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LKWs verstopfen die Autobahnen? Dieses Start-up hat die Lösung!

Smartlane, Routenplanung, GPS
Mit dem Programm von Smartlane können Transportdienstleister effizienter Touren planen. (Foto: Smartlane)
geschrieben von Vivien Stellmach

Gefühlt sind unseren Autobahnen immer mit Lastkraftwagen überfüllt. Das Start-up Smartlane hat dafür einen Lösungsansatz geschaffen und eine Software entwickelt, die Firmen eine nachfragegesteuerte Touren- und Auftragsplanung ermöglicht. 

Planung, Effizienz und Umweltschutz: Gründerin Monja Mühling will mit ihrem Start-up Smartlane anderen Unternehmen helfen, ihre LKW-Flotten nicht öfter als nötig auf die Reise zu schicken.

Dafür hat das Start-up eine cloudbasierte Software entwickelt, mit der Logistikfirmen ihre Touren- und Auftragsplanung, je nach Nachfrage, managen können – also on-demand.

Das bedeutet: Es fahren immer nur so viele LKWs, wie wirklich benötigt werden. Noch dazu können Unternehmen ihre Routen smarter – und damit effizienter – planen.

Unternehmen sparen sich dadurch Leerfahrten, lange Routen und müde Fahrer. Für uns bedeutet das weniger verstopfte Autobahnen und Entlastung für die Umwelt.

Denn wenn Logistikfirmen ihre Transporte mit Smartlane effizienter managen, müssen sie den ein oder anderen Lastkraftwagen weniger auf die Straße schicken.

Zeitgemäße Transport-, Liefer- und Dienstleistungslogistik mit Smartlane

Das Prinzip Smartlane funktioniert so: Die cloudbasierte Software automatisiert Transportplanung und Steuerung. Sie berücksichtigt dafür Lieferzeitfenster, die Kapazitäten der Fahrer, Wünsche der Kunden und die Art und Größe der Flotte.

Auf Basis dieser Informationen berechnet die Technologie dann innerhalb weniger Minuten die idealen Touren für die Fahrer.

Und die Software lernt ständig dazu: Sie nutzt unter anderem die Kartendaten von der Update-Software Here, Informationen über die Echtzeit-Verkehrslage und die Positionen der Fahrzeuge, um zeitgemäße Transportlogistik zu garantieren.

Smartlane nennt das Prinzip auch Transport Mining: Kunden dürfen mithilfe von Key-Performance-Indicator- und Prozessanalysen entscheiden, in welchen Bereichen sie ihre Prozesse optimieren wollen. Das reicht von der Minimierung operativer Kosten über die Entlastung von Mitarbeitern bis hin zu maximaler Servicequalität.

Aus dem eigenen Stand

Mühling hat die Software zusammen mit ihren beiden Mitgründern Florian Schimandl und Mathias Baur komplett in Eigenregie erstellt.

Ihr Start-up haben sie schon 2015 gegründet. Mühling studierte Betriebswirtschaftslehre mit einem technologischen Schwerpunkt und Informatik im Grundstudium, ihre Geschäftspartner sind beide Informatiker.

Mittlerweile ist das Unternehmen schon ziemlich gewachsen: Auf seiner Webseite zählt es inzwischen acht Mitarbeiter.

Lösung für den Mittelstand

Smartlane will mit seiner Software vor allem mittelständische Unternehmen ansprechen, die ihre Transportprozesse digitalisieren und nachhaltig optimieren möchten.

Laut eigenen Angaben können Anwender bis zu 30 Prozent ihrer operativen Kosten einsparen.

Zum Kundenkreis zählen derzeit unter anderem die Deutsche Bahn und der Handelskonzern Metro. Letzterer kann mit Smartlane beispielsweise die effiziente Belieferung von Filialen oder von Endkunden organisieren.

Dabei ist Smartlane in zwei Versionen verfügbar: als Komplettlösung oder als White-Label-Produkt, das mit standardisierten Schnittstellen in bestehende Kundensysteme integriert werden kann.

So funktioniert Smartlane in der Praxis

Für einen Paketdienstleister funktioniert das beispielsweise so: Das Unternehmen erhält von einem Kunden eine Auftragsliste, die es an Smartlane schickt.

Das Start-up übernimmt daraus Informationen wie Adressen, Lieferzeiten, Fahrerkapazitäten und Flottengröße. Auf dieser Basis berechnet der Algorithmus nun die bestmöglichen Transportabläufe, die anschließend sofort an die Smartphones der Fahrer weitergeleitet werden.

Jetzt kann der Fahrer seine Auftragsliste einfach abfahren. Währenddessen wird er getrackt, damit Smartlane den Echtzeit-Status überwachen und schnell reagieren kann, falls Probleme wie zu viel Verkehr auftreten.

Die Software kann dann eine andere Route vorschlagen und dem Kunden eine Nachricht schicken, wenn die Lieferzeit sich nach hinten verschieben sollte. Ganz schön praktisch!

Zum Weiterlesen:

Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.