses 100%-Anspruchsdenken. Klar sollte man zusehen, dass man den Infokern herüberbringt, aber viel spannender ist doch das, was Ihr darüber denkt! Dann schreibt das doch! Euch geht das Handy auf den Sack? Das Handy kann man ja oW beschreiben. Aber das, wie bescheiden Du das findest, das sollte rüberkommen. Du findest einen Kinofilm gut? Dann beschreib mir das nicht wie diese langweiligen Kritiker, sondern schreib mir, wo Dir einer abgegangen ist. Dann kann ich mit Dir mitfühlen. Hol mich ab! Im Bauch, nicht im Kopf. Du denkst, dass Du nicht viel Ahnung von einem Thema hat? Sei Dir versichert, das haben Experten auch nicht, die kochen nur mit Wasser. Wenns danach ginge, müßte es mehr Experten als Menschen geben:) Ich würde mich daher nie vom Spruch irritieren lassen, dass man nur was sagen soll, wenn man Ahnung hat.
3. Den einzigen Kunstgriff, den ich bewusst anwende: Unvollkommen schreiben, was sich vaD in dem Stil ausdrückt, so zu schreiben, wie man spricht. „Schriftdeutsch“ ist mir zu einschränkend. Es klingt mir viel zu beamtisch, wenn man den Grammatikegeln und dem offiziellen Satzaufbau folgt. Es schränkt meine Person zu sehr ein. Es schränkt das Denken, unvollkommen zu sein, viel zu sehr ein. Es soll eher meine rohen Gedanken wiedergeben. Dazu gehört es ebenso, dass man Gedanken emotional spiegelt: „Hey, das kann nicht sein. Aber hallo! WTF? Was war denn das? Nice, sowas ist mal megageil“. Und der i-Punkt ist das Ignorieren von Schreibfehlern. Letztlich führt es auf den ersten Punkt zurück: Kopf aus, Bauch ein. Infos emotional einzupacken erscheint mir wesentlich dialogorientierter als alles andere. Und Emotionen richten sich nicht nach irgendwelchen Sprachregeln, die für die Allgemeinheit geschaffen wurden, nicht aber für das Individuum.
4. Kommentare würdigen! Damit meine ich jetzt nicht „oh, cooler Beitrag, schleim, küss deinen Hintern“. Sondern? Sollte Euch etwas besonders auffallen, dann ergänzt im Artikel den Kommentar, verweist darauf, würdigt den Autor, macht ein neues Posting draus. Hin und wieder habe ich komplette Kommentare in ein einzelnes Posting eingepackt.
5. Gravatare einsetzen. Kommentare sind zunächst reine Textwüsten, die insofern per se sehr unpersönlich vom gesamtheitlichen Eindruck daherkommen. Mit Hilfe von Gravataren kann man dem Leser „mehr Gesicht zeigen“. Es ist nicht einfach nur irgendein Kommentar, da steht ein Mensch mit einem Profilbild dahinter!
6. E-Mail Hinweis bei neuen Kommentaren: Eine ganz simple Maßnahme, um dem Leser zu helfen, sich zu erinnern, wo er mal kommentiert hat.
7. Think yourself:) Das wars auch schon. Viel wichtiger als irgendwelche technischen Maßnahmen finde ich die Einstellung, die oben zu beschreiben versucht habe. Solange man den Leser im Fokus behält, ergibt sich der Rest schon vol selbst letztlich imho. Unser Denken und unsere Haltungen spiegeln sich selbstverständlich im Blog wider. Das ist zwar wachsweich, aber so sind wir Menschen eben, das Gegenteil von berechnbaren Maschinen. Man kann uns nicht auf Techniken herunterwürgen, damit mehr Kommentare eingehen. Aber einen letzten Punkt habe ich doch noch: Was ich da oben beschrieben habe, geht von der Haltung aus, dass man es damit nicht mal ansatzweise jedem Leser Recht machen kann. Je unvollkommener Ihr schreibt, desto eher wird sich der Leser abwenden, der gerne sachlich und knackig infomiert werden möchte. Darauf lege ich keinen gesteigerten Wert, dass ich dem Leser alles mundgerecht aufbereite. Es geht nicht einmal darum, dass der Leser ein Anrecht auf Denkfaulheit hat, sondern es geht mir um den Kontakt.
So, das von meiner Seite. Und nun? Klar, war doch logisch, die Kommentar-Kommentartipps;)
– Frank Oebels meint, man soll zum Artikelende hin die Leser zum Kommentieren einladen. In der Tat, ich kann mich gut an meine ersten Schritte beim Blog-Lesen erinnern. Ich fands ungewöhnlich, dass man eine Webseite kommentieren kann;)