Marc Pohlmann weist mich auf das erste Finanz-Barcamp hin: Aktiencamp (München). Aufgezogen vom Startup Stockflock. Ist allerdings nur ein halbes Barcamp. Denn einerseits dürfen sich die Teilnehmer am Vormittag ein fertiges Vortragsprogramm reinziehen und am Nachmittag dürfen dann 10 Teilnehmer was eigenes vortragen, wenn denn ihr vorab eingereichter Vorschlag abgenickt wurde. Ein ziemlich lahmes Barcamp-Konzept, wenn ich mal den Kritiker raushängen darf, das die Häfte von dem, was die Faszination eines Barcamps gegenüber üblichen Konferenzen ausmacht, einfach so wegstreicht. Dennoch insgesamt positiv zu sehen, dass man auch in anderen Bereichen abseits von ausgetretenen Konferenzpfaden wandelt.
Aber es dürfte eh klar sein, dass je weiter sich das Barcamp thematisch vom ursprünglichen Techie-Kern entfernt, wohl immer mehr die inhaltliche Kontrolle durch den Veranstalter übernommen wird, statt sie nahezu komplett den Teilnehmern zu überlassen. Ob das quasi eine Art Indikator ist, wie sehr Techie-Leute beeinflusst durch das Netz zu selbständig gemeinsamer Zusammenarbeit trainiert wurden?
Hallo Robert,
danke für dein Feedback. Das BarCamp-Prinzip ist außerhalb der Web-2.0-Szene leider noch vollkommen unbekannt, und das gilt ganz besonders für die Finanzwelt. Deswegen ist das AktienCamp ein Experiment, von dem wir uns in der Tat einen Kulturtransfer erhoffen. Je besser es angenommen wird, umso weniger Probleme haben wir, das Programm komplett zu öffnen. Ehrlich gesagt ist es tatsächlich unser Ziel, das AktienCamp in den Wiederauflagen komplett in die Hände seiner Besucher zu geben. Da wir aber nicht wissen, wie schnell wir das erreichen, halten wir das eine Ende fest und geben das andere gerne schonmal ab 😉
den ansatz finde ich sehr gut. ich kenn die folgen eines camps mit zu wenig beteiligung, deswegen finde ich es sehr logisch erstmal für ein paar sichere sprecher zu sorgen.
wir stehen übrigens gerade in der heissen phase für die organisation vom 2. bangkoker barcamp mit 500 (!) teilnehmern.
falls es jemanden interessiert:
http://www.barcampbangkok.org
Ich finde es auch eine gute Idee. Wie Du sagst Rob, je weiter das BarCamp-Prinzip getragen wird, desto besser. Und leichte Abwandlungen finde ich nicht schlecht. Manche Menschen springen eben nicht direkt ins kalte Wasser, sondern duschen sich vorher kühl ab. Das Aktiencamp ist eine gute Mischung und ein erster Schritt in diese Branche.